Metropolregionen in Europa - Gemeinsame ...
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Øresund<br />
26<br />
Intervention<br />
Christoph Strosche<strong>in</strong><br />
E<strong>in</strong>e wesentliche Ursache für die schnelle<br />
und positive Entwicklung der Øresundregion<br />
<strong>in</strong> den letzten fünf bis zehn Jahren<br />
war bzw. ist die systemorientierte<br />
Herangehensweise an die Aufgabenstellung<br />
zur Gestaltung e<strong>in</strong>er geme<strong>in</strong>samen<br />
Region.<br />
Die wichtigsten Bauste<strong>in</strong>e liegen bzw.<br />
lagen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em professionellen Management<br />
sowie dem (unausgesprochenen)<br />
Agreement, die Herausforderungen<br />
geme<strong>in</strong>sam anzupacken. Am Anfang des<br />
Prozesses stand die Formulierung präziser<br />
Fragestellungen, um sich anschließend<br />
auf die wesentlichen Aufgaben<br />
konzentrieren zu können.<br />
Hierzu musste e<strong>in</strong> Kommunikationsmarathon<br />
bewältigt werden. Das erste<br />
Arbeitspaket war nach e<strong>in</strong>em halben<br />
Jahr zusammengestellt, <strong>in</strong> dem 100 geme<strong>in</strong>same<br />
Ziele und 100 Probleme zusammengetragen<br />
wurden.<br />
Im gesamten Entwicklungsprozess<br />
kommt der Infrastruktur e<strong>in</strong>e dienende<br />
Funktion zu. Die Brücke ist verb<strong>in</strong>dendes<br />
Glied zwischen den beiden Teilräumen,<br />
Korridor für Warenströme und last but<br />
not least Symbol für e<strong>in</strong>e prosperierende<br />
Øresundregion. Dementsprechend hat<br />
sich„Øresund“ <strong>in</strong>zwischen als eigene<br />
Marke <strong>in</strong>ternational etabliert.<br />
Die wesentlichen Faktoren für die Weiterentwicklung<br />
der Region s<strong>in</strong>d letztendlich<br />
transparente Kommunikationsstrukturen,<br />
Multiplikationsfaktoren,<br />
Eigenverantwortlichkeit und Kompetenzführerschaft.<br />
Diskussion<br />
Das Investieren von Zeit und Geld <strong>in</strong><br />
Presse und Medien erwies sich <strong>in</strong> der<br />
Øresundregion als lohnenswert und<br />
sollte auch für Berl<strong>in</strong>-Brandenburg überlegenswert<br />
se<strong>in</strong>.<br />
Durch das Platzieren von Erfolgsnachrichten<br />
konnte <strong>in</strong> der Öffentlichkeit e<strong>in</strong>e<br />
positive Grundstimmung erzeugt werden,<br />
die das Zusammenwachsen befördert.<br />
Die strategische Kommunkationsplanung<br />
umfasste die Schaffung von<br />
Netzwerken mit Journalisten sowie die<br />
Zusammenstellung e<strong>in</strong>es Buches, <strong>in</strong> dem<br />
die Journalisten sowie die Öffentlichkeit<br />
mit den Schönheiten und Stärken der<br />
neuen Region vertraut gemacht wurden.<br />
Gleichzeitig wurde hierdurch das Identitätsgefühl<br />
für e<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>same Region<br />
gesteigert.<br />
Auch wenn das Øresundmodell als Erfolgsstory<br />
zu sehen ist, gibt es soziale<br />
Konflikte zu bewältigen. Diese werden <strong>in</strong><br />
der strategischen Entwicklungsplanung<br />
auch nicht negiert, sondern s<strong>in</strong>d vielmehr<br />
permanent Gegenstand e<strong>in</strong>er<br />
nachhaltigen Stadtentwicklung.<br />
Die Erfahrungen mit dem stadtnahen<br />
Flughafen bei Kopenhagen lassen sich<br />
nicht auf den Standort Schönefeld übertragen.<br />
Jedoch lässt sich sagen, dass der<br />
Flughafen als Gew<strong>in</strong>n und nicht als Belastung<br />
betrachtet wird.