GesteinsPerspektiven 04/18
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PRAXIS<br />
33<br />
Geliefert und serviciert wird das traditionsreiche<br />
US-Produkt in Europa vom<br />
niederländischen Unternehmen Syscom<br />
BV. Gereinigt wird der Kiesanteil in einer<br />
Schwertwäsche durch die kontinuierliche<br />
Rotation der schräg nach oben fördernden<br />
Spiralwellen. Ton- und Schluff-Anhaftungen<br />
werden dabei intensiv abgerieben und<br />
mit dem Wasserüberlauf abgezogen.<br />
Während die Wellen den Sand nach oben,<br />
über den Wasserstand hinaus – und<br />
schließlich auf die Siebe fördern, wird der<br />
Rohstoff gleichzeitig entwässert und zusätzlich<br />
durch höhenverstellbare Wehre<br />
vorklassiert.<br />
Noch eine Besonderheit hat das Werk<br />
aufzuweisen: Komplett Wöhwa-gesteuert,<br />
war es eines der ersten, das sich entschloss,<br />
den Energieverbrauch aller Anlagenkomponenten<br />
zu ermitteln und anzuzeigen.<br />
Somit hat KBN bei diesem Feature<br />
auch einen wichtigen Pionier-Praxisbeitrag<br />
zur Entwicklung des heute als ECS21<br />
bekannten Wöhwa-Energie-Controlling-<br />
Systems für die Schüttgutindustrie geleistet,<br />
denn das System ist gerade über solche<br />
Anwendungen deutlich gereift. Inzwischen<br />
markiert es die Königsklasse für die<br />
automatische Erfassung und Darstellung<br />
von elektrischen Verbräuchen, Massenströmen<br />
und Kennzahlen von unterschiedlichen<br />
Anlagenteilen und Aggregaten.<br />
Schon rein technisch haben die Investoren<br />
also ihre annähernd 3-Mio.-Euro-<br />
Investition zukunftsorientiert angelegt<br />
und dank ihres unternehmerischen Mutes<br />
vor 15 Jahren eines der modernsten<br />
Werke mit einer Stunden-Produktionskapazität<br />
von 230 t im Südwesten Deutschlands<br />
errichtet.<br />
Rohstoffbasis, Gewinnung<br />
und Flächenrückführung<br />
Das Werk kann insgesamt auf Flächen<br />
von etwa 75 ha zurückgreifen. Ein großer<br />
Teil davon war ehemaliges RAG-<br />
Gelände, das zwischenzeitlich intensiv<br />
land- und forstwirtschaftlich genutzt<br />
wurde. Etwa ein Fünftel stammt aus<br />
weiteren Grundstückszukäufen. Die<br />
Rohstoffbasis am Standort bilden angeschwemmte<br />
Kiese und Sande im Tal<br />
der Mosel, die der Fluss im Verlauf der<br />
Jahrtausende in der Talsenke abgelagert<br />
hat. Da Flüsse aber unstete Erscheinungen<br />
sind und vor der Regulierung<br />
durch Menschen ihren Lauf jeweils<br />
energieoptimiert änderten, schwanken<br />
diese Ablagerungen deutlich in ihren<br />
Mächtigkeiten. Als Gewinnungsgerät<br />
IDYLLE AUS VERSCHIEDENEN PERSPEKTIVEN. Wiederverfüllte Flächen und Refugien für seltene Arten mit Nass- und Trockenbereichen<br />
wechseln sich ab und schaffen ein harmonisches Gesamtbild. Frank Staudt erklärt das schlüssige Gesamtkonzept.<br />
4/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN