Der Pädosexuelle und die Strafverfolgung - SCIP - Universität Bern

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Danksagung 4 Ohne die Unterstützung und Zustimmung meines Arbeitsgebers, dem Bundesamt für Polizei, hätte ich mein Nachdiplomstudium und diese Arbeit gar nicht in Angriff nehmen können. Ich bin sicher, dass Erfahrungen und Einsichten aus dieser Arbeit in meine alltägliche Arbeit einfliessen werden. In diesem Sinne können hoffentlich beide von dieser Investition profitieren. Ein ganz spezielles Dankeschön an meinen direkten Vorgesetzten, Erich Leimlehner, der mir stets mit Rat und Tat zur Seite stand. Meine Interviewpartner und -partnerinnen lieferten mindestens die Hälfte aller Inhalte. Sie haben sich kostbare Zeit genommen und mir einen Teil ihres Fachwissens vermittelt. Ich hoffe sehr, dass sie sich in der Arbeit wieder finden. Für alle Interpretationen und Einbettungen übernehme ich selbstverständlich die Verantwortung. Alle beschäftigen sich in ihrer alltäglichen Arbeit mit Problemen, die nicht einfach zu ertragen sind. Sie widmen sich direkt oder indirekt mit viel Engagement dem Schutz der Schwächeren in unserer Gesellschaft. Sie haben sich ihre Herzlichkeit bewahrt und den differenzierten Blick nicht verloren. Deshalb einen ganz herzlichen Dank an Thomas Knecht, Dietrich Pülschen, Hans-Werner Reinfried, Rolf Nägeli und seine MitarbeiterInnen, Irène Pellet, Ursula Hirschi und Philipp Kronig. Hoffentlich kreuzen sich unsere Wege in Zukunft noch häufig! Eva Bollmann vom Bundesamt für Polizei war und ist mir eine wertvolle Arbeitskollegin, die mit ihrem Fachwissen im Bereich der Internetkriminalität wertvolle Inputs geliefert hat und stets für Fragen Zeit fand. Ich hoffe, ich kann mich bald revanchieren. Prof. Karl-Ludwig Kunz hat mir als Betreuer dieser Arbeit viel Freiraum gelassen und hat sehr flexibel auf einige Änderungsvorschläge meinerseits reagiert. Ich hoffe, er bereut es nicht. Meine Familie freut sich sehr, wenn Mama abends nicht mehr für die Schule lernen muss. Ihnen ein riesengrosses Dankeschön für ihre Geduld und ihre alltägliche Unterstützung!
1. Einleitung 5 Das Thema der Pädosexualität ist ein Modethema. Zwar sind die öffentliche Berichterstattung und der Alltagsdialog stärker ausgeprägt als die fundierte, wissenschaftliche Auseinandersetzung, dennoch ist bereits Wissen vorhanden. Welchen Beitrag kann diese Arbeit zur Thematik leisten? Zum einen will diese Arbeit inhaltlich einen Fokus auf Kinderpornografie legen, den Pädosexuellen in seinem voyeuristischen Tun thematisieren. Zum anderen sollen in den folgenden Ausführungen Repräsentanten verschiedener Funktionen in der Strafverfolgung rund um das Thema Pädosexualität und Kinderpornografie zu Wort kommen. Ein Pädosexueller kann ein straffreies Leben führen, sei dies, weil seine strafrechtlich relevanten Tätigkeiten nicht entdeckt werden, sei dies, weil er gar nicht kriminell auffällig wird, seine Orientierung oder seine Phantasien gar nicht auslebt oder die Handlungen mit Kindern nicht in den strafrechtlich relevanten Bereich fallen. Gewisse Pädosexuelle werden jedoch von der Strafverfolgung erfasst, gerade auch über ihre voyeuristischen Aktivitäten, wenn sie sich Kinderpornografie beschaffen, diese herstellen, verbreiten oder einfach besitzen und sammeln. Verschiedene Akteure sind am Prozess der Strafverfolgung 1 beteiligt. Chronologisch steht an erster Stelle der Gesetzgeber, der versucht, mit entsprechenden Gesetzen dem Pädosexuellen gesetzliche Schranken zu weisen. Implizit oder explizit sind Vorstellungen zu Motiven, Vorgehensweisen und Reaktionen auf die Strafverfolgung vorhanden. Man stellt gewisse Tätigkeiten unter Strafe, andere nicht, definiert einen Strafrahmen, macht Überlegungen zur möglichen Strafverfolgung und zum Nutzen eines Strafgesetzartikels. Die Ermittlungsbehörden, in diesem Deliktsbereich die Kantons- und Bundespolizeien, sind verantwortlich für die Ermittlung gegen Gesetzesbrecher. Dazu müssen sie eine Vorstellung davon haben, wie Pädosexuelle vorgehen, wie sie „geschnappt“ werden können, welche Motive sie treiben und wo sie unvorsichtig werden. Auch müssen sie in der Strafverfolgung Prioritäten setzen, sie müssen die Gefährlicheren von den Ungefährlicheren unterscheiden können. Wird ein Pädosexueller gefasst, weil er Kinderpornografie besitzt, verbreitet oder herstellt, oder weil er sich des Kindsmissbrauchs schuldig macht, kommt es zu einem Gerichtsverfahren. Der Richter oder die Richterin spricht ein Urteil. Die Urteile sind je nach Schwere des Deliktes, je nach Kanton, je nach Vorgeschichte der Täter anders. Was wird dabei berücksichtigt? Einige der verurteilten Pädosexuellen werden forensisch begutachtet. Was wird berücksichtigt bei der Begutachtung? Welche Behandlungen werden empfohlen, aufgrund welcher Überlegungen wird das Rückfallrisiko eingeschätzt? Der Pädosexuelle wird je nach gutachterlichem respektive richterlichem Entscheid behandelt. Nach psychiatrischen oder psychologischen Grundsätzen sind Vorstellungen davon vorhanden, welche Behandlungsmethoden möglich und wirksam sind, was das Ziel der Behandlung sein soll und welche Chancen der Behandlung eingeräumt werden sollen oder können. Pädosexuelle oder, wie sie sich teilweise selbst lieber nennen, Pädophile haben schlussendlich auch eigene Vorstellungen von ihrer Orientierung, von ihrem Verhältnis zu Pornografie, von der Strafverfolgung, die ihnen das Leben schwer macht und von ihren Vorlieben und ihren Wünschen nach Lebensgestaltung mit Kindern. 1 Der Begriff der Strafverfolgung wird hier, wohl juristisch nicht korrekt oder zumindest unüblich, sehr breit verstanden. Wir verstehen darunter die Prozesse und Mechanismen, die dazu dienen, die „Strafe zu verfolgen“. Das heisst in diesem breit gefassten Verständnis die Gesetze zu definieren, den Bruch der Gesetze zu ermitteln, das Brechen der Gesetze zu verurteilen, die Verurteilten gemäss ihrer Schuld zu begutachten und therapeutisch im Hinblick darauf zu behandeln, dass sie die Gesetze im bestmöglichen Fall nicht wieder brechen.
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115 Fonds bekommen. Er kannte recht
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