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asphalt 07/18

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53. Jahrgang<br />

<strong>07</strong>|20<strong>18</strong><br />

November<br />

Fachzeitschrift für Herstellung und Einbau von Asphalt<br />

Verbesserung<br />

Offenporiger<br />

Asphalte<br />

Eigenschaften<br />

von Bitumen<br />

Feld der Träume<br />

PRODUCTIVITY PARTNERSHIP FOR A LIFETIME


Meinung<br />

1<br />

Alte Meister und<br />

Asphalt<br />

Bernd Hinrichs,<br />

Chefredakteur<br />

Foto: DAV<br />

Wenn der geniale Leonardo da Vinci seine „Mona Lisa“ nicht Anfang des 16. Jahrhunderts gemalt<br />

hätte, sondern in unseren Tagen, dann wäre sicherlich einiges anders gewesen. Der Künstler<br />

hätte seine Dame mit einer anderen Frisur ausgestattet und die langen wallenden Kleider wären<br />

vermutlich einer feschen Bluse-Rock-Kombination gewichen. Möglicherweise hätte Mona Lisa<br />

auch nicht ihre Hände übereinandergelegt, sondern würde mit ihrem Smartphone Nachrichten<br />

über ihr letztes Essen, ihren neuen Freund oder ihr allgemeines Wohlbefinden verschicken. Der<br />

gravierendste Unterschied wäre aber, dass der fortschrittliche Maler Leonardo sein Bild am Computer<br />

als eine dreidimensionale Grafik erstellt hätte, es daher drehbar wäre und wir – die Betrachter<br />

– sein Meisterwerk aus allen Richtungen bewundern könnten und mittels der 3-D-Technik in<br />

das Kunstwerk sogar eingetaucht wären.<br />

Das ist uns alles erspart geblieben, zeigt aber, dass unsere Sehund<br />

Lesegewohnheiten einem ständigen Wandel unterzogen<br />

sind. Mit einem leicht veränderten Layout – die Fachleute sprechen<br />

von einem „Rebrush“ – wollen wir diesen veränderten<br />

Gewohnheiten Rechnung tragen. Dabei wollten wir das Layout<br />

etwas klarer, lesbarer, aufgeräumter präsentieren – und dennoch<br />

unverkennbar. Denn jede Reform muss zum besonderen Charakter<br />

Ihrer Fachzeitschrift „<strong>asphalt</strong>“ passen.<br />

Denn jede Reform muss<br />

zum besonderen Charakter Ihrer<br />

Fachzeitschrift „<strong>asphalt</strong>“ passen.<br />

So wollten wir in jedem Fall dafür sorgen, dass Sie auf den kommenden 56 Seiten wie gewohnt<br />

durch die Asphaltwelt wandeln können. Und wir hoffen, auch in dieser Ausgabe wieder einen<br />

interessanten Mix zusammengestellt zu haben: Neben spannenden Ausführungen zur Verbesserung<br />

von Offenporigen Asphalten erfahren Sie in diesem Heft etwas zu Untersuchungen mit<br />

dem DSR von im Labor kurzzeitgealterten Bitumen 70/100 aus den Jahren 2012 und 2016. Begleiten<br />

Sie uns, wenn wir das „Feld der Träume“ in Waltrop erkunden und die neuen gesetzlichen<br />

Vorgaben zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen beleuchten.<br />

Wir können Ihnen derzeit Ihre Zeitschrift „<strong>asphalt</strong>“ noch nicht in 3-D-Optik und begehbar präsentieren.<br />

