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40 Chancenregion <strong>JadeBay</strong><br />

GRÜNE BERUFE<br />

Kein Bauvorhaben ist wie das vorherige – Über Chancen und Entwicklung im Landschaftsbau<br />

INSIDER-INTERVIEW<br />

Dennis Ansorge wollte schon immer Gärtner werden. Für ein duales Studium zum Landschaftsgärtner<br />

bei K. W. Siefken GmbH & Co. KG zog er von Mecklenburg-Vorpommern nach Nordenham.<br />

Im Interview erzählt er, wieso er Nordenham Berlin vorzog und was ihn am Arbeiten in<br />

der Natur so begeistert. Zusammen mit seinem Ausbilder Stephan Deberding, Diplom-Ingenieur,<br />

spricht er von der Arbeit als Landschaftsgärtner, von Herausforderung und Reiz.<br />

Foto: Mediavanti<br />

Frage: Wie sieht ein typischer Arbeitstag<br />

eines Landschaftsgärtners<br />

aus?<br />

Stephan Deberding: Wir machen so<br />

ziemlich alles, was im Garten- und<br />

Landschaftsbau anfällt: Pflasterflächen,<br />

Zaunbau, Teichanlagen, Wasserbau,<br />

Pflanzarbeiten und Pflege. Wir<br />

Dennis Ansorge bauen Außenanlagen wie Kurparks und<br />

botanische Gärten. Vor etwa fünf Jahren<br />

haben wir sogar eine Skateranlage errichtet, das ist schon selten<br />

– und natürlich auch für die Bauleitung interessant. Das ist das,<br />

was Herr Ansorge später machen will: Projekte planen und umsetzen.<br />

Dennis Ansorge: Und dafür braucht es eben das duale Studium.<br />

Typisch ist mein Arbeitsalltag eigentlich nie – morgens die Arbeit<br />

vorbereiten, abends die Maschinen und Werkzeuge säubern und<br />

einsortieren. Die Zeit dazwischen ist nie gleich.<br />

Frage: Was ist der Unterschied zwischen Ausbildung und<br />

dualem Studium?<br />

Ansorge: Die Ausbildung dauert drei Jahre. Beim dualen Studium<br />

wird dieser praktische Part auf zwei Jahre verkürzt, dafür kommen<br />

sechs Semester an der Hochschule hinzu.<br />

Deberding: Es gibt den gärtnerischen Aspekt, bei dem der Boden<br />

hinsichtlich Pflanzenwachstum betrachtet wird, sowie die Frage<br />

der Standfestigkeit als Bauuntergrund. Neben Botanik, Pflanzenverwendung<br />

und Pflanzenkenntnissen werden Planung, Aus -<br />

führung, Disposition und Management thematisiert.<br />

Frage: Was braucht man für den Job?<br />

Deberding: Ein Schulabschluss ist schön, aber keine Voraussetzung:<br />

Wenn der Wille da ist, holen unsere Azubis mit unserer<br />

Unterstützung den Abschluss in der Berufsschule nach. Menschen<br />

mit Beeinträchtigung bieten wir die vereinfachte Werkerausbildung<br />

an.<br />

Ansorge: Man sollte draußen arbeiten wollen, auch bei großer<br />

Hitze, im Regen und bei Minustemperaturen. Es braucht eine<br />

gewisse Kondition, Kraft und Ausdauer. Und natürlich Interesse<br />

an der Natur, Pflanzenliebe und den Willen, das durchzuziehen.<br />

Frage: Klingt anstrengend – was reizt Sie an dem Beruf?<br />

Ansorge: Es geht um die Natur: Sie ist lebenswichtig für den<br />

Menschen. Ohne Pflege sehen die Pflanzen nicht nur unschön<br />

aus, sie gehen ein. Die Natur zu verschönern und ihr etwas zurückzugeben,<br />

macht mir Spaß.<br />

Deberding: Es ist ein vielseitiger Beruf, kein Bauvorhaben ist wie<br />

das vorherige – jede Hecke ist anders, es sind immerhin Lebewesen.<br />

Man arbeitet nicht nur, wenn’s belaubt ist, sondern zu<br />

allen Jahreszeiten. Die Neugestaltung von Anlagen bietet Raum<br />

für Kreativität: Wir planen im Büro, doch die eigentliche Umset-<br />

FORSTWIRT<br />

Wälder, Wiesen und Natur – bei der Ausbildung zum Forstwirt<br />

wirst du dich die meiste Zeit draußen aufhalten und dich um<br />

Naturschutz, Landschaftspflege und Holzernte kümmern. Ein bestimmter<br />

Schulabschluss wird nicht vorgeschrieben, jedoch solltest<br />

du in einer guten körperlichen Verfassung sein, handwerkliches<br />

Geschick haben und allen Wetterlagen trotzen können.<br />

Foto: © AK-DigiArt – stock.adobe.com

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