03.07.2018 Aufrufe

Die Wirtschaft Köln - Ausgabe 03 / 2018

Mehr Wissen, besser entscheiden, erfolgreich unternehmen: Die Wirtschaft Köln bietet Ihnen mit exklusiven Einblicken in Branchen, Märkte und Betriebe sechs Mal jährlich einen spannenden Mix aus aktuellen Nachrichten der Kölner Wirtschaft, Unternehmensportraits und Interviews mit Entscheidern der Region.

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Macher & Märkte |<br />

AUSBILDUNGSPATE<br />

WERDEN<br />

Seit 20 Jahren berät die Freiwilligenagentur Ceno Menschen,<br />

die sich engagieren möchten.<br />

Foto: Ceno e. V. / Sven Lorenz<br />

Reicher Erfahrungsschatz<br />

hilft den Jugendlichen<br />

<strong>Die</strong> Paten treffen sich etwa einmal pro<br />

Woche mit ihren Patenschülern. Sie unterstützen<br />

die Jugendlichen in schulischen<br />

Belangen, helfen ihnen bei der<br />

Berufswahl, recherchieren Adressen,<br />

Praktika und Kontakte für Ausbildungsplätze<br />

und bringen dabei auch ihre eigene<br />

Berufs- und Lebenserfahrung ein. Oftmals<br />

waren sie vor ihrem Ruhestand in<br />

leitenden Funktionen eines großen oder<br />

mittelständischen Unternehmens tätig<br />

oder sind es in Teilzeit immer noch. „<strong>Die</strong><br />

Paten stellen sich auch bei den jeweiligen<br />

Schulen und bei den Eltern des betreuten<br />

Jugendlichen vor“, ergänzt Melanie<br />

Demor. „Es ist also wichtig, Interesse<br />

an der Lebenswelt der Jugendlichen mitzubringen,<br />

außerdem Zeit für regelmäßige<br />

Treffen, Humor und Geduld“, rät die<br />

Expertin.<br />

90 Prozent werden<br />

zu Dauerpaten<br />

Wenn die Chemie stimmt, klappt es (meistens) auch mit dem Ausbildungsplatz.<br />

Der gemeinnützige Verein Ceno e. V. vermittelt Ehrenamtliche in soziale Einrichtungen<br />

und Ceno-eigene Aktivitäten in <strong>Köln</strong>, wie das sogenannte Ausbildungspatenprojekt.<br />

Das Programm wurde 2002 von Ceno ins Leben gerufen. Im Ausbildungspatenprojekt<br />

unterstützen ehrenamtliche Paten der Generation 60+ mit Berufs- und<br />

Lebenserfahrung Jugendliche bei der Ausbildungsplatzsuche. Jederzeit werden engagierte<br />

neue Paten gesucht.<br />

„Eine Patenschaft dauert rund zwei Jahre<br />

und umfasst das letzte Schuljahr und<br />

das erste Ausbildungsjahr“, erklärt Melanie<br />

Demor, die das Projekt bei Ceno leitet.<br />

„Während dieser Zeit entwickeln Paten und<br />

Jugendliche gemeinsam eine berufliche<br />

Perspektive“, so die Diplom-Pädagogin. Und<br />

wenn es nach den zwei Jahren nicht zum gewünschten<br />

Erfolg kommt? „Dann können<br />

die Patenschaften auch länger andauern,<br />

was in der Praxis aber eher die Ausnahme<br />

ist“, weiß Melanie Demor aus langjähriger<br />

Erfahrung. „Häufig entstehen zwischen den<br />

Paten-Tandems persönliche Verbindungen,<br />

sodass ein Kontakt sowieso über viele Jahre<br />

hinweg bestehen bleibt, auch wenn der Ausbildungsplatz<br />

längst gefunden ist.“<br />

Gründliche Vorbereitung<br />

Wer sich für eine Patenschaft entscheidet,<br />

wird gut auf seine neue Rolle vorbereitet.<br />

Nach einem ersten Beratungsgespräch<br />

mit einem Pädagogen aus dem<br />

Ceno-Team nimmt der angehende Pate<br />

bzw. die Patin an einem Vorbereitungsseminar<br />

teil. Erst dann lernen sich Pate<br />

und „Patenkind“ in einer Art Speeddating<br />

kennen. „<strong>Die</strong> Chemie muss stimmen,<br />

das ist die Grundvoraussetzung für eine<br />

erfolgreiche Zusammenarbeit“, sagt<br />

Melanie Demor. Das Konzept scheint zu<br />

funktionieren: Mehr als 80 Prozent der<br />

Jugendlichen im Patenprojekt finden einen<br />

Ausbildungsplatz oder gehen auf<br />

eine weiterführende Schule, um einen<br />

höheren Abschluss zu erreichen. Ceno<br />

bietet für die Patenschaften während<br />

der gesamten Zeit professionelle pädagogische<br />

Begleitung an: in Form von monatlichen<br />

Erfahrungsaustauschtreffen,<br />

Einzelberatungsgesprächen, themenspezifischen<br />

Seminaren und dem Angebot<br />

zur Supervision.<br />

Jedes Jahr werden in dem Ausbildungsprojekt<br />

rund 20 neue Patenschaften auf<br />

den Weg gebracht. Aktuell laufen 35 Ausbildungspatenschaften.<br />

Seit Beginn des<br />

Projektes haben mehr als 360 Jugendliche<br />

einen Paten erhalten. „Wir freuen<br />

uns über die tolle Resonanz und die<br />

Beliebtheit unseres Projekts“, sagt Melanie<br />

Demor. Demnach bleiben 90 Prozent<br />

der Paten über Jahre hinweg dabei<br />

und übernehmen immer wieder neue<br />

Patenschaften. Das Projekt hat in seiner<br />

Laufzeit schon zahlreiche Auszeichnungen<br />

erhalten. So wurde es 2005 mit<br />

dem <strong>Köln</strong>er Ehrenamtspreis gewürdigt<br />

und auch die Bertelsmann-Tochter PHI-<br />

NEO verlieh dem Projekt 2011 das hauseigene<br />

Wirkt-Siegel. Und damit nicht<br />

genug: „Das Programm Ausbildungspaten<br />

wird bis 2020 durch die SKala-Initiative<br />

gefördert. SKala ist eine Initiative<br />

der Unternehmerin Susanne Klatten in<br />

Partnerschaft mit dem gemeinnützigen<br />

Analyse- und Beratungshaus PHINEO“,<br />

so Melanie Demor. Weiterhin wird das<br />

Projekt vom Rotary Club <strong>Köln</strong>-Kastell<br />

und von privaten Geldspendern finanziell<br />

unterstützt. Das Ausbildungspatenprojekt<br />

ist zudem Mitglied im Netzwerk<br />

der AusbildungsPatenProjekte NRW. W<br />

www.ceno-koeln.de<br />

Astrid Waligura<br />

www.diewirtschaft-koeln.de 17

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