ahoi! norderney Magazin #28
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Wir leben in spannenden Zeiten, in Zeiten des Übergangs. Würde die gesamte Weltbevölkerung<br />
so wirtschaften wie wir, bräuchten wir drei Erden. Mindestens. Ein ‚weiter so‘ wird nicht<br />
dauerhaft funktionieren. Aber wer sich umschaut, bemerkt in seinem direkten Umfeld Zeichen<br />
der Veränderung. Und wenn dabei Nachhaltigkeit auf Wirtschaftlichkeit trifft, eröffnen sich<br />
neue Perspektiven. Jan Majora ist waschechter Norderneyer, begeisterter Surfer, hat BWL und<br />
Gründungsmanagement studiert. Seit 2014 verfolgt er gemeinsam mit einer Crew von Freunden<br />
ein spannendes Projekt: Warum soll es nicht möglich sein, Standpunkt zu beziehen und<br />
Flagge zu zeigen - mit lässiger, nordisch inspirierter Mode. Salzwasser lautet der Name einer<br />
auf Norderney neu entstandenen Marke.<br />
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„Nach dem Abitur haben wir eine Menge Surf-<br />
Trips gemacht, auch nach Übersee - Sri Lanka<br />
oder Indonesien zum Beispiel. Dort fällt die<br />
Verschmutzung der Ozeane mit Müll und<br />
Plastik viel stärker ins Auge als hier bei uns<br />
in Europa“, erzählt Jan. „Aber anfangs haben<br />
wir das gar nicht so wahrgenommen - haben<br />
immer nur ans Surfen gedacht.“ Doch mit jeder<br />
Reise und mit zunehmendem Alter wächst<br />
das Bewusstsein für die Umweltprobleme.<br />
„Salzwasser war ursprünglich eine Idee unter<br />
Freunden. Wir haben ein T-Shirt gemacht für<br />
uns Surfer, erkennbar nordisch und gedacht<br />
für Leute, die das raue Klima an der Nordsee<br />
mögen.“ Das Shirt mit drei stilisierten Wellen<br />
und dem Schriftzug „NEY.“ entwickelt sich zu<br />
einem Renner auf der Insel. Doch je intensiver<br />
sich Jan mit der Verschmutzung der Meere<br />
beschäftigt, desto stärker reift der Plan, Salzwasser<br />
zu einer Plattform auszubauen und der<br />
See eine Stimme zu geben. Aufmerksamkeit<br />
schaffen und Interesse wecken. „Gerade weil<br />
wir von der Insel kommen und das Meer so<br />
lieben, möchten wir aktiv etwas dafür tun. Alles<br />
steckt noch in den Kinderschuhen, aber wir<br />
haben eine Menge vor in den kommenden ein<br />
bis zwei Jahren.“<br />
Aktuell gibt es von Salzwasser verschiedene<br />
Kurz- und Langarm-Shirts aus Bio-Baumwolle<br />
mit zeitlosem, minimalistischem Design sowie<br />
von einer norddeutschen Strickerei hergestellte<br />
Mützen aus Merino-Schurwolle, Schurwolle<br />
oder Baumwolle. Noch bis Mitte August 2018<br />
betreibt Jan auf der Insel einen Pop-Up-Store<br />
im Atelier Art&Bar am Kurtheater. Danach bekommt<br />
man die Sachen weiterhin beim Surfcafé<br />
am Januskopf. Zudem gibt es unter www.<br />
salzwasser-<strong>norderney</strong>.de einen Online-Store<br />
für Bestellungen vom Festland. „Alle Teile sind<br />
nachhaltig und fair produziert, obwohl es da<br />
immer Verbesserungsmöglichkeiten gibt. Das<br />
bedeutet für uns auch kein Aushängeschild,<br />
sondern eine Selbstverständlichkeit.“<br />
Salzwasser verbindet den ursprünglichen Surf<br />
Spirit und das Gefühl von Nordsee mit einem<br />
ehrlichen Anliegen. „Unser Ziel ist ganz klar<br />
eine Community aufzubauen und Leute zu<br />
begeistern für das Thema - um dann entsprechende<br />
Ökoprojekte unterstützen zu können<br />
oder sogar eigene Ocean-Clean-Ups oder Sea<br />
Bins zu organisieren.“ Obwohl Jan Marketing<br />
studiert hat, wirkt das Engagement authentisch.<br />
„Klar, möchten wir irgendwann davon<br />
leben können, aber komplett ohne Gier. Für<br />
uns ist das hier kein PR-Projekt, sondern wir<br />
machen das aus Überzeugung.“<br />
SALZWASSER<br />
Kontakt: Jan Majora - 26548 Norderney - (0157) 53521022 - salzwasser-<strong>norderney</strong>.de<br />
Foto. Jan Majora