ahoi! norderney Magazin #28
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Ob in der Norderneyer Innenstadt oder vor der<br />
Kulisse von Meer und Strand - wo auch immer<br />
wir mit Harald Hoffmann und seinem schicken<br />
Oldtimer auftauchen, zieht der außergewöhnliche<br />
Wagen die Blicke von Einheimischen und<br />
Urlaubern auf sich. Viele machen Handyfotos,<br />
sprechen uns an. So ein Schmuckstück bekommt<br />
man nicht alle Tage zu sehen. „Es war mein Jugendtraum,<br />
so ein Fahrzeug zu besitzen“, erzählt<br />
Harald Hoffmann. Der Ford A Fordor ist als Nachfolgemodell<br />
des legendären Ford Tin Lizzie 1928<br />
mit der Fabrikationsnummer 1.150 in den USA<br />
vom Band gerollt - mit immerhin 29 KW Leistung<br />
bei 3.285 cm³ Hubraum aus vier Zylindern. 1929<br />
wurde er nach Dänemark ausgeliefert, vermutlich<br />
als Postauto. In den 1980er Jahren gelangt<br />
er in den Besitz einer Gärtnerei in Münster, wo er<br />
auch die grüne Lackierung erhält. Zuletzt hat er<br />
zu einem Hotel in Traben Trarbach gehört, bevor<br />
Harald Hoffmann ihn 2015 über eine Internetanzeige<br />
erwirbt und nach Norderney überführt. „Es<br />
ist wohl das älteste fahrende Auto auf der Insel.“<br />
Als sich Harald Hoffmann für unsere Fotoaufnahmen<br />
dem verabredeten Treffpunkt in der Luisenstraße<br />
nähert, hören wir den Oldtimer lange<br />
bevor wir ihn sehen. Und auch als wir uns später<br />
auf den Weg zum Hafen machen, klingt der kräftige<br />
Ottomotor beim Anlassen eher wie ein alter<br />
Trekker. Klar, der Fordor tönt ein bisschen lauter<br />
als das Surren der schnittigen Elektrofahrzeuge,<br />
die man jetzt immer häufiger in der Norderneyer<br />
Innenstadt sieht. Die Autotür muss man kräftig<br />
zuschlagen, nachdem man durch den relativ<br />
schmalen Einstieg ins Wageninnere geklettert ist.<br />
Aber wenn man dann auf den weichen Sitzen die<br />
Fahrt über die Insel genießt, denkt man, so muss<br />
es wohl gewesen sein, so muss es sich angefühlt<br />
haben - damals in den 1920er Jahren.<br />
Auch wenn man als Inselgast den Oldtimer<br />
nur bei besonderen Gelegenheiten zu sehen<br />
bekommt, bleibt es ein schöner Gedanke,<br />
dass dort, wo man Urlaub macht, noch Autos<br />
wie dieses in der Garage stehen - und ein<br />
Stück Vergangenheit lebendig halten. Nebenbei<br />
gesagt - Harald Hoffmann verdankt<br />
die Insel übrigens auch den ungewöhnlichen<br />
Wildwuchsgarten an der Bürgermeister-Willi-<br />
Lührs-Straße gegenüber vom Kap. Aber das<br />
ist eine andere Geschichte, die erzählen wir<br />
beim nächsten Mal.<br />
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