19.07.2018 Aufrufe

EU in der Asylpolitik jetzt auf FPÖ-Linie!

Österreich-Vorschlag zu "Ausschiffungsplattformen" in Nordafrika wird erprobt

Österreich-Vorschlag zu "Ausschiffungsplattformen" in Nordafrika wird erprobt

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Nr. 29/30 . Donnerstag, 19. Juli 2018<br />

€ 0,80<br />

Österreichische Post AG<br />

WZ 02z032878 W<br />

Neue Freie Zeitung (NFZ), Friedrich-Schmidt-Platz 4/3a,<br />

A-1080 Wien . Tel.: 01 512 35 35 0 . Fax: 01 512 35 359<br />

Retouren an NFZ, Friedrich-Schmdt-Platz 4/3a, 1080 Wien<br />

<strong>FPÖ</strong> zieht Halbzeitbilanz<br />

im Burgenland<br />

„Blau wirkt“, skizzierte <strong>FPÖ</strong>-Landeshauptmannstellvertreter<br />

Johann Tschürtz die Halbzeitbilanz <strong>der</strong> rot-blauen Landesregierung.<br />

Nach drei Jahren Rot-Blau ist das Burgenland<br />

wirtschaftlich <strong>auf</strong> Erfolgskurs und die Bevölkerung mit <strong>der</strong><br />

Landesregierung höchst zufrieden. S. 13<br />

<strong>EU</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Asylpolitik</strong><br />

Foto: <strong>FPÖ</strong> Burgenland<br />

<strong>jetzt</strong> <strong>auf</strong> <strong>FPÖ</strong>-L<strong>in</strong>ie!<br />

Österreich-Vorschlag zu „Ausschiffungsplattformen“ <strong>in</strong> Nordafrika wird erprobt<br />

S. 2/3<br />

Das Reformtempo <strong>der</strong><br />

Koalition überzeugt!<br />

Foto: BKA / Andy Wenzel<br />

E<strong>in</strong>e Bilanz über das erste halbe Jahr <strong>der</strong> neuen Bundesregierung – S. 4/5<br />

PARLAMENT<br />

AUSSENPOLITIK<br />

WIEN<br />

IN EIGENER SACHE<br />

Re<strong>in</strong>e Panikmacherei<br />

Die angestrebte Reform des Sozialversicherungswesens<br />

treibt die<br />

Genossen zu Höchtsleistungen <strong>in</strong><br />

Sachen Panikmacherei. <strong>FPÖ</strong>-Sozialm<strong>in</strong>ister<strong>in</strong><br />

Beate Hart<strong>in</strong>ger-Kle<strong>in</strong><br />

entgegnet: „Es gibt ke<strong>in</strong>e Spitalsschließungen,<br />

die mediz<strong>in</strong>ische<br />

Versorgung ist gesichert!“ S. 6<br />

Milliarden o<strong>der</strong> Nichts?<br />

Während Afrikas Kleptokraten<br />

und Brüsseler Beamte <strong>auf</strong> e<strong>in</strong>en<br />

„Marshall-Plan“ für Afrika hoffen,<br />

schlagen Experten e<strong>in</strong>en an<strong>der</strong>en<br />

Weg vor: Schluss mit <strong>der</strong> Entwicklungshilfe,<br />

die nichts bewirkt. Afrikas<br />

Politiker müssen selbst Verantwortung<br />

übernehmen. S. 8/9<br />

Hacker hält Kurs<br />

Der neue SPÖ-Sozialstadtrat<br />

Peter Hacker hält an <strong>der</strong> rot-grünen<br />

„Willkommenspolitik“ fest.<br />

Wien brauche E<strong>in</strong>wan<strong>der</strong>ung, egal<br />

ob aus Afghanistan o<strong>der</strong> aus Tirol.<br />

<strong>FPÖ</strong>-Gudenus kritisiert Hackers<br />

„Realitätsverlust“ bei <strong>der</strong> Beurteilung<br />

<strong>der</strong> E<strong>in</strong>wan<strong>der</strong>ung. S. 11<br />

Foto: NFZ<br />

Liebe Leser! Die nächste Ausgabe<br />

<strong>der</strong> NFZ ersche<strong>in</strong>t wegen <strong>der</strong><br />

Sommerpause wie<strong>der</strong> am 9. August<br />

2018. Die NFZ wünscht allen Lesern<br />

e<strong>in</strong>en erholsamen Urlaub!


2 Innenpolitik<br />

Neue Freie Zeitung<br />

Foto: NFZ<br />

Andreas Rutt<strong>in</strong>ger<br />

andreas.rutt<strong>in</strong>ger@fpoe.at<br />

AUS DER<br />

REDAKTION<br />

„Wir müssen Fluchtursachen<br />

wie Krieg, Hunger und Armut<br />

bekämpfen, aber nicht ertr<strong>in</strong>kende<br />

Schutzsuchende und ihre Retter“,<br />

bekrittelte Bundespräsident<br />

Alexan<strong>der</strong> Van <strong>der</strong> Bellen den<br />

Schwenk <strong>der</strong> <strong>EU</strong> <strong>auf</strong> die von Innenm<strong>in</strong>ister<br />

Herbert Kickl unterbreitete<br />

<strong>FPÖ</strong>-L<strong>in</strong>ie.<br />

Rassismus <strong>der</strong> „Retter“<br />

Dabei geriert Herr Van <strong>der</strong> Bellen<br />

mit dieser Denkweise bereits<br />

die nächste Welle an Toten im<br />

Mittelmeer.<br />

Denn solange Schlepper und<br />

ihre Kunden die Chance sehen,<br />

nach Europa „gerettet“ zu werden,<br />

werden die e<strong>in</strong>en ihr Geschäft machen,<br />

für das die an<strong>der</strong>en zu zahlen<br />

und auch tausende Kilometer<br />

anzureisen bereit s<strong>in</strong>d.<br />

Die „Retter-NGO’s“ s<strong>in</strong>d die<br />

beste Werbung für die Schlepper<br />

<strong>in</strong> Afrika. Und <strong>der</strong>en Dienste können<br />

sich nicht die „Ärmsten <strong>der</strong><br />

Armen“ leisten, wie die NGO‘s <strong>in</strong><br />

ihren Bettelbriefen zu suggerieren<br />

versuchen.<br />

Wie wollen Van <strong>der</strong> Bellen &<br />

Co die Ursachen bekämpfen? Mit<br />

e<strong>in</strong>er Invasionsarmee die Bürgerkriege<br />

beenden? Weitere Milliarden<br />

an Entwicklungshilfe den afrikanischen<br />

Potentaten und ihren<br />

korrupten Eliten <strong>in</strong> die Taschen<br />

stopfen?<br />

Trotz Kriegen, Hunger und<br />

Armut verdoppelt sich Afrikas<br />

Bevölkerung alle 30 Jahre. Ist<br />

vielleicht das <strong>der</strong> Grund für die<br />

„Fluchtursachen“?<br />

Wenn Europa Afrika helfen<br />

will, dann muss es die Afrikaner<br />

<strong>in</strong> die Pflicht nehmen, Selbstverantwortung<br />

zu übernehmen und<br />

sie nicht weiterh<strong>in</strong> zu Daueralmosenempfängern<br />

o<strong>der</strong> Schutzbedürftigen<br />

degradieren, die gerettet<br />

werden müssen.<br />

Das ist schlichtweg Rassismus.<br />

<strong>EU</strong>-<strong>Asylpolitik</strong> aus <strong>der</strong> Sack<br />

Österreichs Vorschlag zu verstärktem Außengrenzschutz und Ausschiffung<br />

Nach den Beratungen beim Treffen <strong>der</strong> <strong>EU</strong>-Innenm<strong>in</strong>ister <strong>in</strong> Innsbruck<br />

vergangene Woche hat <strong>FPÖ</strong>-Innenm<strong>in</strong>ister Herbert Kickl<br />

e<strong>in</strong>en „Modellversuch“ für e<strong>in</strong>e Ausschiffungsplattform außerhalb<br />

<strong>der</strong> <strong>EU</strong> angekündigt: „Wir haben <strong>jetzt</strong> die <strong>EU</strong> aus <strong>der</strong> Sackgasse <strong>der</strong><br />

Asylwerber-Umverteilung herausmanövriert.“<br />

In die Asyl- und E<strong>in</strong>wan<strong>der</strong>ungspolitik<br />

<strong>der</strong> <strong>EU</strong> ist Bewegung<br />

gekommen. Das von Österreich<br />

angestoßene Projekt <strong>der</strong> geplanten<br />

„Ausschiffungs- o<strong>der</strong> Anlandeplattformen“<br />

<strong>in</strong> Nordafrika sei<br />

beim Treffen <strong>in</strong> Innsbruck <strong>auf</strong><br />

„breite Zustimmung“ gestoßen, erklärte<br />

Innenm<strong>in</strong>ister Herbert Kickl:<br />

„Wir werden deshalb versuchen,<br />

e<strong>in</strong>en Modellversuch mit e<strong>in</strong>em<br />

Staat <strong>in</strong> Nordafrika zustande zu<br />

br<strong>in</strong>gen“.<br />

Optimismus zur Umsetzung<br />

Ihn habe <strong>in</strong> <strong>der</strong> Frage immer erstaunt,<br />

dass man an die Sache so<br />

pessimistisch herangegangen sei.<br />

Er sei jedenfalls „optimistisch“,<br />

dass dies umgesetzt werden könne,<br />

weil damit auch die <strong>EU</strong>-Mittelmeer-Anra<strong>in</strong>erstaaten<br />

von <strong>der</strong><br />

Hauptlast befreit und e<strong>in</strong>er Reform<br />

des Dubl<strong>in</strong>-Abkommens damit<br />

nichts mehr im Wege stehe.<br />

Zwar habe sich bisher ke<strong>in</strong> <strong>in</strong><br />

Frage kommendes Land dafür angeboten,<br />

solche E<strong>in</strong>richtungen <strong>auf</strong><br />

se<strong>in</strong>em Boden errichten zu wollen.<br />

Man solle deshalb aber nicht schon<br />

von vornhere<strong>in</strong> sagen, dass das<br />

„nicht funktionieren wird“, betont<br />

auch Deutschlands Innenm<strong>in</strong>ister<br />

Horst Seehofer. Die <strong>EU</strong> müsse sich<br />

hier „mehr zutrauen“ wie etwa bei<br />

SPITZE FEDER<br />

den Rückführungsabkommen mit<br />

den Herkunftslän<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Wirtschaftsflüchtl<strong>in</strong>ge,<br />

die ke<strong>in</strong>e Chance<br />

<strong>auf</strong> Asyl <strong>in</strong> Europa haben.<br />

<strong>EU</strong>-Kommissar Dimitris Avramopoulos<br />

betonte, dass die <strong>EU</strong> bei<br />

den „Ausschiffungsplattformen“<br />

mit dem Flüchtl<strong>in</strong>gshochkommissariat<br />

UNHCR und <strong>der</strong> Migrationsorganisation<br />

IMO kooperieren<br />

wolle. Diese würde ja bereits schon<br />

<strong>jetzt</strong> für <strong>in</strong> Libyen gestrandete<br />

Migranten Rückflüge <strong>in</strong> <strong>der</strong>en Herkunftsstaaten<br />

organisieren.<br />

Die <strong>EU</strong> betreibe da ke<strong>in</strong>e Auslagerung<br />

von Verantwortlichkeit,<br />

wies <strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>EU</strong>-Innenkommissar<br />

Kritik von „Seerettungs-NGO’s“<br />

zurück: „Alle Pläne werden die<br />

Genfer Flüchtl<strong>in</strong>gskonvention,<br />

<strong>EU</strong>-Recht und <strong>in</strong>ternationale Standards<br />

berücksichtigen.“<br />

E<strong>in</strong>e echte Grenzschutzagentur<br />

Zugleich kündigte er e<strong>in</strong>en baldigen<br />

Vorschlag <strong>der</strong> <strong>EU</strong>-Kommission<br />

zum Ausbau <strong>der</strong> <strong>EU</strong>-Grenzschutzagentur<br />

„Frontex“ an. Personalstand<br />

und Mandat von „Frontex“<br />

werden verstärkt. Bereits 2020 –<br />

und nicht wie bisher geplant erst<br />

2027 – soll „Frontex“ e<strong>in</strong>e „echte<br />

Grenzschutzpolizei“ mit 10.000<br />

Beamten se<strong>in</strong>.<br />

Die Ergebnisse <strong>der</strong> Beratungen<br />

Rot-Grüne Verkehrsträume – Testlabor Wien.<br />

Foto: eu2018at / flickr.com<br />

Zwei Innenm<strong>in</strong>ister, die Europas Asylpo<br />

Italiens Matteo Salv<strong>in</strong>i wollen mit „Auss<br />

<strong>der</strong> <strong>EU</strong>-Innenm<strong>in</strong>ister <strong>in</strong> <strong>der</strong> Tiroler<br />

Landeshauptstadt hätten se<strong>in</strong>e<br />

Erwartungen jedenfalls übertroffen,<br />

streute <strong>der</strong> <strong>EU</strong>-Kommissar <strong>der</strong><br />

österreichischen Präsidentschaft<br />

Rosen. Auch Kickl und Seehofer<br />

lobten ihrerseits die „gute Atmosphäre<br />

und den Geme<strong>in</strong>schaftsgeist“<br />

unter den <strong>EU</strong>-Amtskollegen.<br />

Denn es wurden zwei <strong>der</strong> drei<br />

Hauptthemen des Treffens – „Frontex“-Ausbau<br />

und Ausschiffungsplattformen<br />

– praktisch <strong>auf</strong> den<br />

Weg gebracht. Ausständig s<strong>in</strong>d nur<br />

noch Maßnahmen <strong>in</strong> Herkunftsund<br />

Transitlän<strong>der</strong>n.<br />

IMPRESSUM<br />

Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz<br />

Medien<strong>in</strong>haber (Verleger) und Herausgeber:<br />

Freiheitliche Partei Österreichs (<strong>FPÖ</strong>) –<br />

Die Freiheitlichen, Bundesparteileitung,<br />

Friedrich-Schmidt-Platz 4/3a, 1080 Wien;<br />

Freiheitlicher Parlamentsklub,<br />

Dr. Karl Renner-R<strong>in</strong>g 3, 1017 Wien<br />

Geschäftsführung: Ing. Mag. Joachim Stampfer<br />

Geschäftsführung, Redaktion, Verwaltung:<br />

Friedrich-Schmidt-Platz 4/3a, 1080 Wien<br />

Tel.: 01 512 35 35 0, Fax: 01 512 35 35 9<br />

E-Mail Redaktion: redaktion.nfz@fpoe.at<br />

E-Mail Verwaltung: jana.feilmayr@fpoe.at<br />

Abo-Anfrage: 01 512 35 35 29<br />

Druck: Mediapr<strong>in</strong>t Zeitungsdruckereigesellschaft m. b.<br />

H. & Co. Kommanditgesellschaft, Wien<br />

Die NFZ ersche<strong>in</strong>t wöchentlich. E<strong>in</strong>zelpreis: € 0,80;<br />

Bezugsgebühr halbes Jahr: € 15 (<strong>in</strong>kl. 10 % MwSt.);<br />

Auslandsjahresbezug: € 73<br />

BIC: OPSKATWW<br />

IBAN: AT55 6000 0000 0185 5450<br />

Es gilt NFZ-Anzeigenpreisliste Nr. 16.<br />

Verlags- und Herstellungsort: Wien<br />

Grundlegende Richtung: Informationsblatt <strong>der</strong> Freiheitlichen<br />

Partei Österreichs (<strong>FPÖ</strong>) – Die Freiheitlichen und<br />

des Freiheitlichen Parlamentsklubs.


Nr. 29/30 Donnerstag, 19. Juli 2018<br />

g<br />

gasse manövriert<br />

szentren <strong>in</strong> Nordafrika f<strong>in</strong>det große Akzeptanz<br />

KURZ UND BÜNDIG<br />

Foto: NFZ<br />

Verfassungskonform<br />

Innenpolitik 3<br />

Hocherfreut zeigt sich <strong>der</strong> Bildungs- und<br />

Jugendsprecher <strong>der</strong> Wiener <strong>FPÖ</strong>, Stadtrat Maximilian<br />

Krauss (Bild), über die Empfehlungen<br />

des Verfassungsdienstes <strong>in</strong> Bezug <strong>auf</strong> das<br />

– von den Freiheitlichen seit Jahren gefor<strong>der</strong>te<br />

– Kopftuchverbot <strong>in</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>gärten. „So, wie<br />

es aussieht, könnte das Verbot bald umgesetzt<br />

werden“, erklärte Krauss. Vor allem <strong>in</strong> Wien<br />

sei dieses Gesetz beson<strong>der</strong>s wichtig und nötig,<br />

nehme die Zahl <strong>der</strong> moslemischen K<strong>in</strong><strong>der</strong> und<br />

<strong>der</strong>en Indoktr<strong>in</strong>ierung doch gerade <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bundeshauptstadt<br />

rasant zu.<br />

litik e<strong>in</strong>e Wende verordnet haben. <strong>FPÖ</strong>-Innenm<strong>in</strong>ister Herbert Kickl und<br />

chiffungsplattformen“ die Schlepperei über das Mittelmeer beenden.<br />

Falsches Lockmittel<br />

<strong>FPÖ</strong>-Generalsekretär Christian Hafenecker<br />

(Bild) wies die For<strong>der</strong>ung des Salzburger<br />

ÖVP-Landeshauptmanns Wilfried Haslauer<br />

zurück, wonach Asylwerber, die e<strong>in</strong>e Lehre<br />

machen, automatisch <strong>in</strong> Österreich bleiben<br />

sollten: „Die Absolvierung e<strong>in</strong>er Lehre hat<br />

nichts damit zu tun, ob e<strong>in</strong> Asylgrund vorliegt<br />

o<strong>der</strong> nicht. Wenn ke<strong>in</strong> Grund besteht, müssen<br />

abgelehnte Asylwerber auch konsequent <strong>in</strong><br />

ihre Heimat rückgeführt werden.“ Haslauers<br />

„Asyl-Aufweichung“ würde nur noch mehr<br />

Migranten nach Österreich locken.<br />

Foto: Parlamentsdirektion/Simonis<br />

Längerfristig stehe auch dabei<br />

<strong>der</strong> von Österreich forcierte Vorschlag<br />

<strong>auf</strong> <strong>der</strong> Agenda, Zentren für<br />

<strong>in</strong> Europa abgelehnte Asylwerber<br />

<strong>in</strong> Drittstaaten zu errichten, teilte<br />

Kickl mit. Auch hier habe es Übere<strong>in</strong>stimmung<br />

mit „vielen Mitgliedsstaaten“<br />

gegeben. Hierbei for<strong>der</strong>te<br />

auch <strong>der</strong> <strong>EU</strong>-Kommissar verstärkte<br />

Anstrengungen <strong>der</strong> Mitgliedstaaten<br />

bei den Rückführungen.<br />

Schwache Kritik aus Brüssel<br />

Auf Kritik und Ablehnung stießen<br />

die erreichten E<strong>in</strong>igungen bei<br />

zwei österreichischen Europaparlamentariern,<br />

Josef Weidenholzer<br />

(SPÖ) und He<strong>in</strong>z Becker (ÖVP).<br />

Während Weidenholzer die geplante<br />

„Festung Europa“ ablehnte, for<strong>der</strong>te<br />

Becker den Ausbau <strong>der</strong> „legalen<br />

Migration“ nach Europa mit <strong>der</strong><br />

strapazierten Klage vom „Fachkräftemangel“.<br />

Dabei dürfte <strong>der</strong> ÖVP-Abgeordnete<br />

aber übersehen haben, dass<br />

es die Möglichkeit <strong>der</strong> Fachkräfte-E<strong>in</strong>wan<strong>der</strong>ung<br />

schon seit Jahren<br />

gibt, nämlich über die Rot-Weiß-<br />

Rot-Card. Damit können nur wirkliche<br />

Fachkräfte e<strong>in</strong>wan<strong>der</strong>n, wenn<br />

man daran <strong>in</strong>teressiert wäre.<br />

Rote Panikmacher<br />

Die letztwöchige Aussage von SPÖ-Bundesrät<strong>in</strong><br />

Elisabeth Grossmann, dass es Gesundheitsprojekte<br />

wie den Mutter-K<strong>in</strong>d-Pass<br />

sowie zusätzliche Hebammenleistungen und<br />

Ultraschalluntersuchungen <strong>in</strong> Zukunft nicht<br />

mehr geben soll, wies <strong>FPÖ</strong>-Bundesrat Bernhard<br />

Rösch (Bild) empört als „Panikmacherei<br />

<strong>der</strong> billigsten Art“ zurück: „Nichts daran ist<br />

wahr! Alle Verträge zwischen Ärzten und Sozialversicherungen<br />

werden weiterh<strong>in</strong> erfüllt,<br />

und es wird we<strong>der</strong> zu Versorgungsengpässen,<br />

noch zu Leistungskürzungen für Patienten<br />

kommen. Hier wird nur schäbigste Panikmacherei<br />

<strong>auf</strong> Kosten <strong>der</strong> Versicherten gemacht.“<br />

AUFSTEIGER<br />

ABSTEIGER<br />

Foto: eu2018at / flickr.com<br />

Foto: Parlamentsdirektion/Simonis<br />

Foto: <strong>EU</strong><br />

Österreichs <strong>FPÖ</strong>-Innenm<strong>in</strong>ister<br />

Herbert Kickl, <strong>der</strong> es geschafft<br />

hat, die <strong>EU</strong>-Fixierung <strong>auf</strong> die Asylwerber-Umverteilung<br />

zu beenden.<br />

Damit geht die <strong>EU</strong> <strong>jetzt</strong> das Migrationsproblem<br />

dort an, wo sie ihr<br />

Mandat hat, an ihrer Außengrenze.<br />

Luxemburgs Außenm<strong>in</strong>ister Jean<br />

Asselborn, <strong>der</strong> noch immer an <strong>der</strong><br />

„Willkommenspolitik“ festhält,<br />

weil die <strong>EU</strong> e<strong>in</strong>e Flüchtl<strong>in</strong>gswelle<br />

wie 2015 noch immer nicht an<strong>der</strong>s<br />

bewältigen könne. Der Schutz <strong>der</strong><br />

Außengrenzen sei „unmöglich“.<br />

BILD DER WOCHE Verkehrte Asylwelt: E<strong>in</strong> anerkannter syrischer<br />

