Metropolregionen in Europa - Gemeinsame ...
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London<br />
18<br />
Intervention<br />
Ulrike Mayer-Johannsen<br />
MetaDesign AG<br />
„Ich glaube, Berl<strong>in</strong> und Brandenburg<br />
haben e<strong>in</strong>e großartige Chance!“<br />
London kann für uns e<strong>in</strong> Beispiel se<strong>in</strong>:<br />
Die Stadt konzentriert sich bei all ihren<br />
Problemen auf das Positive. Wichtige<br />
Impulse gehen dabei nicht nur vom<br />
Sektor der F<strong>in</strong>anzdienstleistungen, sondern<br />
auch vom Kulturbereich und der<br />
ethnischen Vielfalt aus.<br />
„Das Aufe<strong>in</strong>andertreffen vielfältiger<br />
Kulturen ist e<strong>in</strong> unglaublicher Mehrwert!“<br />
Für e<strong>in</strong>e Positionierung reicht heute e<strong>in</strong>e<br />
hohe Qualität des Produkts alle<strong>in</strong> nicht<br />
mehr aus. Man braucht e<strong>in</strong>e Idee und<br />
e<strong>in</strong>e Vorstellung von der Zukunft. Dem<br />
vorliegenden Leitbildentwurf fehlt noch<br />
die „Idee“, etwas, was die Menschen<br />
fasz<strong>in</strong>iert und die Herzen mitnimmt.<br />
E<strong>in</strong> Leitbild soll dabei e<strong>in</strong>erseits leiten -<br />
das rationale Element – aber auch e<strong>in</strong><br />
Bild zeichnen – das emotionale Element).<br />
Im Leitbild sollten auch klare Aussagen<br />
formuliert werden. Entscheidende Fragen<br />
s<strong>in</strong>d:<br />
Wofür stehen Berl<strong>in</strong> und Brandenburg?<br />
Was macht Berl<strong>in</strong>-Brandenburg unverwechselbar?<br />
Was s<strong>in</strong>d die Ziele der beiden Länder?<br />
Warum sollen die Menschen <strong>in</strong> die Region<br />
kommen?<br />
Warum sollen sich Unternehmen hier<br />
ansiedeln?<br />
„Wenn ich Menschen erreichen möchte,<br />
dann muss ich ihr Herz erreichen.“<br />
Diskussion<br />
Internationalität ist für London zweifelsohne<br />
e<strong>in</strong> wichtiger Standortfaktor.<br />
London versteht sich als global city und<br />
ist auf globalen Märkten aktiv. Allerd<strong>in</strong>gs<br />
ist das Gros der ethnischen M<strong>in</strong>derheiten<br />
eher im lokalen Markt tätig.<br />
London versucht Internationalität mit<br />
dem Leitbild e<strong>in</strong>er nachhaltigen Entwicklung<br />
zu verb<strong>in</strong>den – der „London Plan“<br />
betrachtet daher Wirtschaft, Umwelt und<br />
Soziales als gleichrangige Aspekte. London<br />
will e<strong>in</strong>e multikulturelle Stadt im weitesten<br />
S<strong>in</strong>ne se<strong>in</strong> und berücksichtigt die<br />
ökonomische Bedeutung aller Gruppen.<br />
Die Londoner Kreativwirtschaft ist im<br />
Wesentlichen autark gewachsen. E<strong>in</strong><br />
wichtiger Standortfaktor ist dabei jedoch<br />
zweifelsohne die hohe Zahl an Studienplätzen.<br />
Von der öffentlichen Hand gab<br />
es eher nur begleitende Unterstützung,<br />
beispielsweise durch die Bereitstellung<br />
von Arbeitsräumen zu ger<strong>in</strong>gen Mieten.<br />
Auch Berl<strong>in</strong> hat e<strong>in</strong>e sehr hohe Attraktivität<br />
für junge, kreative Menschen, die zudem<br />
durch die Universitäten angezogen<br />
werden. Jedoch fehlt die wirtschaftliche<br />
Kraft, dieses Potenzial nachhaltig an die<br />
Region zu b<strong>in</strong>den.<br />
Die Chancen und Stärken der Metropolregion<br />
Berl<strong>in</strong>-Brandenburg sollten mehr<br />
zur Geltung gebracht werden. Insbesondere<br />
die Internationalität Berl<strong>in</strong>s und<br />
auch die Nähe zu Polen sollten als wichtige<br />
Potenziale wahrgenommen werden.<br />
Die Stärkung der Wissenschaft wäre<br />
auch e<strong>in</strong> wichtiger Beitrag zur Stärkung<br />
der Internationalität.