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GESUNDHEIT & WELLNESS<br />
PR-Seite<br />
Lästig oder krankhaft – Pockings Marienapotheker Gerald Kunz erklärt ein heikles Männerproblem<br />
Weniger Müssen müssen…<br />
Millionen Männer kennen es: wiederholte Toilettengänge,<br />
die in der Nacht den erholsamen<br />
Schlaf verhindern – und ein plötzlicher Harndrang,<br />
der tagsüber zu so mancher unangenehmen<br />
Situation führen kann…<br />
Leider finden sich Viele damit ab, drei-, vieroder<br />
gar fünfmal in der Nacht auf die Toilette<br />
gehen zu müssen. Dabei wird die für Körper<br />
und Geist so wertvolle Schlafenszeit - oft auch<br />
für den Partner –unterbrochen, und wichtige<br />
Prozesse können nicht stattfinden: Schlafmangel<br />
führt zu einer verminderten Ausschüttung<br />
von (Glücks-)Hormonen und wirkt sich negativ<br />
auf unser Immun- und Stoffwechselsystem aus.<br />
Das kann längerfristig zu mentaler und körperlicher<br />
Ermattung und letztlich zu einer erheblichen<br />
Minderung der Lebensqualität führen.<br />
Laut Statistik ist jeder dritte Mann über 50 davon<br />
betroffen. Die Ursache: eine meist gutartige Vergrößerung<br />
der Prostata, Benigne Prostatahyperplasie,<br />
kurz BPH genannt. Sie ist vollkommen<br />
natürlich, da sie zum natürlichen Alterungsprozess<br />
des Mannes gehört. Wissenschaftler vermuten,<br />
dass durch die Umstellung des Hormonhaushalts<br />
bereits ab dem 30. Lebensjahr<br />
bestimmte Hormone für das Wachstum der<br />
Prostata verantwortlich sind. Diese kann dann<br />
die Größe einer Orange erreichen. Ob dabei<br />
Beschwerden ausgelöst werden, kommt darauf<br />
an, in welche Richtung sie sich ausweitet: Für<br />
den Fall, dass die Prostata in Richtung Harnröhre<br />
wächst, kann sie diese einengen, und deren<br />
Entleerung muss dann gegen einen erhöhten<br />
Widerstand erfolgen. Dabei können zwei<br />
Beschwerdetypen auftreten, weshalb man auch<br />
von einem Beschwerdekomplex spricht:<br />
• den bereits angesprochenen Reizbeschwerden<br />
• Entleerungsstörungen, wie ein verzögerter<br />
Start beim Wasserlassen, ein wiederholt<br />
unterbrochener, schwacher Harnstrahl oder<br />
unangenehmes Nachträufeln<br />
Eine frühzeitige Erkennung der Symptome<br />
sowie medikamentöse Behandlung ist sehr<br />
wichtig, da ansonsten die BPH-Beschwerden<br />
immer stärker werden. Im Anfangsstadium können<br />
die Beschwerden gezielt und dauerhaft<br />
gelindert werden. Im dritten und fortgeschrittenen<br />
Stadium aufgrund einer bereits stark vergrößerten<br />
Prostata ist eine Operation meist<br />
nicht mehr zu vermeiden.<br />
Wie oft „Müssen“ ist noch normal?<br />
Auf diese Frage gibt es keine pauschale Antwort,<br />
vielmehr sollte sich jeder Betroffene für sich die<br />
Frage stellen, inwieweit ihn die Problematik des<br />
Natürliche Hilfe: Inhaltsstoffe von bestimmten Kürbiskernen haben sich bereits seit 500 Jahren in der Natureilkunde<br />
bewährt.<br />
Foto: Ilona/Pixabay<br />
verstärkten Harndrangs in seinem beruflichen<br />
und privaten Lebensalltag einschränkt. Hier ein<br />
paar helfende Gedankengänge:<br />
• im Beruf:<br />
Fühlen Sie sich in ihrem Arbeitsablauf gestört,<br />
da sie z.B. Besprechungen häufig unterbrechen<br />
müssen?<br />
• während der Freizeit:<br />
Ertappen Sie sich dabei, dass Sie beim Fernsehen<br />
die Werbepausen herbeisehnen und bei<br />
Fußball-übertragungen den Halbzeitpfiff kaum<br />
erwarten können?<br />
oder:<br />
Gehen Sie ungern und immer seltener auf Konzerte,<br />
ins Kino oder Theater?<br />
• unterwegs:<br />
Müssen Sie auf längeren Autofahrten wegen<br />
häufigem Harndrang öfters Pausen einlegen?<br />
Und ertappen Sie sich dabei, dass Sie in fremder<br />
Umgebung zuerst nach der nächstgelegenen<br />
„Örtlichkeit“ Ausschau halten, da der Harndrang<br />
häufig plötzlich und unvermittelt auftritt?<br />
Dann ist es an der Zeit, gezielt etwas dagegen<br />
zu unternehmen und sich nicht länger von diesen<br />
Einschränkungen peinigen zu lassen!<br />
Welche Möglichkeiten gibt es?<br />
Solange die Ursache der Prostatavergrößerung<br />
nicht eindeutig geklärt ist, kann es keine Prostatatherapie<br />
geben, die diese Erkrankung kausal<br />
bekämpft. Die derzeit verfügbaren medikamentösen<br />
Therapieformen zielen also in den<br />
Anfangsstadien auf die Linderung der Beschwerden.<br />
So kann bei einer sehr großen Prostata mit<br />
entsprechenden Arzneimitteln das Prostatavolumen<br />
reduziert werden und damit eine drohende<br />
Operation aufgeschoben oder sogar umgangen<br />
werden. Wenn das Krankheitsstadium<br />
jedoch zu fortgeschritten ist und die vergrößerte<br />
Prostata unter Umständen bereits Komplikationen,<br />
wie z.B. Nierenleiden, verursacht, ist ein<br />
operativer Eingriff meist unvermeidbar.<br />
Es stehen unterschiedliche medikamentöse<br />
Therapien zur Verfügung, manche erhalten Sie<br />
rezeptfrei in der Apotheke, andere unterliegen<br />
der ärztlichen Verschreibungspflicht. Bevor Sie<br />
sich – je nach Stadium der Beschwerden auch<br />
zusammen mit ihrem behandelnden Arzt – für<br />
eine geeignete Therapie entscheiden, sollten<br />
Sie sich über folgende Aspekte Gedanken<br />
machen:<br />
• Schonende, z.B. pflanzliche Therapie vs. chemisch-synthetische<br />
Substanzen<br />
Pflanzliche Therapien sind längerfristig angelegt,<br />
chemisch-synthetische Substanzen haben oft<br />
eine schnellere Wirkung, dafür könnten in Einzelfällen<br />
Nebenwirkungen auftreten (z.B. Beeinträchtigung<br />
der Potenz). Daher sind diese Mittel<br />
auch verschreibungspflichtig. Pflanzliche Mittel<br />
müssen übrigens die gleichen strengen Auflagen<br />
bei der Arzneimittelzulassung erfüllen wie<br />
chemisch-synthetische Medikamente.<br />
• Nehmen Sie bereits dauerhaft Medikamente<br />
gegen andere Beschwerden ein?<br />
In diesem Fall müssen Sie mit Ihrem Arzt oder<br />
Apotheker mögliche Wechselwirkungen beachten.<br />
Das ist z.B. bei Blasensteinen oder Niederinsuffizienz<br />
der Fall.<br />
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