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Frei«-Berufler fürchten die Freiheit Kammerversammlung

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ZKN AKTUELL<br />

Berufsunfähigkeitsrenten«, erklärte Dr.<br />

Schirbort weiter. Die Beiträge würden<br />

auf dem Kapitalmarkt angelegt. »Wir<br />

prognostizieren <strong>die</strong> Renten auf das 65.<br />

Lebensjahr mit einem Rechnungszins<br />

auf der Basis von 4 % im Altsystem und<br />

2,75 % im Neusystem, wobei alle Beiträge<br />

bis zum Jahr 2006 mit 4 % und ab<br />

2007 mit 2,75 % berechnet werden.«<br />

Die Finanz- und Wirtschaftskrise<br />

der letzen Jahre hat natürlich auch das<br />

Altersversorgungswerk getroffen,<br />

»aber nicht aus der Bahn geworfen«.<br />

Immerhin wurden 3,96 % aus den Kapitalanlagen<br />

erwirtschaftet – »wer hat<br />

das schon?« Die Kapitalanlagen betrugen<br />

zum 31.12.2009 1,4 Milliarden Euro.<br />

Damit konnte <strong>die</strong> Deckungsrückstellung<br />

be<strong>die</strong>nt und noch ein Rohüberschuss<br />

von 5,4 Millionen Euro erwirtschaftet<br />

werden. 1,2 Millionen Euro<br />

wurden in <strong>die</strong> Verlustrücklage eingestellt,<br />

4,1 Millionen Euro verbleibender<br />

Überschuss konnte in <strong>die</strong> Rückstellung<br />

für satzungsgemäße Überschussbeteiligung<br />

fließen.<br />

Zur aktuellen Situation nach neun<br />

Monaten <strong>die</strong>ses Jahres 2010 sagte der<br />

AVW-Chef, vermutlich könnten auch in<br />

<strong>die</strong>sem Jahr <strong>die</strong> angestrebten 4 % Rechnungszins<br />

