Frei«-Berufler fürchten die Freiheit Kammerversammlung
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BERUFSSTäNDISCHES<br />
Ausbildungsbörse<br />
Lingen<br />
Am 23. September 2010 fand<br />
in Lingen nun schon zum 10.<br />
Mal in den Berufsbildenden<br />
Schulen – Gewerbliche<br />
Fachrichtungen – <strong>die</strong> Ausbildungsbörse<br />
statt. Der Landkreis<br />
Emsland, Kammern, Innungen, Schulen<br />
und viele Unternehmen gaben<br />
Schüler/innen der Abschlussklassen<br />
der allgemeinbildenden Schulen Informationen<br />
über <strong>die</strong> beruflichen Ausbildungsmöglichkeiten.<br />
Auch das Berufsfeld Gesundheit der<br />
BBS Lingen – Kaufmännische Fachrichtungen<br />
– war mit einem Informationsstand<br />
vertreten. Mit Begeisterung vermittelten<br />
Medizinische und Zahnmedizinische<br />
Fachangestellte (Auszubildende)<br />
abwechselnd während der<br />
Messezeit von ca. 8 – 17 Uhr ihren möglichen<br />
künftigen Kolleginnen Details<br />
über den Beruf. Zeitweise waren <strong>die</strong><br />
Auszubildenden und Lehrkräfte regelrecht<br />
»eingekreist« von Schülerinnen,<br />
<strong>die</strong> sich über Ablauf und Inhalte der<br />
Ausbildung, Ausbildungsvergütungen<br />
und Weiterbildungsmöglichkeiten informieren<br />
wollten.<br />
Ein herzliches Dankeschön an <strong>die</strong><br />
Auszubildenden und Lehrkräfte des<br />
Berufsfeldes Gesundheit, <strong>die</strong> durch ihr<br />
Engagement zweifellos gute Werbung<br />
für den Beruf der Medizinischen bzw.<br />
Zahnmedizinischen Fachangestellten<br />
gemacht haben – wenn auch ihr Versuch,<br />
männliche Interessenten für <strong>die</strong>se<br />
Berufe zu finden, nur von einem<br />
Schüler angenommen wurde.<br />
Schulleiterin OStD Maria Dühnen l<br />
668 · ZKN mitteiluNgeN · 11 | 2010<br />
foto: m. HeiDotting<br />
Unzulässige Bezeichnung<br />
als »Zahnklinik«<br />
Auch wenn<br />
<strong>die</strong> Werbemöglichkeiten<br />
von Ärzten<br />
und<br />
Zahnärzten in<br />
den vergan<br />
RA Michael<br />
genen Jahren Lennartz<br />
deutlich<br />
durch <strong>die</strong> Berufsordnungen<br />
und Rechtsprechung erweitert<br />
wurden, gibt es gleichwohl<br />
Grenzen, <strong>die</strong> der Arzt<br />
und Zahnarzt einzuhalten<br />
hat. Als »Faustformel« gilt,<br />
dass sachangemessene<br />
Information möglich ist,<br />
aber jede Irreführung und<br />
marktschreierische Werbung<br />
zu unterbleiben hat.<br />
Auch bei der Bezeichnung<br />
einer Zahnarztpraxis z. B.<br />
als »Klinik« ist besondere<br />
Vorsicht geboten, wie eine<br />
aktuelle Entscheidung des<br />
beim Oberverwaltungsgericht<br />
(OVG) BerlinBrandenburg<br />
angesiedelten Landesberufsgericht<br />
für Heilberufe<br />
des Landes Brandenburg<br />
zeigt<br />
foto: zkn-ArcHiv<br />
In seinem Beschluss vom 14.7.2010<br />
(oVG 91 HB 1.08, 91 HB 1/08) befasst<br />
sich das Landesberufsgericht für<br />
Heilberufe Brandenburg mit der<br />
Frage, unter welchen Voraussetzungen<br />
eine Zahnarztpraxis <strong>die</strong> Bezeichnung<br />
»Zahnklinik« wählen darf.<br />
In dem konkreten Fall bezeichnete sich<br />
eine zahnärztliche Praxisgemeinschaft<br />
bestehend aus einer Gemeinschaftspraxis<br />
und Einzelpraxen u. a. auf einem<br />
überdimensional großen Praxisschild<br />
und im Branchenfernsprechbuch<br />
»Gelbe Seiten« als »Zahnklinik B.«,<br />
worauf <strong>die</strong> »Zahnklinik« von der zuständigen<br />
Zahnärztekammer Brandenburg<br />
eine berufsrechtliche Rüge<br />
erhielt. Durch <strong>die</strong> Benutzung des Begriffes<br />
»Zahnklinik B.« werde der Eindruck<br />
eines Krankenhauses mit organisatorischer<br />
Arbeitsteilung erweckt. Die<br />
einzige Aufgabe <strong>die</strong>ser Praxisgemeinschaft<br />
sei <strong>die</strong> Werbung unter der Marke<br />
»Zahnklinik B.« zur Vortäuschung<br />
der geballten Leistungsfähigkeit und<br />
einer Spitzenposition. Mit dem Begriff<br />
»Klinik« werde im allgemeinen Sprachgebrauch<br />
ein Krankenhaus assoziiert<br />
mit einem organisierten Krankenhausbetrieb,<br />
der in Wirklichkeit nicht existiere.<br />
Rüge überzogen?<br />
Die erteilte Rüge wollten <strong>die</strong> Betreiber<br />
der »Zahnklinik« nicht hinnehmen und<br />
erhoben deshalb Feststellungsklagen<br />
vor dem zuständigen Berufsgericht für<br />
Heilberufe in Potsdam. Zur Begründung<br />
führten sie aus, dass sie keine<br />
Pflichtverletzung begangen hätten.<br />
Die von der zuständigen Zahnärztekammer<br />
zur Begründung der Rüge herangezogenen<br />
Vorschriften der Berufsordnung<br />
seien im Hinblick auf übergeordnetes<br />
Bundes- und Europarecht als<br />
ungültig einzustufen. Ausgeführt<br />
wurde u. a., dass der Praxisbetrieb neben<br />
der üblichen ambulanten Tätigkeit<br />
einen erheblichen klinischen Betrieb<br />
aufweise, wobei eine umfassende