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➤<br />
PRODUKT Ferienflieger<br />
Bewährtes mit Neuem verbinden will die<br />
TUI-Tochter Hapag-Lloyd Flug, wenn sie<br />
zum Monatsende in Hapagfly umfirmiert.<br />
Der alte Name stehe zwar für »qualitativ<br />
hochwertiges Fliegen zu attraktiven Preisen«,<br />
so das Unternehmen, werde aber von<br />
der Kundschaft auch mit Containerlogistik,<br />
Kreuzfahrten und Reisebüros in Verbindung<br />
gebracht. Also bleibt »Hapag«, »Lloyd« fliegt<br />
raus und weicht dem wenig originellen, aber<br />
für die Tätigkeitsbeschreibung immerhin klaren<br />
Zusatz »Fly«. Das signalisiere »Innovation<br />
und Modernität«, meinen jedenfalls die Macher<br />
von Hapagfly.<br />
Die Änderung des Markennamens, bei<br />
der manche mahnend auf den gescheiterten<br />
Versuch verweisen, Condor in Thomas Cook<br />
Airline umzutaufen, kommt zu einem merkwürdigen<br />
Zeitpunkt. Denn mit der Änderung<br />
der Geschäftsmodelle verwischen nicht nur<br />
die faktischen Unterschiede zwischen Ferienfliegern<br />
und Lowcost-Airlines, sondern auch<br />
die Bindung der Kundschaft an die Marken.<br />
Entscheidend sind Strecken, Preise, nochmal<br />
Preise, Flugtage und Service.<br />
Bedeutet der Übergang zu Hapagfly die Abkehr<br />
von der Zwei-Marken-Strategie im Flugbereich<br />
der TUI? Nein, wiegelt<br />
Airline-Chef Wolfgang John<br />
ab. Hapag-Lloyd Express<br />
werde als Marke erhalten<br />
bleiben und als reine Lowcost-Airline<br />
weiterhin im taxigelben<br />
Outfit unterwegs<br />
sein – auch wenn HLX heute<br />
längst wie HLF für Veranstalter<br />
unterwegs ist und sich<br />
beide TUI-Töchter gegenseitig<br />
Flugsitze verkaufen.<br />
Teckentrup will<br />
Städteverbindungen<br />
John: Zwei-Marken-<br />
Konzept bleibt<br />
Was TUI und Thomas<br />
Cook im vergangenen Jahr<br />
unter der Last ihrer Verluste<br />
durchdrücken mussten –<br />
nämlich den Spagat zwischen<br />
Ferienflieger und<br />
Lowcost-Airline – hat Air<br />
Berlin bereits früher umgesetzt.<br />
Nicht zuletzt deshalb<br />
ist Air-Berlin-Chef Joachim<br />
Hunold den Mitbewerbern<br />
in dieser Hinsicht ein Stück<br />
voraus. Nur noch 40 Prozent<br />
seines Umsatzes mache<br />
er mit Veranstaltern,<br />
sagt Hunold, obwohl auch<br />
dieses Geschäftsfeld in abso-<br />
luten Zahlen gewachsen sei. Ihre wirtschaftliche<br />
Dynamik bezieht Hunolds Airline<br />
aus dem Einzelplatzverkauf, der zu 70 Prozent<br />
direkt abgewickelt wird.<br />
Ein neuer<br />
Mix muss her<br />
Markt ■ Reine Ferienflieger sind ein Auslaufmodell. Von<br />
Lowcost-Airlines und Netzcarriern bedrängt, setzen sie<br />
zunehmend auf Strecken abseits der Warmwasserziele.<br />
Wegweisend war dabei die Entscheidung, Air<br />
Berlin nicht allein auf den touristischen Rennstrecken<br />
zu den Warmwasserzielen fliegen zu<br />
lassen, sondern auch Städteziele anzusteuern.<br />
Weil sich hier auch Geschäftsreisekunden anziehen<br />
lassen, ist die Saisonalität in diesem<br />
Segment geringer als auf den Warmwasserrouten.<br />
Hinzu kommt, dass sich an beiden<br />
Enden der Strecke Passagiere generieren lassen.<br />
Und so gibt Hunold beim City Shuttle<br />
weiter Gas: Ab Mai geht es von Berlin-Tegel<br />
nach Amsterdam; die Verbindung Mailand erhält<br />
täglich eine zusätzliche Frequenz. Zudem<br />
würde Hunold gerne häufiger nonstop nach<br />
Madrid und Barcelona fliegen. Allerdings sei<br />
dieser Plan bislang noch am Slot-Mangel gescheitert,<br />
so der Airlinechef.<br />
Auch Condor-Chef Ralf Teckentrup muss<br />
Hunolds City Shuttle überzeugt haben – jedenfalls<br />
lautet seine Ansage: »Wir wollen von<br />
wichtigen Abflughäfen aus Städteverbindungen<br />
aufnehmen.« Die Kombination aus<br />
8 TRAVEL ONE 13.4.2005