Asylant demonstriert für raschere Rückkehr <strong>in</strong> se<strong>in</strong>e Heimat.<br />

Foto: NFZ


4 Innenpolitik<br />

Neue Freie Zeitung<br />

Der Nationalrat macht <strong>jetzt</strong> Sommerpause, aber <strong>in</strong> den <strong>FPÖ</strong>-M<strong>in</strong>isterien<br />

wird eifrig weitergearbeitet. Das prägt <strong>in</strong>sgesamt den Stil <strong>der</strong> neuen<br />

Bundesregierung: Nach dem ewigen Gezänk und dem Stillstand <strong>der</strong><br />

Vorgängerregierungen werden längst überfällige Reformen angegangen<br />

und umgesetzt. Vor allem werden auch tabulos Lösungen für die Probleme<br />

gesucht, die den Bürgern seit Jahren unter den Nägeln brennen, aber<br />

bisher aus Angst vor Interessenverbänden, politisch-korrekten Tugendwächtern<br />

o<strong>der</strong> Brüsseler Gegenw<strong>in</strong>d beiseite geschoben wurden wie<br />

Asyl, Bürokratiedschungel, Sicherheit o<strong>der</strong> E<strong>in</strong>wan<strong>der</strong>ung. Diese Koalition<br />

packt an. E<strong>in</strong>e erste Zwischenbilanz.<br />

Das Sicherheitspaket für mehr Sicherheit<br />

<strong>in</strong> Österreich:<br />

Bis Ende 2022 wird es 2.100<br />

zusätzliche Polizist<strong>in</strong>nen und<br />

Polizisten <strong>auf</strong> <strong>der</strong> Straße und<br />

2.000 Polizisten <strong>in</strong> Ausbildung<br />

geben.<br />

Mo<strong>der</strong>ne Ermittlungsmethoden,<br />

<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e verbesserte<br />

Überwachungsmöglichkeiten<br />

im Internet und Anlassdatenspeicherung<br />

sorgen für mehr<br />

Sicherheit.<br />

sem Jahr den Schwerpunkt <strong>auf</strong><br />

die Rückführung.<br />

Der Paradigmenwechsel <strong>in</strong> <strong>der</strong> europäischen<br />

<strong>Asylpolitik</strong>:<br />

Geme<strong>in</strong>samer <strong>EU</strong>-Grenzschutz<br />

statt Quotenverteilung<br />

von Asylwerbern.<br />

Mit entschlossenem Auftreten<br />

und voller Kooperation mit den<br />

Westbalkan-Staaten ist Österreich<br />

für e<strong>in</strong>en möglichen neuen<br />

Migrantenansturm bestens gerüstet.<br />

Dafür wurde die Grenzschutze<strong>in</strong>heit<br />

„Puma“ <strong>in</strong>nerhalb<br />

<strong>der</strong> Polizei <strong>auf</strong>gebaut.<br />

Foto: BKA/ Dragan Tatic<br />

Thema<br />

<strong>der</strong><br />

Woche<br />

E<strong>in</strong>e Koalition <strong>der</strong> Tatkräftigen: Die türkis-blaue Regierungsmannschaft s<br />

Das neue Fremdenrecht für effizienteres<br />

Asylwesen und gegen Asylmissbrauch:<br />

Künftig können Mobilfunkdaten<br />

zur Feststellung von Identität<br />

und Reiseroute ausgewertet<br />

werden.<br />

Asylwerber mit großen Mengen<br />

Bargeld sollen e<strong>in</strong>en Beitrag<br />

zur Grundversorgung leisten,<br />

und für straffällige Asylwerber<br />

wird e<strong>in</strong>e „Anschlussschubhaft“<br />

möglich.<br />

Die Maßnahmen gegen den politischen<br />

Islam:<br />

Bis zu 60 Imamen droht die<br />

Ausweisung – Grund s<strong>in</strong>d Verstöße<br />

gegen das Islamgesetz.<br />

Das Islamgesetz wird endlich<br />

exekutiert.<br />

2018 – Das Jahr <strong>der</strong> konsequenten<br />

Rückführungen:<br />

Abgelehnte Asylwerber werden<br />

<strong>jetzt</strong> endlich konsequent<br />

<strong>in</strong> ihre Heimat abgeschoben,<br />

wenn sie nicht freiwillig ausreisen.<br />

Die Zahl <strong>der</strong> Abschiebungen<br />

ist im 1. Halbjahr 2018 um rund<br />

40 Prozent angestiegen.<br />

Das zuständige Amt für Fremdenwesen<br />

und Asyl legt <strong>in</strong> die-<br />

Foto: BMI/Gerd Pachauer<br />

Mehr Sicherheit vor Krim<strong>in</strong>alität und<br />

Terror:<br />

Das Sicherheitspaket bietet<br />

mehr Möglichkeiten, um gezielt<br />

gegen potentielle Schwerverbrecher<br />

und Terroristen vorzugehen.<br />

Die verstärkte Beobachtung<br />

extremistischer Gruppen zur<br />

Verh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung von religiös und<br />

politisch motivierten Straftaten<br />

ist das Ziel e<strong>in</strong>er Reform des<br />

Verfassungsschutzes.<br />

Strafen für Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung von Rettungsmaßnahmen<br />

und „Unfall-Gaffer“:<br />

Mit e<strong>in</strong>er Reform des Sicherheitspolizeigesetzes<br />

gibt es<br />

endlich die Möglichkeit, gegen<br />

Unfall-Gaffer vorzugehen. Sie<br />

können künftig leichter weggewiesen<br />

und auch mit Geldstrafen<br />

belegt werden.<br />

Der „Familienbonus Plus“ – die<br />

größte Steuerentlastung für Familien<br />

<strong>in</strong> Österreich:<br />

Familien erhalten e<strong>in</strong>en Steuerbonus<br />

von bis zu 1.500 Euro<br />

pro K<strong>in</strong>d und Jahr.<br />

Foto: NFZ<br />

Es geht voran – Die<br />

Die Überw<strong>in</strong>dung des Stillstands ist geglückt: ÖVP un<br />

950.000 Familien und 1,6 Mio.<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong> werden ab 1.1.2019 profitieren.<br />

Das ist die größte Entlastung<br />

für Familien <strong>in</strong> <strong>der</strong> 2. Republik.<br />

Ke<strong>in</strong>e Lohnsteuer für e<strong>in</strong>e Familie<br />

mit e<strong>in</strong>em K<strong>in</strong>d, <strong>in</strong> <strong>der</strong> e<strong>in</strong><br />

Elternteil weniger als 1.700 Euro<br />

verdient.<br />

Senkung <strong>der</strong> Arbeitslosenversicherungsbeiträge<br />

br<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong>e Entlastung<br />

für niedrige E<strong>in</strong>kommen:<br />

Ab 1. Juli 2018 tritt die Entlastung<br />

für E<strong>in</strong>kommen bis 1.948<br />

Euro brutto im Monat <strong>in</strong> Kraft.<br />

Im Schnitt bedeutet das 310<br />

Euro mehr pro Jahr für bis zu<br />

900.000 Österreicher<strong>in</strong>nen und<br />

Österreicher.<br />

Die Universitätsf<strong>in</strong>anzierung N<strong>EU</strong><br />

br<strong>in</strong>gt bessere Studienbed<strong>in</strong>gungen<br />

und mehr Mittel für die Unis:<br />

Die F<strong>in</strong>anzierung <strong>der</strong> Universitäten<br />

orientiert sich künftig<br />

an <strong>der</strong> Studierendenzahl, <strong>der</strong>en<br />

Prüfungsaktivität, <strong>der</strong> Anzahl<br />

<strong>der</strong> Studienplätze und dem Personal.<br />

Die Universitätsf<strong>in</strong>anzierung<br />

N<strong>EU</strong> br<strong>in</strong>gt für Studierende bessere<br />

Studienbed<strong>in</strong>gungen und<br />

mehr Verb<strong>in</strong>dlichkeit – für die<br />

Foto: flickr.com/ DFID<br />

Universitäten bessere Planbarkeit<br />

und mehr Geld, plus 1,34<br />

Milliarden Euro für Österreichs<br />

Universitäten.<br />

Die E<strong>in</strong>richtung von Deutschför<strong>der</strong>klassen<br />

mit dem Ziel „Deutsch vor<br />

Schule<strong>in</strong>tritt“:<br />

So verbessern wir die<br />

Deutschkompetenz von Schüler<strong>in</strong>nen<br />

und Schülern nachhaltig<br />

und steigern die Integration<br />

und Erfolgschancen aller K<strong>in</strong><strong>der</strong>.<br />

Eigene Deutschför<strong>der</strong>klassen<br />

wird es ab Herbst 2018 geben.<br />

Die Lehrl<strong>in</strong>gsoffensive sichert Fachkräfte<br />

für die Zukunft:<br />

Sicherung von Fachkräften<br />

durch Digitalisierung und attraktivere<br />

Lehrberufe.<br />

Es wird sieben neue sowie<br />

sechs mo<strong>der</strong>nisierte Lehrberufe<br />

mit Fokus <strong>auf</strong> Digitalisierung für


Nr. 29/30 Donnerstag, 19. Juli 2018<br />

g<br />

Innenpolitik 5<br />

POLITIK<br />

ANALYSIERT<br />

Foto: bmoeds<br />

HC Strache<br />

<strong>FPÖ</strong>-Bundesparteiobmann<br />

etzt das im Dezember 2017 beschlossene Regierungsprogramm zügig um.<br />

erste Bilanz <strong>der</strong> Koalition<br />

d <strong>FPÖ</strong> setzten <strong>in</strong> den ersten acht Monaten ihre Wahlversprechen zügig um<br />

rund 2.000 Lehrl<strong>in</strong>ge ab Herbst<br />

2018 geben<br />

Senkung <strong>der</strong> Umsatzsteuer von 13<br />

<strong>auf</strong> zehn Prozent zur Entlastung für<br />

den heimischen Tourismus:<br />

Die Umsatzsteuersenkung<br />

für Beherbergungen br<strong>in</strong>gt die<br />

wichtige Entlastung für die<br />

Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts,<br />

von <strong>der</strong> mehr<br />

als 30.000 Betriebe <strong>in</strong> Österreich<br />

ab 1. November 2018 profitieren.<br />

Das Doppelbudget 2018/2019 – Das<br />

Budget <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ung:<br />

Erstmals seit 1954 wird <strong>der</strong><br />

Bund 2019 weniger ausgeben<br />

als er e<strong>in</strong>nimmt, also ke<strong>in</strong>e neuen<br />

Schulden zu Lasten künftiger<br />

Generationen.<br />

Der Staat spart bei sich selbst<br />

– <strong>in</strong> <strong>der</strong> Verwaltung und durch<br />

die Rücknahme <strong>in</strong>effizienter<br />

Foto: EZB<br />

Maßnahmen – und nicht bei den<br />

Menschen.<br />

Das Jahressteuergesetz 2018 br<strong>in</strong>gt<br />

strengere Regeln gegen Steuervermeidung:<br />

Die Ausweitung <strong>der</strong> verb<strong>in</strong>dlichen<br />

Rechtsauskunft des F<strong>in</strong>anzamtes<br />

für Unternehmer.<br />

Die Streichung von Gebühren.<br />

Abschaffung des Pflegeregresses<br />

bei gleichzeitiger Sicherung <strong>der</strong> F<strong>in</strong>anzierung<br />

des Pflegesystems:<br />

E<strong>in</strong> ungerechtes System wird<br />

beseitigt.<br />

E<strong>in</strong>igung mit den Län<strong>der</strong>n zur<br />

Frage <strong>der</strong> F<strong>in</strong>anzierung <strong>der</strong> dadurch<br />

entstehenden Mehrkosten:<br />

Der Bund unterstützt die<br />

Län<strong>der</strong> mit maximal 340 Millionen<br />

Euro, aber gezahlt wird nur<br />

jene Summe, die tatsächlich benötigt<br />

wird.<br />

Damit ist e<strong>in</strong>e qualitätsvolle<br />

und zuverlässige Pflege <strong>in</strong> Österreich<br />

gesichert.<br />

Die Indexierung <strong>der</strong> Familienbeihilfe<br />

für im Ausland lebende K<strong>in</strong><strong>der</strong>:<br />

Die Anpassung <strong>der</strong> Familienbeihilfe<br />

und des K<strong>in</strong><strong>der</strong>absetzbetrages<br />

erfolgt an das Preisniveau<br />

des Wohnstaates <strong>der</strong><br />

Foto: NFZ<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong> und br<strong>in</strong>gt somit mehr<br />

Gerechtigkeit.<br />

Mit <strong>der</strong> Rechtsbere<strong>in</strong>igung fallen<br />

2.500 veraltete Vorschriften weg:<br />

Alle e<strong>in</strong>fachen Bundesgesetze<br />

und Verordnungen, die vor dem<br />

1. Jänner 2000 kundgemacht<br />

wurden, werden Ende 2018 automatisch<br />

außer Kraft gesetzt –<br />

außer man braucht sie:<br />

Von 5.000 Vorschriften werden<br />

so rund 2.500 veraltete<br />

wegfallen.<br />

Die Klima- und Energiestrategie<br />

„#mission2030“ beweist, dass Umwelt<br />

und Wachstum <strong>in</strong> ke<strong>in</strong>em Wi<strong>der</strong>spruch<br />

zue<strong>in</strong>an<strong>der</strong> stehen:<br />

Reduktion von Treibhausgasemissionen.<br />

100 Prozent Strom aus erneuerbaren<br />

Energiequellen.<br />

Fortsetzung <strong>auf</strong> Seite 6<br />

Die <strong>FPÖ</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bundesregierung<br />

wirkt! Die Halbjahresbilanz macht<br />

sichtbar, dass unsere Versprechen<br />

mehr s<strong>in</strong>d als bloß leere Worthülsen.<br />

Wir br<strong>in</strong>gen die D<strong>in</strong>ge <strong>auf</strong> den Boden,<br />

die von den Vorgänger-Regierungen<br />

nicht angegangen wurden.<br />

Wir packen an!<br />

Mit dem Tag <strong>der</strong> Angelobung,<br />

dem 18. Dezember 2017, haben<br />

wir sofort begonnen, unsere Versprechen<br />

umzusetzen – und das<br />

mit großem Erfolg!<br />

Alle Umfragen <strong>der</strong> vergangenen<br />

Monate zeigen, dass die Bevölkerung<br />

nicht nur mit <strong>der</strong> Arbeit <strong>der</strong><br />

Bundesregierung im Allgeme<strong>in</strong>en<br />

sehr zufrieden ist, son<strong>der</strong>n speziell<br />

mit <strong>der</strong> Performance <strong>der</strong> <strong>FPÖ</strong>. Wir<br />

setzen <strong>auf</strong> unsere Kernthemen wie<br />

Asyl, Sicherheit o<strong>der</strong> Familien.<br />

Gleichzeitig konnte die Freiheitliche<br />

Partei bei allen Landtagswahlen<br />

– Nie<strong>der</strong>österreich, Tirol,<br />

Kärnten und Salzburg – deutliche<br />

Zugew<strong>in</strong>ne verbuchen. Auch das<br />

werten wir zuletzt als Zeichen dafür,<br />

dass die <strong>FPÖ</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bundesregierung<br />

wirkt. Die Bürger<strong>in</strong>nen<br />

und Bürger wollen auch Verän<strong>der</strong>ung<br />

<strong>in</strong> ihren Bundeslän<strong>der</strong>n. Wir<br />

s<strong>in</strong>d <strong>auf</strong> e<strong>in</strong>em guten Weg!<br />

In den 21 M<strong>in</strong>isterräten wurden<br />

400 Beschlüsse gefasst. Wir gehen<br />

die D<strong>in</strong>ge nämlich sofort an und<br />

warten nicht <strong>auf</strong> bevorstehende<br />

Wahlkämpfe!<br />

Mehr als 50 Regierungsvorlagen<br />

wurden <strong>auf</strong> den Weg gebracht,<br />

dutzende Vorlagen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Begutachtung<br />

o<strong>der</strong> knapp vor Beschluss.<br />

Das alles sorgt für die Fairness, die<br />

wir versprochen haben!<br />

Diese Regierung hat <strong>in</strong> ihrem<br />

ersten Halbjahr e<strong>in</strong>drucksvoll unter<br />

Beweis gestellt, dass sie angetreten<br />

ist, um zu gestalten und<br />

nicht bloß zu verwalten. Wir haben<br />

für die Österreicher gearbeitet und<br />

werden das auch weiterh<strong>in</strong> tun.


