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Thermenland_06_2018

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GENUSS & ERLEBEN<br />

MUTTERTAG<br />

Seien sie unbesorgt, lieber Leser, sie halten eine<br />

aktuelle Ausgabe ihres Lieblings-Magazins in<br />

den Händen!<br />

Wir alle haben bereits auf irgendeine Weise den<br />

Muttertag begangen, schon alleine deswegen,<br />

weil jeder von uns eine Mutter hat! Und die Eindrücke<br />

vom diesjährigen sind jetzt grade noch<br />

so frisch.<br />

Bei näherer Betrachtung schleicht sich allerdings<br />

der Gedanke ein, dass dieser eine besondere<br />

Tag eher einer Materialschlacht, mehr noch<br />

einer Abrechnung gleicht!<br />

Es dürfte Sie wenig überraschen, dass der Muttertag<br />

eine Überlieferung unserer amerikanischen<br />

Freunde ist.<br />

Dabei war der Grundgedanke von Methodistin<br />

Anna Marie Jarvis ursprünglich ein ganz anderer!<br />

Ihr Ziel war es, in eigenen Mütter-Versammlungen<br />

den Austausch der Mütter untereinander zu<br />

fördern, die Verehrung der Mutter stand dabei<br />

im Vordergrund aller Ambitionen. Durch ihre<br />

unermüdliche Initiative ordnete der Präsident<br />

der Vereinigten Staaten 1914 die Einführung<br />

eines nationalen Feiertages an – den Muttertag.<br />

Mit steigender Verbreitung und Kommerzialisierung<br />

des Muttertags wandte sich die Begründerin<br />

des Feiertages von der Bewegung ab,<br />

bereute, diesen ins Leben gerufen zu haben,<br />

und kämpfte erfolglos für die Abschaffung dieses<br />

Feiertages!<br />

Wenn man gegenwärtig die erpresserische<br />

Material-Schlacht von Industrie und Handel<br />

betrachtet, kann man erahnen, worum es Anna<br />

Marie Jarvis tatsächlich NICHT ging!<br />

Vielmehr ging es in den Ursprüngen der Mütterbewegung<br />

vor allem um eins:<br />

Wertschätzung und Achtung.<br />

Wir machen einen kleinen Zeitsprung und stellen<br />

fest, dass Muttersein im Jahr <strong>2018</strong> einem<br />

Lifestyle gleicht!<br />

Entspannte, fröhliche, aufgebrezelte Promimütter,<br />

die aus Magazinen grinsen, womöglich noch<br />

knutschend mit ihren Ehemännern, als wäre das<br />

Leben mit ihren Ablegern ein nicht enden<br />

wollender Höhepunkt…<br />

Zweifelsohne, das Leben mit Kindern bringt<br />

die schönsten, glücklichsten und unverzichtbarsten<br />

Erfahrungen in unser Leben, aber:<br />

Das ist nur ein Teil der Wahrheit!<br />

Sie sind Schreihälse, Quälgeister, nerventötende<br />

kleine Monster, die uns Schlaf und Nerven rauben.<br />

Diese andere Wahrheit laut auszusprechen,<br />

gleicht jedoch einem Verrat – wer Kinder in die<br />

Welt setzt, sollte sich doch dessen bewusst sein?!<br />

Tatsache ist aber auch, dass wir unsere Kinder<br />

dennoch –oder gerade deswegen, heiß und<br />

innig lieben und sie für nichts auf der Welt eintauschen<br />

würden!<br />

Mütter stehen ganz schön unter<br />

Druck.<br />

Zum einen sollen sie Seelentröster, Versorger<br />

und Spielgefährte sein, zum anderen aber auch<br />

ein selbstbestimmtes Leben führen, das im besten<br />

Fall auch noch eine berufliche Entfaltungsnote<br />

beinhaltet!<br />

Mütter stehen an der Front, wenn der Nachwuchs<br />

aus dem Rahmen fällt und nicht pauschal<br />

in das Schema Schule oder Ausbildung<br />

passt, wenn die Pubertät einem Minenfeld<br />

gleicht, deren Sprengsätze ganze Fußballfelder<br />

umpflügen würden, wären da nicht diese knautschigen<br />

Belastungspuffer – die Mütter!<br />

(Haben Sie bitte Verständnis, liebe Leser, den<br />

Pokal für die Väter kann ich in dieser Ausgabe<br />

leider nicht vergeben, dafür reicht dieses eine<br />

Heft nicht aus…!)<br />

Ganz zu schweigen von der Herausforderung,<br />

anderen Müttern im Leistungsvergleich standzuhalten!<br />

Es ist anzuraten, hoch ambitionierten Vollblut-<br />

Müttern aus dem Weg zu gehen, sei es in einer<br />

gemeinsamen Eltern-WhatsApp-Gruppe oder<br />

im Ringen um den Platz im Vorstand benachteiligter<br />

„Sonderableger“…<br />

In einer Welt der Missverständnisse sollte man<br />

gelegentlich sogar der Verführung widerstehen,<br />

seine Meinung zu sagen. Mütter sind nicht nur<br />

belastbar – sie können auch zerstörerisch reagieren,<br />

wenn es um die Wahrung der Interessen<br />

des eigenen Nachwuchses und um ihr gepeinigtes<br />

Ego geht!<br />

Sie sehen schon, das Leben einer Mutter ist<br />

alles andere als einfach und berechenbar. Es ist<br />

eine Obligation, die unvorstellbare Wendigkeit<br />

erfordert, nicht nur körperlich!<br />

Somit ist es längst nicht getan, einmal im Jahr<br />

seine „Schuld“ abzutragen mit billigen Pralinen<br />

und Eierlikör oder vertrocknetem Gewächs aus<br />

dem Baumarkt…Es sollte vielmehr ein Selbstverständnis<br />

sein, auch an allen anderen Tagen<br />

füreinander da zu sein.<br />

Die perfekte Mama gibt es<br />

vermutlich nicht.<br />

Auch ich gehöre zu diesen unperfekten Wesen,<br />

die sich täglich reinhängen, um ihr Bestes zu<br />

geben, aber am Ende des Tages dennoch<br />

immer wieder feststellen müssen, dass es mal<br />

wieder nicht gereicht hat!<br />

Ich bitte nicht um Gnade für die Mütter, ich<br />

ersehne mir nach wie vor mehr Verständnis in<br />

unserer Gesellschaft für das, was Mütter täglich<br />

leisten!<br />

Mehr Unterstützung, vor allem für Alleinerziehende,<br />

problemlose Integration am Arbeitsplatz<br />

und faires Verhalten untereinander.<br />

Wie das aussehen kann, zeigen potente Organisationen<br />

auf, deren Ausrichtung im Interesse<br />

der Frauen in einer Gemeinschaft stehen.<br />

Davon gibt es eine ganze Reihe, für die ich hier<br />

stellvertretend den katholische Frauenbund<br />

nennen möchte.<br />

Innovative Unternehmer haben Vorzüge von<br />

Müttern längst erkannt und die dafür notwendigen<br />

Voraussetzungen geschaffen – auch in<br />

unserer Region!<br />

Hadern Sie nie mit einer<br />

Mutter – ihr Potential ist<br />

unerschöpflich, ihre Seele<br />

jedoch verletzlich!<br />

Mütter sind unglaublich<br />

stark, aber genau so verwundbar<br />

– denken Sie<br />

daran, wenn Sie einer<br />

begegnen und seien Sie…<br />

DANKBAR.<br />

Ihre Sabine Beham<br />

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