JadeBay_2018_2019_06_neu_21_08
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40 Chancenregion <strong>JadeBay</strong><br />
GRÜNE BERUFE<br />
Kein Bauvorhaben ist wie das vorherige – Über Chancen und Entwicklung im Landschaftsbau<br />
INSIDER-INTERVIEW<br />
Dennis Ansorge wollte schon immer Gärtner werden. Für ein duales Studium zum Landschaftsgärtner<br />
bei K. W. Siefken GmbH & Co. KG zog er von Mecklenburg-Vorpommern nach Nordenham.<br />
Im Interview erzählt er, wieso er Nordenham Berlin vorzog und was ihn am Arbeiten in<br />
der Natur so begeistert. Zusammen mit seinem Ausbilder Stephan Deberding, Diplom-Ingenieur,<br />
spricht er von der Arbeit als Landschaftsgärtner, von Herausforderung und Reiz.<br />
Foto: Mediavanti<br />
Frage: Wie sieht ein typischer Arbeitstag<br />
eines Landschaftsgärtners<br />
aus?<br />
Stephan Deberding: Wir machen so<br />
ziemlich alles, was im Garten- und<br />
Landschaftsbau anfällt: Pflasterflächen,<br />
Zaunbau, Teichanlagen, Wasserbau,<br />
Pflanzarbeiten und Pflege. Wir<br />
Dennis Ansorge bauen Außenanlagen wie Kurparks und<br />
botanische Gärten. Vor etwa fünf Jahren<br />
haben wir sogar eine Skateranlage errichtet, das ist schon selten<br />
– und natürlich auch für die Bauleitung interessant. Das ist das,<br />
was Herr Ansorge später machen will: Projekte planen und umsetzen.<br />
Dennis Ansorge: Und dafür braucht es eben das duale Studium.<br />
Typisch ist mein Arbeitsalltag eigentlich nie – morgens die Arbeit<br />
vorbereiten, abends die Maschinen und Werkzeuge säubern und<br />
einsortieren. Die Zeit dazwischen ist nie gleich.<br />
Frage: Was ist der Unterschied zwischen Ausbildung und<br />
dualem Studium?<br />
Ansorge: Die Ausbildung dauert drei Jahre. Beim dualen Studium<br />
wird dieser praktische Part auf zwei Jahre verkürzt, dafür kommen<br />
sechs Semester an der Hochschule hinzu.<br />
Deberding: Es gibt den gärtnerischen Aspekt, bei dem der Boden<br />
hinsichtlich Pflanzenwachstum betrachtet wird, sowie die Frage<br />
der Standfestigkeit als Bauuntergrund. Neben Botanik, Pflanzenverwendung<br />
und Pflanzenkenntnissen werden Planung, Aus -<br />
führung, Disposition und Management thematisiert.<br />
Frage: Was braucht man für den Job?<br />
Deberding: Ein Schulabschluss ist schön, aber keine Voraussetzung:<br />
Wenn der Wille da ist, holen unsere Azubis mit unserer<br />
Unterstützung den Abschluss in der Berufsschule nach. Menschen<br />
mit Beeinträchtigung bieten wir die vereinfachte Werkerausbildung<br />
an.<br />
Ansorge: Man sollte draußen arbeiten wollen, auch bei großer<br />
Hitze, im Regen und bei Minustemperaturen. Es braucht eine<br />
gewisse Kondition, Kraft und Ausdauer. Und natürlich Interesse<br />
an der Natur, Pflanzenliebe und den Willen, das durchzuziehen.<br />
Frage: Klingt anstrengend – was reizt Sie an dem Beruf?<br />
Ansorge: Es geht um die Natur: Sie ist lebenswichtig für den<br />
Menschen. Ohne Pflege sehen die Pflanzen nicht nur unschön<br />
aus, sie gehen ein. Die Natur zu verschönern und ihr etwas zurückzugeben,<br />
macht mir Spaß.<br />
Deberding: Es ist ein vielseitiger Beruf, kein Bauvorhaben ist wie<br />
das vorherige – jede Hecke ist anders, es sind immerhin Lebewesen.<br />
Man arbeitet nicht nur, wenn’s belaubt ist, sondern zu<br />
allen Jahreszeiten. Die Neugestaltung von Anlagen bietet Raum<br />
für Kreativität: Wir planen im Büro, doch die eigentliche Umset-<br />
FORSTWIRT<br />
Wälder, Wiesen und Natur – bei der Ausbildung zum Forstwirt<br />
wirst du dich die meiste Zeit draußen aufhalten und dich um<br />
Naturschutz, Landschaftspflege und Holzernte kümmern. Ein bestimmter<br />
Schulabschluss wird nicht vorgeschrieben, jedoch solltest<br />
du in einer guten körperlichen Verfassung sein, handwerkliches<br />
Geschick haben und allen Wetterlagen trotzen können.<br />
Foto: © AK-DigiArt – stock.adobe.com