18.09.2018 Aufrufe

Bahnsport 10/2018

Liebe BSA-Leser, herzlich willkommen zu unserer Oktober-Ausgabe. Dieser Monat hat es zwar nochmal so richtig in sich mit den letzten noch ausstehenden Rennen dieses Jahres, verheißt damit einhergehend aber leider auch das Ende der Sommersaison. Doch bevor sich jetzt die Wehmut bei uns breitmacht, haben wir erst einmal noch allen Grund zur Freude. Fast parallel zu unserem Erscheinen dürfen wir uns als erstes einmal auf den neuen Langbahnweltmeister freuen. Anmerkung: Zum Zeitpunkt unseres Redaktionsschlusses haben wir noch gut zwei Wochen bis dahin und drücken natürlich „unserem“ Smoli ganz feste die Daumen für sein großes Langbahn-Ziel, den WM-Einzeltitel...

Liebe BSA-Leser,
herzlich willkommen zu unserer Oktober-Ausgabe.
Dieser Monat hat es zwar nochmal so
richtig in sich mit den letzten noch ausstehenden
Rennen dieses Jahres, verheißt damit einhergehend
aber leider auch das Ende der Sommersaison.
Doch bevor sich jetzt die Wehmut
bei uns breitmacht, haben wir erst einmal noch
allen Grund zur Freude.
Fast parallel zu unserem Erscheinen dürfen wir
uns als erstes einmal auf den neuen Langbahnweltmeister
freuen. Anmerkung: Zum Zeitpunkt
unseres Redaktionsschlusses haben wir noch
gut zwei Wochen bis dahin und drücken natürlich
„unserem“ Smoli ganz feste die Daumen
für sein großes Langbahn-Ziel, den WM-Einzeltitel...

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Auf den Frust folgt die Lust<br />

Langbahn-WM-Teammanager Josef Hukelmann (auf dem Foto rechts) kritisiert mangelnde<br />

Bereitschaft, um für die deutsche Nationalmannschaft zu starten. Lukas Fienhage, Jörg Tebbe<br />

(Foto links), Danny Maaßen und Jens Benneker übernahmen nun am 1. September <strong>2018</strong> die<br />

