Frei«-Berufler fürchten die Freiheit Kammerversammlung
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GESUNDHEITSPoLITIK<br />
foto: fvDz<br />
Wichtige Beschlüsse, <strong>die</strong> in Erfurt gefasst wurden:<br />
n Beschluss:<br />
Versprechen halten –<br />
Politikwechsel verwirklichen<br />
Die Koalition aus CDU, FDP und CSU ist<br />
angetreten mit dem Anspruch, »unserem<br />
Land eine neue Richtung« zu geben.<br />
Diesem Anspruch ist <strong>die</strong> Regierung<br />
in den letzten 11 Monaten nicht<br />
gerecht geworden.<br />
Ein Abgleich der im Koalitionsvertrag<br />
vereinbarten mit den tatsächlich<br />
auf den Weg gebrachten Maßnahmen<br />
fällt enttäuschend aus.<br />
Die Hauptversammlung des Freien<br />
Verbandes Deutscher Zahnärzte fordert<br />
<strong>die</strong> Regierung der Bundesrepublik<br />
Deutschland auf, alle im Koalitionsvertrag<br />
vom 26.10.2009 vereinbarten<br />
Maßnahmen, insbesondere <strong>die</strong> Umstellung<br />
der GKV-Finanzierung vom<br />
Umlagesystem in ein Prämienmodell<br />
und eine Liberalisierung der Kostenerstattung<br />
endlich in Angriff<br />
zu nehmen und<br />
den im Bundestagswahlkampf<br />
2009 versprochenenPolitikwechsel<br />
zu verwirklichen.<br />
Für den Bereich<br />
Zahnmedizin betont<br />
der Koalitionsvertrag<br />
<strong>die</strong> Bedeutung der<br />
freiberuflichen Strukturen<br />
und der freien<br />
Arztwahl als Grundlage<br />
für eine weitere<br />
Verbesserung der<br />
Mundgesundheit und <strong>die</strong> präventionsorientierte<br />
Ausrichtung der Versorgung.<br />
Die bisherigen gesetzlichen Maß-<br />
650 · ZKN mitteiluNgeN · 11 | 2010<br />
nahmen und Vorhaben bewirken allerdings<br />
das Gegenteil. Die Abkoppelung<br />
der Honorare von der allgemeinen<br />
Preisentwicklung schwächt <strong>die</strong> wirtschaftliche<br />
Grundlage der freiberuflichen<br />
Praxen und hemmt damit <strong>die</strong> Entwicklung<br />
der Prävention.<br />
Das Festhalten am Instrument Selektivverträge<br />
beseitigt <strong>die</strong> freie Arztwahl<br />
der Versicherten und gefährdet<br />
<strong>die</strong> Therapiefreiheit der Zahnärzte.<br />
n Beschluss:<br />
GKV – FinG<br />
Die Hauptversammlung des Freien<br />
Verbandes Deutscher Zahnärzte fordert<br />
<strong>die</strong> Bundesregierung auf, nach<br />
Budgetierung, Degression und Abstrukturierung<br />
<strong>die</strong> erneuten Belastungen<br />
des zahnärztlichen Leistungsbereichs<br />
durch <strong>die</strong> in den § 85 Abs. 2d<br />
(Punktwertveränderungen) und Abs.<br />
3f (Veränderung der<br />
Gesamtvergütung)<br />
des GKV-FinG-Entwurfes<br />
enthaltenen<br />
Regelungen ersatzlos<br />
zu streichen.<br />
Begründung:<br />
Der Anteil für zahnmedizinischeBehandlungen<br />
an den GKV-<br />
Gesamtausgaben<br />
wurde in den vergangenen<br />
Jahren durch<br />
Budgetierung, Degression<br />
und unzureichendeHonoraranpassungen<br />
kontinuierlich reduziert.<br />
Der zahnmedizinische Bereich war und<br />
ist kein Kosten treibender Leistungsbereich<br />
der GKV.<br />
n Beschluss:<br />
Neuformulierung des § 13 (2)<br />
SGB V (Kostenerstattung)<br />
Die Hauptversammlung des Freien<br />
Verbandes Deutscher Zahnärzte fordert<br />
den Gesetzgeber auf, bei der angekündigten<br />
Liberalisierung des § 13 SGB<br />
V (Kostenerstattung) folgende Kriterien<br />
zu berücksichtigen:<br />
l Für Versicherte und Zahnärzte wird<br />
für <strong>die</strong> Zahnmedizin anstelle der<br />
Sach- oder Dienstleistung Kostenerstattung<br />
verbindlich eingeführt.<br />
l Nicht im Vierten Kapitel genannte<br />
Zahnärzte (Nichtvertragszahnärzte)<br />
dürfen in Anspruch genommen<br />
werden.<br />
l Das zwischen Zahnarzt und Patient<br />
vereinbarte Kostenerstattungsverfahren<br />
wird unverzüglich wirksam.<br />
l Anspruch auf Erstattung besteht in<br />
Höhe der Vergütung, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Krankenkassen<br />
bei Erbringung als Sachleistung<br />
zu tragen hätten.<br />
l Ausgaben für Kostenerstattungsleistungen<br />
nach § 13 Abs. 2 SGB V<br />
sind nicht auf das Ausgabenvolumen<br />
nach § 85 Abs. 2 Satz 2 SGB V anzurechnen.<br />
l Satzungsbestimmungen der Krankenkassen<br />
dürfen <strong>die</strong> Entscheidung<br />
des Versicherten weder rechtlich<br />
noch materiell beeinträchtigen.<br />
Begründung:<br />
Die Einführung der Direktabrechnung<br />
mit Kostenerstattung im Bereich<br />
Zahnmedizin schafft Transparenz in<br />
Leistung, Kosten und Qualität und ist<br />
ein Beitrag zum Bürokratieabbau.<br />
Die derzeitigen Regelungen erschweren<br />
unnötig <strong>die</strong> Wahl des Kostenerstattungsprinzips<br />
und <strong>die</strong> einbe-