Nr. 22 (III-2018) - Osnabrücker Wissen
Nr. 22 (III-2018) - Osnabrücker Wissen Wir beantworten Fragen rund um die Osnabrücker Region. Alle drei Monate als Printausgabe. Kostenlos! Und online unter www.osnabruecker-wissen.de
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Wir beantworten Fragen rund um die Osnabrücker Region. Alle drei Monate als Printausgabe. Kostenlos! Und online unter www.osnabruecker-wissen.de
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NATUR & UMWELT<br />
Geschichte(n) aus dem<br />
Wer geht mit<br />
Schnorchel und<br />
Panzer tauchen?<br />
NATUR & UMWELT<br />
Museum am Schölerberg<br />
Natur & Umwelt - Planetarium -<br />
Umweltbildungszentrum<br />
Klaus-Strick-Weg 10<br />
49082 Osnabrück<br />
Telefon: 0541 56003-0<br />
Öffnungszeiten:<br />
Montag: geschlossen · Dienstag: 9 bis 20 Uhr<br />
Mittwoch bis Freitag: 9 bis 18 Uhr<br />
Samstag: 14 bis 18 Uhr · Sonntag: 10 bis 18 Uhr<br />
www.museum-am-schoelerberg.de<br />
Was ist die Schattenseite der Erleuchtung?<br />
Das Licht ist in unserer Kultur innig mit dem Leben verbunden: Es werde Licht, das Licht der Welt erblicken -<br />
Licht wird stets positiv mit Ideenreichtum, Genialität und Erleuchtung attribuiert. Seit Beginn der Industrialisierung<br />
schreitet jedoch die künstliche Beleuchtung unaufhörlich voran, heute mit etwa 2,2 % pro Jahr (weltweit).<br />
Sie gilt als Zeichen für Unabhängigkeit, Fortschritt<br />
und Urbanisierung. Doch neue Forschungen<br />
offenbaren auch Schattenseiten.<br />
Während andere schädliche Emissionen inzwischen<br />
strengen Umweltgesetzen unterliegen,<br />
mangelt es hier an Problembewusstsein. Im<br />
Gegenteil: Dunkelheit wird als etwas Bedrohliches<br />
empfunden.<br />
Das Ausmaß der Lichtverschmutzung (die<br />
künstliche Aufhellung des Nachthimmels) ist<br />
sogar aus dem Weltraum sichtbar: 99 % der Europäer<br />
leben unter einem lichtverschmutzten<br />
Himmel. Die Hälfte von ihnen kann daher die<br />
Milchstraße nicht mehr erkennen.<br />
Wer stört den Puls des Lebens?<br />
Ein Überfluss an künstlicher Beleuchtung stellt<br />
ein Umweltproblem und eine mögliche<br />
Gefährdung für die Gesundheit<br />
des Menschen dar. Besonders<br />
das energiereiche<br />
blaue Spektrum aus<br />
Hormonhaushalt und damit die Schlafqualität<br />
und Regenerationsfähigkeit. Sogar die Tumorentwicklung<br />
verschiedener Krebserkrankungen<br />
kann laut Studien begünstigt werden.<br />
Wie viele Insekten sterben<br />
durch Straßenlaternen in Osnabrück?<br />
Berechnungen zufolge sterben pro Straßenlaterne<br />
und Sommernacht 150 Insekten. Hochgerechnet<br />
auf die rund 23.800 öffentlichen Leuchten<br />
in Osnabrück würde dies gut 3,5 Millionen<br />
getötete Insekten pro Nacht bedeuten. Diese<br />
Lebewesen fehlen für wichtige Ökosystemdienstleistungen<br />
wie die Bestäubung unserer<br />
Kulturpflanzen und die natürliche Schädlingsbekämpfung<br />
(Fraß von Blattläusen), aber auch<br />
als Ressourcen im Nahrungsnetz (Rückgang<br />
der Vogelpopulationen).<br />
Beleuchtungskonzepte<br />
mit<br />
LED sind allgegenwärtig,<br />
die hohe Effizienz verspricht<br />
viel Licht für<br />
des Rebound-Effekts, dass mehr Licht verwendet<br />
wird, als notwendig ist. Daher sollte<br />
der tatsächliche Lichtbedarf (Intensität,<br />
Dauer, Lichtlenkung, spektrale Zusammensetzung)<br />
genau ermittelt werden. Eine Reduzierung<br />
ist häufig möglich, spart Kosten<br />
und leistet einen wichtigen Beitrag zu den<br />
