Die Übersichtsoptik - Experimentelle Minimal Invasive Chirurgie und ...
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Venöse Blutungen aus dem Gallenblasenbett bei der laparoskopischen<br />
Cholezystektomie können sehr schwer kontrollierbar sein <strong>und</strong> auch wegen<br />
fehlender Übersicht zum Umstieg auf eine offene Operation zwingen [8].<br />
Durch die Manipulation an der Leber im Bereich des Gallenblasenbetts kann es<br />
zu Stichverletzungen durch die Instrumente, aber auch zu Kapseleinrissen <strong>und</strong><br />
subkapsulären Hämatomen kommen [12].<br />
Klaiber empfiehlt bei spritzender Blutung aus der Arteria cystica <strong>und</strong> somit<br />
Sichthinderung, die Optik umzusetzen [12]. <strong>Die</strong>s wäre durch Ortung der Blutung<br />
auf den Übersichtsbildern nicht notwendig.<br />
Honda beschreibt während einer laparoskopischen Hysterektomie die<br />
Verletzung der linken Arteria <strong>und</strong> Vena iliaca communis. <strong>Die</strong>s geschah beim<br />
Einbringen des linken Trokars im Unterbauch. Für die Gefäßnaht bedurfte es<br />
zweieinhalb St<strong>und</strong>en [10].<br />
In einer retrospektiven Studie über laparoskopische Kolektomien (200<br />
Patienten) untersuchte Dr. Pandya die Ursachen für das Umsteigen auf eine<br />
Laparotomie. Insgesamt wurde in 20,3% auf das offene Verfahren gewechselt.<br />
Ein Drittel von den 20,3% Patienten erlitten intraoperative Verletzungen<br />
aufgr<strong>und</strong> unzureichender Übersicht. Angeführt werden arterielle Blutungen,<br />
Blasen- <strong>und</strong> Darmverletzungen [17].<br />
Ein Case Report von Läuffer zeigt einen verloren gegangenen Gallenstein<br />
während des Bergens der Gallenblase von 4 cm³ Größe. <strong>Die</strong>ser wurde<br />
übersehen <strong>und</strong> führte zu einem intraperitonealen Abszess am rechten<br />
Leberlappen [13].<br />
Während einer nationalen Studie in Finnland traten 130 größere Komplikationen<br />
bei 32.000 gynäkologischen Laparoskopien auf. Am häufisten traten<br />
Verletzungen des Urogenitalsystems, vaskuläre <strong>und</strong> intestinale Verletzungen<br />
auf. Über 75% der Komplikationen traten bei der laparoskopischen<br />
Hysterektomie auf, da dort die Übersicht beim Präparieren mit geringem Optik<br />
Abstand verloren geht [9].<br />
Verletzungen durch das Setzen des ersten Trokars nach Anbringen des<br />
Pneumoperitoneums können auch mit einer <strong>Übersichtsoptik</strong> nicht vermieden<br />
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