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Leo Juli 2018

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16 CSD<br />

CSD MÜNCHEN<br />

BUNT<br />

ist das neue Weiß-Blau<br />

Unter diesem Motto findet vom<br />

7. bis 15. <strong>Juli</strong> der Christopher Street<br />

Day (CSD) in der bayerischen Landeshauptstadt<br />

statt.<br />

Den Höhepunkt der Veranstaltungsund<br />

Partyreihe bildet das Wochenende<br />

14./15. <strong>Juli</strong> mit Parade, Bühnenprogramm<br />

auf dem Marienplatz, Rathausclubbing<br />

und PumpsRace. Wegen Bauarbeiten<br />

wird die Regenbogenfamilien-Area vom<br />

Marienhof in die Neuhauser Straße vor<br />

den Richard-Strauss-Brunnen verlegt,<br />

das Partyareal vom Rindermarkt auf den<br />

Frauenplatz vor dem Dom. Als Verbindung<br />

zwischen Marienplatz und diesen Areas<br />

dienen zahlreiche Infostände Münchner<br />

Initiativen, die sich heuer auch entlang der<br />

Neuhauser Straße positionieren. Ansonsten<br />

bleibt aber alles beim Alten: Das Herz der<br />

Münchner Innenstadt ist zwei Tage fest<br />

in den Händen der LGBTIQ*-Community,<br />

und die dem Paraden-Wochenende<br />

vorausgehende Pride Week ist dicht gefüllt<br />

mit Information, Diskussion und Spaß.<br />

Politisch steht der Christopher Street Day<br />

ganz im Zeichen der Landtagswahlen im<br />

Oktober <strong>2018</strong>. Das Motto „Bunt ist das<br />

neue Weiß-Blau“ ist in diesem Zusammenhang<br />

eher als frommer Wunsch<br />

zu verstehen. Denn blickt man auf die<br />

aktuellen Umfragen, wird die CSU zwar die<br />

absolute Mehrheit verpassen, zweitstärkste<br />

Partei droht aber die AfD zu werden.<br />

Selbst wenn diese beiden Parteien wohl<br />

kaum eine Regierungskoalition bilden<br />

werden, sondern die FDP als wahrscheinlichster<br />

Partner der CSU gilt: bunt<br />

geht anders. Aber die queere Gemeinde<br />

Bayerns ist ja geübt im Warten<br />

auf positive Signale aus dem<br />

Maximilianeum. Dabei wären<br />

die dringend nötig und längst<br />

überfällig. Auch wenn für viele mit<br />

der „Ehe für alle“ alles erreicht zu<br />

sein scheint: Echte Akzeptanz muss<br />

nicht nur ins Gesetzbuch, sie muss in die<br />

Köpfe. Und dahin scheint der Weg immer<br />

steiler zu werden, wie die zunehmende<br />

homophobe Stimmung, der Erfolg<br />

der Rechten und nicht zuletzt die<br />

steigenden gewalttätigen Übergriffe<br />

gegen LGBTIQ* zeigen.<br />

Doch wer „bunt“ will, darf nicht<br />

nur von andern fordern, er<br />

muss sich auch an die eigene<br />

Nase fassen: Der Ruf nach Solidarität<br />

und Miteinander verhallt<br />

gerade innerhalb der schwulen<br />

Szene nur allzu oft, vor allem bei<br />

der Integration queerer Geflüchteter,<br />

der Akzeptanz lesbischer<br />

Identität oder den besonderen<br />

Problemen von trans* und inter*<br />

Menschen. Soll bunt tatsächlich das<br />

neue Weiß-Blau werden, bleibt nicht nur<br />

seitens der Politik noch einiges zu tun.<br />

Es gibt also viele Gründe, zum CSD auf<br />

die Straße zu gehen – und selbst wer nur<br />

feiern will, setzt ein Zeichen. Gut so! Wir<br />

haben für euch die Höhepunkte des CSD<br />

<strong>2018</strong> zusammengestellt. Lückenlose<br />

Information findet ihr im Magazin „Pride<br />

Guide“ und auf der Webseite<br />

www.csdmuenchen.de. Wir wünschen<br />

fantastische Feier-Tage und freuen uns<br />

auf einen bunten Monat <strong>Juli</strong>! *bm

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