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Frei«-Berufler fürchten die Freiheit Kammerversammlung

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dreiköpfige Vorstand aus der<br />

Gruppierung der »Zahnärzte<br />

für Niedersachsen« nimmt<br />

für sich in Anspruch, <strong>die</strong><br />

KZVN von einem Kampforgan<br />

von Prinzipienreitern in<br />

einen Dienstleister für alle<br />

Dentisten verwandelt zu haben<br />

– obwohl <strong>die</strong> Zahl der<br />

Mitarbeiter gesunken ist.<br />

»Die Kosten je Abrechnungsfall<br />

sind deutlich gesunken«,<br />

sagt Carl.<br />

Im Wahlkampf spielen<br />

solche Feinheiten kaum eine<br />

Rolle. Während <strong>die</strong> niedergelassenen<br />

Ärzte kurz hintereinander<br />

zwei milliardenschwere<br />

Honorarsprünge<br />

durchsetzen konnten, tritt<br />

<strong>die</strong> Reform der zahnärztlichen<br />

Gebührenordnung auf<br />

der Stelle – das erzeugt<br />

Frust. Das spielt der Opposition<br />

vom »Freien Verband«<br />

in <strong>die</strong> Hände, <strong>die</strong> der KZVN-<br />

Führung vorwirft, »nichts<br />

unternommen zu haben, um<br />

unsere materiellen Rechte<br />

und berechtigten Ansprüche<br />

auch mit Klauen und Zähnen<br />

zu verteidigen«, wie es in einem<br />

Rundbrief ihres Vorsitzenden<br />

Julius Beischer<br />

heißt. Während <strong>die</strong> Praxiskosten<br />

ungebremst davonliefen,<br />

hätten <strong>die</strong> Kollegen<br />

Honorarverluste hinnehmen<br />

müssen.<br />

Für Außenstehende ist<br />

<strong>die</strong>ser Streit kaum nachvollziehbar<br />

– da <strong>die</strong> Feinheiten<br />

der Honorarverteilung aber<br />

selbst für Insider nur schwer<br />

durchschaubar sind, eignen<br />

sie sich besonders gut für<br />

Polemik. Etwa <strong>die</strong> Hälfte ihrer<br />

Leistungen rechnen <strong>die</strong><br />

Zahnärzte direkt mit den<br />

Krankenkassen oder den<br />

Patienten ab, <strong>die</strong> andere<br />

Hälfte über <strong>die</strong> KZVN. Dieser<br />

Teil des Honorars unterliegt<br />

einem Budget, dessen Zuwachsraten<br />

inzwischen der<br />

Gesetzgeber bestimmt. Die<br />

einzelnen Leistungen aus<br />

<strong>die</strong>sem Topf werden nicht in<br />

festen Euro-Beträgen, sondern<br />

über sogenannte<br />

Punktwerte abgerechnet. Da<br />

<strong>die</strong> Gesamtvergütung gedeckelt<br />

sei, weckten hohe<br />

Punktwerte falsche Erwartungen,<br />

sagt KZVN-Chef<br />

Carl. In der Praxis führten<br />

sie nur dazu, dass sich <strong>die</strong><br />

Kasse schneller leere.<br />

Vertreter der Krankenkassen<br />

und Sozialpolitiker<br />

stützen <strong>die</strong>se Argumentation<br />

– allerdings nur im Verborgenen.<br />

Sie <strong>fürchten</strong>, dass<br />

Beifall von der »falschen<br />

Seite« der moderaten Fraktion<br />

der Funktionäre bei der<br />

Wahl eher schaden könnte.<br />

Die Wahl zur Zahnärztekammer<br />

– sie kümmert sich um<br />

das Berufsrecht, <strong>die</strong> KZVN<br />

um den Praxisbetrieb – haben<br />

<strong>die</strong> »Zahnärzte für Nie-<br />

Helmstedter Sonntag vom 15.8.2010<br />

dersachsen« jüngst deutlich<br />

verloren. Dass sich bei der<br />

Vertreterversammlung der<br />

KZVN der klare Erfolg von<br />

2004 wiederholen lässt,<br />

glaubt KZVN-Chef Carl<br />

nicht: »Es wird eng.«<br />

Hanna Neumeister<br />

Bundestagsmitglied<br />

1972 – 1987, CDU<br />

Hanna Neumeister starb,<br />

wie erst jetzt bekannt wurde,<br />

am 1. Oktober im Alter von<br />

90 Jahren. Die niedergelassene<br />

Zahnärztin trat 1967 in<br />

<strong>die</strong> CDU ein, war von 1968 bis<br />

1972 Kreisvorsitzende ihrer<br />

Partei in Gandersheim, gehörte<br />

dem dortigen Kreistag<br />

an und amtierte hier von<br />

1969 bis 1972 als CDU-Fraktionsvorsitzende.Neumeister<br />

war von 1980 bis 1988<br />

Präsidentin der Deutschen<br />

Rheuma-Liga. Im Bundestag<br />

gehörte <strong>die</strong> Politikerin zuletzt<br />

dem Ausschuss für Forschung<br />

und Technologie an.<br />

DaS Parlament, 25.10.2010<br />

95 Giftanfragen<br />

täglich<br />

35.000 Anrufer im Jahr<br />

Göttingen. Immer mehr<br />

Menschen suchen Rat beim<br />

Giftinformationszentrum<br />

Nord (GIZ Nord) der Göttinger<br />

Universitätsmedizin.<br />

Fast 35.000 Anrufer hätten<br />

sich im vergangenen Jahr<br />

wegen Vergiftungsverdachts<br />

bei den Experten gemeldet,<br />

teilte GIZ-Leiter Herbert<br />

Desel mit. Dies sind durchschnittlich<br />

gut 95 pro Tag<br />

und mehr als je zuvor seit<br />

Gründung des Zentrums vor<br />

15 Jahren.<br />

neue PreSSe, 27.10.2010<br />

11 | 2010 · ZKN mitteiluNgeN · 687

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