Foto: NFZ<br />

6 Parlament/Innenpolitik<br />

Neue Freie Zeitung<br />

Norbert Nemeth<br />

Klubdirektor <strong>der</strong> <strong>FPÖ</strong><br />

HOHES<br />

HAUS<br />

Vor <strong>der</strong> Sommerpause stand<br />

e<strong>in</strong>e Plenarwoche des Bundesrates<br />

<strong>auf</strong> dem Programm, <strong>in</strong> dem<br />

die <strong>FPÖ</strong> aktuell über 16 Mandatare<br />

verfügt. Der Bundesrat folgte<br />

dem Appell von Opposition und<br />

ÖGB nicht, e<strong>in</strong> Veto gegen die<br />

Beschlüsse des Nationalrats e<strong>in</strong>zulegen,<br />

die neuen, flexibleren<br />

Arbeitszeitregeln können damit<br />

am 1. September <strong>in</strong> Kraft treten.<br />

Wie<strong>der</strong> Pflasterste<strong>in</strong>e<br />

Es gebe ke<strong>in</strong>en Anlass für e<strong>in</strong>e<br />

Verunsicherung <strong>der</strong> Bevölkerung,<br />

auch die Arbeitnehmer würden<br />

von <strong>der</strong> Arbeitszeitflexibilisierung<br />

profitieren, zeigte sich unser<br />

Bundesrat Gerd Krusche überzeugt.<br />

Völlig unverständlich h<strong>in</strong>gegen<br />

e<strong>in</strong>e Aktion <strong>der</strong> Grünen Bundesrät<strong>in</strong><br />

Ewa Dziedzic, die zwei<br />

Pflasterste<strong>in</strong>e <strong>auf</strong> <strong>der</strong> Regierungsbank<br />

deponierte. Ke<strong>in</strong> Wun<strong>der</strong>,<br />

dass sie mit ihren „Argumenten“<br />

ebenso wenig Gehör fand wie die<br />

SPÖ-Fraktion mit ihrer haltlosen<br />

Angstmacherei.<br />

Seitens <strong>der</strong> Regierung verteidigten<br />

Vizekanzler HC Strache,<br />

Wirtschaftsm<strong>in</strong>ister<strong>in</strong> Margarete<br />

Schramböck und Sozialm<strong>in</strong>ister<strong>in</strong><br />

Beate Hart<strong>in</strong>ger-Kle<strong>in</strong> die<br />

neuen gesetzlichen Bestimmungen<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>sgesamt mehr als<br />

vier Stunden dauernden Debatte.<br />

Auch die vom Nationalrat beschlossene<br />

„Kostenbremse“ für<br />

die Sozialversicherungen bestätigte<br />

<strong>der</strong> Bundesrat <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Richtigkeit,<br />

zumal dies notwendig ist,<br />

um die geplante Zusammenlegung<br />

<strong>der</strong> Sozialversicherungen<br />

nicht zu konterkarieren.<br />

Ohne E<strong>in</strong>spruch haben zudem<br />

an<strong>der</strong>e Beschlüsse wie <strong>der</strong> Steuerbonus<br />

für Familien o<strong>der</strong> die<br />

Verschärfungen im Fremdenrecht<br />

den Bundesrat passiert.<br />

Fortsetzung von Seite 5<br />

Der langfristige Ausstieg aus<br />

<strong>der</strong> fossilen Energiewirtschaft.<br />

Auftritt <strong>der</strong> Bundesregierung mit<br />

e<strong>in</strong>heitlicher „Corporate Identity“:<br />

Der Anspruch, e<strong>in</strong>en neuen,<br />

geme<strong>in</strong>samen Stil <strong>in</strong> die Regierungspolitik<br />

zu br<strong>in</strong>gen, soll sich<br />

auch im graphischen Ersche<strong>in</strong>ungsbild<br />

fortsetzen.<br />

Im S<strong>in</strong>ne <strong>der</strong> Sparsamkeit,<br />

aber auch des gesteigerten<br />

Wie<strong>der</strong>erkennungswertes wurde<br />

daher e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>heitliche „Corporate<br />

Identity“ <strong>der</strong> Bundesregierung<br />

etabliert.<br />

Herzstück und gleichzeitig<br />

erster Schritt ist e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>heitliches<br />

Logo <strong>der</strong> Bundesregierung.<br />

Das Standortpaket für e<strong>in</strong>en starken<br />

Wirtschaftsstandort Österreich:<br />

Bürokratieabbau für Unternehmen<br />

durch den Entfall von<br />

Genehmigungsverfahren für viele<br />

Betriebsanlagen. 1.000 Verfahren<br />

pro Jahr fallen weg, rund<br />

18.000 Betriebe profitieren.<br />

Standortentwicklungsgesetz<br />

und Verankerung des Wirtschaftsstandorts<br />

als Staatsziel<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Verfassung.<br />

Adaption und Verankerung<br />

des Grundsatzes „Beraten,<br />

statt Strafen“ bis zum 3. Quartal<br />

2018.<br />

Schwerpunkt Digitalisierung wird<br />

Österreich <strong>in</strong> das digitale Zeitalter<br />

br<strong>in</strong>gen:<br />

Mit <strong>der</strong> Digitalisierung <strong>der</strong><br />

Verwaltung erleichtern wir das<br />

Leben <strong>der</strong> Menschen.<br />

Über die Website oesterreich.<br />

gv.at werden ab 2019 alle Österreicher<strong>in</strong>nen<br />

und Österreicher<br />

e<strong>in</strong>en zentralen Zugang <strong>auf</strong><br />

die Onl<strong>in</strong>e-Services des Bundes<br />

haben.<br />

5G-Strategie macht Österreich<br />

zu e<strong>in</strong>em weltweiten Vorreiter<br />

im 5G-Ausbau. Schnelles<br />

Internet bis 2025 flächendeckend<br />

im ganzen Land eröffnet<br />

neue Möglichkeiten.<br />

Die „Taskforce Strafrecht“ für Null<br />

Toleranz bei Gewalt gegen Frauen<br />

und K<strong>in</strong><strong>der</strong>:<br />

Foto: swiss-image<br />

E<strong>in</strong>e eigene Arbeitsgruppe<br />

analysiert das Strafrecht und<br />

verschärft, wo nötig.<br />

Erste Ergebnisse wird es im<br />

Sommer 2018 geben, den Endbericht<br />

im 1. Halbjahr 2019.<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>schutzgesetz mit e<strong>in</strong>em<br />

Kopftuchverbot <strong>in</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>gärten und<br />

Volksschulen:<br />

Die neutrale und konfliktfreie<br />

Betreuung <strong>in</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>gärten und<br />

Volksschulen im E<strong>in</strong>klang mit<br />

unseren Werten schützt vor<br />

Stigmatisierung: Deshalb e<strong>in</strong><br />

Kopftuchverbot für kle<strong>in</strong>e Mädchen.<br />

Medienenquete als Startschuss für<br />

echten medienpolitischen Diskurs:<br />

Mit <strong>der</strong> Medienenquete hat<br />

die Bundesregierung den Startschuss<br />

für e<strong>in</strong>en richtigen medienpolitischen<br />

Diskurs gesetzt.<br />

Es geht darum, die heimische<br />

Medienlandschaft für das digitale<br />

Zeitalter gut zu positionieren<br />

und so österreichische Inhalte<br />

<strong>in</strong> den Medien zu sichern.<br />

Gedenkjahr 2018 mit Gedenkmauer<br />

für die jüdischen Opfer <strong>der</strong> Shoah:<br />

Errichtung e<strong>in</strong>er Namens-Gedenkmauer<br />

für die jüdischen<br />

Opfer <strong>der</strong> Shoah an e<strong>in</strong>em zentralen<br />

Ort <strong>in</strong> Wien. Damit soll e<strong>in</strong>e<br />

<strong>in</strong>dividuelle, namentliche Er<strong>in</strong>nerung<br />

an die mehr als 66.000<br />

ermordeten Jüd<strong>in</strong>nen und Juden<br />

aus Österreich ermöglicht<br />

werden.<br />

Mehr Sicherheit für Österreich über<br />

„Sicherheits<strong>in</strong>seln“ für den Krisenund<br />

Katastrophenfall:<br />

Sicherheits<strong>in</strong>seln sollen im<br />

Krisen- und Katastrophenfall<br />

die Versorgung aller Regionen<br />

für e<strong>in</strong>en bestimmten Zeitraum<br />

sicherstellen.<br />

Sie sollen die logistische,<br />

technische und <strong>in</strong>frastrukturelle<br />

Unabhängigkeit gewährleisten<br />

bei Energie- und Wasserversorgung,<br />

Kommunikation o<strong>der</strong> Lebensmittelvorräten.<br />

Es werden zwölf Kasernen<br />

geprüft, die zu Sicherheits<strong>in</strong>seln<br />

ausgebaut werden können.<br />

Foto: NFZ<br />

M<strong>in</strong>destsicherung N<strong>EU</strong> br<strong>in</strong>gt mehr<br />

Gerechtigkeit für die Österreicher:<br />

Bundese<strong>in</strong>heitliche Lösung<br />

<strong>der</strong> M<strong>in</strong>destsicherung.<br />

Wer lange e<strong>in</strong>gezahlt hat, bekommt<br />

auch mehr heraus.<br />

Wer die volle M<strong>in</strong>destsicherung<br />

will, muss ausreichend<br />

Deutsch können.<br />

Alle<strong>in</strong>erziehende erhalten zusätzlich<br />

für jedes m<strong>in</strong><strong>der</strong>jährige<br />

K<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>en Bonus.<br />

Pensionsbonus zur M<strong>in</strong>destpension<br />

nach 40 Beitragsjahren:<br />

E<strong>in</strong>e erhöhte M<strong>in</strong>destpension<br />

von 1.200 Euro nach 40 Beitragsjahren<br />

und die Abschaffung<br />

von Pensionsprivilegien<br />

br<strong>in</strong>gen mehr Gerechtigkeit.<br />

Foto: swiss-image<br />

Sozialversicherungs-Reform mit<br />

maximal fünf statt bisher 21 Träger<strong>in</strong>stituten:<br />

E<strong>in</strong>fachere Strukturen durch<br />

fünf statt bisher 21 Träger. Das<br />

soll E<strong>in</strong>sparungen von rund e<strong>in</strong>er<br />

Milliarde Euro bis 2023 <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Verwaltung br<strong>in</strong>gen: Wir<br />

sparen im System und <strong>in</strong>vestieren<br />

<strong>in</strong> die Gesundheit <strong>der</strong> Menschen.<br />

Arbeitszeitflexibilisierung ermöglicht<br />

die Vier-Tage-Woche <strong>jetzt</strong> per<br />

Gesetz:<br />

Es bleibt bei Acht-Stunden-<br />

Tag und 40-Stunden-Woche als<br />

gesetzliche Normalarbeitszeit.<br />

Es können ab 1. September<br />

2018 jedoch freiwillig bis zu<br />

zwölf Stunden pro Tag gearbeitet<br />

werden, mit vollen Zuschlägen<br />

o<strong>der</strong> mit Gleitzeit und e<strong>in</strong>er<br />

Vier-Tage-Woche und mehr Tagesfreizeitblöcken.<br />

Arbeitnehmer erhalten erstmals<br />

gesetzlichen Schutz und<br />

Rechtssicherheit, weitere Überstunden<br />

(11. und 12. Stunde)<br />

ohne Angabe von Gründen ablehnen<br />

zu können. Auch e<strong>in</strong><br />

Kündigungsschutz ist gegeben.<br />

We<strong>der</strong> Unternehmer noch Betriebsrat<br />

können über den Kopf<br />

des Arbeitnehmers entscheiden.<br />

Alle Kollektivverträge und Betriebsratsvere<strong>in</strong>barungen<br />

bleiben<br />

bestehen.


Nr. 29/30 Donnerstag, 19. Juli 2018<br />

g<br />

Die Blockierer wehren sich gegen e<strong>in</strong>e Reform <strong>der</strong> Sozialversicherungen<br />

und <strong>der</strong> AUVA. „Es wird zu ke<strong>in</strong>er Verschlechterung <strong>der</strong><br />

Gesundheitsleistungen für die Patienten geben“, versichert Sozialm<strong>in</strong>ister<strong>in</strong><br />

Beate Hart<strong>in</strong>ger-Kle<strong>in</strong>, man bekämpfe nur den Missbrauch.<br />

Parlament 7<br />

Billige Horrorszenarien <strong>der</strong> Reformblockierer<br />

Aber: Sozialversicherungsreform ist ke<strong>in</strong>e Ausgaben- son<strong>der</strong>n e<strong>in</strong>e „Missbrauchsbremse“<br />

Zunächst e<strong>in</strong>e kolportierte „Ausgabenbremse“<br />

bei den Sozialversicherungen<br />

und wenig später e<strong>in</strong><br />

angeblicher „Sparplan“ für die Allgeme<strong>in</strong>e<br />

Unfallversicherungsanstalt<br />

(AUVA) sorgten die letzten<br />

Tage für e<strong>in</strong>en politischen Wirbel.<br />

Während die SPÖ „Spitalsschließungen“<br />

und e<strong>in</strong>en „Anschlag <strong>auf</strong><br />

das System“ herbeiphantasiert, gehen<br />

die Klarstellungen des Sozialm<strong>in</strong>isteriums<br />

praktisch unter.<br />

Ke<strong>in</strong>e Verschlechterungen<br />

„Es werden we<strong>der</strong> Kassengel<strong>der</strong><br />

e<strong>in</strong>gefroren, noch wird es e<strong>in</strong>en vertragslosen<br />

Zustand zwischen Sozialversicherungsträgern<br />

und Ärzten<br />

geben“, bemerkte <strong>FPÖ</strong>-Sozialm<strong>in</strong>ister<strong>in</strong><br />

Beate Hart<strong>in</strong>ger-Kle<strong>in</strong> zu<br />

den von <strong>der</strong> SPÖ hochstilisierten<br />

Strafen für NGOs, die sich<br />

als Schlepper betätigen<br />

Effizienterer Umgang mit dem Beitragszahlergeld ist das Reformziel.<br />

„Horrorszenarien für das Gesundheitssystem“.<br />

Es gebe auch ke<strong>in</strong>en Baustopp,<br />

nach e<strong>in</strong>er gründlichen Bedarfsevaluierung<br />

werden Bauprojekte wie<br />

etwa <strong>der</strong> Neubau <strong>der</strong> OÖGKK-Bezirksstelle<br />

<strong>in</strong> Eferd<strong>in</strong>g auch weiterh<strong>in</strong><br />

genehmigt.<br />

Die Ausgabenbegrenzung betreffe<br />

auch nicht den Großteil <strong>der</strong> Stellen<br />

<strong>in</strong> den Krankenkassen, son<strong>der</strong>n<br />

lediglich leitende Positionen. Aber<br />

auch diese werden besetzt – jedoch<br />

nur noch befristet, um ke<strong>in</strong>e „weiße<br />

Elefanten“, also Spitzenverdiener<br />

mit ke<strong>in</strong>em Aufgabenbereich, <strong>auf</strong><br />

Kosten <strong>der</strong> Beitragszahler über Jahre<br />

durchfüttern zu müssen.<br />

Auch <strong>der</strong> kolportierte Bericht<br />

über e<strong>in</strong> „Zerschlagung“ <strong>der</strong> AUVA<br />

beruhte <strong>auf</strong> e<strong>in</strong>em nicht abgeschlossen<br />

Modell, das <strong>in</strong> <strong>der</strong> AUVA<br />

<strong>der</strong>zeit unter mehreren (!) diskutiert<br />

werde, um die vorgegebenen Sparmaßnahmen<br />

<strong>in</strong> Höhe von knapp<br />

500 Millionen Euro zu erreichen.<br />

Die von <strong>der</strong> SPÖ angeprangerte<br />

„Zwei-Klassen-Mediz<strong>in</strong>“ sei durch<br />

<strong>der</strong>en Untätigkeit <strong>in</strong> den letzten<br />

Jahren <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e „Neun-Klassen-Mediz<strong>in</strong>“<br />

ausgeufert, jede Kasse habe<br />

ihr eigenes System geschaffen,<br />

stellte Hart<strong>in</strong>ger-Kle<strong>in</strong> klar: „Wir<br />

schaffen e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>heitliches Gesundheitssystem<br />

für alle Österreicher!“<br />

Erfolg gegen organisierten<br />

Drogen- und Waffenhandel<br />

Grafik: Agenda Austria<br />

<strong>FPÖ</strong>-Vizekanzler He<strong>in</strong>z-Christian<br />

Strache for<strong>der</strong>t e<strong>in</strong> härteres<br />

Vorgehen <strong>der</strong> <strong>EU</strong> gegen Nichtregierungsorganisationen<br />

(NGO) im<br />

Mittelmeer nach dem Vorbild des<br />

italienischen Innenm<strong>in</strong>isters Matteo<br />

Salv<strong>in</strong>i.<br />

Dieser lässt ke<strong>in</strong>e NGO-Schiffe<br />

mehr <strong>in</strong> die italienischen Häfen.<br />

Denn se<strong>in</strong>er Me<strong>in</strong>ung nach betätigen<br />

sich diese als Schlepper, weil<br />

sie ihre „Geretteten“ ja nicht <strong>in</strong><br />

den nächsten Hafen, son<strong>der</strong>n <strong>in</strong> e<strong>in</strong><br />

<strong>EU</strong>-Land br<strong>in</strong>gen wollen. In <strong>der</strong><br />

Folge will Salv<strong>in</strong>i <strong>der</strong>en Schiffe beschlagnahmen<br />

und NGO-Mitarbeiter<br />

vor Gericht br<strong>in</strong>gen.<br />

„Damit ist etwas <strong>in</strong> Gang gesetzt<br />

worden. Das müsste <strong>jetzt</strong> von<br />

<strong>der</strong> ganzen <strong>EU</strong> mitgetragen werden,<br />

damit wir mit den Behörden<br />

<strong>in</strong> Libyen dort Anlandeplattformen<br />

sicherstellen“, erklärte dazu HC<br />

Strache.<br />

Er zeigte sich überzeugt, dass<br />

das Sterben von Flüchtl<strong>in</strong>gen <strong>auf</strong><br />

<strong>der</strong> Mittelmeer-Route mit e<strong>in</strong>em<br />

Schlag zu Ende wäre. Denn Flüchtl<strong>in</strong>ge<br />

und Schlepper <strong>in</strong> Nordafriak<br />

Strache: Strafen für Schlepperei.<br />

würden e<strong>in</strong>sehen, dass es unmöglich<br />

sei, mit diesen seeuntauglichen<br />

Schlauchbooten über das Mitttelmeer<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>es <strong>der</strong> <strong>EU</strong>-Län<strong>der</strong> zu<br />

kommen, betonte <strong>der</strong> <strong>FPÖ</strong>-Vizekanzler:<br />

„Wenn die <strong>EU</strong> das sicherstellt,<br />

ist die Mittelmeer-Route sofort<br />

geschlossen.“<br />

HC Strache zweifelte am<br />

<strong>EU</strong>-Vorschlag, <strong>der</strong> „Anlandeplattformen“<br />

<strong>auf</strong> <strong>EU</strong>-Boden vorschlägt.<br />

Das sei ja e<strong>in</strong>e Auffor<strong>der</strong>ung an<br />

Migranten, es doch zu versuchen,<br />

da Abschiebungen <strong>in</strong> gewisse Län<strong>der</strong><br />

bisher kaum möglich seien.<br />

„Wenn, dann sollte man über legale<br />

Anträge <strong>in</strong> Botschaften diskutieren“<br />

erklärte <strong>der</strong> Vizekanzler.<br />

Foto: NFZ<br />

Seit Dezember 2016 setzen das<br />

Bundeskrim<strong>in</strong>alamt <strong>in</strong> enger Kooperation<br />

mit den Zollbehörden<br />

des Bundesm<strong>in</strong>isteriums für F<strong>in</strong>anzen<br />

sowie <strong>in</strong>ternationalen Sicherheitsbehörden<br />

e<strong>in</strong>en Schwerpunkt<br />

zur Bekämpfung des grenzüberschreitenden<br />

Drogen- und Waffenhandels.<br />

Unter an<strong>der</strong>em fanden<br />

sechs von acht Schwerpunktaktionen<br />

an 15 <strong>in</strong>ternationalen Flughäfen<br />

statt. Die Bilanz präsentierten<br />

Innenm<strong>in</strong>ister Herbert Kickl<br />

und F<strong>in</strong>anz-Staatssekretär Hubert<br />

Fuchs: 132 Festnahmen und zwei<br />

Tonnen sichergestellte Drogen aller<br />

Art.<br />

An den <strong>in</strong>ternationalen Schwerpunktaktionen<br />

nehmen Polizeiund<br />

Zolle<strong>in</strong>heiten von Tschechien,<br />

dem Kosovo, Portugal, Spanien,<br />

<strong>der</strong> Schweiz und Deutschland teil.<br />

Das Projekt wird von Belgien,<br />

Schweden, Brasilien, Kolumbien<br />

und den Vere<strong>in</strong>igten Arabischen<br />

Emiraten unterstützt. Auch Europol<br />

ist e<strong>in</strong>gebunden.<br />

„Die Erfolge des gesamten Projekts<br />

zeugen von den Synergien<br />

zwischen Zollbehörden und <strong>der</strong> Polizei“,<br />

betonte Innenm<strong>in</strong>ister Kickl.<br />

An vor<strong>der</strong>ster Stelle sei hier die Arbeit<br />

des Büros zur Bekämpfung <strong>der</strong><br />

Suchtmittelkrim<strong>in</strong>alität im Bundeskrim<strong>in</strong>alamt<br />

und <strong>der</strong> Zollbehörden<br />

des BMF zu erwähnen.<br />

„Dieser Erfolg ist auch <strong>der</strong> <strong>in</strong>ternationalen<br />

