Frei«-Berufler fürchten die Freiheit Kammerversammlung
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GESUNDHEITSPoLITIK<br />
Kostenerstattung<br />
Debatte um Kostenerstattung im Bundestag<br />
Am 29.10.2010 lieferten sich Regierung und Opposition<br />
einen heftigen Schlagabtausch zum Thema »Kostenerstattung<br />
in der gesetzlichen Krankenversicherung« im<br />
Bundestag. Erwartungsgemäß ließen SPD, Grüne und Linke<br />
sich <strong>die</strong> Gelegenheit nicht entgehen, <strong>die</strong> medial bereits<br />
vorbereitete Kampagne gegen angebliche »Vorkasse« beim<br />
Arzt auszuschlachten. Der gesundheitspolitische Sprecher<br />
der SPD, Karl Lauterbach, verstieg sich gar zu der Äußerung,<br />
<strong>die</strong>se »Vorkasse« sei gerade für Rentner und Geringver<strong>die</strong>ner<br />
eine »unchristliche und widerliche Abzocke«.<br />
Damit würden <strong>die</strong> Belastungen für Kassenpatienten weiter<br />
steigen. Sie würden künftig auf der Hälfte der Behandlungs<br />
kosten sitzen bleiben. Einen raschen Arzttermin werde<br />
künftig nur der Kranke erhalten, der finanziell auch in der<br />
Lage sei, in Vorkasse zu treten. Der SPDAbgeordnete Edgar<br />
Franke behauptete, <strong>die</strong> Ärzte würden Kostenerstattung nur<br />
aus wirtschaftlichem Interesse fordern. Die FDPAbgeordneten<br />
Heinz Lanfermann und Erwin Lotter wiesen <strong>die</strong> Kritik<br />
an der Kostenerstattung scharf zurück. Lotter sprach von<br />
»billiger Polemik« und »Unkenntnis« der Sozialdemokraten.<br />
Kein Patient werde überfordert, da <strong>die</strong> Kassen <strong>die</strong> Rechnung<br />
meist erstatten könnten, bevor der Patient <strong>die</strong><br />
Rechnung begleiche. Kostenerstattung sei keine »Vorkasse«,<br />
sie bringe vielmehr Transparenz in das System, <strong>die</strong> es<br />
derzeit nicht gebe. Eine Patientenquittung sei kein Ersatz<br />
für eine richtige Rechnung«, ergänzte Lotter. Lanfermann<br />
betonte, das derzeitige Gesundheitssystem sei das<br />
bürokratischste System, das wir uns derzeit überhaupt<br />
leisteten. Daran müsse gearbeitet werden. Die SPD arbeite<br />
hingegen nur mit böswilligen Unterstellungen,<br />
verunsichere <strong>die</strong> Patienten und bringe keinen einzigen<br />
konstruktiven Vorschlag.<br />
652 · ZKN mitteiluNgeN · 11 | 2010<br />
FVDZ Frei-Fax 41/10, 1.11.2010 l<br />
Aber im<br />
Deuts<br />
c h e n<br />
Bundestag<br />
wird bei der Anhörung<br />
im Bundestag<br />
mit aus dem Zusammenhanggerissenen<br />
Zitaten<br />
Dr. Silke Lüder reine Stimmungsmache<br />
betrieben, weil in dem neuen<br />
geplanten GKVFIN Gesetz minimale<br />
änderungen zu Gunsten der Möglichkeiten<br />
der Gesundheits- Kostenerstattung<br />
für gesetzliche Versicherte eingeführt<br />
werden sollen als da sind:<br />
1) <strong>die</strong> verpflichtende Beratung mit<br />
schriftlicher Fixierung seitens der<br />
Krankenkasse soll als Verpflichtung<br />
entfallen( sie hatte bisher dazu geführt,<br />
dass <strong>die</strong> Kostenerstattung<br />
nach § 13 nur in 0,2 % der Fälle wahrgenommen<br />
wurde, da <strong>die</strong> Kassenvertreter<br />
nichts besseres zu tun haben<br />
als jedem ihrer Kunden dringlichst<br />
von <strong>die</strong>ser entsetzlichen Zukunft<br />
als »Kostenerstattungsopfer«<br />
abzuraten)<br />
2) <strong>die</strong> jetzigen Abzugsbeträge für angeblich<br />
erhöhten »Verwaltungsaufwand«<br />
durch <strong>die</strong> Kassen ( bisher<br />
willkürlich mindestens zehn Prozent<br />
wenn nicht mehr des Erstattungsbeitrages)<br />
sollen auf fünf Prozent<br />
festgeschrieben werden und<br />
3) <strong>die</strong> Verpflichtung zur Festlegung<br />
auf Wahl der Kostenerstattung<br />
nach § 13 für GKV Versicherte soll<br />
von ein Jahr auf ein Quartal reduziert<br />
werden.<br />
Diese eigentlich minimalen Veränderungen<br />
zugunsten der Kostenerstattung<br />
als freiwillige Möglichkeit für einen<br />
Teil der gesetzlich Versicherten<br />
wird vom Bundesverband Verbraucherzentralen,<br />
dem AoK Bundesverband,<br />
Frau Pfeiffer u. a. auf mit Sicherheit<br />
vorher geplanter Fragestellung<br />
durch Lauterbach gezielt denunziert.<br />
foto: zkn-ArcHiv