Berliner Kurier
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24 SPORT BERLINER KURIER, Sonntag, 23. September 2018*<br />
Bayern lacht,<br />
Die Bayern haben gute<br />
Laune: (v.l.) Ribery,<br />
Lewandowski und<br />
Goretzka feiern das 2:0.<br />
Schalkekracht<br />
Meister oben, Vize mit null Punkten ganz unten<br />
Gelsenkirchen – Vergangene<br />
Saison wohnten beide in der<br />
Tabelle ganz oben – wenn<br />
auch weit von einander entfernt<br />
–, waren so was wie<br />
Nachbarn. Nach dem 2:0 (1:0)<br />
steht Meister Bayern nach<br />
vier Spielen weiter auf der<br />
0:2<br />
Fotos: AFP,AP<br />
Dachterrasse. Vize Schalke<br />
sucht im Keller verzweifelt<br />
den Lichtschalter.<br />
Bayern-Trainer Niko Kovac rotierte<br />
nach dem 2:0 in der<br />
Champions League bei Benfica<br />
Lissabon zwar einige Starsraus,<br />
nicht aber das Sieger-Gen. Der<br />
Dreier auf Schalke nach Toren<br />
von James (8.) und einem verwandelten<br />
Foulelfer von Robert<br />
Lewandowski (64.) war der<br />
siebte Sieg im siebten Pflichtspiel<br />
2018/19.<br />
Kollege Domenico Tedesco<br />
tauschte gegenüber dem 1:1 gegen<br />
Porto sparsamer. Ohne erkennbares<br />
Ergebnis: Schalke<br />
wartet nun seit 16 Bundesligaspielenauf<br />
einen Sieg gegendie<br />
Bayern und –noch viel sehnsüchtiger<br />
–auf den ersten Punkt<br />
der Saison.<br />
Insofern machte Leon Goretzka<br />
im Sommer bei seinem<br />
Wechsel von S04 zum Rekordmeisteralles<br />
richtig. Auch wenn<br />
er vom Knappen-Anhang gnadenlos<br />
ausgepfiffen wurde: „Ich<br />
habe mich gefreut, wieder zurückzukommen.<br />
Wir haben super<br />
angefangen und im Endeffekt<br />
verdient gewonnen.“<br />
Sebastian Rudy nahm den umgekehrten<br />
Weg. Von Freude<br />
nach dem Wiedersehen keine<br />
Spur: „Wir haben uns mehr erhofft,<br />
müssen uns steigern.“<br />
Wird nicht leichter, wenn man<br />
dabei auch noch Störenfriede<br />
wieder einfangen muss. Franco<br />
di Santo maulte nach seiner Auswechslung<br />
rum, lieferte sich mit<br />
Tedesco ein Wortgefecht. Der<br />
Trainer war krachsauer: „Wir<br />
reden ihn stark, und dann ist es<br />
enttäuschend. Etwas gute Erziehung<br />
wäre da nicht so verkehrt.“<br />
Manager Christian Heidel<br />
stellte klar: Wenn sich Franco<br />
nicht benommen hat, gibt es intern<br />
eine Strafe.“<br />
Schalkeschiebt totalen Frust:<br />
null Punkte vier Spielen.<br />
Werder im Hoch Nix geht tiefer als der Bock vonGiefer<br />
Dieser Moment sorgt bei Augsburg-Keeper Giefer für schlaflose Nächte: Der Ball flutscht ihm durch Arme und Beine.<br />
Foto: Imago<br />
Augsburg – An der Weser<br />
träumen sie von besseren<br />
Zeiten. Werder bleibt nach<br />
dem wilden 3:2 (2:1) beim<br />
FC Augsburg im Hoch, hat<br />
aber Glück, denn nix geht tiefer<br />
als der Bock von Giefer.<br />
2:3<br />
Irgendwie haben sie das Ding<br />
für sich gezogen mit dem 2:0-<br />
Vorsprung durch Tore von<br />
Max Kruse (34.) und Maximilian<br />
Eggestein (36.), denn gegen<br />
keinen anderen Gegner haben<br />
die Augsburger öfter gewonnen<br />
als gegen Werder. Dann ist es<br />
aber doch wieder wie immer:<br />
Ja-Cheol Koo (47.+3) und Philipp<br />
Max (47.) schaffen schnell<br />
das 2:2 und bringen die Gastgeber<br />
zurück in die Partie.<br />
Spielerisch ist es für Werder,<br />
am Dienstag nächster Gegner<br />
für Hertha BSC, allerdings ein<br />
Rückschlag, doch bei Fehlern<br />
der Augsburger sind die Männer<br />
um Kapitän Kruse hellwach.<br />
Vor allem bei dem Bock<br />
von Fabian Giefer. Nur weil<br />
Augsburgs Schlussmann eine<br />
eher luschige Eingabe durch<br />
die Beine rutschen lässt,<br />
schiebt Werders Königstransfer<br />
Davy Klaassen die Kugel<br />
zum 3:2 rein (75.). FCA-Trainer<br />
Manuel Baum hat dabei Tränen<br />
in den Augen: „Das ist ja meine<br />
Mannschaft, das tut weh.“<br />
Auch Werder-Trainer Florian<br />
Kohfeldt zeigt Mitleid: „Ich<br />
war selbst Torhüter, natürlich<br />
auf viel niedrigerem Niveau,<br />
aber das wünscht man keinem.“