JadeBay_2018_2019_06_neu_21_08
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Güterkontrolle, Umschlags - und Ladungsplanung, Lagerung und Bearbeitung<br />
von Gütern – das sind nur einige der zahlreichen Aufgaben, die als<br />
Fachkraft für Hafenlogistik erledigt werden müssen.<br />
Foto: Mediavanti<br />
Frage: Welche Inhalte werden in der Berufsschule vermittelt?<br />
Busch: Der Blockunterricht erfolgt zweimal im Jahr für sechs<br />
Wochen im maritimen Kompetenzzentrum in Elsfleth. Erst geht<br />
es um Häfen und Wasserstraßen allgemein, aber auch um<br />
Ladungssicherung. Später kommt Gefahrguttransport dazu<br />
und man lernt all die Dokumente kennen: Frachtbriefe und<br />
Seefrachtverträge.<br />
Prieske: Und praktische Übungen: Ware A soll von Nordenham nach<br />
Singapur verschifft werden – wie sieht die Route aus, welche Papiere<br />
braucht es und welche Wasserstraßen befährt man am besten?<br />
Frage: Was sind die Aufgaben einer Fachkraft für Hafenl ogistik?<br />
Busch: Ich führe Gabelstapler, manchmal auch Großgeräte wie<br />
Greifstapler. Außerdem be- und entlade ich nicht nur Schiffe,<br />
sondern auch Lkws und Zug-Waggons.<br />
Prieske: Spannend ist außerdem die Probenentnahme. Wenn<br />
ein Dampfer ankommt, wird immer eine Laborprobe gezogen:<br />
Wie hoch ist der Wasseranteil? Ist die Ware verunreinigt?<br />
So stellen wir sicher, dass wir keine beschädigte Ware einlagern<br />
oder zum Kunden bringen.<br />
Frage: Wie lang dauert es, ein Schiff zu löschen?<br />
Prieske: Das ist größenabhängig. Ein kleines Binnenschiff schafft<br />
der Hafenlogistiker in einer Schicht, ein großer Dampfer läuft<br />
wesentlich länger. Da packen an drei bis vier Tagen alle Schichten<br />
mit an.<br />
Frage: Vincent, gibt es ein Erlebnis,<br />
an das du dich gern erinnerst?<br />
Busch: Tatsächlich! Das erste Mal Gabelstaplerfahren<br />
im Tandem. Mit<br />
einem Kollegen habe ich einen 13<br />
Meter langen Eisen träger rangiert. Man<br />
muss immer darauf achten, wie der<br />
Nebenmann fährt. Alleine schafft man<br />
das nicht, das ist Teamwork.<br />
Frage: Und die spannendste Aufgabe?<br />
Busch: Ich lösche gerne Flügel von Windkraftanlagen. Am Anfang<br />
macht man große Augen und ist erstaunt darüber, wie ein<br />
rund 60 Meter langer Flügel bewegt wird. Auf dem Schiff werden<br />
sie gestapelt transportiert – sechs Meter Höhe, die man mit<br />
einer Absturzsicherung erklettern muss. Das macht richtig<br />
Spaß!<br />
Prieske: Genau das macht den Job spannend. Aber vielen ist<br />
er unbekannt, deshalb haben wir auch Schwierigkeiten, die<br />
Ausbildungsplätze zu besetzen. Nicht jeder arbeitet gern<br />
draußen oder im Dreischichtbetrieb, das passt nicht zu jedem.<br />
Weil die Schiffe nicht immer nach Plan kommen, wenn etwa<br />
das Wasser zu niedrig ist, variieren die Dienstzeiten. Da muss<br />
man flexibel sein. Aber: Der Job ist zukunftssicher, der Warentransport<br />
boomt. Gerade bauen wir am Pier einen zweiten<br />
Liegeplatz für Großschiffe.<br />
Linda Hoff<br />
Foto:<br />
Jennifer Prieske<br />
BERUFSKRAFTFAHRER<br />
Du liebst es, viel unterwegs zu sein, bist körperlich belastbar<br />
und hast die Hauptschule abgeschlossen? Dann hast du die<br />
besten Voraussetzungen für die dreijährige duale Ausbildung<br />
zum Berufskraftfahrer. Danach hast du die Wahl, entweder<br />
als Busfahrer im öffentlichen Dienst oder im Gütertransport zu<br />
arbeiten, bist täglich mit Menschen in Kontakt und siehst viel<br />
Neues.<br />
Foto: © Kzenon – stock.adobe.com