Kooperation, <strong>der</strong><br />

Zusammenarbeit und dem ausgezeichneten<br />

Informationsaustausch<br />

zwischen verschiedenen Organisationen<br />

und Institutionen, zu verdanken“,<br />

sagte F<strong>in</strong>anz-Staatssekretär<br />

Fuchs. Dies zeige, dass diese<br />

neue Bundesregierung <strong>in</strong> Sicherheitsfragen<br />

<strong>in</strong>ternational als verlässlicher<br />

Partner anerkannt werde.<br />

Erfolgreiche Kooperation.<br />

Foto: BMI


8 Außenpolitik<br />

Neue Freie Zeitung<br />

Foto: NFZ<br />

Harald Vilimsky<br />

Das Pendel schw<strong>in</strong>gt<br />

<strong>jetzt</strong> um<br />

Merkel und die Lücke<br />

zwischen Wollen und Tun<br />

FÜR ÖSTERREICH IM <strong>EU</strong>-PARLAMENT<br />

Nach dem Sieg <strong>der</strong> Lega Nord<br />

bei den italienischen Parlamentswahlen<br />

und <strong>der</strong> Bildung<br />

e<strong>in</strong>er Regierung, die sich deutlich<br />

gegen die Willkommenspolitik<br />

von Bundeskanzler<strong>in</strong> Angela<br />

Merkel stellt, ist das Bündnis<br />

zwischen Rom, Berl<strong>in</strong> und Paris<br />

endgültig zerbrochen.<br />

Zusammen mit <strong>der</strong> neuen österreichischen<br />

Bundesregierung<br />

und weiteren europäischen Reformkräften<br />

will man die ursprüngliche<br />

Idee <strong>der</strong> <strong>EU</strong> <strong>auf</strong><br />

Frieden, Wohlstand und Sicherheit<br />

wie<strong>der</strong> stärken. Das ist e<strong>in</strong>e<br />

Kernfor<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> österreichischen<br />

Ratspräsidentschaft, <strong>der</strong>en<br />

Programm e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>deutige freiheitliche<br />

Handschrift trägt.<br />

So for<strong>der</strong>te die <strong>FPÖ</strong> als erste<br />

Partei Schutzzentren <strong>in</strong> Drittlän<strong>der</strong>n,<br />

um die Migrationskrise zu<br />

bewältigen. Mittlerweile f<strong>in</strong>det<br />

sich diese Idee <strong>in</strong> <strong>der</strong> europäischen<br />

Agenda.<br />

Damit erfüllen wir nicht nur<br />

die Erwartungen <strong>der</strong> Österreicher,<br />

die diese Regierung mit e<strong>in</strong>er<br />

klaren Mehrheit ausgestattet<br />

haben, um hier e<strong>in</strong> Umdenken,<br />

vor allem <strong>in</strong> <strong>der</strong> Sicherheits- und<br />

Migrationspolitik, e<strong>in</strong>zuleiten.<br />

Vielmehr ist es e<strong>in</strong> gesamteuropäischer<br />

Wunsch nach Sicherheit<br />

und Frieden. Dazu muss es<br />

aber auch e<strong>in</strong> gesamteuropäisches<br />

Umdenken <strong>in</strong> <strong>der</strong> Asyl- und<br />

Migrationspolitik geben.<br />

Die Richtung sche<strong>in</strong>t klar: Das<br />

Pendel <strong>in</strong> Europa schw<strong>in</strong>gt <strong>in</strong> die<br />

Mitte, h<strong>in</strong> zu e<strong>in</strong>er vernünftigen<br />

Politik. Das ist vor allem e<strong>in</strong> Verdienst<br />

e<strong>in</strong>er konsequenten Politik<br />

<strong>der</strong> Freiheitlichen.<br />

Foto: NATO<br />

„Jetzt, da sich <strong>der</strong> Rauch vom<br />

NATO-Gipfel gelegt hat, ist das<br />

greifbarste Ergebnis sichtbar: Präsident<br />

Trump hat die Initiative von<br />

Präsident Barack Obama vorangetrieben,<br />

dass die Verbündeten e<strong>in</strong>en<br />

gerechteren Anteil an den Kosten<br />

<strong>der</strong> NATO übernehmen“, muss<br />

selbst die Trump-kritische „New<br />

York Times“ e<strong>in</strong>gestehen, dass <strong>der</strong><br />

jetzige US-Präsident das erreicht<br />

hat, was se<strong>in</strong> Vorgänger Barrack<br />

Obama acht Jahre vergeblich versucht<br />

hat.<br />

Unter dem Druck des amerikanischen<br />

Rückzugs wollen <strong>jetzt</strong><br />

auch die bisherigen Nutznießer des<br />

US-Schutzschildes, allen voran<br />

Deutschland, ihre Verteidigungsbudgets<br />

<strong>auf</strong> das 2014 beschlossene<br />

Ziel von zwei Prozent des BIP<br />

anheben. Aber das wird für Angela<br />

Merkel zum nächsten „Wir schaffen<br />

das“-Problem: Deutschland leistet<br />

sich den Luxus e<strong>in</strong>er Armee für 42<br />

Milliarden Euro, die nicht e<strong>in</strong>satzfähig<br />

ist. Egal ob Kampfflugzeuge,<br />

Hubschrauber, Panzer o<strong>der</strong> Kriegsschiffe,<br />

das Gros des Kriegsgerätes<br />

steht wegen Produktionsfehlern<br />

o<strong>der</strong> Instandhaltungsproblemen herum.<br />

Im NATO-Beistandsfall könnte<br />

Berl<strong>in</strong> se<strong>in</strong>e Zusagen nicht erfüllen.<br />

Laut Regierungsprogramm will<br />

Berl<strong>in</strong> bis 2024 nur <strong>auf</strong> 1,5 Prozent<br />

des BIP „<strong>auf</strong>rüsten“. Wenn Merkel<br />

davon überzeugt wäre, dass Europa<br />

se<strong>in</strong> Schicksal <strong>in</strong> die eigene Hand<br />

nehmen müsse – wegen Trump –<br />

dann müsste Europa auch Verantwortung<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Verteidigung übernehmen,<br />

allen voran Berl<strong>in</strong>.<br />

Merkel <strong>in</strong> Erklärungsnot.<br />

Foto: NFZ<br />

Ke<strong>in</strong> „Marshall-Pla<br />

son<strong>der</strong>n Ende <strong>der</strong> E<br />

Entwicklungshilfe nährt korrupte Systeme und un<br />

Entwicklungshilfe, die von <strong>der</strong> Selbstverantwortung befreit: Die mit Hilfe <strong>der</strong><br />

Tansania gehörenden Insel Sansibar verfallen seither, weil niemand an Insta<br />

Während die <strong>EU</strong> über e<strong>in</strong>en „Marshall-Plan“ für Afrika brütet,<br />

um mit Milliarden die Flüchtl<strong>in</strong>gsbewegung zu stoppen, for<strong>der</strong>n<br />

immer mehr Experten, vor allem aus Afrika selbst, e<strong>in</strong>en Stopp <strong>der</strong><br />

Entwicklungshilfe. Denn diese verfestige lediglich das korrupte System<br />

und verunmögliche die eigenständige Entwicklung des Kont<strong>in</strong>ents.<br />

Der Afrika-Experte Stephen<br />

Smith, <strong>der</strong> <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em jüngsten<br />

Buch „Der Ansturm <strong>auf</strong> Europa“<br />

vor e<strong>in</strong>em solchen wegen des ungehemmten<br />

Bevölkerungswachstums<br />

<strong>in</strong> Afrika warnt, weist das<br />

<strong>EU</strong>-Ans<strong>in</strong>nen nach weiteren Entwicklungshilfe-Milliarden<br />

zurück.<br />

Denn es kommen nicht die Ärmsten<br />

nach Europa, son<strong>der</strong>n <strong>in</strong> erster<br />

L<strong>in</strong>ie Menschen aus besser entwickelten<br />

Län<strong>der</strong>n: „Entwicklungszusammenarbeit<br />

und wirtschaftliches<br />

Wachstum reduzieren die Emigration<br />

daher nicht. Kurzfristig ist das<br />

Gegenteil <strong>der</strong> Fall. Erst wenn das<br />

Niveau e<strong>in</strong>es Schwellenlandes erreicht<br />

ist, bleiben mehr Leute im<br />

Land o<strong>der</strong> kehren sogar zurück.“<br />

Entwicklungshilfe hält arm<br />

Län<strong>der</strong> wie Ch<strong>in</strong>a o<strong>der</strong> Indien,<br />

die ke<strong>in</strong>e o<strong>der</strong> fast ke<strong>in</strong>e Entwicklungshilfe<br />

erhalten haben, hätten<br />

schneller Fortschritte gemacht,<br />

zeigt Smith <strong>auf</strong>: „Entwicklungshilfe<br />

ist ,easy money‘, das die Selbstverantwortung<br />

untergräbt. Zudem<br />

hat sie <strong>in</strong> vielen afrikanischen Län<strong>der</strong>n<br />

die Reichen reicher gemacht<br />

und bei uns e<strong>in</strong>e riesige Bürokratie<br />

geschaffen.“<br />

Das hat bereits 2009 die <strong>in</strong> Sambia<br />

geborene Ökonom<strong>in</strong> Dambisa<br />

Moyo <strong>in</strong> ihrem Buch „Dead Aid“<br />

<strong>auf</strong>gezeigt: Die Entwicklungshilfe<br />

ist e<strong>in</strong>e Ursache für die Not <strong>auf</strong><br />

dem Kont<strong>in</strong>ent. In den vergangenen<br />

50 Jahren wurde mehr als e<strong>in</strong>e Billion<br />

Dollar an Hilfsleistungen von<br />

Mangelnde Infrastruktur o<strong>der</strong> <strong>der</strong>en Ve<br />

Geld aus Europa – beh<strong>in</strong><strong>der</strong>n die wirts


Nr. 29/30 Donnerstag, 19. Juli 2018<br />

g<br />

n“ für Afrika,<br />

ntwicklungshilfe<br />

tergräbt die Selbstverantwortung <strong>der</strong> Menschen<br />

DDR zu Ende <strong>der</strong> 1960er Jahre errichteten Wohnanlagen <strong>auf</strong> <strong>der</strong> zu<br />

ndhaltungsarbeiten <strong>in</strong>teressiert war.<br />

den reichen Län<strong>der</strong>n nach Afrika<br />

überwiesen, zeigte Moyo <strong>auf</strong>: „Die<br />

Vorstellung, Entwicklungshilfe<br />

könne systemische Armut m<strong>in</strong><strong>der</strong>n<br />

und habe dies bereits getan, ist e<strong>in</strong><br />

Mythos. Millionen Afrikaner s<strong>in</strong>d<br />

heute ärmer – nicht trotz, son<strong>der</strong>n<br />

<strong>auf</strong>grund <strong>der</strong> Entwicklungshilfe.“<br />

Milliarden versickern gezielt<br />

E<strong>in</strong>e Studie <strong>der</strong> Weltbank belegt,<br />

dass mehr als 85 Prozent <strong>der</strong><br />

För<strong>der</strong>gel<strong>der</strong> für an<strong>der</strong>e Zwecke<br />

verwendet o<strong>der</strong> <strong>in</strong> unproduktive<br />

Projekte „umgeleitet“ wurden.<br />

Zwischen 1970 und 1998, <strong>der</strong> Zeit<br />

rfall – nach <strong>auf</strong>wendigem Bau mit<br />

chaftliche Entwicklung Afrikas.<br />

Foto: NFZ<br />

<strong>der</strong> höchsten Entwicklungshilfeleistungen<br />

an Afrika, stieg die<br />

Armut <strong>auf</strong> dem Kont<strong>in</strong>ent von elf<br />

<strong>auf</strong> 66 Prozent.<br />

Das bestätigt auch William Easterly,<br />

Professor für Ökonomie und<br />

Afrikastudien an <strong>der</strong> New York<br />

University. In zwei Jahrzehnten<br />

wurden etwa <strong>in</strong> Tansania zwei Milliarden<br />

Dollar an Entwicklungshilfemitteln<br />

für den Straßenbau ausgegeben.<br />

Weil die Straßen nicht<br />

<strong>in</strong>standgehalten wurden, verfielen<br />

sie schneller, als die Geldgeber<br />

neue bauen konnten. E<strong>in</strong>zig wirkungsvoll<br />

entwickelte Tansania<br />

e<strong>in</strong>e gigantische Bürokratie, zeigte<br />

Easterly <strong>auf</strong>: „Für se<strong>in</strong>e Geldgeber,<br />

die das Land mit tausenden Entwicklungshilfevertretern<br />

im Jahr<br />

überfluten, produziert Tansania jedes<br />

Jahr 2.400 Berichte.“<br />

Heilsamer Schock<br />

Es werden e<strong>in</strong>zig riesige Bürokratien<br />

f<strong>in</strong>anziert, Korruption und<br />

Selbstgefälligkeit geför<strong>der</strong>t, Afrikaner<br />

zu Bettlern erzogen und zur<br />

Unselbstständigkeit, bilanziert <strong>der</strong><br />

Grün<strong>der</strong> <strong>der</strong> kenianischen Wirtschaftsför<strong>der</strong>ungsgesellschaft<br />

„Inter<br />

Region Economics“, James<br />

Shikwati: „Würde die Entwicklungshilfe<br />

abgeschafft, bekäme das<br />

<strong>der</strong> kle<strong>in</strong>e Mann gar nicht mit. Nur<br />

die Funktionäre wären schockiert.“<br />

KURZ UND BÜNDIG<br />

Außenpolitik 9<br />

Der Terror kommt von Innen<br />

In Frankreich s<strong>in</strong>d seit 2017 m<strong>in</strong>destens 23<br />

Anschläge vereitelt worden – sieben hat es<br />

dennoch gegeben. „Die Terrorgefahr ist ungebrochen<br />

akut – sie kommt von <strong>in</strong>nen“, erklärte<br />

Premierm<strong>in</strong>ister Edouard Philippe den<br />

nächsten Anti-Terrorplan. Dem Inlandsgeheimdienst<br />

DGSI kommt <strong>jetzt</strong> die Führungsrolle<br />

im Kampf gegen den Terrorismus zu.<br />

Das soll e<strong>in</strong>e bessere Koord<strong>in</strong>ation und e<strong>in</strong>en<br />

effizienteren Informationsaustausch zwischen<br />

den Geheimdiensten als auch mit <strong>der</strong> Polizei<br />

gewährleisten. Bis Ende 2019 könnten 450<br />

Personen aus <strong>der</strong> Haft entlassen werden, die wegen terroristischer Aktivitäten<br />

verurteilt worden waren o<strong>der</strong> sich im Gefängnis radikalisiert haben.<br />

„Unislamische“ Mäntel<br />

Foto: NFZ<br />

Im Iran soll <strong>der</strong> Verk<strong>auf</strong> „unislamischer<br />

Mäntel“ an Frauen demnächst bestraft werden.<br />

Nach Angaben <strong>der</strong> Nachrichtenagentur<br />

Isna droht den Verkäufern e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>jähriges<br />

Arbeitsverbot, den „Sün<strong>der</strong><strong>in</strong>nen“ die Festnahme<br />

durch die Sittenpolizei samt Strafverfahren.<br />

Als „unislamisch“ gelten beson<strong>der</strong>s<br />

Mäntel, die vorne offen und knopflos s<strong>in</strong>d,<br />

so <strong>der</strong> staatliche Textilverband. Im Iran müssen<br />

Frauen und Mädchen ab neun Jahren e<strong>in</strong><br />

Kopftuch und e<strong>in</strong>en langen weiten Mantel<br />

tragen, um Haare und Körperkonturen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Öffentlichkeit zu verbergen.<br />

Aber für die <strong>EU</strong> ist <strong>der</strong> Iran <strong>auf</strong> jeden Fall e<strong>in</strong> treuer Vertragspartner.<br />

„Freiheitskämpfer“ Ortega<br />

lässt <strong>auf</strong> Bürger schießen<br />

Seit April lässt Nicaruagas Staatspräsident,<br />

<strong>der</strong> ehemalige Revolutionsführer<br />

Daniel Ortega (Bild), Polizei<br />

und paramilitärische Trupps<br />

gegen oppositionelle Demonstranten<br />

los. Mehr als 300 Menschen<br />

s<strong>in</strong>d nach Angaben von Menschenrechtsgruppen<br />

von Ortegas Söldnern<br />

erschlagen o<strong>der</strong> erschossen<br />

und mehr als 2.100 verletzt worden.<br />

Die Unruhen hatten begonnen,<br />

als Demonstrationen gegen Kürzungen<br />

bei Sozialleistungen und<br />

Renten <strong>auf</strong> Befehl Ortegas von <strong>der</strong><br />

Polizei gewaltsam nie<strong>der</strong>geschlagen<br />

worden waren.<br />

Vergangenes Wochenende eröffneten<br />

paramilitärische Kräfte<br />

<strong>der</strong> Regierung das Feuer <strong>auf</strong> die<br />

Nationale Autonome Universität<br />

(UNAN) <strong>in</strong> Managua. Dort hatten<br />

sich oppositionelle Studenten verschanzt.<br />

Später wurde auch e<strong>in</strong>e<br />

Kirche <strong>in</strong> <strong>der</strong> Nähe unter Beschuss<br />

genommen, <strong>in</strong> die sich dutzende<br />

Studenten geflüchtet hatten. Zehn<br />

Menschen wurden dabei getötet,<br />

e<strong>in</strong> gutes Dutzend verletzt.<br />

Foto: OEA/OAS<br />

Wie schon genug an<strong>der</strong>e l<strong>in</strong>ke<br />

„Freiheitskämpfer“ hat Ortega zuletzt<br />

die ganze Staatsmacht <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er<br />

Familie konzentriert, Frau und<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong> bekleiden M<strong>in</strong>isterämter.<br />

Während die Organisation Amerikanischer<br />

Staaten (OAS) bereits<br />

vorgezogene Wahlen gefor<strong>der</strong>t hat,<br />

was Ortega strikt ablehnt, hat sich<br />

<strong>jetzt</strong> auch die <strong>EU</strong> e<strong>in</strong>geschaltet.<br />

E<strong>in</strong>e Sprecher<strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>EU</strong>-Außenbe<strong>auf</strong>tragten<br />

