Frei«-Berufler fürchten die Freiheit Kammerversammlung
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Zusätzlich seien <strong>die</strong> Differenzen<br />
zwischen FDP und CSU damit zu erklären,<br />
dass es »dem Ehemals-Gesundheitsexperten<br />
Seehofer und seinem<br />
Krawallmacher Söder erkennbar nicht<br />
um sachliche und zukunftsorientierte<br />
Gesundheitspolitik gehe; sie wollen<br />
<strong>die</strong> FDP kaputt machen«.<br />
Der Freie Verband werde auf <strong>die</strong> unzureichenden<br />
Ergebnisse der bisherigen<br />
Arbeit von Bundesgesundheitsminister<br />
Dr. P. Rösler nicht mit Krawall<br />
sondern mit »Angemessenheit und<br />
Augenmaß« reagieren.<br />
Provozierend fragte der Bundesvorsitzende:<br />
»Wollt ihr zurück zu Ulla<br />
Schmidt? Zurück auf den Weg in eine<br />
fremdgesteuerte staatsnahe Medizin?<br />
Wollt ihr als freiberuflich Selbständige<br />
unter <strong>die</strong> Knute der digitalen Überwachung?<br />
Wollt ihr Einheitsversicherung<br />
und das Einheitshonorar für alle?«<br />
In der folgenden ausführlichen Analyse<br />
der Gesundheitspolitik verwies er<br />
auf <strong>die</strong> vielen Reformen der vergangenen<br />
Jahrzehnte, <strong>die</strong> teilweise großspurig<br />
als »Jahrhundertreformen« angekündigt<br />
wurden und dann im Hickhack<br />
der vermeintlichen Gesundheitsexperten<br />
der Parteien verschlissen wurden.<br />
Letztendlich fehle den Politikern der<br />
Mut zu umfassenden Strukturveränderungen.<br />
Leider gelte das Prinzip:<br />
»Wer reformiert – wird abgewählt«.<br />
Beispiele aus anderen europäischen<br />
Ländern wie Finnland, Dänemark oder<br />
Schweden zeigen allerdings, dass das<br />
Volk bereit sei, weitreichende änderungen<br />
– auch im sozialpolitischen<br />
Sektor – zu akzeptieren wenn <strong>die</strong> Kommunikationsstrategie<br />
umfassend und<br />
überzeugend umgesetzt würde. Sundmacher<br />
erklärte:« Die Belastungen<br />
müssen gleichmäßig verteilt sein und<br />
der individuelle Nutzen klar erkennbar<br />
sein«.<br />
Mit Verweis auf <strong>die</strong> aktuelle Politik<br />
erkenne er jedoch, dass mit dem GKV-<br />
Finanzierungsgesetz wieder deutlich<br />
wird, dass Versprechungen vor der<br />
Wahl nicht das Papier wert seien auf<br />
dem sie geschrieben wurden.<br />
War da nicht was mit: Abschaffung<br />
des Gesundheitsfonds? Sicherung einer<br />
nachhaltigen Finanzierung mit<br />
den Merkmalen Planbarkeit, Verlässlichkeit<br />
und Vertrauen? Erleichterung<br />
der Kostenerstattung? Echte Wahlfreiheit<br />
für Versicherte? Regionalität statt<br />
Zentralismus für <strong>die</strong> gemeinsame<br />
Selbstverwaltung?<br />
Der Freie Verband habe mit seinem<br />
Vorschlag für ein Prämienmodell für<br />
den Bereich Zahnheilkunde eine Anregung<br />
gegeben, <strong>die</strong> gerade unter dem<br />
Aspekt der demographischen Entwicklung<br />
(<strong>die</strong> von Prof. Kruse eindrucksvoll<br />
beschrieben wurde) der deutschen Bevölkerung<br />
notwendig und richtig sei.<br />
Gastreferent Dr. Drabinski<br />
Der Autor <strong>die</strong>ses Konzeptes Dr. Thomas<br />
Drabinski vom Institut für Mikrodaten-Analyse,<br />
Kiel war Gast der Versammlung.<br />
Er konnte dem Auditorium<br />
seine aktuellsten Informationen über<br />
den Fortgang der Diskussion innerhalb<br />
Professor Dr. Dr. h. c. Andreas Kruse vom Institut für<br />
Gerontologie der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg<br />
bei seinem Vortrag<br />
Nordrheiner und Niedersachsen hatten <strong>die</strong>smal sehr viel Gelegenheit zum Gedankenaustausch,<br />
aber auch für manche Frotzelei; man kennt und schätzt sich halt.<br />
der Entscheidungsgremien in Berlin<br />
darlegen. Zusätzlich stand er Rede und<br />
Antwort zur »Gesundheitsprämie im<br />
Modell Zahnmedizin«. (Nähere Informationen<br />
hierzu finden Sie unter www.<br />
fvdz.de).<br />
Diskussion<br />
In der breit angelegten Diskussion<br />
wurde von den Delegierten auch das<br />
Verhältnis des Freien Verbandes zu den<br />
Körperschaften kontrovers abgearbeitet.<br />
Die Auswirkungen der sog. »Bremer<br />
Beschlüsse« waren noch spürbar,<br />
<strong>die</strong> Blickrichtung hat sich jedoch deutlich<br />
gewandelt und ist auf <strong>die</strong> Zukunft<br />
gerichtet. Man wird bundesweit – wie<br />
es sich in Bayern schon gezeigt hat –<br />
wieder aktiv in den KZVen mitwirken.<br />
Die wichtigsten Beschlüsse finden<br />
Sie anschließend.<br />
Die Versammlung schloss am Samstag<br />
und entließ <strong>die</strong> Teilnehmer, von denen<br />
viele trotz der zentralen Lage des<br />
Tagungsortes (Erfurt – <strong>die</strong> Mitte<br />
Deutschlands) eine lange Heimreise<br />
vor sich hatten, in ein sonniges Wochenende.<br />
KHK l<br />
11 | 2010 · ZKN mitteiluNgeN · 649