nicht ganz geschafft werden,<br />

zur Zeit liege <strong>die</strong> Quote bei 3,65 %.<br />

Die Umstellung des Rechnungszinses<br />

auf 2,75 % im neuen System habe sich<br />

erneut bestätigt. Doch unabhängig davon<br />

werde sich der Leitende Ausschuss<br />

mit den Rechnungsgrundlagen in einer<br />

Klausur beschäftigen. »Bei dem bekannt<br />

schwierigen wirtschaftlichen<br />

Umfeld bewerte ich das Ergebnis gut«,<br />

sagte Dr. Schirbort. Der stellvertretende<br />

Vorsitzende des Leitenden Ausschusses,<br />

Dr. Josef Kühling-Thees, erläuterte<br />

dann anhand vieler Graphiken<br />

und Informationen den genauen Verlauf<br />

und <strong>die</strong> Ergebnisse des Rechnungsjahres<br />

2009. Und wer es noch genauer<br />

wissen wollte, konnte sich in dem<br />

schriftlich vorgelegten 40-seitigen<br />

Prüfbericht mit weiteren 30 Seiten Anlagen<br />

der Wirtschaftsprüfgesellschaft<br />

und einem weiteren ebenso umfangreichen<br />

Lagebericht bis ins Detail informieren.<br />

Wie immer stellte dann der<br />

mathematische Sachverständige Jo-<br />

638 · ZKN mitteiluNgeN · 11 | 2010<br />

Auf jedes der über 7000 AVW-Mitglieder<br />

käme dann ein Papierwust von 70.000 Blatt Papier zu.<br />

Das entspricht in etwa 140 Aktenordnern<br />

hannes Nattermann das umfangreiche<br />

Zahlenwerk des Versicherungsmathematischen<br />

Gutachtens vor: Um das<br />

wirklich zu verstehen benötigen viele<br />

Mitglieder sicher ein eigenes Studium.<br />

Nachdem Dr. Schirbort den vielen<br />

fachlich versierten Mitarbeitern der<br />

Kammerverwaltung für ihre aufopferungsvolle,<br />

engagierte Mitarbeit ebenso<br />

gedankt hatte, wie dem Aufsichtsorgan,<br />

dem Vorstand der ZKN, dessen<br />

Präsident und Stellvertreter sowie<br />

auch der Hauptgeschäftsführer an nahezu<br />

allen Sitzungen des Leitenden<br />

Ausschusses teilgenommen haben, für<br />

ihre kritische und konstruktive Beglei-<br />

140 Aktenordner für<br />

jedes Mitglied<br />

Gerichtsurteil könnte zu ungeheurem<br />

Papierverbrauch bei der Zahnärztekammer<br />

führen<br />

Manche Gerichtsurteile<br />

haben es in sich: So hat<br />

das oberverwaltungsgericht<br />

Lüneburg im<br />

Vorjahr beschlossen,<br />

dass das Altersversorgungswerk (AVW)<br />

der Zahnärztekammer Niedersachsen<br />

(ZKN) allen Mitgliedern für <strong>die</strong> Jahre<br />

1999 bis 2005 alle Anlagen zur Rentenberechnung<br />

zur Verfügung zu stellen<br />

hat, damit jeder <strong>die</strong>se selbst nachvollziehen<br />

kann. Was im Urteil als sinnvoll<br />

erscheint, erweist sich in der Praxis als<br />

praktisch undurchführbar: Auf jedes<br />

der über 7000 AVW-Mitglieder käme<br />

dann ein Papierwust von 70.000 Blatt<br />

Papier zu. Das entspricht in etwa 140<br />

Aktenordnern.<br />

Längs aneinandergelegt würden<br />

<strong>die</strong> Papiere über 145.000 Kilometer<br />

lang sein, was mehr als dem dreifachen<br />

Erdumfang oder fast der halben<br />

Strecke zum Mond entspricht. Deshalb<br />

hat das AVW von seinen Versicherungsmathematikern<br />

Formeln und Listen<br />

erarbeiten lassen, mit deren Hilfe<br />

<strong>die</strong> Berechnungen einigermaßen pa-<br />

tung, nachdem Vorstand und Leitendem<br />

Ausschuss für das Rechnungsjahr<br />

2009 einstimmig Entlastung erteilt<br />

worden war, ging es noch einmal »hoch<br />

her«, als <strong>die</strong> <strong>Kammerversammlung</strong><br />

über <strong>die</strong> Verwendung von rund vier<br />

Millionen Euro Überschüssen beschließen<br />

sollte. Der Leitende Ausschuss hatte<br />

auf Empfehlung des versicherungsmathematischen<br />

Sachverständigen<br />

vorgeschlagen, für das Jahr 2009 keine<br />

Überschussverteilung vorzunehmen,<br />

sondern <strong>die</strong> Beträge auf das Geschäftsjahr<br />

2010 vorzutragen. Dem wollte <strong>die</strong><br />

ZfN-Fraktion nicht zustimmen.<br />

Rolf Zick l<br />

piersparend nachvollzogen werden<br />

können. Allerdings mussten dafür einige<br />

Vereinfachungen vorgenommen<br />

werden, indem zum Beispiel bestimmte<br />

Altersgruppen zusammengefasst<br />

wurden.<br />

Wie kompliziert <strong>die</strong>se Rechnungsmodelle<br />

sind, zeigte sich im Vorfeld der<br />

<strong>Kammerversammlung</strong> in Hannover:<br />

Das Ergebnis einzelner Modellrechnungen<br />

stimmte mit tatsächlichen<br />

Rentenberechnungen nicht überein.<br />

Deshalb wurden Tabellen und Listen<br />

zunächst einmal aus dem Verkehr gezogen<br />

und müssen in den kommenden<br />

Monaten noch einmal gründlich überarbeitet<br />

werden. Pressemitteilung der<br />

Zahnärztekammer Niedersachsen, 1.11.2010<br />

Alex Siemer l<br />

P. S. Die oPPoSitionelle GruPPe Zfn in Der Kammerver-<br />

SammlunG Schlachtet DaS thema Zwar SchaDenfroh<br />

für Sich auS, Sie vermeiDet aber KonSequent Darauf<br />

hinZuweiSen, DaSS Sie währenD ihrer »reGierunGS-<br />

Zeit« Die verurSacher DieSeS DilemmaS waren, welcheS<br />

Der jetZiGe vorStanD DeS alterSverSorGunGSwerKeS<br />

auSZubaDen hat.

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