Fe<strong>der</strong>ica Mogher<strong>in</strong>i äusserte<br />

fe<strong>in</strong>fühlig „Besorgnis“ über<br />

die anhaltende Gewalt.<br />

Vom „Sand<strong>in</strong>ista“ zum Diktator.<br />

Foto: youtube.com


10 Leserbriefe<br />

Neue Freie Zeitung<br />

TERMINE<br />

JULI<br />

20<br />

JULI<br />

26<br />

Die <strong>FPÖ</strong> Donaustadt lädt am<br />

Donnerstag, dem 26. Juli 2018,<br />

zu ihrem traditionellen Sommergespräch<br />

mit den beiden Wiener<br />

Landtagsabgeordneten Udo<br />

Guggenbichler und Karl Baron<br />

<strong>in</strong>s Gasthaus „Goldener Hirsch“<br />

(Hirschstettner Straße 83, 1220<br />

Wien). Beg<strong>in</strong>n: 19.00 Uhr.<br />

AUGUST<br />

2<br />

Die <strong>FPÖ</strong> Donaustadt lädt am<br />

Donnerstag, dem 19. Juli 2018,<br />

zu ihrem traditionellen Sommergespräch<br />

mit Europasprecher<strong>in</strong><br />

des <strong>FPÖ</strong>-Parlamentsklubs, Petra<br />

Steger, <strong>in</strong>s Gasthaus „Goldener<br />

Hirsch“ (Hirschstettner Straße 83,<br />

1220 Wien). Beg<strong>in</strong>n: 19.00 Uhr.<br />

AUGUST<br />

5<br />

Die Innviertler <strong>FPÖ</strong>-Ortsgruppe<br />

Münzkirchen lädt am Sonntag, dem<br />

5. August 2018, zu e<strong>in</strong>em Grillfest<br />

bei Familie Hermann Freyl<strong>in</strong>ger<br />

(Ficht 19, 4792 Münzkirchen) e<strong>in</strong>.<br />

Beg<strong>in</strong>n: 10.00 Uhr.<br />

AUGUST<br />

5<br />

Blaue Sommernacht<br />

<strong>in</strong> Wernberg<br />

Donaustädter<br />

Sommergespräche<br />

Donaustädter<br />

Sommergespräche<br />

Grillfest <strong>der</strong> <strong>FPÖ</strong><br />

Münzkirchen<br />

Grillfest <strong>der</strong> <strong>FPÖ</strong><br />

T<strong>auf</strong>kirchen/Pram<br />

Die oberösterreichische<br />

<strong>FPÖ</strong>-Ortsgruppe T<strong>auf</strong>kirchen an<br />

<strong>der</strong> Pram lädt am Sonntag, dem 5.<br />

August 2018, zu ihrem Grillfest <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Halle <strong>der</strong> Firma Weißhaid<strong>in</strong>ger<br />

(Pram 11, 4775 T<strong>auf</strong>kirchen an <strong>der</strong><br />

Pram) e<strong>in</strong>. Beg<strong>in</strong>n: 10.30 Uhr<br />

LESER AM WORT<br />

„No-Go-Area“ Praterstern?<br />

Wegen <strong>der</strong> chaotischen Zustände,<br />

<strong>der</strong> ständigen Belästigungen<br />

und Angriffe <strong>auf</strong> Bahnkunden und<br />

Passanten hat die Geme<strong>in</strong>de Wien<br />

e<strong>in</strong> Alkoholverbot im Bahnhofsbereich<br />

verfügt. Das ist aber nur<br />

e<strong>in</strong> Teil <strong>der</strong> Probleme, da am Praterstern<br />

die Drogenszene regiert<br />

und es ständig Übergriffe gibt,<br />

hauptsächlich durch „Hilfesuchende“.<br />

Sche<strong>in</strong>bar will man die „Geschäfte“<br />

<strong>der</strong> armen traumatisierten<br />

Facharbeiter, Atomphysiker und<br />

Fachärzte nicht stören – und lässt<br />

sie unbehelligt „arbeiten“. Damit<br />

machen sie die ganze Gegend zu e<strong>in</strong>em<br />

„No-Go“-Bereich für anständige<br />

Menschen – und alle schauen<br />

weg.<br />

Stephan Pestitschek, Strasshof<br />

SPÖ – tief gefallen<br />

Das, was sich die SPÖ von heute<br />

unter e<strong>in</strong>em Parteichef Christian<br />

Kern, e<strong>in</strong>em Bundesgeschäftsführer<br />

Max Lercher, diversen<br />

SPÖ-Gewerkschaftern und ande-<br />

ren Rot-Funktionären herausnimmt<br />

und alles so erlaubt, hat überhaupt<br />

nichts mehr mit normalem politischen<br />

Konkurrenzkampf zu tun.<br />

Das ist Politik <strong>in</strong> miserablem Stil<br />

pur, weil äußerst aggressiv und aus<br />

<strong>der</strong> alleruntersten Schublade. Die<br />

Ausrede, dass man erst <strong>in</strong> <strong>der</strong> neuen,<br />

ungewohnten und verhassten<br />

Oppositionsrolle ankommen muss,<br />

ist nicht nur erschütternd lächerlich,<br />

sie hat auch ihr Abl<strong>auf</strong>datum<br />

längst überschritten.<br />

Christian Staffl<strong>in</strong>ger, L<strong>in</strong>z<br />

Der Kern des Problems<br />

Die Debatte über die Migration<br />

beschäftigt sich wesentlich mit<br />

Symptomen und nimmt wenig <strong>auf</strong><br />

die Kernprobleme Bezug. Das liegt<br />

wohl daran, dass die Deuter <strong>der</strong><br />

D<strong>in</strong>ge an das Problem weniger mit<br />

Rationalität als Emotion herangehen.<br />

Hier darf an das Wort Peter<br />

Scholl-Latours er<strong>in</strong>nert werden:<br />

„Wer Kalkutta <strong>auf</strong>nimmt, rettet<br />

nicht Kalkutta, son<strong>der</strong>n wird Kalkutta.“<br />

– Wieviele Millionen sitzen<br />

<strong>in</strong> Afrika <strong>auf</strong> ihren Koffern, um <strong>in</strong><br />

eurpopäische Sozialparadiese auszuwan<strong>der</strong>n?<br />

Jürgen Jauch, L<strong>in</strong>z<br />

Erst lesen, dann ...<br />

Diesen natürlich roten Gewerkschaftlern<br />

ist dr<strong>in</strong>glichst anzuraten,<br />

den Ball schön flach zu halten! Diese<br />

Gewerkschaftsbonzen sollen sich<br />

e<strong>in</strong>mal das Gesetz genauer durchlesen.<br />

Es wird nämlich niemand dazu<br />

gezwungen, zwölf Stunden täglich<br />

zu arbeiten, denn an <strong>der</strong> 40 Stunden-Woche<br />

wird NICHT gerüttelt!<br />

Zwölf Stunden am Tag s<strong>in</strong>d lediglich<br />

FREIWILLIG für den Arbeitnehmer<br />

gedacht, wenn dieser e<strong>in</strong>mal<br />

zwei o<strong>der</strong> drei Tage frei haben<br />

möchte, und ke<strong>in</strong>eswegs verpflichtend<br />

von <strong>der</strong> Arbeitgeber-Seite!<br />

Klaus Gumpoltsberger, Halle<strong>in</strong><br />

Schlepper, nicht Retter<br />

Italien und Malta brauchen sich<br />

sicher nicht zu streiten. Wenn beide<br />

ne<strong>in</strong> sagen, ist es ne<strong>in</strong>! Diese<br />

als Flüchtl<strong>in</strong>gshelfer getarnten<br />

Schlepper, und etwas an<strong>der</strong>es s<strong>in</strong>d<br />

sie nicht, denn sonst würden sie<br />

diese Menschen nicht nach Europa<br />

eskortieren, son<strong>der</strong>n <strong>in</strong> den nächsten<br />

Hafen. Das wäre „Seenotrettung“<br />

nach <strong>in</strong>ternationalem Recht.<br />

Alles an<strong>der</strong>e ist Schlepperei.<br />

Ernst Pitlik, Wien<br />

Ich bestelle die Wochenzeitung „Neue Freie Zeitung“ zum (zutreffendes bitte ankreuzen):<br />

Halbjahrespreis € 15,-<br />

Auslandsjahresbezug € 73,-<br />

Leserbriefe: redaktion.nfz@fpoe.at<br />

Jahrespreis € 30,-<br />

Jahrespreis zum Seniorentarif € 20,-<br />

Jahrespreis für Studenten € 20,-<br />

Die Bestellung gilt bis <strong>auf</strong> schriftlichen Wi<strong>der</strong>ruf, <strong>der</strong> entwe<strong>der</strong> per E-Mail o<strong>der</strong> Postweg erfolgen muss.<br />

Die E<strong>in</strong>zahlung erfolgt mittels Erlagsche<strong>in</strong>, <strong>der</strong> Ihnen halbjährlich (bei Jahresabo jährlich) zugeschickt wird.<br />

Bankverb<strong>in</strong>dung: PSK, IBAN: AT55 6000 0000 0185 5450<br />

Bestellungen auch per E-Mail: jana.feilmayr@fpoe.at<br />

Name:<br />

(Vor- und Zuname, bitte <strong>in</strong> Blockschrift ausfüllen)<br />

Anschrift:<br />

(Postleitzahl, Ort, Straße, Hausnummer, Türnummer)<br />

Foto: NFZ<br />

BESTELLSCHEIN<br />

Friedrich-Schmidt-Platz 4/3a, 1080 Wien<br />

Tel: 01 512 35 35 – 29, Fax: 01 512 35 35 – 9<br />

E-Mail: jana.feilmayr@fpoe.at<br />

Mitglied <strong>in</strong> <strong>FPÖ</strong>-Landesgruppe*:<br />

Datum: Geburtsdatum: Unterschrift:<br />

Bitte geben Sie uns für Rückfragen Ihre E-Mail o<strong>der</strong> Telefonnummer bekannt**:<br />

* Bitte nur ausfüllen, wenn Sie Mitglied e<strong>in</strong>er <strong>FPÖ</strong>-Landesgruppe s<strong>in</strong>d. Wir wollen damit mögliche Doppelzusendungen vermeiden.<br />

** Wir erhalten von <strong>der</strong> Post <strong>in</strong> regelmäßigen Abständen Retoursendungen und wollen diese überprüfen. Ihre Daten werden vertraulich behandelt.<br />

Foto: FRONTEX


Nr. 29/30 Donnerstag, 19. Juli 2018<br />

g<br />

Wien 11<br />

WIEN<br />

Auch Hacker mit „rosa<br />

Brille“ bei E<strong>in</strong>wan<strong>der</strong>ung<br />

SPÖ-Stadtrat: Afghanen s<strong>in</strong>d genauso willkommen wie Österreicher<br />

Auch unter SPÖ-Stadtrat Peter<br />

Hacker wird sich nichts<br />

an <strong>der</strong> E<strong>in</strong>wan<strong>der</strong>ungspolitik im<br />

rot-grünen Wien än<strong>der</strong>n. Hacker<br />

leugnet das Vorhandense<strong>in</strong> von<br />

Parallelgesellschaften, und E<strong>in</strong>wan<strong>der</strong>er<br />

aus Österreich bereiten<br />

ihm nur Unwohlse<strong>in</strong>.<br />

„Die Zuwan<strong>der</strong>ung von Menschen<br />

mit an<strong>der</strong>en Kulturen erzeugt<br />

Unwohlse<strong>in</strong>. Das gilt nicht nur für<br />

Afghanistan, son<strong>der</strong>n auch für H<strong>in</strong>terwalddorf“,<br />

erläuterte <strong>der</strong> neue<br />

SPÖ-Sozialstadtrat se<strong>in</strong> politisches<br />

Credo, das sich ke<strong>in</strong>en Deut‘<br />

von dem se<strong>in</strong>er gescheiterten Vorgänger<strong>in</strong>nen<br />

unterscheidet. Wien<br />

brauche „Zuwan<strong>der</strong>ung“, egal ob<br />

afghanischer M<strong>in</strong>destsicherungsbezieher<br />

o<strong>der</strong> fleißiger Arbeitnehmer<br />

aus <strong>der</strong> „Le<strong>der</strong>hosen-Prov<strong>in</strong>z“.<br />

Hackers „rosa Brille“<br />

„Hier muss man sich schon fragen,<br />

wie dieser Mann durch Wien<br />

Wien wird für Frauen immer unsicherer<br />

„Wenn sich Mädchen und Frauen<br />

<strong>auf</strong> Wiens Straßen und Plätzen<br />

um ihre Sicherheit ernsthafte Sorgen<br />

machen müssen, dann stimmt<br />

aber ganz e<strong>in</strong>deutig etwas nicht<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Stadt“, kommentierte die<br />

Frauensprecher<strong>in</strong> <strong>der</strong> Wiener <strong>FPÖ</strong>,<br />

Elisabeth Schmidt, die jüngsten<br />

Meldungen über die anhaltenden<br />

Attacken am Praterstern.<br />

Erst vor kurzem hat <strong>der</strong> Wiener<br />

Geme<strong>in</strong><strong>der</strong>at e<strong>in</strong>e diesbezügliche<br />

Aktuelle Stunde – e<strong>in</strong>berufen von<br />

<strong>der</strong> <strong>FPÖ</strong> – abgehalten. Unisono behaupteten<br />

die Vertreter von SPÖ<br />

und Grünen, dass „sicherheitstechnisch“<br />

<strong>in</strong> Wien alles Bestens sei.<br />

Bedenken <strong>der</strong> Opposition <strong>auf</strong>grund<br />

von realen Ereignissen seien „re<strong>in</strong>e<br />

Wien braucht weiterh<strong>in</strong> E<strong>in</strong>wan<strong>der</strong>ung, for<strong>der</strong>t SPÖ-Stadtrat Hacker.<br />

wan<strong>der</strong>t und se<strong>in</strong>e Wahrnehmung<br />

durch e<strong>in</strong>e rosarote Migrantenbrille<br />

filtert“, empörte sich <strong>der</strong> geschäftsführende<br />

Wiener <strong>FPÖ</strong>-Obmann Johann<br />

Gudenus. Hacker seien illegale<br />

E<strong>in</strong>wan<strong>der</strong>er, die sich we<strong>der</strong><br />

<strong>in</strong>tegrieren, noch für ihren Lebensunterhalt<br />

selbst sorgen wollen und<br />

so <strong>der</strong> Stadt hun<strong>der</strong>te Millionen<br />

an Steuergel<strong>der</strong>n kosten, genauso<br />

willkommen wie hart arbeitende<br />

Österreicher.<br />

Panikmache“, „Populismus“ o<strong>der</strong><br />

„Verunsicherungspolitik“.<br />

„Als Vertreter<strong>in</strong> <strong>der</strong> größten Oppositionspartei<br />

b<strong>in</strong> ich mir unserer<br />

Verantwortung <strong>der</strong> Bevölkerung<br />

gegenüber sehr wohl bewusst.<br />

Es kann nicht se<strong>in</strong>, dass Mädchen<br />

und Frauen nicht mehr sicher s<strong>in</strong>d,<br />

wenn sie sich <strong>auf</strong> die Straße wagen“,<br />

kritisierte Schmidt dieses<br />

„rot-grüne Vogel-Strauß-Gehabe“.<br />

Seit 2015 häufen sich die Fälle<br />

von Belästigungen und Übergriffen<br />

<strong>auf</strong> Frauen. „Es ist äußerst verantwortungslos<br />

und menschenverachtend,<br />

dass SPÖ und Grüne diese<br />

Tatsachen zwar sehr wohl kennen,<br />

aber nach außen h<strong>in</strong> leugnen“, betonte<br />

die <strong>FPÖ</strong>-Frauensprecher<strong>in</strong>.<br />

Man habe fast den Verdacht, dass<br />

Hacker sich mit se<strong>in</strong>em surrealen<br />

Weltbild bei se<strong>in</strong>en Genossen <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> trudelnden Bundes-SPÖ beliebt<br />

machen möchte, mutmaßte Gudenus:<br />

„Die Wiener, die diese rot-grüne<br />

Seifenblase bezahlen müssen,<br />

werden Michael Ludwigs Beharren<br />

<strong>auf</strong> diese rot-grüne Stadtregierung<br />

abstrafen. Diese Märchen <strong>der</strong> abgehobenen<br />

Parteibonzen glaubt wirklich<br />

niemand mehr.“<br />

Sicherheit ist für Frauen <strong>in</strong> Wiens<br />

Straßen nicht immer so präsent.<br />

Foto: NFZ<br />

Foto: NFZ<br />

WIENER SPAZIERGÄNGE<br />

von Hannes Wolff<br />

Hallo, ich wär’ ja gern mit etwas<br />

beson<strong>der</strong>s Erfreulichem wie<strong>der</strong>gekommen.<br />

Und wer weiß, vielleicht<br />

wird’s ja noch…<br />

Indirekt haben Sie zum<strong>in</strong>dest<br />

schon oft von ihr gehört. Beste K<strong>in</strong><strong>der</strong>chorleiter<strong>in</strong><br />

2017. Im TV: „E<strong>in</strong><br />

Hund kam <strong>in</strong> die Küche…“<br />

E<strong>in</strong> Wun<strong>der</strong>?<br />

Und für jenen Vertreter <strong>der</strong> <strong>jetzt</strong><br />

nicht genannten Religion zwei<br />

herrliche Konzerte. Natürlich um<br />

Gottes Lohn… Und sie verehrt<br />

ihn so. Und hat seit zwei Jahren<br />

die „bulbäre Form <strong>der</strong> motoneuronischen<br />

Störung“, e<strong>in</strong>e Krankheit,<br />

<strong>auf</strong> Grund <strong>der</strong>er man kaum sprechen<br />

kann. Für e<strong>in</strong>e Musiker<strong>in</strong>, und<br />

überhaupt, e<strong>in</strong>e Katastrophe.<br />

Von 22 konsultierten (billige 200<br />

Euro pro Ordi) Neurologen me<strong>in</strong>en<br />

17, die Krankheit sei durch e<strong>in</strong>en<br />

negativen Schock ausgelöst worden<br />

und könne durch e<strong>in</strong>en positiven<br />

Schock schlagartig geheilt werden.<br />

Und e<strong>in</strong> solcher wäre – Lotto-Sechser<br />

s<strong>in</strong>d unbestellbar – <strong>der</strong><br />

überraschende Besuch jenes Religions-Gurus.<br />

Nur ganz g‘schw<strong>in</strong>d,<br />

zwei M<strong>in</strong>uten, e<strong>in</strong> Zeichen <strong>auf</strong> die<br />

Stirn, und schon wie<strong>der</strong> weg.<br />

Habe nachgerechnet: Guru<br />

wohnt Wollzeile, Kranke <strong>in</strong> Favoriten.<br />

E<strong>in</strong> Taxi h<strong>in</strong> und zurück ke<strong>in</strong>e<br />

100 Euro. Dauer: ke<strong>in</strong>e Stunde.<br />

Nur: Seit zwei Jahren antwortet<br />

<strong>der</strong> Guru nicht. Mails, SMS,<br />

Post-Briefe, e<strong>in</strong>e Antwort: „Lassen<br />

Sie uns endlich <strong>in</strong> Ruhe!“ ?<br />

Sie hat noch e<strong>in</strong>e Woche. E<strong>in</strong>e<br />

Woche Leben. Hallo! Hallo?


