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GesteinsPerspektiven 04/18

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70<br />

NASSGEWINNUNG<br />

Fest-Flüssig-Trennung<br />

auf die leichte Art<br />

Bei der Nassaufbereitung von<br />

Rohstoffen entstehen feinkörnige<br />

Rückstände in Form von Schlämmen.<br />

Im Bergbau werden diese<br />

oft erheblichen Rückstände Tailings<br />

genannt, doch auch feststoffbelastete<br />

Prozesswässer<br />

und Schlämme in der Gesteinsindustrie<br />

sind eine Begleiterscheinung,<br />

die möglichst effektiv so<br />

gelöst werden soll, dass sich eine<br />

maximale Kreislaufführung des<br />

Wassers bei wenig Aufwand und<br />

Kosten ergibt. Mit modernen<br />

Trenntechnik-Lösungen gelingt<br />

es, solche Schlämme aufzubereiten<br />

und das gereinigte Prozesswasser<br />

zurückzugewinnen.<br />

Feststoffaustrag<br />

LANGJÄHRIGE ERFAHRUNG und einschlägiges<br />

Fachwissen beim Einsatz<br />

von Dekantern in der Aufbereitungsindustrie<br />

sind die Basis der effektiven<br />

Flottweg-Produkte. Dekanter gelten<br />

als die variabelsten Zentrifugen überhaupt.<br />

Fotos und Grafiken: Flottweg<br />

Flüssigkeitsablauf<br />

unter Druck<br />

Zulauf<br />

Eine Alternative zur Nutzung von Absetzbecken<br />

für Schlämme ist deren weitere<br />

Aufbereitung durch Trocknung. Dafür<br />

stehen verschiedene Verfahren zur Verfügung:<br />

Neben der Kammerfilter- und<br />

der Bandpresse gewinnt die Zentrifuge<br />

dafür in den letzten Jahren an Bedeutung.<br />

Die Funktionsweise von Band- und<br />

Filterpressen ist hinlänglich bekannt,<br />

wie aber arbeitet die Zentrifuge, die<br />

auch als Dekanter bezeichnet wird? Bei<br />

Dekanterzentrifugen handelt es sich<br />

VERGLEICH DER SYSTEME zur Prozesswasseraufbereitung.<br />

um kontinuierliche Systeme, in denen<br />

die flüssige und feste Phase durch Zentrifugalbeschleunigung<br />

voneinander<br />

getrennt werden. Die Feststoffteilchen<br />

sammeln sich aufgrund ihrer höheren<br />

Dichte an der Trommelwand und werden<br />

mit Hilfe einer Förderschnecke zu<br />

den Austragsöffnungen transportiert.<br />

Gleichzeitig fließt die geklärte Flüssigkeit<br />

an der Schnecke entlang in die<br />

Flüssigkeitsaustragszone.<br />

Da Dekanter als vollautomatisiertes<br />

und geschlossenes System arbeiten,<br />

können große Produktmengen mit hoher<br />

Trennschärfe verarbeitet werden. Spezieller<br />

Verschleißschutz garantiert niedrige<br />

Wartungskosten und geringe Ausfallzeiten.<br />

Auch der Platz- und Gewichtsbedarf<br />

der unterschiedlichen Entwässerungssysteme<br />

dürfte im praktischen Einsatz<br />

eine Rolle spielen. So bringt es die Kammerfilterpresse<br />

auf 120 t, die Bandpresse<br />

wiegt im Schnitt 65 t, die Zentrifuge<br />

aber lediglich 16 t.<br />

In der Regel sind die Kapazitäten<br />

einer Kammerfilterpresse und einer Zentrifuge<br />

annähernd gleich. Die Zentrifuge<br />

trennt alle Partikel ab einer Größe von<br />

5 µm. Um noch kleinere Partikel abtrennen<br />

zu können, ist der Einsatz von polymeren<br />

Flockungsmitteln notwendig.<br />

Sowohl bei der Kammerfilterpresse als<br />

auch bei der Bandpresse ist der Einsatz<br />

dieser Hilfsmittel aber ohnehin auch<br />

notwendig. Die Zentrifuge jedoch kann<br />

im Unterschied zu anderen Systemen<br />

als einziges Entwässerungssystem<br />

einen gleichbleibenden Prozess garantieren.<br />

Sowohl bei der Band-, als auch<br />

bei der Kammerfilterpresse kommt es<br />

nach einer gewissen Zeit zu Ablagerungen<br />

in den Filtertüchern bzw. im Filterband.<br />

Dies führt dazu, dass die Entwässerungsleistung<br />

nachlässt und dass<br />

gereinigt werden muss.<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 4/20<strong>18</strong>

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