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GesteinsPerspektiven 04/18

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LE ITARTIKEL<br />

1<br />

Bild: Tim Reckmann/pixelio.de<br />

Da die sensiblen<br />

Daten<br />

und hier die<br />

verunsicherten<br />

Nutzer<br />

„Und, was haben Sie so alles veranlasst im Zuge der DSGVO?“<br />

Selten fiel es so leicht, einem Gesprächspartner den Tag zu verderben<br />

wie mit der Erwähnung des Kürzels der Datenschutz-Grundverordnung.<br />

Obwohl ihre Inhalte seit Langem bekannt sind, gilt sie<br />

seit 25. Mai 20<strong>18</strong> tatsächlich. Was macht man nun richtig und was<br />

falsch? Sind Fotos überhaupt noch erlaubt? Welche dürfen wir in<br />

dieser Zeitschrift verwenden, … welche auf Internetseiten? Was<br />

droht bei unbeabsichtigten Verfehlungen? Ein großes Mysterium.<br />

Zur Sicherheit habe ich meine persönliche Website lahmgelegt.<br />

Damit ist zumindest eine kleine Stolperfalle beseitigt. Allerdings<br />

bestätigt die Maßnahme genau das, wovor der Präsident des<br />

Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft, Mario Ohoven,<br />

öffentlich warnt: Freiberufler, Kleinunternehmer und Mittelständler<br />

entscheiden sich zur Entdigitalisierung, indem sie ihren Online-<br />

Auftritt deaktivieren. Eine interessante Gegenbewegung zu Industrie<br />

4.0. Zu drakonisch sind die in Aussicht gestellten Strafen bei<br />

Verstößen gleich welcher Art. Mildere Umstände für genau diesen<br />

Personenkreis gegenüber Konzerngepflogenheiten? Na hören<br />

Sie mal – wir sind schließlich in Deutschland! Solche Extrawürste<br />

können sich vielleicht andere EU-Staaten erlauben, aber wir<br />

doch nicht.<br />

Immerhin bestand Hoffnung, dass die Flut der niemals bestellten,<br />

immer wieder abgemeldeten, aber dennoch unverdrossen eingehenden<br />

Newsletter abebben würde. Falsch gedacht. Sie müllen die<br />

Postfächer wie eh und je zu. Gibt es angesichts dessen also nur<br />

DSGVO-Verlierer? Nicht ganz: Wer als Jurist verzweifelt einer<br />

Vollbeschäftigung entgegenfieberte, kann aus dem Vollen schöpfen.<br />

Wer ohnehin vollbeschäftigt ist, wird dagegen den zusätzlichen<br />

Berg unproduktiver Arbeit verfluchen. Aber was heißt schon produktiv,<br />

wenn damit Wertschöpfung gemeint ist und die tatsächlich<br />

Wertschöpfenden längst in der Minderheit sind? Antworten zur<br />

Frage, wie ein Antrag auf DSGVO-Minderheitenschutz zu stellen ist,<br />

sind herzlich willkommen.<br />

Ihre<br />

Gabriela Schulz<br />

Chefredakteurin GP<br />

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