12 Län<strong>der</strong><br />

Neue Freie Zeitung<br />

STEIERMARK<br />

Nachnutzung gesichert<br />

Ende Juni wurde die Landesberufsschule<br />

Gle<strong>in</strong>stätten im Bezirk<br />

Leibnitz für immer geschlossen.<br />

Nun sollen mit Anfang August Soldaten,<br />

die ihren Assistenze<strong>in</strong>satz<br />

an <strong>der</strong> Grenze versehen, <strong>in</strong> den<br />

Räumlichkeiten Unterkunft f<strong>in</strong>den.<br />

„Während Rot und Schwarz die <strong>in</strong>frastrukturelle<br />

Ausdünnung des ländlichen<br />

Raums fortsetzen, br<strong>in</strong>gen<br />

wir Freiheitliche wie<strong>der</strong> Leben <strong>in</strong><br />

den Ort. Mit <strong>der</strong> Unterbr<strong>in</strong>gung von<br />

Grenzsoldaten wird e<strong>in</strong>e vorläufige<br />

Nachnutzung sichergestellt“, erklärte<br />

<strong>der</strong> Leibnitzer <strong>FPÖ</strong>-Bezirksparteiobmann<br />

Josef Riemer.<br />

NIEDERÖSTERREICH<br />

Organisierte Bettelei<br />

Täglich häufen<br />

sich die Beschwerden<br />

über aggressive<br />

Bettler <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Sankt Pöltener Innenstadt.<br />

„Der<br />

Landtag hat<br />

<strong>auf</strong> Initiative<br />

<strong>der</strong> <strong>FPÖ</strong> die gesetzlichen<br />

Voraussetzungen für e<strong>in</strong><br />

E. Königsberger<br />

sektorales Bettelverbot geschaffen<br />

– nur <strong>der</strong> St. Pöltener SPÖ-Bürgermeister<br />

stellt sich bisher taub“, kritisiert<br />

<strong>FPÖ</strong>-Landtagsabgeordneter<br />

Erich Königsberger.<br />

VORARLBERG<br />

Rote Angstmacherei<br />

Mit <strong>der</strong> jüngsten Kritik an <strong>der</strong><br />

Bundesregierung habe die SPÖ<br />

ihr politisches Sommertheater<br />

eröffnet und versuche, vom eigenen<br />

Versagen <strong>der</strong> letzten Jahre<br />

abzulenken“, erklärte <strong>der</strong> Vorarlberger<br />

<strong>FPÖ</strong>-Klubobmann Daniel<br />

Allgäuer. Den vom Vorarlbeger<br />

SPÖ-Nationalratsabgeordneten<br />

Re<strong>in</strong>hold E<strong>in</strong>wallner erhobenen<br />

Vorwurf <strong>der</strong> Angstmacherei weist<br />

<strong>der</strong> <strong>FPÖ</strong>-Klubchef umgehend zurück:<br />

„Nicht die Bundesregierung<br />

betreibt e<strong>in</strong>e Angst- und Verunsicherungspolitik,<br />

son<strong>der</strong>n die SPÖ.<br />

Wenn man sich ansieht, <strong>in</strong> welcher<br />

Art und Weise sich rote Mandatare<br />

und Funktionäre zu notwendigen<br />

Reformprojekten bei Asyl, Arbeitszeitflexibilisierung<br />

o<strong>der</strong> Sozialpolitik<br />

zu Wort melden, dann erkennt<br />

man, wo die wirkliche Angstmacherei<br />

mit völlig aus <strong>der</strong> Luft gegriffenen<br />

Vorwürfen stattf<strong>in</strong>det.“<br />

Foto: FPö Nie<strong>der</strong>österreich<br />

Foto: NFZ<br />

Jahrhun<strong>der</strong>tchance für‘s Lavanttal:<br />

Was macht die Landesregierung?<br />

<strong>FPÖ</strong>: Geplanter Lithiumabbau <strong>auf</strong> <strong>der</strong> Koralpe muss genutzt werden<br />

Vor wenigen Jahren wurde Europas<br />

größtes Lithium-Lager<br />

im Lavanttal entdeckt, die Ausbeutung<br />

stockt. Jetzt for<strong>der</strong>t die<br />

<strong>FPÖ</strong> e<strong>in</strong>en „Runden Tisch“ zu<br />

dieser „Jahrhun<strong>der</strong>tchance“.<br />

Alle reden von <strong>der</strong> E-Mobilität,<br />

aber <strong>in</strong> Kärnten tut sich <strong>der</strong>zeit<br />

nichts, obwohl im Lavanttal e<strong>in</strong>e<br />

<strong>der</strong> Grundlagen dafür im „Traudi-Stollen“<br />

liegt: Lithium, das für<br />

den Bau <strong>der</strong> Batterien für Elektroautos<br />

notwendig ist.<br />

Projekt angehen<br />

Seit 2014 liegt das Bergbauprojekt<br />

samt Umwandlungswerk <strong>auf</strong><br />

Eis. „Der geplante Lithiumabbau<br />

bietet für das Lavanttal e<strong>in</strong>e Jahrhun<strong>der</strong>tchance.<br />

Umso wichtiger<br />

ist es daher, dass Initiativen gesetzt<br />

werden und ke<strong>in</strong>e Zeit verloren<br />

geht, damit diese Chance nicht<br />

verspielt wird. E<strong>in</strong> Run<strong>der</strong> Tisch ist<br />

e<strong>in</strong> Gebot <strong>der</strong> Stunde, damit sich<br />

TIROL<br />

KÄRNTEN<br />

E<strong>in</strong>wan<strong>der</strong>ung über Asyl?<br />

Ranzmaier: Für Grüne ist Asyl<br />

e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>wan<strong>der</strong>ungsmöglichkeit.<br />

Foto: GSM<br />

Der Lithiumabbau könnte das Lavanttal wirtschaftlich vorantreiben.<br />

Ungeheuerlich f<strong>in</strong>det <strong>FPÖ</strong>-Landtagsabgeordneter<br />

Christofer Ranzmaier<br />

die Aussagen <strong>der</strong> Grünen<br />

zum „Abschiebefall Hassan Razaee“:<br />

„Die grünen Phantasten<br />

werden <strong>auf</strong> den Boden des Rechtsstaates<br />

zurückkehren und akzeptieren<br />

müssen, dass e<strong>in</strong> rechtskräftig<br />

negativer Asylbescheid samt Abschiebung<br />

das Ende e<strong>in</strong>es rechtsstaatlichen<br />

Verfahrens markiert.“<br />

We<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e Lehre o<strong>der</strong> sonstige<br />

Zugeständnisse an diesen illegal<br />

unter dem Deckmantel des Asyls<br />

E<strong>in</strong>gereisten ersetzen e<strong>in</strong>en Asylgrund.<br />

„E<strong>in</strong>wan<strong>der</strong>ung <strong>in</strong> den Arbeitsmarkt<br />

und das Asylrecht s<strong>in</strong>d<br />

zwei verschiedene Paar Schuhe.<br />

Das müssen auch die Grünen und<br />

ihre schwarzen Koalitionspartner<br />

<strong>in</strong> den Län<strong>der</strong>n endlich akzeptieren,<br />

da sie sonst <strong>der</strong> illegalen E<strong>in</strong>wan<strong>der</strong>ung<br />

Tür und Tor öffnen“,<br />

warnte Ranzmaier.<br />

Das grüne Konzept <strong>der</strong> „Integration<br />

ab dem ersten Tag“ ignoriere<br />

den Rechtstaat, da es bereits<br />

für Asylwerber gelten soll, <strong>der</strong>en<br />

Status nicht geklärt ist. „Auch das<br />

Konzept <strong>der</strong> Lehre für Asylwerber<br />

<strong>in</strong> Mangelberufen sollte h<strong>in</strong>terfragt<br />

werden“, for<strong>der</strong>te Ranzmaier, da es<br />

letztlich nur dazu diene, abgelehnten<br />

Asylwerbern doch noch e<strong>in</strong>en<br />

Aufenthaltsstatus <strong>in</strong> Österreich zuzuschanzen.<br />

Foto: <strong>FPÖ</strong> Salzburg<br />

<strong>in</strong> dieser essenziellen Frage etwas<br />

bewegt“, for<strong>der</strong>te <strong>der</strong> Lavanttaler<br />

<strong>FPÖ</strong>-Landtagsabgeordnete Harald<br />

Trettenbre<strong>in</strong>.<br />

Er schlug e<strong>in</strong>e Konferenz mit allen<br />

Bürgermeistern des Bezirks,<br />

Landtagsabgeordneten und Kärntner<br />

Nationalratsabgeordneten vor:<br />

„Mit <strong>der</strong> Weiterverarbeitung des<br />

Lithiums könnten hun<strong>der</strong>te neue<br />

Arbeitsplätze geschaffen sowie<br />

neue Betriebsansiedlungen möglich<br />

werden. Dies Potential für Kärnten<br />

darf man nicht l<strong>in</strong>ks liegen lassen!“<br />

SALZBURG<br />

Marlene Svazek<br />

Ke<strong>in</strong>e Umgehung<br />

<strong>der</strong> Asylgesetze<br />

<strong>FPÖ</strong>-Landesparteiobfrau Marlene<br />

Svazek reagierte scharf <strong>auf</strong> die<br />

von ÖVP-Landeshauptmann Wilfried<br />

Haslauer losgetretene Debatte<br />

um die „Rot-Weiß-Rot Card“. „Die<br />

Aufweichung <strong>der</strong> Kriterien kommt<br />

für uns nicht <strong>in</strong> Frage, da dieser<br />

Gedanke ansche<strong>in</strong>end nur aus dem<br />

Affekt heraus geschieht, sie für abgelehnte<br />

Asylwerber zu <strong>in</strong>strumentalisieren.<br />

Das komme dem Drucken<br />

von E<strong>in</strong>ladungskarten für die<br />

gesamte Dritte Welt gleich“, erklärte<br />

Svazek. Sie for<strong>der</strong>te von Haslauer<br />

klares Bekenntnis zum Rechtsstaat<br />

und die Rückbes<strong>in</strong>nung <strong>auf</strong><br />

die Vernunft.


Nr. 29/30 Donnerstag, 19. Juli 2018<br />

g<br />

Län<strong>der</strong> 13<br />

BURGENLAND<br />

Foto: <strong>FPÖ</strong> Burgenland<br />

LÄNDER-<br />

SACHE<br />

Johann Tschürtz<br />

<strong>FPÖ</strong>-Landesparteiobmann Burgenland<br />

Foto: <strong>FPÖ</strong> Burgenland<br />

E<strong>in</strong>e Erfolgsbilanz nach drei Jahren Regierungsbeteiligung präsentierte Burgenlands <strong>FPÖ</strong>-Spitze: Klubchef Geza<br />

Molnar, Landesrat Alexan<strong>der</strong> Petschnig, Johann Tschürtz und die dritte Landtagspräsident<strong>in</strong> Ilse Benkö (v.l.).<br />

Erfolgsbilanz nach<br />

drei Jahren Rot-Blau<br />

Rekordbeschäftigung, weniger Arbeitslose und Betriebsansiedlungen<br />

Neue Rekorde bei Beschäftigung<br />

und im Tourismus,<br />

Rückgang <strong>der</strong> Arbeitslosigkeit<br />

und zahlreiche Betriebsansiedlungen<br />

als rot-blaue Erfolgsbilanz.<br />

Die Zusammenarbeit zwischen<br />

den Regierungspartnern im Burgenland<br />

sei von Vertrauen, Respekt<br />

und von konstruktiver Arbeit<br />

geprägt, bilanzierte <strong>FPÖ</strong>-Landeshauptmannstellvertreter<br />

Johann<br />

Tschürtz: „Wir haben mit diesem<br />

neuen Stil, <strong>der</strong> das Geme<strong>in</strong>same<br />

vor das Trennende stellt, geme<strong>in</strong>sam<br />

viele Vorhaben erfolgreich<br />

umsetzen können“.<br />

Die jüngst präsentierte Bürgerbefragung<br />

im Nordburgenland bestätige<br />

e<strong>in</strong>drucksvoll die erfolgreiche<br />

Bilanz und auch die Arbeit <strong>der</strong><br />

Landesregierung.<br />

Positive Entwicklungen<br />

„Wir haben <strong>in</strong> allen Bereichen<br />

positive Ergebnisse vorzuweisen<br />

und werden auch weiterh<strong>in</strong> zielorientiert<br />

die Themen <strong>in</strong> Angriff nehmen.<br />

Dieser Weg f<strong>in</strong>det österreichweit<br />

Anerkennung“, lobte Tschürtz<br />

die Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> SPÖ<br />

<strong>auf</strong> Landesebene.<br />

Der Arbeitsmarkt und die Schaffung<br />

von Arbeitsplätzen sei zum<br />

Zu wenige Tierärzte?<br />

Die <strong>FPÖ</strong> setzt sich im Rahmen<br />

e<strong>in</strong>er parlamentarischen Anfrage<br />

für die Gewährleistung e<strong>in</strong>er<br />

funktionierenden tierärztlichen<br />

Versorgung von Nutztieren e<strong>in</strong> und<br />

erwartet sich e<strong>in</strong>en Überblick über<br />

die aktuelle Situation im Land.<br />

„Diese Versorgung setzt allerd<strong>in</strong>gs<br />

auch e<strong>in</strong>e entsprechende<br />

Anzahl an Nutztierpraxen im Land<br />

voraus. Man gew<strong>in</strong>nt jedoch den<br />

E<strong>in</strong>druck, dass sich die veter<strong>in</strong>ärmediz<strong>in</strong>ische<br />

Versorgung mehr und<br />

mehr von den Nutztieren wegorientiert<br />

und die Schwerpunkte <strong>der</strong><br />

Praxen im Kle<strong>in</strong>tierbereich gesetzt<br />

werden“, schlugen <strong>der</strong> freiheitliche<br />

Landwirtschaftssprecher und Klubobmann<br />

Daniel Allgäuer sowie<br />

die freiheitliche Tierschutzsprecher<strong>in</strong><br />

Nicole Hosp Alarm.<br />

Weil die Landwirtschaftsbetriebe<br />

<strong>in</strong> den Bergregionen wie auch die<br />

Alpwirtschaft beson<strong>der</strong>s abhängig<br />

von e<strong>in</strong>er funktionierenden tierärztlichen<br />

Versorgung s<strong>in</strong>d, wollen<br />

die Freiheitlichen von Landesrat<br />

Christian Gantner (ÖVP) Auskunft<br />

über Sicherheit <strong>der</strong> veter<strong>in</strong>ärmediz<strong>in</strong>ischen<br />

Versorgung wissen.<br />

Start vor drei Jahren im beson<strong>der</strong>en<br />

Fokus <strong>der</strong> Regierungsarbeit gestanden.<br />

Hier habe man e<strong>in</strong>e beson<strong>der</strong>s<br />

positive Bilanz vorzuweisen:<br />

107.000 Beschäftigte im Juni 2018<br />

markierten e<strong>in</strong>en neuen Rekord.<br />

Mit e<strong>in</strong>em Zuwachs von 105.000<br />

Übernachtungen im W<strong>in</strong>tertourismus<br />

liege man österreichweit im<br />

Spitzenfeld. Auch im Bildungsbereich<br />

sei man, wie die jüngsten<br />

Ergebnisse <strong>der</strong> Zentralmatura zeigten,<br />

sehr gut unterwegs, betonte <strong>der</strong><br />

<strong>FPÖ</strong>-Landeschef: „Positive Verän<strong>der</strong>ungen<br />

gibt es nur mit <strong>der</strong> <strong>FPÖ</strong>,<br />

da wir das Mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> mit Koalitionspartner<br />

und Bürgern leben!“<br />

VORARLBERG<br />

<strong>FPÖ</strong> will tierärztliche Versorgung<br />

<strong>in</strong> Vorarlberg sicherstellen.<br />

Foto: NFZ<br />

Die freiheitliche Regierungsbeteiligung<br />

tut <strong>auf</strong> allen Ebenen<br />

gut – das sieht man nach drei Jahren<br />

im Burgenland, aber genauso<br />

auch nach rund e<strong>in</strong>em halben Jahr<br />

im Bund.<br />

Mit <strong>der</strong> <strong>FPÖ</strong> als Regierungspartner<br />

wird e<strong>in</strong> neuer Stil des<br />

positiven Mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong>s gelebt, <strong>in</strong><br />

Eisenstadt wie <strong>in</strong> Wien.<br />

Blau wirkt<br />

Bei uns im Burgenland läuft es<br />

deshalb so gut, weil wir mit <strong>der</strong><br />

SPÖ konstruktiv <strong>in</strong> <strong>der</strong> Landesregierung<br />

für das Land und se<strong>in</strong>e<br />

Menschen zusammenarbeiten,<br />

auch wenn wir zu Bundesthemen<br />

divergierende Me<strong>in</strong>ungen haben.<br />

Beim Fremdenrechtsgesetz hat<br />

die Bundesregierung die freiheitliche<br />

L<strong>in</strong>ie verfolgt. Beschleunigte<br />

Asylverfahren o<strong>der</strong> Anschlusshaft<br />

für verurteilte Asylwerber<br />

haben <strong>der</strong> Bevölkerung gezeigt,<br />

dass wir ihre Sorgen zum Thema<br />

Sicherheit ernst nehmen.<br />

Dieses Thema ist für die Burgenlän<strong>der</strong><br />

beson<strong>der</strong>s wichtig,<br />

weil sie die illegale E<strong>in</strong>wan<strong>der</strong>ung<br />

und <strong>der</strong>en Folgen ja hautnah<br />

zu spüren bekommen haben.<br />

Mit dem „Familienbonus plus“<br />

wurde unsere nächste politische<br />

Priorität, die Entlastung <strong>der</strong> Familien,<br />

angegangen. Von dieser<br />

bisher größten Familienunterstützungsaktion<br />

Österreichs profitieren<br />

alle<strong>in</strong> im Burgenland die Eltern<br />

von mehr als 44.400 K<strong>in</strong><strong>der</strong>n.<br />

Mit dem „Familienbonus“ und<br />

<strong>der</strong> Reform <strong>der</strong> Arbeitslosenversicherungsbeiträge<br />

kommt es de<br />

facto auch zu e<strong>in</strong>er Erhöhung des<br />

M<strong>in</strong>destlohns für die Österreicher.<br />

Mit e<strong>in</strong>em Wort: Wo Freiheitliche<br />

regieren, ist es sicher und sozial<br />

gerecht. Das garantieren wir<br />

Freiheitlichen im Burgenland und<br />

unsere Freunde mit HC Strache <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Bundesregierung.