strategischen Zielen der Stadt Osnabrücks.<br />
| Hendrik Hoerner<br />
WISSEN KOMPAKT<br />
EXPERTE ZUM THEMA<br />
Dr. Andreas Hänel, der Leiter<br />
des Planetariums im Museum<br />
am Schölerberg, beschäftigt<br />
sich seit Jahren intensiv mit der<br />
Lichtverschmutzung und beantwortet<br />
auch gern Fragen zum<br />
Thema:<br />
Bild oben © www.nasa.gov/feature/goddard/2017/new-night-lights-maps-open-up-possible-real-time-applications, Sternenhimmel unten © Dr. Andreas Hänel<br />
Bilder © Zoo Osnabrück; Bild unten © OutdoorPhoto, fotolia.de<br />
Irgendwie sieht diese Schildkröte merkwürdig<br />
aus – die Chinesische Weichschildkröte hat<br />
anstatt des typischen starren Panzers einen<br />
glänzenden, weichen Rückenschild und ihre Nasenspitze<br />
ist zu einem kleinen Schnorchel ausgebildet. Im<br />
Zoo Osnabrück lebt sie im Tetra-Aquarium neben dem<br />
Rochenbecken.<br />
Die Chinesische Weichschildkröte<br />
stammt ursprünglich aus Japan, China,<br />
Korea und Vietnam. Dort verbringt sie<br />
den Großteil ihres Lebens im Wasser und<br />
verlässt dieses nur zum Sonnen und zur<br />
Eiablage. Sie lebt in Seen, Teichen, Überschwemmungsgebieten<br />
und langsam fließenden<br />
Gewässern. Mit einer Länge von<br />
rund 15 bis 25 Zentimetern werden die<br />
Weibchen deutlich größer als ihre nur<br />
etwa 15 Zentimeter großen männlichen<br />
Artgenossen.<br />
Warum hat die<br />
Weichschildkröte einen Schnorchel?<br />
Um sich in den Uferregionen vor Fressfeinden<br />
zu schützen, gräbt sich die Weichschildkröte<br />
im Schlamm ein. Um dort<br />
lange verharren zu können und dennoch<br />
Luft zu bekommen, lässt sie nur noch<br />
den Rüssel herausschauen. Zwischen ihren<br />
Zehen hat sie außerdem Häute, die<br />
sie zu einer extrem guten Schwimmerin<br />
machen.<br />
Gibt es die Weichschildkrote<br />
nur in Asien?<br />
Insgesamt gibt es etwa 30 unterschiedliche<br />
Arten der Weichschildkröte.<br />
Diese kommen nicht nur in<br />
den Binnengewässern Süd- und Ostasiens<br />
vor, sondern auch in Afrika und Nordamerika.<br />
Von dort stammt auch die Florida-Weichschildkröte,<br />
die Besucher im<br />
Zoo Osnabrück ebenfalls entdecken können.<br />
Sie lebt gemeinsam mit verschiedenen<br />
Schmuckschildkröten gegenüber vom<br />
Karpfenbecken im Tetra-Aquarium. Laut<br />
der Weltnaturschutzorganisation IUCN<br />
gelten einige Arten der Weichschildkröte<br />
als gefährdet: Ihr natürlicher Lebensraum<br />
wird zerstört und sie werden teilweise<br />
stark bejagt. In China und Taiwan gelten<br />
die Tiere als Delikatesse und werden für<br />
die traditionelle Chinesische Medizin genutzt.<br />
Friedliche Faulenzer oder<br />
„Krawall-Kröten“?<br />
Weichschildkröten sind reine Einzelgänger<br />
und mitunter sehr bissig: Durch ihren<br />
langen Hals können die Reptilien sogar<br />
rückwärts über ihren Panzer schnappen.<br />
Darum leben die beiden Weichschildkröten<br />
im <strong>Osnabrücker</strong> Zoo auch nicht zusammen:<br />
In ihrem Territorium dulden sie<br />
zwar andere Schildkrötenarten, Weichschildkröten<br />
gegenüber verhalten sie sich<br />
hingegen mitunter extrem aggressiv. |<br />
Svenja Vortmann<br />
kaltweißen Lichtquellen<br />
(wie LED) stört den<br />
wenig Geld (Energie).<br />
Dies birgt die Gefahr<br />
Tel.: 05 41 / 56 00 326<br />
Mail: haenel@osnabrueck.de<br />
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Sternenhimmel der Rhön<br />
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von Dr. Andreas Hänel