Stadtmagazin CLP Ausgabe 19
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36 Stencil-Art<br />
Vorsichtig hebt Mika Springwald die Schablone vom Untergrund.<br />
Jesus Art – ein Kreuzweg der Moderne.<br />
Der Wind treibt feine bunte Schwaden vor sich her. Junge Menschen mit Gummihandschuhen<br />
und Mundschutz knien oder stehen vor weißen Holzplatten und schütteln mit lautem Klackern<br />
ihre Spraydosen. Leises Gemurmel, vermischt mit dem zischenden Geräusch versprühten Lacks<br />
dringt aus der hinteren Ecke des Schulhofes der Oberschule Cappeln. Doch was klingt wie Graffiti<br />
Vandalismus handelt sich um den bundesweiten „Ökumenischen Kreuzweg der Jugend 2017“!<br />
Mit Motiven aus der „Stencil-Art“-Technik des Künstlers Mika Springwald (45) aus Osnabrück, in<br />
einem Workshop mit Jugendlichen aus Geldern erarbeitet.<br />
Mit großem Einfühlungsvermögen,<br />
Witz und künstlerischen Know-how<br />
führt Mika Springwald an diesem<br />
Nachmittag die jungen Leute an die Kunst<br />
der Stencil-Art heran. Die mit Schablonen<br />
(engl. = Stencil) realisiert wird, im Gegensatz<br />
zum freihändig gestalteten Graffiti. Wie<br />
gebannt schauen 34 Augenpaare zu, als er<br />
einen dicken roten Klecks auf die vormals<br />
weiße Holzplatte sprüht. „Es gibt kein richtig<br />
oder falsch“, beruhigt er seine Zuschauer, und<br />
hatte sich bisher noch niemand getraut den<br />
Sprühknopf zu betätigen, ist nun der Bann<br />
gebrochen. Alle erdenklichen Farbschattierungen<br />
zieren bald die Hintergründe für die<br />
Eine Schülerin darf das Motiv alleine sprühen<br />
Hier sprüht Mika Springwald selber.