Aufgabe, sich in Morizes/Frankreich mit fünf anderen Nationen zu messen.<br />

Die Enttäuschung ist dem langjährigen Langbahn-<br />

WM-Teammanager deutlich anzumerken. Hart geht<br />

er mit jenen Fahrern ins Gericht, die ihm in den vergangenen<br />

Wochen aus den unterschiedlichsten<br />

Gründen Absagen erteilt haben. Nur für wenige<br />

zeigt er Verständnis. Statt Smolinski, Dilger, Diener,<br />

Katt oder Hülshorst übernahmen am 1. September<br />

Lukas Fienhage, Jörg Tebbe, Danny Maaßen<br />

und Jens Benneker Verantwortung und gaben gegen<br />

die Niederlande, Frankreich, Großbritannien,<br />

Schweden und Tschechien ihr Bestes. „Nach einer<br />

Phase der Niedergeschlagenheit freue ich mich nun<br />

sehr auf den zwölften Team-Wettbewerb der Geschichte<br />

und eine Mannschaft, die zu hundert Prozent<br />

hinter den schwarz-rot-goldenen Farben<br />

steht“, sagte Hukelmann vor der Veranstaltung.<br />

Martin Smolinski, Stephan Katt, Bernd Diener, Max<br />

Dilger, Christian Hülshorst, Erik Riss – Teammanager<br />

Jupp Hukelmann hatte, wie in jedem Jahr, mit<br />

allen gesprochen, die für die Langbahn-Team-WM<br />

in Frage kamen – und hatte durchweg Absagen kassiert.<br />

Verständnis äußert er lediglich für Diener<br />

(„Die Bahn ist wirklich nicht auf ihn zugeschnitten.<br />

Zudem hat er ein gewisses Alter.“) und Erik Riss<br />

(„Er fuhr mit Ausnahme von Marmande das gesamte<br />

Jahr nicht auf der Langbahn und hatte auch zu<br />

Saisonbeginn nicht für die Langbahn-WM Interesse<br />

geäußert und gemeldet.“). „Ich habe immer gedacht,<br />

dass ich mich auf die Leute verlassen kann“,<br />

sagt Hukelmann. Damit meint Hukelmann nicht nur<br />

ausschließlich Fahrer, sondern auch Veranstalter,<br />

die potenzielle Nationalmannschaftsmitglieder mit<br />

Geld ködern. Wobei: Umsonst müssen laut Hukelmann<br />

auch Nationalmannschaftsfahrer nicht fahren:<br />

„Für den WM-Titel gibt es 6600 Euro an Prämie<br />

und einen Zuschuss des DMSB.“ Vor Jahren, als es<br />

kostenintensiver nach Skandinavien ging, hat Hukelmann<br />

auch schon selbst nach weiteren Sponsoren<br />

gesucht und sie gefunden – und das Geld unter<br />

dem deutschen Quartett verteilt. Hukelmann: „Leider<br />

scheint es inzwischen so zu sein, dass wir Individualisten<br />

haben, die nur an sich denken und wenig<br />

Nationalbewusstsein besitzen.“<br />

Gefreut hatte sich Hukelmann, der kurzzeitig sogar<br />

mit einer Absage des Teamwettbewerbes liebäugelte,<br />

aber dennoch auch: „In Güstrow haben mir zwei<br />

nicht mehr aktive Fahrer und ehemalige Teamweltmeister<br />

signalisiert: Wenn alle Stricke reißen, fahren<br />

wir! Das war ernst gemeint und hat gut getan.“<br />

Auch Jörg Tebbe holte Hukelmann zurück auf den<br />

Boden der Tatsachen: „Er machte mir klar: Wir sagen<br />

auf gar keinen Fall ab. Zur Not fahren wir zu<br />

dritt.“ Dennoch stellt sich für Hukelmann die Frage:<br />

„Wie viel ist den Langbahnpiloten ihr Sport eigentlich<br />

noch wert?“ Mittelfristig sei es auch vom Verband<br />

her nicht akzeptabel, dieses Verhalten zu tolerieren:<br />

„Da werden Taten folgen müssen. Es kann<br />

nicht sein, dass jeder nur für sich die Rosinen herauspickt<br />

und das große Ganze nicht sieht.“<br />

Ein klares Bekenntnis zur Nationalmannschaft hatte<br />

hingegen Michael Härtel abgegeben. Er wollte<br />

unbedingt fahren, wurde aber noch von seiner Verletzung<br />

ausgebremst. Auch wenn Härtel letztendlich<br />

nicht starten konnte, lobt Hukelmann die Einstellung<br />

des 20-jährigen Dingolfingers: „Seine<br />

Grundeinstellung stimmt!“. Letzteres gilt laut dem<br />

Teammanager auch für den 18-jährigen Lukas Fienhage<br />

aus Lohne, der im vergangenen Jahr sein Debüt<br />

in der Nationalmannschaft feierte und auf Anhieb<br />

mit ihr Gold gewann. Jörg Tebbe aus Dohren,<br />

mit 39 Jahren „Senior“ der Mannschaft, signalisierte<br />

