JadeBay_2018_2019_06_neu_21_08
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Foto: Mediavanti<br />
Der Rohrleitungsbauer stellt Druckleitungen für Wasser, Gas, Öl, Fernwärme<br />
und Abwasser fachgerecht her und führt Instandsetzungsarbeiten<br />
am Versorgungsnetz aus.<br />
Foto: OOWV<br />
Frage: Wieso ist die Region<br />
für den Rohrleitungsbau so<br />
besonders?<br />
Jüchter: Die Region ist in Bezug<br />
auf die Grundwasserstände ziemlich<br />
speziell. Wir sind hier meeresbodengleich,<br />
nahezu auf Normalnull. Viel<br />
Grundwasser, kleihaltiger Boden, Moorbereiche<br />
und natürlich auch die wechselhafte<br />
Witterung, die die Küstennähe mit<br />
sich bringt, sind alltägliche Herausforderungen. Entweder ist es<br />
knallheiß oder es regnet viel.<br />
Kenneth Linz<br />
Frage: Was macht die Arbeit so spannend?<br />
Linz: Für mich ist es die Ahnungslosigkeit darüber, was da unten<br />
im Graben auf mich wartet: Man muss einfach auf alles vorbereitet<br />
sein.<br />
Jüchter: Kein Rohrschaden ist wie der andere. Wenn eine<br />
Wasserleitung unter einer Bundesstraße platzt, kann innerhalb<br />
von Minuten ein riesiger Krater entstehen. Die Straße bricht<br />
Stück für Stück weg. Das lässt das Adrenalin hochkochen.<br />
Linz: Werden wir alarmiert, lassen wir alles stehen und liegen –<br />
wie die Feuerwehr. Wasser hat enorme Kräfte, da zählt jede<br />
Minute.<br />
Frage: Wie verläuft die Ausbildung außerhalb des Betriebs?<br />
Linz: In der Berufsschule geht es vor allem um Flächen- und<br />
Volumenberechnungen und darum, wie groß die Dichte bestimmter<br />
Bodensubstanzen ist. In der überbetrieblichen Ausbildung<br />
in Rostrup wird es praktisch: Pflastern, Kanalbau, Holzarbeit.<br />
Ich muss mich auch mit den Gefahren von Strom, Wasser und<br />
Gas auskennen. Es gibt zum Beispiel eine Simulationsgrube, an<br />
der wir die Auswirkungen beschädigter Gasleitungen erfahren.<br />
Jüchter: Zudem schicken wir unsere Azubis schon während ihrer<br />
Ausbildung zu Lehrgängen: Sie lernen Kunststoffschweißen, Teeren<br />
oder Isolieren.<br />
Frage: Wie stehen denn die Übernahmechancen?<br />
Jüchter: Im Moment sind die Übernahmechancen sehr gut.<br />
Wir spüren jetzt auch den Generationswechsel im Unternehmen<br />
sehr stark. Von den Kollegen, mit denen ich hier vor acht Jahren<br />
anfing, ist in zwei Jahren niemand mehr da. Umso wichtiger ist<br />
für uns die Ausbildung und Übernahme von guten Nachwuchskräften.<br />
Frage: Und wie sieht es mit Zukunftsplänen aus?<br />
Linz: Mein Traumjob ist e s, Ingenieur zu werden. Für ein Studium<br />
müsste ich noch das Abitur nachholen. Vielleicht gehe ich auch<br />
zur Meisterschule. Aber erstmal will ich praktische Erfahrung<br />
sammeln.<br />
MECHATRONIKER<br />
Alle Schüler mit Mittlerer Reife aufgepasst: Die Ausbildung<br />
zum Mechatroniker könnte vor allem die von euch interessieren,<br />
die gerne reparieren und an technischen Systemen tüfteln.<br />
Nach 3,5 Jahren dualer Ausbildung könnt ihr euer<br />
theoretisches Wissen praktisch in der Energieversorgungstechnik<br />
anwenden und startet so erfolgreich in eine sichere<br />
Zukunft.<br />
Foto: © industrieblick – stock.adobe.com