ahoi! norderney Magazin #28

Wie ist die Idee für den Nachtbummel
entstanden?
Wir haben uns damals hier im Verband gefragt:
Was heißt eigentlich Einzelhandel auf
Norderney? Um ein paar griffige Zahlen zu bekommen,
haben wir eine Umfrage gemacht
und herausgefunden, dass der Einzelhandel
auf Norderney mit seinen mehr als 140 Betrieben
in diesem kleinen Stadtkern auf über
13.000 Quadratmetern stattfindet - mit einer
Schaufensterfront von zusammengerechnet
rund dreieinhalb Kilometern. Es gibt keine Insel
im ostfriesischen und auch nicht im nordfriesischen
Bereich, die an einem einzigen Ort
eine so breit gefächerte Auswahl zu bieten
hat, wie die Insel Norderney. Hier ist für jeden
Geldbeutel etwas dabei. Dieses geballte
Angebot wollten wir einmal im Jahr mit einer
besonderen Veranstaltung in den Blickpunkt
rücken - und haben deshalb den Nachtbummel
ins Leben gerufen, bei dem man das Einkaufserlebnis
in der Norderneyer Innenstadt
auf ganz besondere Weise genießen kann.
Für alle, die noch nicht dabei waren, wie muss
man sich den Nachtbummel vorstellen?
Wir versuchen die Veranstaltung immer in den
Zeitraum zu legen, wenn Niedersachsen und
Nordrhein-Westfalen hier gemeinsam Urlaub
machen. Den Termin stimmen wir frühzeitig
mit der Kurverwaltung ab, damit es nicht
zu unnötigen Überschneidungen mit anderen
Veranstaltungs-Highlights kommt. Beim
Nachtbummel bleiben die teilnehmenden
Geschäfte - es sind meistens über 100 - abends
bis 22.00 Uhr geöffnet. Es gibt ein buntes Rahmenprogramm
- in diesem Jahr zum Beispiel
mit Kinderbespaßung am Kurplatz, einem Oldtimerkorso
und Musik von den Döntje-Singers
(www.doentje-singers.de). Auch der Ausrufer
und der Heimatverein in voller Tracht sind in
der Stadt unterwegs. Ab 18.00 Uhr geht es los
und entwickelt sich dann ganz entspannt. Wir
bitten unsere Mitglieder jedes Mal, von innen
heraus etwas für die Gäste zu tun - was, bleibt
jedem selbst überlassen. Bei uns (Otto Kern
bzw. jetzt Elsbach, d. Red.) gibt es ein Glas Prosecco
oder ein kleines Heineken Pils für jeden
Gast und wir haben meistens auch Live-Musik
vor Ort. So kann man von Laden zu Laden flanieren
und erlebt überall kleine Überraschungen.
Zum Abschluss findet um Viertel nach
zehn ein großes Feuerwerk statt. Der Kurplatz
ist dann immer so dicht gefüllt, dass man vor
lauter Menschen das Grün des Rasens nicht
mehr sieht.
Neben der positiven Außendarstellung und
einem tollen Abend für alle Beteiligten - gibt
es auch nachhaltige Effekte, die mit der Veranstaltung
verbunden sind?
Wir haben seit 2016 beim Nachtbummel eine
komplette Sperrung der Jann-Berghaus-Straße
möglich machen können - von der Winterstraße
bis zur Poststraße. Das ist dann an diesem
Abend eine echte Fußgängerzone, wo Händler
und Gastronomen Tische und Stühle auf die
Straße stellen und die Leute dort draußen
sitzen und essen können - ohne Autohupen
oder Fahrradklingeln. Ich glaube, wir können
uns auf die Fahne schreiben, damit einen
Impuls dafür gegeben zu haben, dass die Stadt
Norderney in diesem Sommer während der
Hochsaison eine neue Verkehrsberuhigung in
der Jann-Berghaus-Straße ausprobiert.
Wie sehen die Perspektiven für den Norderneyer
Nachtbummel aus?
Mittlerweile ist der Nachtbummel weit über
die Grenzen Norderneys hinaus bekannt. Es
gibt Leute vom Festland, die reisen speziell
dafür an. Aber so eine Veranstaltung zu organisieren,
bedeutet auch eine Menge Arbeit, die
ehrenamtlich und mit Freude von uns geleistet
wird. Der EHV-Vorstand entscheidet in den
kommenden Monaten, ob es auch 2019 einen
Nachtbummel geben wird. So lange die Händler
in großer Zahl und mit Begeisterung dabei
sind, stehen die Chancen sehr gut. Wir haben
auch schon ein paar Ideen, wie wir den Nachtbummel
ab der XI. Ausgabe weiter auffrischen
und entwickeln können.
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