Stadtmagazin CLP Ausgabe 19
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Stadtgeschichte<br />
13<br />
Ein Schatz für alle Geschichtsinteressierten:<br />
Das Archiv Stadtgeschichte in Cloppenburg<br />
Das heutige Archiv der Stadt Cloppenburg<br />
verdankt große Teile seines Bestandes<br />
dem Cloppenburger Hans<br />
Hochgartz. Er hatte es sich zur Aufgabe gemacht<br />
hatte, die Geschichte seiner Heimat zu<br />
erforschen und für die Nachwelt zu erhalten.<br />
„Die Akten Hochgartz bilden der Grundstock<br />
unseres Archivs und wurden von der<br />
Familie der Stadt zur Verfügung gestellt“,<br />
freut sich Hermann Warnking, der sich ehrenamtlich<br />
im Stadtarchiv engagiert. Denn<br />
auf diese Weise blieben wertvolle historische<br />
Unterlagen für die nachfolgenden Generationen<br />
erhalten. Die Sammlung des Heimatforschers,<br />
die zahlreiche Regale füllt, enthält<br />
neben Literatur auch Kopien wichtiger Aktenbestände<br />
aus dem damaligen Staatsarchiv<br />
Oldenburg, alte Briefe und vieles mehr.<br />
Aber wer war dieser Sammler und<br />
unermüdlicher Bewahrer historischer<br />
Quellen?<br />
Das Interesse für die Stadtgeschichte wurde<br />
Hans Hochgartz quasi in die Wiege gelegt.<br />
Sein Vater war der letzte Stadtschreiber<br />
der Gemeinde Krapendorf. Die Landgemeinde<br />
und der Flecken Krapendorf wurden <strong>19</strong>33<br />
bei der großen Gebietsreform mit der Stadt<br />
Cloppenburg zusammengelegt. Der spätere<br />
Pädagoge wurde <strong>19</strong>23 in Cloppenburg<br />
geboren und machte hier auch im Jahr <strong>19</strong>40<br />
Abitur. Im zweiten Weltkrieg wurde er zur<br />
Wehrmacht eingezogen und kehrte <strong>19</strong>45<br />
aus der Kriegsgefangenschaft zurück. Nach<br />
seiner Rückkehr gehörte er zum ersten Jahrgang,<br />
der nach dem Krieg seinen Abschluss<br />
an der Hochschule Vechta machte und widmete<br />
sich dann seiner pädagogischen Arbeit<br />
an der Vahrener Schule. Bereits kurze Zeit<br />
später wandte er sich intensiv der Heimatforschung<br />
zu und legte den Grundstock für seine<br />
umfangreiche Sammlung. <strong>19</strong>95 verstarb<br />
Hans Hochgartz und der Stadt Cloppenburg<br />
gelang die Übernahme der Sammlung.<br />
Das war ein Glücksfall, denn allzu oft werden<br />
private Archive und schriftliche Hinterlassenschaften<br />
von den Erben vernichtet,<br />
ohne dass sie wissen, welche „Schätze“ sich<br />
darin verbergen. Und damit geht jedes Mal<br />
auch ein Stück des historischen Gedächtnisses<br />
der Region unwiederbringlich verloren.<br />
„Wer nicht weiß, was er mit den alten Unterlagen<br />
und der Literatursammlung seiner Eltern<br />
oder Großeltern machen soll, kann sich gerne<br />
an die Archivgruppe des Heimatvereins wenden.<br />
Wir sichten die Unterlagen und sorgen<br />
dafür, dass keine vertraulichen Dinge an die<br />
Öffentlichkeit geraten“, versichert Warnking.<br />
Die Sammlung Hochgartz ist eine wahre<br />
Schatztruhe für die heutigen Heimatforscher<br />
vor Ort, denn <strong>19</strong>64 wurde der Hauptteil des<br />
Stadtarchivs Cloppenburg mit Archivalien<br />
aus fünf Jahrhunderten Cloppenburger<br />
Stadtgeschichte in das Niedersächsische Landesarchiv<br />
in Oldenburg überführt. Durch die<br />
Sammlung Hochgartz steht aber nun ein beachtlicher<br />
Teil dieser Akten wieder als Kopien<br />
im Archiv Stadtgeschichte in Cloppenburg<br />
zur Verfügung und wird nicht nur von der<br />
Archivgruppe, sondern auch von vielen historisch<br />
Interessierten intensiv genutzt. Diese<br />
Sammlung ist heute ein schier unerschöpflicher<br />
Fundus für Heimatforscher, Geschichtsinteressierte<br />
und auch Schulklassen und die<br />
Sitzend: Hannelore Kohl und Hermann Warnking stehend v.l.: Klaus Steinkamp, Irmgard Kohl, Karl Taubke-Westerhaus, Ruth Decker.<br />
Es fehlen auf demBild: Alfons Geising und Monika von Hammel<br />
Fortsetzung auf nächster Seite