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GENUSS & ERLEBEN<br />
MUTTERTAG<br />
Seien sie unbesorgt, lieber Leser, sie halten eine<br />
aktuelle Ausgabe ihres Lieblings-Magazins in<br />
den Händen!<br />
Wir alle haben bereits auf irgendeine Weise den<br />
Muttertag begangen, schon alleine deswegen,<br />
weil jeder von uns eine Mutter hat! Und die Eindrücke<br />
vom diesjährigen sind jetzt grade noch<br />
so frisch.<br />
Bei näherer Betrachtung schleicht sich allerdings<br />
der Gedanke ein, dass dieser eine besondere<br />
Tag eher einer Materialschlacht, mehr noch<br />
einer Abrechnung gleicht!<br />
Es dürfte Sie wenig überraschen, dass der Muttertag<br />
eine Überlieferung unserer amerikanischen<br />
Freunde ist.<br />
Dabei war der Grundgedanke von Methodistin<br />
Anna Marie Jarvis ursprünglich ein ganz anderer!<br />
Ihr Ziel war es, in eigenen Mütter-Versammlungen<br />
den Austausch der Mütter untereinander zu<br />
fördern, die Verehrung der Mutter stand dabei<br />
im Vordergrund aller Ambitionen. Durch ihre<br />
unermüdliche Initiative ordnete der Präsident<br />
der Vereinigten Staaten 1914 die Einführung<br />
eines nationalen Feiertages an – den Muttertag.<br />
Mit steigender Verbreitung und Kommerzialisierung<br />
des Muttertags wandte sich die Begründerin<br />
des Feiertages von der Bewegung ab,<br />
bereute, diesen ins Leben gerufen zu haben,<br />
und kämpfte erfolglos für die Abschaffung dieses<br />
Feiertages!<br />
Wenn man gegenwärtig die erpresserische<br />
Material-Schlacht von Industrie und Handel<br />
betrachtet, kann man erahnen, worum es Anna<br />
Marie Jarvis tatsächlich NICHT ging!<br />
Vielmehr ging es in den Ursprüngen der Mütterbewegung<br />
vor allem um eins:<br />
Wertschätzung und Achtung.<br />
Wir machen einen kleinen Zeitsprung und stellen<br />
fest, dass Muttersein im Jahr <strong>2018</strong> einem<br />
Lifestyle gleicht!<br />
Entspannte, fröhliche, aufgebrezelte Promimütter,<br />
die aus Magazinen grinsen, womöglich noch<br />
knutschend mit ihren Ehemännern, als wäre das<br />
Leben mit ihren Ablegern ein nicht enden<br />
wollender Höhepunkt…<br />
Zweifelsohne, das Leben mit Kindern bringt<br />
die schönsten, glücklichsten und unverzichtbarsten<br />
Erfahrungen in unser Leben, aber:<br />
Das ist nur ein Teil der Wahrheit!<br />
Sie sind Schreihälse, Quälgeister, nerventötende<br />
kleine Monster, die uns Schlaf und Nerven rauben.<br />
Diese andere Wahrheit laut auszusprechen,<br />
gleicht jedoch einem Verrat – wer Kinder in die<br />
Welt setzt, sollte sich doch dessen bewusst sein?!<br />
Tatsache ist aber auch, dass wir unsere Kinder<br />
dennoch –oder gerade deswegen, heiß und<br />
innig lieben und sie für nichts auf der Welt eintauschen<br />
würden!<br />
Mütter stehen ganz schön unter<br />
Druck.<br />
Zum einen sollen sie Seelentröster, Versorger<br />
und Spielgefährte sein, zum anderen aber auch<br />
ein selbstbestimmtes Leben führen, das im besten<br />
Fall auch noch eine berufliche Entfaltungsnote<br />
beinhaltet!<br />
Mütter stehen an der Front, wenn der Nachwuchs<br />
aus dem Rahmen fällt und nicht pauschal<br />
in das Schema Schule oder Ausbildung<br />
passt, wenn die Pubertät einem Minenfeld<br />
gleicht, deren Sprengsätze ganze Fußballfelder<br />
umpflügen würden, wären da nicht diese knautschigen<br />
Belastungspuffer – die Mütter!<br />
(Haben Sie bitte Verständnis, liebe Leser, den<br />
Pokal für die Väter kann ich in dieser Ausgabe<br />
leider nicht vergeben, dafür reicht dieses eine<br />
Heft nicht aus…!)<br />
Ganz zu schweigen von der Herausforderung,<br />
anderen Müttern im Leistungsvergleich standzuhalten!<br />
Es ist anzuraten, hoch ambitionierten Vollblut-<br />
Müttern aus dem Weg zu gehen, sei es in einer<br />
gemeinsamen Eltern-WhatsApp-Gruppe oder<br />
im Ringen um den Platz im Vorstand benachteiligter<br />
„Sonderableger“…<br />
In einer Welt der Missverständnisse sollte man<br />
gelegentlich sogar der Verführung widerstehen,<br />
seine Meinung zu sagen. Mütter sind nicht nur<br />
belastbar – sie können auch zerstörerisch reagieren,<br />
wenn es um die Wahrung der Interessen<br />
des eigenen Nachwuchses und um ihr gepeinigtes<br />
Ego geht!<br />
Sie sehen schon, das Leben einer Mutter ist<br />
alles andere als einfach und berechenbar. Es ist<br />
eine Obligation, die unvorstellbare Wendigkeit<br />
erfordert, nicht nur körperlich!<br />
Somit ist es längst nicht getan, einmal im Jahr<br />
seine „Schuld“ abzutragen mit billigen Pralinen<br />
und Eierlikör oder vertrocknetem Gewächs aus<br />
dem Baumarkt…Es sollte vielmehr ein Selbstverständnis<br />
sein, auch an allen anderen Tagen<br />
füreinander da zu sein.<br />
Die perfekte Mama gibt es<br />
vermutlich nicht.<br />
Auch ich gehöre zu diesen unperfekten Wesen,<br />
die sich täglich reinhängen, um ihr Bestes zu<br />
geben, aber am Ende des Tages dennoch<br />
immer wieder feststellen müssen, dass es mal<br />
wieder nicht gereicht hat!<br />
Ich bitte nicht um Gnade für die Mütter, ich<br />
ersehne mir nach wie vor mehr Verständnis in<br />
unserer Gesellschaft für das, was Mütter täglich<br />
leisten!<br />
Mehr Unterstützung, vor allem für Alleinerziehende,<br />
problemlose Integration am Arbeitsplatz<br />
und faires Verhalten untereinander.<br />
Wie das aussehen kann, zeigen potente Organisationen<br />
auf, deren Ausrichtung im Interesse<br />
der Frauen in einer Gemeinschaft stehen.<br />
Davon gibt es eine ganze Reihe, für die ich hier<br />
stellvertretend den katholische Frauenbund<br />
nennen möchte.<br />
Innovative Unternehmer haben Vorzüge von<br />
Müttern längst erkannt und die dafür notwendigen<br />
Voraussetzungen geschaffen – auch in<br />
unserer Region!<br />
Hadern Sie nie mit einer<br />
Mutter – ihr Potential ist<br />
unerschöpflich, ihre Seele<br />
jedoch verletzlich!<br />
Mütter sind unglaublich<br />
stark, aber genau so verwundbar<br />
– denken Sie<br />
daran, wenn Sie einer<br />
begegnen und seien Sie…<br />
DANKBAR.<br />
Ihre Sabine Beham<br />
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