APA /ROLAND SCHLAGER<br />

· ··<br />

·<br />

Foto: Dietmar Stiplovsek<br />

gearbeitet, sich dabei jedoch <strong>auf</strong> die Familienfragen konzentriert.<br />

Sie habe aber „e<strong>in</strong>e klare Mehrheit für die Arbeitszeitflexibilisierung<br />

gefühlt“.<br />

Wien – Die Bundeslän<strong>der</strong> erarbeiten<br />

<strong>der</strong>zeit ihre Ste lungnahmen<br />

zum Thema K<strong>in</strong><strong>der</strong>betreuung, die<br />

dann <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>same Position<br />

münden so len, hieß es am Montag<br />

aus dem Büro <strong>der</strong> burgenländischen<br />

Familienlandesrät<strong>in</strong> Ve-<br />

*<br />

rena Dunst (SPÖ). Die akkordierte<br />

Län<strong>der</strong>ste lungnahme so l bis 30.<br />

Juli vorliegen. Danach werde entschieden,<br />

ob e schon e<strong>in</strong>e politische<br />

Verhandlungsrunde gibt.<br />

Familienm<strong>in</strong>ister<strong>in</strong> Juliane<br />

Bogner-Strauß (ÖVP) erwartet<br />

„sehr bald e<strong>in</strong>e positive Lösung“.<br />

Angesprochen dar<strong>auf</strong>, da s <strong>der</strong><br />

steirische Landeshauptmann Hermann<br />

Schützenhöfer (ÖVP) von<br />

30 Mi lionen Euro gesprochen hat,<br />

um die es geht, wo lte sich Bogner-<br />

Strauß nicht <strong>auf</strong> Zahlen e<strong>in</strong>la sen.<br />

„Wir gehen <strong>auf</strong>e<strong>in</strong>an<strong>der</strong> zu. Wir<br />

ha ten schon sehr gute Gespräche<br />

mit den Landeshauptleuten.“<br />

Nach den Gesprächen <strong>auf</strong><br />

B eamtenebene gebe es die „Grundlag<br />

e<strong>in</strong>er 15a-Vere<strong>in</strong>barung. Wir<br />

versuchen, <strong>auf</strong>e<strong>in</strong>an<strong>der</strong> zuzugehen.<br />

Es wird sehr bald e<strong>in</strong>e sehr<br />

positive Lösung geben, mit <strong>der</strong> a le<br />

Foto: APA/Gro<strong>der</strong><br />

zufrieden se<strong>in</strong> werden.“ Der Vorschlag<br />

des Bunde sieht vor, da s<br />

den Län<strong>der</strong>n künftig 110 Mi lionen<br />

Euro pro Jahr zur Verfügung<br />

geste lt werden – also 30 Mi lionen<br />

weniger als <strong>der</strong>zeit.<br />

„So nicht umsetzbar“<br />

Foto: APA/Neumayr<br />

spricht, folgt er e<strong>in</strong>fach den ökonomischen Intere sen vieler<br />

Salzburger Gastronomiebetriebe.<br />

Kritik aus den Län<strong>der</strong>n kam im<br />

Vorfeld an den Kriterien für die<br />

Mi telvergabe – so hält Vorarlbergs<br />

Landeshauptmann Markus<br />

Wa lner (ÖVP) die <strong>der</strong>zeit vorliegenden<br />

Vorschläge für „so nicht<br />

umsetzbar“. Der Vorentwurf müsse<br />

jedenfa ls „gründlich neu überarbeitet“<br />

werden.<br />

Am Freitag hat e<strong>in</strong>e Verhandlungsrunde<br />

<strong>auf</strong> Beamtenebene<br />

sta tgefunden, die burgenländische<br />

Landesrät<strong>in</strong> Dunst ließ danach<br />

wi sen, da s die Län<strong>der</strong> den<br />

Vorschlag des Bundes zu e<strong>in</strong>er<br />

neuen 15a-Vere<strong>in</strong>barung über die<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>betreuun geschlo sen ablehnten.<br />

Das Burgenland führt<br />

<strong>der</strong>zeit den Vorsitz <strong>der</strong> Landeshauptleutekonferenz<br />

und wi l<br />

nun e<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>same Ste lungnahme<br />

organisieren. Aktue l erarbeiten<br />

die Län<strong>der</strong> jeweils ihre<br />

eigene Position, ihre neun Papiere<br />

werden anschließend zu e<strong>in</strong>er<br />

geme<strong>in</strong>samen Ste lungnahme koord<strong>in</strong>iert.<br />

Auf ebendiese wartet das Familienre<br />

sort. Sobald sie vorliegt,<br />

entscheide sich, ob es e<strong>in</strong>e weitere<br />

Verhandlungsrunde <strong>auf</strong> Ebene<br />

<strong>der</strong> Beamten braucht o<strong>der</strong> ob<br />

schon zu e<strong>in</strong>er politischen Runde<br />

e<strong>in</strong>geladen werden kann. Im Ressort<br />

würden <strong>der</strong>zeit die Ergebnisse<br />

des Term<strong>in</strong>s von vergangenem<br />

Freitag analysiert. (APA)<br />

14 Medien<br />

Neue Freie Zeitung<br />

GEZWITSCHER<br />

KayaBaya<br />

@Katar<strong>in</strong>49079336<br />

In DE werden rechtsextreme<br />

Gewalttäter und Hetzer lebenslang<br />

verurteilt, <strong>in</strong> Ö werden sie<br />

Koalitionspartner #<strong>FPÖ</strong> #NSU_<br />

Prozess<br />

Dieter Chmelar<br />

@chmelar_dieter<br />

GEFÄLLT MIR<br />

11.07.18 01:58<br />

Angehende „lifestyle blogger<strong>in</strong>“<br />

stellt die Freiheitlichen <strong>auf</strong> e<strong>in</strong>e<br />

Stufe mit rechtsextremen Terroristen.<br />

„Lifestyle“ als Denkersatz?<br />

Ich fürchte, <strong>der</strong> Pa<strong>in</strong>tball-Nazi<br />

kann die Goschn nicht halten,<br />

weil er e<strong>in</strong> Überzeugungstäter<br />

ist.<br />

13.07.18 12:34<br />

Die roten Salon-Antifaschisten<br />

glauben, dass sie aus moralischer<br />

Überlegenheit das Trauer-Monopol<br />

um Christ<strong>in</strong>e Nöstl<strong>in</strong>ger haben.<br />

WHATSAPP<br />

ORF-Redakteur<strong>in</strong> „teilt“ rote<br />

Anti-Regierungspropaganda<br />

<strong>FPÖ</strong>-Mediensprecher Jenewe<strong>in</strong> for<strong>der</strong>t Social-Media-Richtl<strong>in</strong>en für ORF<br />

Unter den ORF-Mitarbeitern<br />

sche<strong>in</strong>t es e<strong>in</strong>en Wettbewerb<br />

zu geben, sich <strong>in</strong> den sozialen<br />

Medien gegen die Freiheitlichen<br />

zu positionieren.<br />

Im März hat ORF-Generaldirektor<br />

Alexan<strong>der</strong> Wrabetz neue Richtl<strong>in</strong>ien<br />

für das Verhalten se<strong>in</strong>er Mitarbeiter<br />

<strong>in</strong> den sozialen Medien<br />

vorgestellt. Nach Protesten se<strong>in</strong>er<br />

„Stars“ hat er die Richtl<strong>in</strong>ie zur<br />

„Empfehlung“ degradiert.<br />

Dienstag I 17.Juli2018<br />

VON CHRISTIAN BÖHMER<br />

Wird die Unfallversicherungsanstalt<br />

AUVA <strong>in</strong> Bälde<br />

geschlossen? Werden von<br />

ihr geführte Spitäler mit an<strong>der</strong>en<br />

fusioniert o<strong>der</strong> gar<br />

Leistungen gekürzt?<br />

Seit Tagen ist Gesundheits-<br />

und Sozialm<strong>in</strong>ister<strong>in</strong><br />

BeateHart<strong>in</strong>ger-Kle<strong>in</strong>mitunangenehmenFragen<br />

wiediesenkonfrontiert.Denne<strong>in</strong><strong>in</strong>ternes<br />

Reform-Papier <strong>der</strong><br />

AUVA sieht genau das vor:<br />

die „Räumliche Zusammenführung“<br />

von<br />

Standorten, den<br />

„Transfer<strong>der</strong>Leistungen“<br />

und Spar-Maßnahmenüber486Millionen<br />

Euro.<br />

Hart<strong>in</strong>ger-Kle<strong>in</strong><br />

ließamMontage<strong>in</strong>mal<br />

mehr wissen, dass es<br />

mit ihr „ke<strong>in</strong>e Privatisierung“<br />

geben wird<br />

und dass alle Standorte<br />

bleiben.Siesagtdasseit<br />

kurier.at<br />

ORF mit politischer Schlagseite<br />

E<strong>in</strong> Fehler, wie <strong>FPÖ</strong>-Mediensprecher<br />

Hans-Jörg Jenewe<strong>in</strong><br />

feststellte: „E<strong>in</strong>ige l<strong>in</strong>ke ORF-Redakteure<br />

verlieren offenbar ihre<br />

letzten Hemmungen, wenn es darum<br />

geht, die aktuelle Bundesregierung<br />

zu bekämpfen und die SPÖ<br />

Der „Kurier“ sche<strong>in</strong>t unsere Anregung,<br />

den „Falter“ l<strong>in</strong>ks überholen<br />

zu wollen,<br />

richtig ernst zu<br />

nehmen. Weil<br />

<strong>FPÖ</strong>-Generalsekretär<br />

Christian<br />

Hafenecker nicht<br />

das neudeutsche<br />

Wort „Ma<strong>in</strong>stream-Medien“<br />

<strong>in</strong> den<br />

„Dort das System, da wir“<br />

NS-BELASTETER KAMPFAUSDRUCK<br />

Jetzt nutzt Doskozil, <strong>der</strong><br />

imvergangenenDezember<strong>in</strong><br />

die rot-blaue Landesregierung<strong>in</strong>Eisenstadtwechselte,<br />

die politisch ruhigere Sommerzeit<br />

für e<strong>in</strong>e nachhaltige<br />

Behandlung se<strong>in</strong>er Stimmband-Probleme.<br />

Fitfür Amtsübergabe<br />

Schien zunächst noch e<strong>in</strong><br />

Sprechtra<strong>in</strong><strong>in</strong>g, das auch<strong>der</strong><br />

Schonung <strong>der</strong> Stimmbän<strong>der</strong><br />

dienen sollte, ausreichend zu<br />

se<strong>in</strong>, wird das Problem nun<br />

an <strong>der</strong> Wurzel gepackt. Noch<br />

im Juli soll e<strong>in</strong> chirurgischer<br />

E<strong>in</strong>griff an den Stimmbän<strong>der</strong>nvorgenommen<br />

werden,<br />

wurdedemKURIERamMontagausdemBürodesLandesrates<br />

für F<strong>in</strong>anzen, Kultur,<br />

Krankenanstalten und Straßenbau<br />

bestätigt: „Um die<br />

Heiserkeit zu behandeln, soll<br />

nachärztlicher Beratung die<br />

Stimme bestmöglich geschont<br />

und e<strong>in</strong> E<strong>in</strong>griff an<br />

den Stimmbän<strong>der</strong>ndurchgeführt<br />

werden.“ Inwelchem<br />

Spital <strong>der</strong> stationäreE<strong>in</strong>griff<br />

vorgenommen wird, stehe<br />

nochnicht def<strong>in</strong>itiv fest.<br />

Bis die Stimmbän<strong>der</strong> danach<br />

wie<strong>der</strong> kuriert s<strong>in</strong>d,<br />

wird<strong>der</strong> 48-jährigeDoskozil<br />

zwar weiterh<strong>in</strong> Term<strong>in</strong>e im<br />

Landhaus-Büro wahrnehmen,<br />

„öffentliche Reden und<br />

PR-Term<strong>in</strong>e jedoch weitestgehend“<br />

vermeiden. „Ich<br />

werdemichdienächstenWochen<br />

e<strong>in</strong> wenig zurücknehmen<br />

müssen, um die Stimme<br />

POLITIK<br />

„Die M<strong>in</strong>ister<strong>in</strong> will die Privatisierung“<br />

AUVA-Umbau. Sitzungsteilnehmerbestätigt Sparplan,Gesundheitsm<strong>in</strong>ister<strong>in</strong> Hart<strong>in</strong>ger-Kle<strong>in</strong> dementiertweiter<br />

ANALYSE<br />

<strong>FPÖ</strong> IN DEN MEDIEN<br />

„Es ist jabeharrlich von<br />

den Systemmedien verschwiegenworden.“DieAussagevon<br />

Christian Hafenecker ist<br />

nicht nur faktisch falsch:<br />

Über den taumelnden <strong>EU</strong>-<br />

KommissionschefJean-Claude<br />

Juncker (siehe l<strong>in</strong>ks) berichteten<br />

zahlreiche Medien.<br />

Auch das Vokabel, das <strong>der</strong><br />

<strong>FPÖ</strong>-Generalsekretär gestern<br />

im Ö1-Journal verwendete,ist<br />

schwer belastet.<br />

Wochen, doch ihren Erklärungen<br />

trauen mittlerweile<br />

nichte<strong>in</strong>malmehrArbeitnehmer-Vertreter,die<br />

<strong>der</strong> türkisblauenRegierung<br />

eher wohlgesonnen<br />

s<strong>in</strong>d, also etwa die<br />

Christgewerkschafter <strong>der</strong><br />

ÖVP-nahen FCG. Deren Chef<br />

„Systempresse“ ist e<strong>in</strong><br />

Kampfausdruck, den Nationalsozialisten<br />

vor ihrer<br />

Machtergreifung <strong>in</strong> den<br />

1930er-Jahren geprägt haben.<br />

Aufdas Weltbild,das damit<br />

vermittelt werden soll,<br />

setzten heute auch Rechtspopulisten,<br />

sagt Kommunikationsexperte<br />

Walter Ötsch:<br />

„Dortist das System, die Elite,<br />

und wasdie sagen, istgrundsätzlich<br />

zuh<strong>in</strong>terfragen. Und<br />

da stehen wir, das Volk. Wir<br />

kennen die Wahrheit.“Parteienwiedie<strong>FPÖ</strong>begebensichso<br />

gegenüber kritischen Medien<br />

nur allzu gerne <strong>in</strong>diesen Opferrolle.<br />

He<strong>in</strong>z-Christian Strache<br />

schimpfte zuletzt im Zusammenhangmit<br />

dem angeblichen<br />

Wanzenfund <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em<br />

Büro gegen „Systemmedien“,<br />

denen die Österreicher „sowieso<br />

nichts mehr glauben“.<br />

Pe<strong>in</strong>lichfürden<strong>FPÖ</strong>-Chef:<br />

Die Wanzen entpuppten sich<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Tatbald als harmloser<br />

Lautsprecher. Das befanden<br />

nicht nur „Systemmedien“,<br />

son<strong>der</strong>nPolizeiexperten.<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Wiener Arbeiterkammer,Fritz<br />

Pöltl, ließ am Montag<br />

ke<strong>in</strong>en Zweifel <strong>auf</strong>kommen,waservon<strong>der</strong>M<strong>in</strong>ister<strong>in</strong><br />

hält:Sie habe „mehrmals wissentlich<br />

die Unwahrheit gesagt,<br />

fachlich völlig falsche<br />

Aussagen getroffen“ und sich<br />

„disqualifiziert“.<br />

Schwere Vorwürfe also.<br />

Was aber heißt das für die<br />

AUVA und die Versicherten?<br />

Faktumist:DieBundesregierung<br />

hat klar zuverstehen<br />

gegeben, dass man <strong>auf</strong><br />

Seite 115 des Regierungsprogrammesbeharrt,also:<br />

Der Unfallversicherungsbeitrag<br />

und die<br />

Lohnnebenkosten<br />

BURGENLAND<br />

Persönliches Exemplar für AOM-Benutzer pafpoekirchner - (C) APA-DeFacto GmbH. A le Rechte vorbehalten.<br />

Pawlicki (l.) demonstriert allzu gern ihre Nähe zu e<strong>in</strong>er Partei.<br />

zu unterstützen. Aktuelles Beispiel<br />

ist die leitende ORF-Redakteur<strong>in</strong><br />

Patricia Pawlicki, die <strong>auf</strong><br />

ihrer Facebook- Seite e<strong>in</strong>en ‚Fake-News‘-Beitrag<br />

von SPÖ-Chef<br />

Kern zur Zusammenlegung <strong>der</strong> Sozialversicherungen<br />

geteilt hat.“<br />

Die politische Schlagseite Pawlickis<br />

sei bekannt, sich aber so unverschämt<br />

als Fan des Herrn Kern<br />

Sozialm<strong>in</strong>ister<strong>in</strong><br />

Hart<strong>in</strong>ger-Kle<strong>in</strong><br />

erntet auch von<br />

Schwarzen Kritik<br />

müssen s<strong>in</strong>ken, die AUVA<br />

e<strong>in</strong>ehalbeMilliardeEuroe<strong>in</strong>sparen.<br />

Formal hat die Versicherungsanstalt<br />

nochbis 31. August<br />

Zeit zu sagen, wie sie<br />

das anstellen möchte.<br />

Frisches Geld aus Deal<br />

Intern, und damit ist man<br />

beim angesprochenen Reform-Papier,<br />

wurde <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

AUVA bereits am 9. Juli Tachelesgeredet.„DerObmann<br />

(Anton Ofner) hat uns e<strong>in</strong>en<br />

Sparplan präsentiert<br />

und erklärt,<br />

dass<br />

es <strong>der</strong> ausdrückliche<br />

Wunsch <strong>der</strong> M<strong>in</strong>ister<strong>in</strong><br />

ist, RehazentrenundUnfallkrankenhäuser<br />

zuprivatisieren“,<br />

sagt Erik Lenz, Betriebsratschef<br />

und Sitzungsteilnehmer<br />

zum<br />

KURIER. An<strong>der</strong>e Funktionäre<br />

bestätigen die Aussage.<br />

Nun erreicht das von<br />

LenzangesprocheneReformpapierzwardieSparsumme–<br />

eben 486 Millionen Euro. Al-<br />

· ·<br />

Zukunft <strong>der</strong> AUVA<br />

DieVorgaben<br />

Am 16. Dezember 2017 präsentieren<br />

ÖVP und <strong>FPÖ</strong> ihr Regierungsprogramm.<br />

Dar<strong>in</strong> wird festgehalten,<br />

dass die A lgeme<strong>in</strong>e Unfa lversicherungsanstalt<br />

AUVA 500 Mi lionen<br />

Euro zur Senkung <strong>der</strong> Lohnnebenkosten<br />

sparen muss.<br />

Erste Frist<br />

Bis 31. August hat die AUVA nun<br />

Zeit, Vorschläge zu br<strong>in</strong>gen, wie<br />

sie sparen wi l. Das „Problem“<br />

dabei: 500 Mi lionen Euro s<strong>in</strong>d de<br />

facto 30 Prozent des gesamten<br />

Budgets. Die politische Vorgabe<br />

des Gesundheitsm<strong>in</strong>isteriums:<br />

Ke<strong>in</strong> Standort darf geschlossen,<br />

ke<strong>in</strong>e mediz<strong>in</strong>ische Leistung reduziert<br />

werden.<br />

Tag <strong>der</strong> Entscheidung<br />

Am 21. Juli entscheidet <strong>der</strong> AUVA-<br />

Vorstand verb<strong>in</strong>dlich, was er <strong>der</strong><br />

Gesundheitsm<strong>in</strong>ister<strong>in</strong> vorschlägt.<br />

Wird <strong>der</strong> Plan abgelehnt, wird die<br />

AUVA <strong>auf</strong>gelöst –und „<strong>in</strong><br />

bestehende Sozialversicherungsträger“<br />

überführt.<br />

E<strong>in</strong>griff im Juli. Stimmliche Belastung seit Herbst2015hat beim SPÖ-Politiker Spuren h<strong>in</strong>terlassen<br />

Man konnte esseit langem<br />

hören: Die Stimme von Landesrat<br />

Hans Peter Doskozil<br />

warseit geraumerZeit angeschlagen,<br />

klang heiser wie<br />

nache<strong>in</strong>er eben überstandenen<br />

hartnäckigen Erkältung.<br />

Auslöser für die „Reibeisen-Stimme“<br />

war e<strong>in</strong>e<br />

Stimmbandentzündung des<br />

roten Spitzenpolitikers, <strong>der</strong><br />

seit dem Flüchtl<strong>in</strong>gsansturm<br />

im Herbst 2015 fast pausenlos<br />

im Sche<strong>in</strong>werferlicht <strong>der</strong><br />

Öffentlichkeit stand und dabei<br />

Rede und Antwortstehen<br />

musste–erstalsburgenländischer<br />

Landespolizeidirektor,<br />

danachals Verteidigungsm<strong>in</strong>ister<br />

und schließlich als<br />

Wahlkämpfer vor <strong>der</strong> Nationalratswahl.<br />

7<br />

lerd<strong>in</strong>gsnurmitzwei„Schön-<br />

heitsfehlern“: Zum e<strong>in</strong>en<br />

kommen die Experten <strong>auf</strong><br />

die halbe Milliarde nicht <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em Jahr,son<strong>der</strong>nnur addiert<br />

