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GesteinsPerspektiven 04/18

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AKTUELL<br />

21<br />

NACHRUF<br />

Abschied von Dr.-Ing. Martin Kern<br />

Die Nachricht macht hochgradig betroffen: Dr.-Ing. Martin<br />

Kern ist am 3. Mai 20<strong>18</strong> bei einem tragischen Verkehrsunfall<br />

tödlich verunglückt. Die gesamte Baustoff-, Steineund<br />

Erdenindustrie trauert um einen herausragenden und<br />

verdienten Unternehmer der Branche und um einen besonderen<br />

Menschen.<br />

Dr.-Ing. Martin Kern war Gesellschafter der Kies und<br />

Beton Baden-Baden GmbH & Co. Holding KG, Vorstand<br />

der Kies und Beton AG Baden-Baden sowie Geschäftsführer<br />

mehrerer Gesellschaften dieser Unternehmensgruppe.<br />

Neben seiner beruflichen Tätigkeit engagierte er<br />

sich bis zu seinem Ausscheiden aus gesundheitlichen<br />

Gründen im Jahr 2016 in zahlreichen Ehrenämtern relevanter<br />

Verbände auf Landes-, Bundes- und europäischer<br />

Ebene.<br />

Bereits 2002 übernahm Dr.-Ing. Martin Kern zuerst das<br />

Amt des Beirates und später bis zu seinem Ausscheiden<br />

das Amt des Vorsitzenden in der Fachgruppe Sand und<br />

Kies im ISTE. In Baden-Württemberg kümmerte er sich<br />

weiter als Vorsitzender der Güteschutzgemeinschaft Alpine<br />

Moräne Edelsplitt über fünf Jahre um die gemeinsamen<br />

Interessen der Gesteinsindustrie. Er sicherte mit<br />

seinem technischen Wissen über diese heimischen Rohstoffe<br />

die Grundlage zur Ausführung von unzähligen Bauprojekten<br />

in Baden-Württemberg.<br />

Mehr als 14 Jahre war er Mitglied im Umwelt- und Rohstoffausschuss<br />

des ISTE, den er mit hoher fachlicher<br />

Kompetenz und großem unternehmerischem Weitblick ab<br />

dem Jahr 2008 auch als Vorsitzender leitete. So war es<br />

nur konsequent, dass Dr.-Ing. Martin Kern im Jahr 2008<br />

auch den Vorsitz des Arbeitsausschusses Rohstoffsicherung,<br />

Umweltschutz und Folgenutzung des Bundesverbandes<br />

Mineralische Rohstoffe, MIRO, übernahm und<br />

damit Mitglied des MIRO-Präsidiums wurde. Als Mitglied<br />

im Wissenschaftlichen Beirat der Forschungsgemeinschaft<br />

Mineralische Rohstoffe und Mitglied in zahlreichen<br />

Gremien der Forschungsgesellschaft für Straßen und Verkehrswesen,<br />

FGSV, hat er zudem seine exzellenten fachlichen<br />

Kenntnisse bei der Entscheidung über Forschungsvorhaben<br />

und technische Vorschriften eingebracht.<br />

Ebenfalls 2008 übernahm er auch den Vorsitz des Ausschusses<br />

Rohstoffe im Bundesverband Baustoffe, Steine<br />

und Erden, bbs, und vertrat die gesamte mineralische<br />

Roh- und Baustoffindustrie aktiv im Vorstand des Ausschusses<br />

Rohstoffindustrie im Bundesverband der Deutschen<br />

Industrie, BDI.<br />

Dr.-Ing. Martin Kern verstand es zu überzeugen. Sein<br />

rhetorisches Geschick paarte sich mit hohem Fachwissen.<br />

So argumentierte und warb er mit Daten, Fakten und Zahlen<br />

und sorgte für ein besseres Verständnis hinsichtlich<br />

der Bedeutung heimischer mineralischer Rohstoffe, deren<br />

Gewinnung und Verwendung bei Politikern, Parlamentariern,<br />

in Verwaltungen und der breiten Öffentlichkeit.<br />

Entsprechend engagierte er sich auch auf Bundesebene,<br />

so beim Kongress der CDU/CSU im Jahr 2013 zum<br />

Thema „Rohstoffstandort Deutschland“ und bei vielen<br />

anderen öffentlichen Veranstaltungen.<br />

Seine Themen behandelten den Zugang zu Rohstoffen,<br />

die Wirtschaftlichkeit der Lagerstätten erschließung vor<br />

dem Hintergrund der Anforderungen des Natur- und Artenschutzrechtes<br />

und das mögliche Zusammenspiel der<br />

vermeintlich konträren Interessen.<br />

Dr.-Ing. Martin Kern war bis zu seinem Ausscheiden aus<br />

gesundheitlichen Gründen anderthalb Jahrzehnte in seiner<br />

ihm eigenen gradlinigen, offenen und zuversichtlich lebensfrohen<br />

Art mit höchster fachlicher Kompetenz für die gesamte<br />

Steine- und Erdenindustrie sehr erfolgreich aktiv.<br />

Seine Stimme als Unternehmer und Vorsitzender verschiedenster<br />

Gremien auf Landes- und Bundesebene galt<br />

viel, wurde gehört und ernst genommen. Wann immer er<br />

an Veranstaltungen teilnahm oder diese leitete, war er<br />

nicht nur anwesend, sondern spürbar präsent. Er vertrat<br />

seine Meinung stets fachlich und technisch fundiert, falls<br />

nötig deutlich hörbar und immer rhetorisch brillant.<br />

Die Steine- und Erdenindustrie Baden-Württembergs,<br />

Deutschlands und selbst Europas hat Dr.-Ing. Martin Kern<br />

aufgrund seines überragenden Engagements sowie seinem<br />

konsequenten und zielorientierten Wirken sehr viel<br />

zu verdanken.<br />

Die Verbände der Baustoff-, Steine und Erdenindustrie<br />

verabschieden sich mit Respekt, großer Hochachtung und<br />

Dankbarkeit von einem ihrer engagiertesten ehrenamtlichen<br />

Unternehmervertreter. Sie werden Dr.-Ing. Martin<br />

Kern in bester Erinnerung behalten und ein ehrendes Andenken<br />

bewahren.<br />

DR.-ING. MARTIN KERN galt als 150-%-Persönlichkeit.<br />

Anfang Mai 20<strong>18</strong> kam er bei einem tragischen Unfall ums<br />

Leben. Foto: ISTE<br />

4/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN

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