Aber auch daran arbeiten wir – versprochen!<br />

Bernd Hinrichs<br />

PS: Wie gefällt Ihnen das neue Erscheinungsbild?<br />

Ich freue mich auf Ihre Kritik unter hinrichs@<strong>asphalt</strong>.de<br />

7|20<strong>18</strong>


2 Inhalt<br />

ZUM TITELBILD<br />

Bild: © Ammann Group<br />

PRODUCTIVITY PARTNERSHIP FOR A LIFETIME<br />

Niedrige Emissionen<br />

Abgestimmt auf die jeweilige Absaugleistung,<br />

integriert sich die Ammann-Tuchfilter-Entstaubung<br />

nahtlos in den Trocknungsprozess.<br />

Sie sorgt für eine effiziente Reinigung der<br />

Abgase und die Einhaltung der strengsten<br />

Emissionsgrenzwerte.<br />

• Die Tuchfilter werden durch ein schrittweises<br />

rotierendes Ventil gereinigt, was den<br />

Verschleiß im Vergleich zu einem Sprühstrahlsystem<br />

deutlich reduziert.<br />

• Ein Filtrationsgrad von 99,9 % stellt die<br />

Einhaltung der strengsten Abgas vorschriften<br />

sicher.<br />

• Die größtmögliche Filterfläche sorgt selbst<br />

während des Reinigungsvorgangs für optimale<br />

Filterleistung.<br />

• Hochwertige, säureresistente Aluminiumkäfige<br />

sorgen für einen einfachen<br />

Filtertuchwechsel.<br />

Zusätzliche Informationen zu unseren<br />

Produkten und Dienstleistungen finden<br />

Sie unter:<br />

www.ammann.com<br />

Fachzeitschrift für Herstellung<br />

und Einbau von Asphalt<br />

Organ von:<br />

www.<strong>asphalt</strong>.de<br />

Nachrichten der European Asphalt Pavement<br />

Association (E.A.P.A.)<br />

www.EAPA.org<br />

12<br />

Verbesserung Offenporiger<br />

Asphalte<br />

Die generelle Entwicklung der PA-Bauweise,<br />

insbesondere in Bezug auf die<br />

derzeitigen Herausforderungen und<br />

die nötigen Verbesserungen.<br />

Von Dr.-Ing. Lars Neutag<br />

28<br />

Quelle: Malvern Panalytical<br />

Wie konstant sind<br />

die relevanten<br />

Eigenschaften<br />

von Bitumen?<br />

Ergebnisse von Untersuchungen<br />

mit dem DSR<br />

von im Labor kurzzeitgealterten<br />

Bitumen<br />

70/100 aus den Jahren<br />

2012 und 2016.<br />

Von Dr. Norbert Simmleit<br />

und Hülya Sacihan<br />

7|20<strong>18</strong>


Inhalt<br />

3<br />

7|20<strong>18</strong><br />

36<br />

Quelle: Gogolin<br />

Quelle: DAV<br />

Feld der Träume<br />

Bei dem Projekt „Feld<br />

der Träume“ des<br />

Gymnastikvereins<br />

Waltrop ging es um<br />

den Neubau eines<br />

Basketballfreiplatzes<br />

in Waltrop.<br />

Von Dr.-Ing. Daniel<br />

Gogolin<br />

Meinung<br />

Alte Meister und Asphalt 01<br />

Aktuell<br />

Nachrichten 04<br />

Termine<br />

Kalender 11<br />

Schwerpunkt Offenporige Asphalte<br />

Verbesserung Offenporiger Asphalte<br />

Von Dr.-Ing. Lars Neutag 12<br />

Menschen<br />

Fritz Wachenfeld-Teschner gestorben 20<br />

McKelvey neue Geschäftsführerin 20<br />

Vor Ort<br />

„Der Bau ist digital“ 22<br />

Zeit nehmen für Erfurt 24<br />

Intern<br />

Straßenbau im Zeichen der Burg 26<br />

Schwerpunkt Qualitätsregelkarten<br />

Wie konstant sind die relevanten Eigenschaften<br />

von Bitumen?<br />

Von Dr. Norbert Simmleit und Hülya Sacihan 28<br />

Technik<br />

Feld der Träume<br />

Von Dr.-Ing. Daniel Gogolin 36<br />

Neue Tandem-Vibrationswalzen im Programm 38<br />

B465 wurde saniert 39<br />

Umgang mit wassergefährdenden Stoffen<br />

Von Lutz Schröder 40<br />

Und der Fertiger denkt mit 44<br />

Auf Rügen wird es dichter 47<br />

Wenn die Temperatur runter soll 50<br />

Über Qualität bei der Straßensanierung 52<br />

Einkaufsführer<br />

Wer bietet was? 55<br />

Zu guter Letzt<br />

Inserentenverzeichnis, Vorschau, Impressum 56<br />

7|20<strong>18</strong>


4 Aktuell<br />

Infrastrukturgesellschaft<br />

Größte Verwaltungsreform der Legislaturperiode<br />

Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) hat Mitte September<br />

in Berlin die Infrastrukturgesellschaft für Autobahnen und andere Bundesfernstraßen gegründet.<br />

