Nr. 22 (III-2018) - Osnabrücker Wissen
Nr. 22 (III-2018) - Osnabrücker Wissen Wir beantworten Fragen rund um die Osnabrücker Region. Alle drei Monate als Printausgabe. Kostenlos! Und online unter www.osnabruecker-wissen.de
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KUNST & KULTUR<br />
Bilder Tonstudio © Sina-Christin Wilk / Hintergrund © dmitr1ch / Kopfhörer und Buch © beugdesign; fotolia.de<br />
Wer mordet bei Download?<br />
Hörbücher sind beliebt. Vor gut anderthalb Jahren wurde in Bielefeld eine Idee geboren, um<br />
doch noch eine Marktlücke zu schließen: Abgeschlossene Kurzkrimis mit einer Länge von rund<br />
25 Minuten. Der Ton wird in Melle produziert.<br />
Manfred Kulecki, selbst großer Krimi-<br />
Fan, pendelte lange Zeit aus beruflichen<br />
Gründen. „Lange Hörbücher sind hier<br />
eher unpraktisch. Ich wollte kurze Geschichten.“<br />
Gemeinsam mit dem Produzenten<br />
Michael Schulte startete Kulecki<br />
einen Aufruf. Zahlreiche Autoren aus<br />
Ostwestfalen lieferten Krimistoff. Von 70<br />
eingereichten Geschichten wurden 12 für<br />
die Beta-Version ausgewählt. Der offizielle<br />
Startschuss für das Hörmordkartell fiel<br />
2017 bei der „Criminale“ in Graz. Seitdem<br />
tourt es durch die einschlägigen Messen<br />
im deutschsprachigen Raum. Heute bieten<br />
Homepage und App ein Streamingportal<br />
und Download-Option. Über 120<br />
Kurzkrimis wurden bereits realisiert, in<br />
Zukunft ist die Umsetzung von 10 bis 15<br />
Geschichten pro Monat geplant. „Im Idealfall<br />
dauert die Aufnahme eine Stunde zuzüglich<br />
Schnitt und Nachvertonung von<br />
Geräuschen und Musikeinspielungen“,<br />
so Schulte. In seinem Tonstudio in Melle<br />
arbeitet er aktuell rund 25 Stunden pro<br />
Woche für das Hörmordkartell. Gelegentlich<br />
wird ein zweites Studio in Bielefeld<br />
genutzt.<br />
Wodurch wirkt<br />
der Krimi authentisch?<br />
Das Team war von Anfang an professionell<br />
aufgestellt. Die Verträge für die Autoren<br />
orientieren sich an den Vorgaben des Börsenvereins<br />
und ähneln denen, die auch für<br />
den Print von Krimis vorgelegt werden.<br />
Alle Kurzkrimis stammen aus der Feder<br />
renommierter Autoren. Der <strong>Osnabrücker</strong><br />
Heinrich-Stefan Noelke war von Anfang<br />
an dabei. Regelmäßig spricht er auch die<br />
Werke seiner Kollegen ein. Die Idee fesselte<br />
ihn: „Fast jeder Autor liebt seine Kurzgeschichten.<br />
Das Hörmordkartell bietet<br />
eine einzigartige Plattform, sodass diese<br />
nicht nur in Anthologien erscheinen.“<br />
Die größte Herausforderung für das Hörmordkartell?<br />
„Fesselnde Stimmen, damit<br />
man sofort in der Geschichte drin ist,“<br />
sagt Noelke. „Denn nicht jede Stimme<br />
passt zu jeder Geschichte“. Authentizität<br />
ist dabei wichtig. Native Speaker sprechen<br />
Regionalkrimis und sorgen für den passenden<br />
Dialekt. Ausschließlich Profisprecher<br />
werden engagiert, um den hohen<br />
Qualitätsansprüchen gerecht zu werden.<br />
Der Traum: „Den ein oder anderen Tatortkommissar<br />
ins Boot holen,“ grinst Kulecki.<br />
| Sina-Christin Wilk<br />
WISSEN KOMPAKT<br />
DAS KARTELL<br />
Die App ist sowohl für iOS als<br />
auch Android verfügbar. Es<br />
sind Einzeltitel und Abos erhältlich.<br />
„Das Syndikat“ und<br />
die „Mörderischen Schwestern“<br />
unterstützen das Hörmodekartell<br />
mit ihrem Netzwerk.<br />
www.hoermordkartell.de<br />
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