von Anfang an seine Bereitschaft. Auch David<br />

Pfeffer wäre gerne dabei gewesen. Der 21-Jährige<br />

aus Hohberg bei Offenburg hatte sich sehr auf seinen<br />

Nationalmannschaftseinsatz gefreut, wurde<br />

dann aber auch von einer Verletzung ausgebremst.<br />

Als Ersatz fungierte Jens Benneker. Mit Danny Maaßen<br />

(24/Nordhastedt) stand ein bislang mehr von<br />

der Speedwaybahn her bekanntes Talent parat.<br />

Schließlich hat sich das deutsche Team aller Unkenrufe<br />

zum Trotz bewährt, was die Bronzemedaille<br />

mehr als deutlich beweist.<br />

• Texte, Tabellen u. Foto: Susi Weber<br />

Medaillenspiegel<br />

(nach WM <strong>2018</strong> und 12 Weltmeisterschaften)<br />

Gold Silber Bronze<br />

Deutschland 8 2 1<br />

Niederlande 2 4 2<br />

Frankreich 1 3 4<br />

Großbritannien 1 3 3<br />

Finnland 0 0 1<br />

Tschechien 0 0 1<br />

Chronik und Statistik<br />

Langbahn-Team-WM<br />

2007 Morizes/Frankreich<br />

Gerd Riss, Enrico Janoschka, Stephan Katt,<br />

Matten Kröger<br />

1. Deutschland, 2. Großbritannien,<br />

3. Frankreich<br />

2008 Werlte/Deutschland<br />

Gerd Riss, Matten Kröger, Stephan Katt,<br />

Bernd Diener<br />

1. Deutschland, 2. Niederlande,<br />

3. Großbritannien<br />

2009 Eenrum/Niederlande<br />

Gerd Riss, Matten Kröger, Enrico Janoschka,<br />

Richard Speiser<br />

1. Deutschland, 2. Niederlande, 3. Frankreich<br />

20<strong>10</strong> Morizes/Frankreich<br />

Matten Kröger, Stephan Katt, Richard Speiser,<br />

Martin Smolinski<br />

1. Deutschland, 2. Frankreich, 3. Niederlande<br />

2011 Scheeßel/D<br />

Stephan Katt, Richard Speiser, Jörg Tebbe,<br />

Martin Smolinski<br />

1. Deutschland, 2. Niederlande,<br />

3. Großbritannien<br />

2012 St. Macaire/Frankreich<br />

Matten Kröger, Stephan Katt, Jörg Tebbe,<br />

Bernd Diener<br />

1. Deutschland, 2. Großbritannien,<br />

3. Frankreich<br />

2013 Swingfield/GB<br />

Stephan Katt, Richard Speiser, Jörg Tebbe,<br />

Enrico Janoschka<br />

1. Niederlande, 2. Frankreich,<br />

3. Großbritannien, 4. Deutschland<br />

2014 Forssa/FIN<br />

Enrico Janoschka, Jörg Tebbe, Erik Riss,<br />

Stephan Katt<br />

1. Deutschland, 2. Niederlande, 3. Frankreich,<br />

4. Finnland (Platz 2 bis 4 Stechen)<br />

2015 Mühldorf/D<br />

Jörg Tebbe, Michael Härtel, Stephan Katt,<br />

Erik Riss<br />

1. Großbritannien, 2. Deutschland, 3. Finnland<br />

2016 Marienbad/CZ<br />

Martin Smolinski, Jörg Tebbe, Michael Härtel,<br />

Stephan Katt<br />

1. Niederlande, 2. Deutschland, 3. Tschechien<br />

2017 Roden/NL<br />

Michael Härtel, Martin Smolinski,<br />

Stephan Katt, Lukas Fienhage<br />

1. Deutschland, 2. Frankreich, 3. Niederlande<br />

<strong>2018</strong> Morizes/F<br />

Jörg Tebbe , Lukas Fienhage, Danny Maaßen,<br />

Jens Benneker<br />

1. Frankreich, 2. Großbritannien,<br />

3. Deutschland<br />

Teilnahmen<br />

Langbahn-Team-WM<br />

(einschließlich <strong>2018</strong>)<br />

Stephan Katt ............................................. <strong>10</strong><br />

Jörg Tebbe .................................................. 7<br />

Matthias Kröger .......................................... 5<br />

Richard Speiser .......................................... 4<br />

Enrico Janoschka ......................................... 4<br />

Martin Smolinski ........................................ 4<br />

Michael Härtel ............................................ 3<br />

Gerd Riss .................................................... 3<br />

Bernd Diener .............................................. 2<br />

Erik Riss ..................................................... 2<br />

Lukas Fienhage ........................................... 2<br />

Danny Maaßen ............................................ 1<br />

Jens Benneker ............................................. 1<br />

Oktober '18 BAHNSPORT AKTUELL 21

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