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AKTUELLES<br />
larn, der sich mit viel Aufwand aus einer Verwaltungsgemeinschaft<br />
herausgelöst hat, den Verlust<br />
an Eigenständigkeit?<br />
Schönmoser: Wir sind in unserer ILE schon sehr<br />
weit und wir sehen uns zunehmend als Region<br />
und nicht mehr nur als einzelne Gemeinde.<br />
Dabei bleibt bei dieser Art der interkommunalen<br />
Zusammenarbeit die Eigenständigkeit jeder<br />
Gemeinde trotzdem erhalten.<br />
„Mein Ziel war ursprünglich, auch<br />
die drei Bäderorte in unserer ILE<br />
zusammenzubringen.“<br />
Wie haben die Bürgermeisterkollegen darauf<br />
reagiert, als Sie sie auf die Gründung einer ILE<br />
angesprochen haben?<br />
Schönmoser: Fast alle Bürgermeisterkollegen<br />
waren sehr aufgeschlossen für die Idee, eine ILE<br />
zu gründen, als ich sie erstmals darauf angesprochen<br />
habe. Der Einladung zu einer richtigen<br />
Infoveranstaltung zum Thema sind dann auch<br />
14 Bürgermeisterkollegen gefolgt.<br />
Welche Kommunen haben Sie angesprochen,<br />
die schließlich nicht mitgezogen haben?<br />
Schönmoser: Mein Ziel war ursprünglich, auch<br />
die drei Bäderorte in unserer ILE zusammenzubringen.<br />
Leider haben sich Bad Griesbach und<br />
Bad Birnbach dann aber gegen eine Mitgliedschaft<br />
entschieden. Auch die Gemeinden Bayerbach,<br />
Ering und Stubenberg haben sich in den<br />
jeweiligen Gemeinderäten gegen eine Mitgliedschaft<br />
entschieden.<br />
„Ganz oft gibt es wertvolle Tipps<br />
und Lösungsansätze, wenn mal beim<br />
Nachbarn nachfragt.“<br />
Es war nicht einfach das Amt für Ländliche Entwicklung<br />
(ALE) davon zu überzeugen, auch<br />
noch die Errechtung einer 100. ILE zu betreuen.<br />
Woran lag das denn?<br />
Schönmoser: Das Amt für ländliche Entwicklung<br />
(ALE) hat uns ja zunächst aus personellen Gründen<br />
von einer ILE- Gründung abgeraten. Auf<br />
Vermittlung unseres MdL Walter Taubeneder<br />
kam dann aber ein Gesprächstermin mit dem<br />
damaligen Agrarminister Helmuth Brunner in<br />
München zustande. Dabei konnten die Bürgermeister-Kollegen<br />
Josef Schifferer aus Neuhaus<br />
und Karl Obermeier, der mit Aidenbach auch<br />
einer ILE angehört, zusammen mit mir erreichen,<br />
dass beim eine zusätzliche Kraft eingestellt<br />
werden konnte. Wir haben dabei den<br />
Minister überzeugen können, wie wichtig diese<br />
interkommunale Zusammenarbeit für unsere<br />
Region ist.<br />
Kommunalverwaltung ist doch eine meist recht<br />
trockene Sache, in der sich die Mitarbeiter mehr<br />
Wuzerl Nr. 3 weist den Radlern den Weg: Der Saurüssel Radweg ist eins der ersten Projekte, das die ILE<br />
umgesetzt hat.<br />
Fotomontage: Semmler<br />
mit der Erfüllung von Vorgaben und dem Einhalten<br />
übergeordneter Regularien beschäftigen<br />
müssen. Kann hier die ILE die Arbeit der Verwaltungsmitarbeiter<br />
erleichtern?<br />
Schönmoser: Es ist mittlerweile auch in den<br />
Köpfen der Bürgermeisterkollegen und der Verwaltungsmitarbeiter,<br />
vor allem der Geschäftsleitenden<br />
Beamten, präsent, dass man bei auftretenden<br />
Problemen zunächst daran denkt, bei<br />
den anderen Kollegen nachzufragen, ob dort<br />
bezüglich des Problems bereits Erfahrungen<br />
bestehen. Das war bisher nicht selbstverständlich.<br />
Ganz oft gibt es dabei wertvolle Tipps und<br />
Lösungsansätze.<br />
„Gemeinsam können wir unsere<br />
Heimat für unsere Bürger stärken“<br />
Herr Bürgermeister, Sie sind nicht nur der Vorsitzende<br />
der ILE, sondern gelten unter den<br />
Beteiligten auch als ihr Herz. Warum hängen Sie<br />
ganz persönlich so an diesem Projekt?<br />
Schönmoser: Sie haben mich als Herz unserer<br />
ILE bezeichnet, das ehrt mich natürlich sehr. Tatsächlich<br />
habe ich sehr viel Kraft und Zeit in die<br />
Entwicklung gesteckt. Für mich ist es ein ganz<br />
wichtiger Baustein für die positive Entwicklung<br />
unserer vielfältigen und wunderschönen Region<br />
zwischen Rott und Inn. Bad Füssing mit dem<br />
Schwerpunkt Tourismus braucht die Zusammenarbeit<br />
aus meiner Sicht genauso wie Rotthalmünster<br />
oder vor allem auch unsere kleineren<br />
Gemeinden wie Malching oder Tettenweis.<br />
Gemeinsam sind wir stark und wenn in den<br />
Köpfen aller Beteiligten das sogenannte Kirchturmdenken<br />
ein wenig zurückgeht und wir alle<br />
uns als Region begreifen, die dann ihren Bürgern<br />
fast alles bietet, was wichtig ist für das tägliche<br />
Leben, dann können wir damit unsere Heimat<br />
stärken. Dieser Prozess des Umdenkens ist<br />
bereits sehr weit fortgeschritten und ich bin<br />
zuversichtlich, dass sich das noch weiterentwickeln<br />
wird. Dass wir mit unserer ILE auch zusätzliche<br />
Fördergelder in unsere Region generieren<br />
können, dürfte sicherlich auch nicht schaden.<br />
Martin Semmler<br />
Woher der „Saurüssel” stammt:<br />
„Der Saurüssel wird<br />
beschützt, da breitet<br />
die Liebe Frau von<br />
Altötting ihren Mantel<br />
drüber“, weissagte<br />
Alois Irlmaier,<br />
Brunnenbauer und<br />
Hellseher aus Freilassing,<br />
1951. Auf Nachfragen,<br />
ob das nur<br />
die Region um den<br />
Zusammenfluss von Salzach und Inn betreffe,<br />
erklärte der Irlmaier, dass sich seine Aussage<br />
auf den ganzen Voralpenraum beziehe. sam<br />
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