<strong>auf</strong> zehn Jahre; und<br />

zweitens s<strong>in</strong>d fast300 Millionen<br />

Euro „Ersatzansprüche“<br />

o<strong>der</strong> „Zuschüsse“,sprich: die<br />

AUVA will dasGeldnichtspa-<br />

ren,son<strong>der</strong>nessichvonande-<br />

ren –z.B. den Gebietskrankenkassen<br />

–ersetzen lassen.<br />

Das wird, sovielist sicher,<br />

nichtpassieren.Wahrsche<strong>in</strong>licher<br />

ist deshalb e<strong>in</strong>e an<strong>der</strong>e<br />

Variante: Die AUVA könnte<strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>e GesmbH. umgewandelt<br />

undzumTeilverk<strong>auf</strong>twerden.<br />

Aus Sicht des Verkäufers<br />

bietet das mehrere Vorteile.<br />

Zum e<strong>in</strong>en müsste e<strong>in</strong> privater<br />

Betreiber e<strong>in</strong>e K<strong>auf</strong>summe<br />

bezahlen und e<strong>in</strong>en Gew<strong>in</strong>n<br />

erwirtschaften. Damit<br />

käme gleichaus zwei Quellen<br />

frischesGeld<strong>in</strong>dieAUVA-Kassa.<br />

„Und die Mitarbeiter würdendannwohl<strong>in</strong>e<strong>in</strong>enbilligeren,fürsieungünstigerenKollektiv-Vertrag<br />

wechseln“,sagt<br />

Arbeitnehmervertreter Lenz.<br />

Nachsatz: „Aber bei diesem<br />

Lohndump<strong>in</strong>g werden wir sicher<br />

nicht mitspielen.“<br />

Mund genommen hat, son<strong>der</strong>n<br />

von „Systemmedien“ sprach,<br />

wittert <strong>der</strong> „Kurier“ schon Wie<strong>der</strong>betätigung:<br />

„Systempresse<br />

ist e<strong>in</strong> Kampfausdruck, den<br />

Nationalsozialisten vor ihrer<br />

Machtergreifung <strong>in</strong> den<br />

1930er-Jahren geprägt haben.“<br />

Neue Freunde <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em<br />

<strong>auf</strong>opfernden Kampf gegen<br />

die Bundesregierung hat <strong>der</strong><br />

„Standard“ im Westen Öster-<br />

Doskozil unterzieht sich Stimmbän<strong>der</strong>-OP<br />

vollständig zu kurieren. Die<br />

Gesundheit ist das allerhöchste<br />

Gut“, ließ Doskozil<br />

verlauten.<br />

Mit <strong>der</strong> chirurgischen<br />

Maßnahme soll gewährleistet<br />

werden, dass spätestens<br />

imSeptemberstimmlichwie<strong>der</strong>allesimLotist.Am8.September<br />

steht dem WunschnachfolgervonLandeshauptmannHansNiesslwieberichtet<br />

<strong>der</strong> nächste Karriereschritt<br />

<strong>in</strong>s Haus, beim<br />

SPÖ-Landesparteitag <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em<br />

HeimatbezirkOberwart<br />

soll <strong>der</strong> Südburgenlän<strong>der</strong><br />

Doskozil Niessl an <strong>der</strong> Parteispitze<br />

ablösen. Voraussichtlich<br />

Anfang 2019 dürfteDoskozil<br />

auch Landeshauptmann<br />

werden. –TH. OROVITS<br />

MONTAGE,GERHAR D<strong>EU</strong>TSCH<br />

Inland<br />

8 <strong>der</strong> Standard Dienstag, 17. Juli 2018<br />

reichs entdeckt<br />

„Wo die ÖVP<br />

noch schwarz<br />

ist und Kurz<br />

wi<strong>der</strong>spricht“.<br />

Die drei Landeschefs<br />

Markus<br />

Wallner, Günther<br />

Platter und Wilfried Haslauer<br />

– alle drei koalieren mit den<br />

Grünen <strong>auf</strong> Landesebene – versuchen<br />

sich als „Regierungskritiker“<br />

zu profilieren – dank „Standard“.<br />

Wo die ÖVP noch schwarz ist und Kurz wi<strong>der</strong>spricht<br />

Die Sozialpolitik des Bunde stößt <strong>in</strong> den ÖVP-Landesparteien im Westen <strong>auf</strong> Kritik – vor a lem auch, weil <strong>der</strong><br />

Arbeitnehmerflügel <strong>der</strong> Volkspartei sich durch Obmann August Wög<strong>in</strong>ger nicht richtig vertreten fühlt.<br />

E<strong>in</strong> Hauch von Klassenkampf<br />

h<strong>in</strong>ter dem Arlberg<br />

I<br />

und se<strong>in</strong>er Lügenpropaganda zu<br />

deklarieren, sei e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>akzeptable<br />

Grenzüberschreitung, kritisierte<br />

Jenewe<strong>in</strong>.<br />

Er for<strong>der</strong>te ORF-Generaldirektor<br />

Wrabetz <strong>auf</strong>, dazu umgehend Stellung<br />

zu beziehen und an<strong>der</strong>erseits<br />

se<strong>in</strong>e bereits angekündigten ‚Social-Media-Richtl<strong>in</strong>ien‘<br />

endlich zur<br />

Umsetzung zu br<strong>in</strong>gen.<br />

Versucht zu kalmieren: Vorarlbergs Markus Wa lner<br />

ersucht die Arbeitnehmer um „Abrüsten <strong>der</strong> Worte“.<br />

m äußersten Westen gibt es traditione l Kritik an verme<strong>in</strong>tlichem<br />

o<strong>der</strong> tatsächlichem Wiener Zentralismus<br />

– wenn es aber um die konkrete Politik <strong>der</strong> türkis-blauen<br />

Bundesregierun geht, „dann ist das, soweit ich sehe,<br />

akzeptiert“, sagt Veronika Marte. Sie ist Stadträt<strong>in</strong> <strong>in</strong> Bregenz<br />

und e<strong>in</strong>e <strong>der</strong> Ste lvertreter<strong>in</strong>nen von Sebastian Kurz<br />

an <strong>der</strong> Parteispitze. Da s „kontroversie l diskutiert“ werde,<br />

räumt si e<strong>in</strong> – beson<strong>der</strong>s <strong>der</strong> Zwölfstundentag habe für<br />

Aufregung gesorgt, „denn da hat die Opposition Angstmache<br />

betrieben“. Die Frage des Standard, ob sie sich selber<br />

<strong>in</strong> diese Disku sionen e<strong>in</strong>gebracht habe, verne<strong>in</strong>t Marte:<br />

Sie habe für den Arbeitnehmerflügel ÖAAB, <strong>der</strong> vor e<strong>in</strong>em<br />

Monat se<strong>in</strong>en Landestag abgehalten hat, am Leitantrag mit-<br />

Arbeitnehmerunzufriedenheit mit Doppelro le<br />

Dem wi<strong>der</strong>spricht auch ihr Parteifreund, <strong>der</strong> Vorarlberger<br />

AK-Präsident Hubert Hämmerle, nicht: Der ÖAAB sei<br />

sehr wohl für Flexibilisierung <strong>der</strong> Arbeitszeit – aber nur zu<br />

Bed<strong>in</strong>gungen, die die Arbeitnehmer vorgeben. Und genau<br />

da sei bei <strong>der</strong> nun <strong>auf</strong> Bundesebene beschlo senen Regelung<br />

versäumt worden: „Das Gesetz, das vorliegt, war e<strong>in</strong>e<br />

Beste lung <strong>der</strong> Wirtschaft.“ Durchgesetzt wurde es von August<br />

Wög<strong>in</strong>ger, <strong>der</strong> sowohl ÖAAB-Bundesobmann als auch<br />

Klubchef im Parlament ist – was Hämmerle äußerst kritisch<br />

sieht: „Da s Wög<strong>in</strong>ger Klubobmann ist, ist <strong>der</strong>zeit klar spürbar.“<br />

Aus dieser Position könn er nur schwer für Arbeitnehmer<strong>in</strong>tere<br />

sen kämpfen – das hä te aber im Vorfeld mit<br />

e<strong>in</strong>er klaren Positionierung pa sieren mü sen.<br />

Die Arbeitnehmer würden sicher „noch Zeichen setzen“,<br />

sagt Hämmerle und er<strong>in</strong>nert daran, da s Gesetze auch nach<br />

<strong>der</strong>en Beschlu s geän<strong>der</strong>t werden können – „siehe Rauchverbot“.<br />

Schon am Sonntag hat sich dagegen Landeshauptmann<br />

Markus Wa lner für e<strong>in</strong> „gutes Mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong>“ und e<strong>in</strong> „Abrüsten<br />

<strong>der</strong> Worte“ ausgesprochen. Wer Kla senkampf spielen<br />

wo le, setze die hohe Leistungsfähigkeit des Wirtschafts-<br />

und Produktion standorts Vorarlberg <strong>auf</strong>s Spiel.<br />

Ste fen Arora, Thomas Neuhold, Conrad Seidl<br />

Ka n sich bequem zurücklehnen: Tirols Günther Pla ter ist<br />

im Land abgesichert und grenzt sich zur Bundespartei ab.<br />

Tirol als schwarze Trutzburg<br />

im türkisen Österreich<br />

D<br />

er Tiroler Arbeitnehmerbund (AAB) ist a les an<strong>der</strong>e<br />

als e<strong>in</strong> Sebastian-Kurz-Fanklub. Zuletzt sorgte aus<br />

diesem Dunstkreis Arbeiterkammer-Präsident Erw<strong>in</strong><br />

Zangerl für Unfrieden <strong>in</strong> <strong>der</strong> Volkspartei. Er nannte<br />

Kurz und se<strong>in</strong> Team „türkise Putschisten“, verglich sie mit<br />

e<strong>in</strong>er Sekte und a testierte dem Bundeskanzler diktatorische<br />

Züge. Zuletzt unterste lte Zangerl <strong>der</strong> Regierung Sozialabbau<br />

unter dem Deckmantel <strong>der</strong> Entbürokratisierung.<br />

Auch weitere AAB-Landtagsabgeordnete stimmten kürzlich<br />

gegenüber dem S TANDARD <strong>in</strong> die Kritik e<strong>in</strong>. Prom<strong>in</strong>entester<br />

Tadler ist jedoch Landeshauptmann Günther Pla ter,<br />

<strong>der</strong> ebenfa ls aus dem AAB kommt. Immer wie<strong>der</strong> ließ er<br />

mit deutlicher Abgrenzung zur türkisen Bundes-ÖVP <strong>auf</strong>horchen.<br />

Jüngst <strong>in</strong> Landeck, wo Pla ter bei e<strong>in</strong>er Veranstaltung<br />

<strong>der</strong> Tiroler Tageszeitung betonte: „Ich b<strong>in</strong> e<strong>in</strong> Schwarzer<br />

und werde e<strong>in</strong> Schwarzer bleiben.“ Schon im Landtagswahlkampf<br />

verzichtete er <strong>auf</strong> e<strong>in</strong>e neue Parteifarbe und <strong>auf</strong><br />

die Unterstützung <strong>der</strong> Bundespartei. Mit Erfolg – er führte<br />

die Tiroler Volkspartei wie<strong>der</strong> über die 40-Prozent-Marke.<br />

Kritik an „übermütiger Bundesregierung“<br />

Der Bundesregierung a testierte Pla ter am Samstag:<br />

„Manchmal kommen sie mir e<strong>in</strong> bi schen übermütig vor.“<br />

Er me<strong>in</strong>te damit den Beschlu s zum Zwölfstundentag, <strong>der</strong><br />

laut Pla ter „überfa lsartig“ kam, was „zu Verunsicherungen<br />

führt“. Das rief umgehend den Tiroler <strong>FPÖ</strong>-Chef Markus<br />

Abwerzger <strong>auf</strong> den Plan. Abwerzger nennt Pla ters Kritik<br />

„sachlich nicht gerechtfertigt“ und vermutet dah<strong>in</strong>ter<br />

e<strong>in</strong>en „<strong>in</strong>ternen Machtkampf“: „Pla ter stärkt dadurch nur<br />

den l<strong>in</strong>ken Parteiflügel.“ Namentlich ordnet <strong>der</strong> <strong>FPÖ</strong>-Chef<br />

neben Zangerl vor a lem Tirols Bildungslandesrät<strong>in</strong> Beate<br />

Palfra<strong>der</strong> diesem Flügel zu. Palfra<strong>der</strong> ha te im Vorfeld <strong>der</strong><br />

Nationalratswahl gegen das türkise Team Kurz <strong>auf</strong>begehrt,<br />

weil bei <strong>der</strong> Listenerste lung <strong>in</strong> Tirol <strong>der</strong> AAB übergangen<br />

worden war.<br />

Im Herbst s<strong>in</strong>d aus <strong>der</strong> Trutzburg Tirol wie<strong>der</strong> Querschü<br />

se zu erwarten. Etwa beim Thema M<strong>in</strong>destsicherung,<br />

wo man zusammen mit dem grünen Koalitionspartner<br />

gegen Verschärfungen e<strong>in</strong>tri t. Auch bei <strong>der</strong> Bildung s<strong>in</strong>d<br />

die Id en <strong>der</strong> Schwarzen progre siver als die <strong>der</strong> Türkisen.<br />

Zeigt Grenzen <strong>auf</strong>: Salzburgs Wilfried Haslaue regiert<br />

lieber mit Neos und Grünen als mit den Freiheitlichen.<br />

Haslauers „bürgerliche<br />

Mitte“ <strong>in</strong> Salzburg<br />

Bundeslän<strong>der</strong> erarbeiten ablehnende Position zur K<strong>in</strong><strong>der</strong>betreuung<br />

W<br />

o lte man das Verhältnis <strong>der</strong> Salzburger ÖVP zur<br />

Bundesparte <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Satz beschreiben, so könnte<br />

dieser lauten: Wilfried Haslauer unterstützt Parteichef<br />

Kurz une<strong>in</strong>geschränkt, solange de sen Politik nicht<br />

den Intere sen <strong>der</strong> Salzburger Schwarzen entgegensteht.<br />

Dieses Pr<strong>in</strong>zip wurde bei <strong>der</strong> Bildung <strong>der</strong> Landesregierung<br />

nach <strong>der</strong> Landtagswahl im April beson<strong>der</strong>s deutlich.<br />

Haslauer g<strong>in</strong>g mit Neos und Grünen e<strong>in</strong>en Pakt e<strong>in</strong>. Der<br />

Wunsch von Kurz, auch <strong>in</strong> Salzburg Schwarz-Blau zu<br />

i nsta lieren, blieb ungehört. Man gehe den Weg <strong>der</strong><br />

„ bürgerlichen Mi te“, grenzte sich Haslauer von <strong>der</strong> Bundesl<strong>in</strong>ie<br />

ab. Dah<strong>in</strong>ter steht freilich weniger e<strong>in</strong>e Oppositionshaltung<br />

gegenüber <strong>der</strong> Bundespartei, als vielmehr die<br />

Erkenntnis, da s mit <strong>der</strong> beson<strong>der</strong>s weit rechts angesiedelten<br />

Salzburger <strong>FPÖ</strong> e<strong>in</strong>fach ke<strong>in</strong> St at zu machen sei. Haslauer<br />

bekri telte wie<strong>der</strong>holt „die Kampfrhetorik“ <strong>der</strong> Blauen.<br />

Un dazu kommt wohl auch noch Haslauers Persönlichkeit:<br />

Für e<strong>in</strong> Bündnis mit Rechts-außen ist er sich e<strong>in</strong>fach<br />

zu nobel; vor a lem angesichts e<strong>in</strong>es bequem steuerbaren<br />

bürgerlichen Bündni ses als Alternative.<br />

Ähnlich verhält e sich bei an<strong>der</strong>en kontroversen Themen:<br />

Wenn sich die Salzburger ÖVP wie<strong>der</strong>holt gegen die<br />

Zentralisierungspläne bei <strong>der</strong> Krankenka se ausgesprochen<br />

hat, g<strong>in</strong>g es dabei <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie um Geld un den<br />

E<strong>in</strong>flu sbereich <strong>der</strong> eigenen Funktionäre. Und wenn sich<br />

Haslauer gegen die Abschiebung von Lehrl<strong>in</strong>gen aus-<br />

Landeshauptmann als gewiefter Taktiker<br />

Da s Haslauer e<strong>in</strong> gewiefter Taktiker ist, mu ste Kurz erfahren,<br />

als dieser Stefan Schnö l, se<strong>in</strong>en Nachfolger als<br />

JVP-Chef, <strong>in</strong> die Landespolitik holte. Schnö l hat das für<br />

Salzburg beson<strong>der</strong>s wichtige Verkehrsre sort über. Er gilt<br />

zwar als Kurz-Intimus, wer aber das landespolitische Getriebe<br />

kennt, weiß, da s e<strong>in</strong>em Landesrat schne l das<br />

sprichwörtliche Hemd näher ist als <strong>der</strong> bundespolitische<br />

Rock. Und so wird wohl Schnö l eher für Salzburger Intere<br />

sen <strong>in</strong> Wien vorsprechen; e<strong>in</strong>en Aufpa ser aus Wien ließe<br />

sich e<strong>in</strong> Haslauer nie vorsetzen. Kommentar Seite 28<br />

Familienm<strong>in</strong>ister<strong>in</strong> Juliane Bogner-Strauß erwartet sich dennoch bald e<strong>in</strong>e positive Vere<strong>in</strong>barung über Sparpläne<br />

Persönliches Exemplar für AOM-Benutzer pafpoekirchner - (C) APA-DeFacto GmbH. A le Rechte vorbehalten.<br />

Foto: Parlamentsdirektion / Raimund Appel<br />

HC Strache<br />

16.07.2018<br />

Die <strong>FPÖ</strong> wirkt. Mit <strong>der</strong> jahrelangen<br />

fatalen Willkommens- und E<strong>in</strong>wan<strong>der</strong>ungspolitik<br />

<strong>in</strong> unser Sozialsystem<br />

unter SPÖ-Kanzlerschaft ist<br />

<strong>jetzt</strong> Schluss!<br />

1.861 Personen gefällt das.<br />

Versprochen, gehalten. Das ist die<br />

ehrliche Politik <strong>der</strong> <strong>FPÖ</strong>.


Nr. 29/30 Donnerstag, 19. Juli 2018<br />

g<br />

Blitzlicht 15<br />

Der Kulturr<strong>in</strong>g Brigittenau besucht:<br />

„Altobmann“ Christian Ez<strong>in</strong>ger (l.) übergab unter den Augen von Cor<strong>in</strong>a<br />

Gruber und Peter Bahn den Vorsitz an Peter Bernauer (Mitte).<br />

Neuer Obmann bei <strong>der</strong><br />

<strong>FPÖ</strong> Reichersberg<br />

Beim Ortsparteitag <strong>der</strong> <strong>FPÖ</strong><br />

Reichersberg wurde Geme<strong>in</strong>devorstand<br />

Peter Bernauer e<strong>in</strong>stimmig<br />

zum neuen Obmann gewählt. Nach<br />

18 Jahren als Ortsparteiobmann<br />

übergab Christian Ez<strong>in</strong>ger die Führung<br />

<strong>der</strong> <strong>FPÖ</strong> Reichersberg an den<br />

37-jährigen Peter Bernauer. Landtagsabgeordneter<br />

Peter Bahn und<br />

die stellvertretende Bezirksparteiobfrau<br />

Cor<strong>in</strong>a Gruber überbrachten<br />

Dankesworte und Glückwünsche<br />

an die neugewählte Mannschaft.<br />

Derzeit ist die <strong>FPÖ</strong> Reichersberg<br />

mit sieben Mandataren im Geme<strong>in</strong><strong>der</strong>at<br />

vertreten. „Die 36,9 Prozent<br />

bei <strong>der</strong> Nationalratswahl im letzten<br />

Jahr haben gezeigt, dass wir von<br />

Jahr zu Jahr stärker werden“, erklärte<br />

„Altobmann“ Ez<strong>in</strong>ger.<br />

Foto: <strong>FPÖ</strong> Schärd<strong>in</strong>g<br />

Wir treffen uns am Donnerstag, 26. Juli 2018<br />

um 12.00 Uhr direkt vor dem E<strong>in</strong>gang:<br />

Habsburgergasse 10A, 1010 Wien<br />

Kosten: 19,50 pro Person<br />

Wir freuen uns <strong>auf</strong> Ihr Kommen!<br />

Birgit Kopschar, Brigitta Schalk,<br />

Traude L<strong>in</strong>denbauer und Flam<strong>in</strong>ia Bett<strong>in</strong>i


Projekt3_Layout 1 13.06.18 15:47 Seite 1<br />

16 Blitzlicht<br />

Neue Freie Zeitung

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!