Metropolregionen in Europa - Gemeinsame ...

Berlin-Brandenburg
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Statement
Martin Patzelt
Oberbürgermeister Frankfurt/Oder
„Es spielt eine große Rolle, dass man
als Hauptstädter bei der Planung die
Region mitdenkt.“
Für die Stadt Frankfurt (Oder) endet die
Metropolregion nicht an der Landesgrenze
von Brandenburg, sondern geht
über die Oder in Richtung Polen hinaus.
Die Stadt ist das Tor in Richtung Polen.
Es lohnt sich auch für die Berliner zu
berücksichtigen, was die brandenburgischen
Städte im Städtekranz von Berlin
bei der gemeinsamen Entwicklung der
Region bedacht haben.
Die Stadt Frankfurt(Oder) orientiert sich
aufgrund ihrer Lage am Europäischen
Verkehrskorridor II Paris-Berlin-Warschau-
Moskau in Richtung der Metropole Berlin
und zugleich in Richtung Polen, den
Baltikum, Weißrussland und Russland.
Um diese besondere Lagegunst auch für
die Region weiterhin nutzbar zu halten,
sind die Kapazitätsengpässe auf der A 12
und auf den Bahnverbindungen in Richtung
Polen abzubauen.
„Die Stadt Frankfurt (Oder) erachtet
die Nähe zur Metropole durchaus als
Glücksfall, jedoch sollte Berlin darauf
achten, dass seine Höfe und Vorhöfe
nicht verkommen.“
Die Stadt Frankfurt (Oder) zieht mit dem
Brandenburger Staatsorchester und dem
Kleistforum zahlreiche Besucher aus
Berlin an die „Peripherie“. Andere haben
den Oderbruch oder das Schlaubetal in
der Oderregion für sich entdeckt.
Die bereits bestehenden Verflechtungen
zwischen Berlin und Frankfurt (Oder)
werden auch angesichts der ca. 1000
Auspendler nach Berlin und ca. 700 Einpendler
nach Frankfurt (Oder) deutlich.
„Wo das Bett innerhalb der Region
steht, ist jedoch letztendlich egal.“
Sogar Unternehmen zieht es von Berlin
nach Frankfurt (Oder). Der Standort profitiert
von der Nähe zu Berlin.
„In der Nähe Berlins sein, aber nicht
hinein fahren müssen…“
Auch die Peripherie leistet ihren Beitrag
zur Entwicklung der Region. So ist zum
Beispiel die Universität Viadrina in den
letzten Jahren Ausbildungsstätte für ca.
17.000 polnische Studenten gewesen.
Entsprechend sind die Bildungseinrichtungen
im Land Brandenburg als Potenzial
für die gesamte Region zu sehen
Eine wichtige Kommunikationsplattform
für die Städte im Land Brandenburg
bietet die Arbeitsgemeinschaft Städtekranz
Berlin-Brandenburg.
Die Plattform ermöglicht einen Informations-
und Erfahrungsaustausch zu zentralen
Fragen der Stadtentwicklung. Sie
versteht sich als gemeinsame Interessensvertretung
einschließlich der Initiierung
und Durchführung gemeinsamer
Aktivitäten und Projekte.
Der Leitbildprozess ist wichtig, wobei
sich alle unter dem Leitbild wieder finden
müssen und die Metropolregion als
ihre eigene warhnehmen. Identitätsprobleme
waren ein entscheidender
Grund für die gescheiterte Fusion.
„Es ist nur zu entscheiden, ob die Metropolregion
über uns kommt oder mit
uns kommt.“
Der Prozess muss auch durch die Medien
begleitet werden. Entscheidend ist auch
die Verbindlichkeit politischer Aussagen.
Es sollte darüber nachgedacht werden,
ob zugunsten der Entwicklung der Region
die bisher stark institutionell verankerten
Strukturen durch informelle Gremien
ersetzt werden.