Berliner Kurier 01.11.2018
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SEITE 10<br />
BERLINER KURIER, Donnerstag, 1. November 2018<br />
DER<br />
ROTE<br />
TEPPICH<br />
Ehre, wemEhregebührt!<br />
Thorsten<br />
Merten,<br />
54 Jahrealt,<br />
ist Schauspieler.<br />
So sehen die<br />
neuen <strong>Berliner</strong><br />
Lastenräder<br />
zum Transport<br />
vonRecycling-<br />
Gütern aus.<br />
Fragen?<br />
Wünsche?<br />
Tipps?<br />
Redaktion: Tel. 030/63 33 11 456<br />
(Mo.–Fr. 10–18 Uhr)<br />
10969 Berlin, Alte Jakobstraße 105<br />
E-Mail: leser-bk@dumont.de<br />
Abo-Service: Tel. 030/232777<br />
Foto: Bischoff<br />
Esgibt Gesichter, die<br />
tauchen gerade überall<br />
auf. Im Kino, im Fernsehfilm<br />
oder eben in der Erfolgsserie<br />
„Babylon Berlin“.<br />
Der <strong>Berliner</strong> Schauspieler<br />
Thorsten Merten (54) gehört<br />
zu diesen Gesichtern.<br />
Grund: Er beherrscht einfach<br />
sein Fach sehr gut.<br />
Wenn die Filmemacher ein<br />
DDR-Thema beackern, rufen<br />
sie ziemlich oft bei ihm<br />
an und fragen, ob er mitmachen<br />
will. Im viel gefeierten<br />
Film „Gundermann“ spielt<br />
Merten einen Puppenspieler,<br />
der von der Stasi ins Visier<br />
genommen wurde. Im<br />
Streifen „In Zeiten des abnehmenden<br />
Lichts“ von<br />
2017 übernimmt er ebenfalls<br />
eine tragende Rolle.<br />
Nicht zu vergessen –die<br />
Kult-Serie „Babylon Berlin“,<br />
die ein Millionenpublikum<br />
hat. Auch dort fehlt<br />
Thorsten Merten nicht,<br />
auch wenn er nur eine<br />
Nebenrolle einnimmt.<br />
„Tatort“-Fans kennen<br />
Thorsten Merten als<br />
Polizeichef in Weimar.<br />
„Ich verdiene Geld damit,<br />
dass ich mich als DDR-<br />
Fresse verkaufe“, hatte er<br />
mal in einem Interview<br />
gesagt und löste damit viel<br />
Wirbel aus. Ursprünglich<br />
wollte der gebürtige Thüringer<br />
mal Journalist werden.<br />
Zum Glück klappte es<br />
aber dann doch mit der<br />
Schauspielkarriere. CHG<br />
Fotos: Peperoni/Re-Use, dpa<br />
Ach, du liebe Tonne!<br />
Müllabfuhr kommt<br />
Berlin – Die Müllabfuhr der<br />
Zukunft rollt auf nur drei<br />
Rädern durch Berlin. Sie<br />
wird mit Muskelkraft oder<br />
E-Motor betrieben. Denn<br />
die Zukunft der Müllabfuhr<br />
heißt: Lastenrad. Diese Idee<br />
wird jetzt unter dem Motto<br />
„Recycling-Abholung auf<br />
dem Lastenrad“ erstmals<br />
auf Alltagstauglichkeit<br />
getestet.<br />
Stramme Beine treten<br />
kräftig in die Pedale: Im<br />
Rahmen des Pilotprojekts<br />
der Senatsinitiative<br />
„Re-Use Berlin“ werden<br />
schon nächste Woche<br />
erste Haushalte von<br />
Lastenrädern angefahren.<br />
Abgeben kann man<br />
alles, „was gut erhalten<br />
ist und nicht mehr gebraucht<br />
wird“. Dazu<br />
Die Müllabfuhr rollt bisher mit<br />
schwerem Gerät durch Berlin.<br />
Der Senat will<br />
das Pilotprojekt<br />
noch in diesem<br />
Monat starten<br />
jetzt mit dem Fahrrad<br />
zählen: Kleinstmöbel, Elektrogeräte,<br />
Textilien, Spielzeug sondern auch die Förderung<br />
Test neuer Transportmittel,<br />
Von<br />
MIKE WILMS<br />
und Bücher. Denn für die des Wiederverwertungsgedankens.<br />
Zuvor hatte es be-<br />
Müllverbrennungsanlage sind<br />
diese Güter nicht gedacht. reits andere Pilotprojekte gegeben:<br />
Die BSR eröffnete für<br />
Das bei der Aktion gesammelte<br />
Zeug soll später in einem<br />
Pop-up-Store für wenig nahmestelle nach Vorbild des<br />
einige Wochen eine Güter-An-<br />
Geld verkauft werden. Der Erlös<br />
geht an „Zero-Waste-Pro-<br />
Die erste Lastenrad-Aktion<br />
DDR-Recyclingsystems Sero.<br />
jekte“, also Null-Abfall-Initiativen.<br />
Denn Ziel der Lasten-<br />
in Nord-Neukölln statt. Wer<br />
findet vom 8. bis 10. November<br />
rad-Aktion ist nicht nur der dort wohnt und etwas loswerden<br />
will, kann auf den Webseiten<br />
der Senatsinitiative „Re-<br />
Use Berlin“ ein Bestellformular<br />
ausfüllen. Der Weiterverkauf<br />
findet vom 30. November<br />
bis 16. Dezember (je freitags<br />
bis sonntags) im Pop-up-Store<br />
in der Rollbergstraße 26 statt.<br />
Danach kommt die Frage,<br />
wie gut Lastenräder als Transportmittel<br />
im Recycling-Bereich<br />
taugen, auf die Tagesordnung<br />
der Umweltverwaltung.<br />
„Wir wollen zunächst<br />
einmal Erfahrungen sammeln<br />
und diese dann auswerten“,<br />
heißt es. Die Aktion ist auch<br />
vor dem Hintergrund größerer<br />
Pläne zu sehen: Der Senat<br />
will Berlin zur „Zero Waste<br />
City“ machen. Zu einer Stadt,<br />
die möglichst wenig Müll produziert<br />
und Abfall möglichst<br />
vollständig recycelt.<br />
Umweltsenatorin Regine<br />
Günther geht neue Wege<br />
in der Abfallpolitik.