Die Gesellschaft soll ab dem 1. Januar 2021<br />

ihre Aufgaben vollumfänglich aufnehmen.<br />

Alleiniger Gesellschafter ist der Bund,<br />

vertreten durch das BMVI. Gemeinsam mit den<br />

Ländern wird in der Übergangszeit mit besonderem<br />

Augenmerk auf die Belange der Beschäftigten<br />

geachtet. Bis Ende Februar 2019 wird die<br />

Interimsgeschäftsführung von Torsten R. Böger<br />

und Martin Friewald übernommen, die diese<br />

Tätigkeit parallel zu ihren Aufgaben als<br />

Geschäftsführer der Verkehrsinfrastrukturfinanzierungsgesellschaft<br />

(VIFG) ausüben werden.<br />

Die VIFG wird zum 1.1.2019 mit der Infrastrukturgesellschaft<br />

verschmolzen. Ab März<br />

2019 werden je ein technischer und kaufmännischer<br />

Geschäftsführer bestellt.<br />

Der Aufsichtsrat der Gesellschaft besteht<br />

aus Vertretern des BMVI, Mitgliedern der<br />

Bundestags-Ausschüsse für Verkehr und<br />

Haushalt, Vertretern der Gewerkschaften<br />

ver.di und dbb. Aufsichtsratsvorsitzender<br />

wird BMVI-Staatssekretär Gerhard Schulz.<br />

Die Zentrale der Infrastrukturgesellschaft<br />

befindet sich in Berlin. Zusätzlich ist die<br />

Gesellschaft mit ihren zehn Niederlassungen,<br />

41 Außenstellen und zahlreichen Autobahnmeistereien<br />

im gesamten Land regional<br />

vertreten. Parallel zur IGA wird in wenigen<br />

Wochen das Fernstraßen-Bundesamt<br />

errichtet, das künftig vor allem die Planfeststellung<br />

der Projekte bundesweit verantworten<br />

wird.<br />

Bundesminister Andreas Scheuer zeigte<br />

sich zufrieden: „Die größte Verwaltungsreform<br />

in dieser Legislaturperiode ist erfolgreich<br />

eingeleitet. Es geht um 15.000 Mitarbeiter<br />

in ganz Deutschland. Damit treiben<br />

wir auch die größte Reform in der Geschichte<br />

der Autobahnen voran und ordnen das System<br />

komplett neu. Der Bund wird künftig<br />

Planung, Bau, Betrieb, Erhalt und Finanzierung<br />

unserer 13.000 km Autobahnen übernehmen<br />

– effizient zentral organisiert und<br />

kompetent regional aufgestellt.“<br />

Fernstraßen-Bundesamt<br />

Gleichzeitig hat zu Anfang Oktober das BMVI<br />

das Fernstraßen-Bundesamt offiziell errichtet.<br />

Den Startschuss gab Bundesverkehrsminister<br />

Andreas Scheuer im Leipziger Paulinum.<br />

Scheuer dazu in Leipzig: „Mit Leipzig als Hauptsitz<br />

des Amtes setzen wir ein starkes Signal für<br />

die neuen Länder. Leipzig ist Universitätsstadt<br />

– mit exzellenten Köpfen. Es ist hervorragend<br />

angebunden an Straße, Schiene und den Luftverkehr.<br />

Und hier gibt es die Nähe zum Bundesverwaltungsgericht,<br />

einer auch für Infrastrukturprojekte<br />

wichtigen Institution.“<br />

Neben Leipzig als Hauptsitz gibt es drei<br />

weitere Standorte in Hannover, Bonn und<br />

Gießen. Grundsätzlich ist ein weiterer, vierter<br />

Standort des Fernstraßen-Bundesamtes vorgesehen.<br />

Das Fernstraßen-Bundesamt nahm<br />

unmittelbar seine Tätigkeit auf, unter anderem<br />

die Rechts- und Fachaufsicht über die<br />

hoheitlichen Aufgaben der Infrastrukturgesellschaft<br />

des Bundes für Autobahnen und<br />

andere Bundesfernstraßen.<br />

Ab Januar 2021 übernimmt das Fernstraßen-Bundesamt<br />

dann vollumfänglich seine<br />

zentralen Aufgaben in der Bundesfernstraßenverwaltung.<br />

Zu den wesentlichen Aufgaben<br />

gehören Planfeststellungsverfahren für<br />

Autobahn-Projekte. Bis dahin wird ein Aufbaustab<br />

den Hauptsitz und die weiteren<br />

Standorte entwickeln. Allein in Leipzig entstehen<br />

dabei in den nächsten zwei Jahren<br />

insgesamt 200 Arbeitsplätze.<br />

•<br />

oben: Andreas Scheuer: „Die größte Verwaltungsreform in dieser Legislaturperiode<br />

ist erfolgreich eingeleitet.“ (Quelle: www.andreas-scheuer.de)<br />

links: Ab Januar 2021 übernimmt das Fernstraßen-Bundesamt seine zentralen<br />

Aufgaben in der Bundesfernstraßenverwaltung. (Quelle: DAV/Hin)<br />

7|20<strong>18</strong>


Aktuell<br />

5<br />

7|20<strong>18</strong>


6 Aktuell<br />

BAUSTELLENMELDUNGEN<br />

ËËË A44n/A46 Ende August wurde die neue A44n für den<br />

Verkehr freigegeben. Gleichzeitig rollt der Verkehr auf der A46<br />

zwischen dem Autobahndreieck Wanlo und dem Kreuz Holz<br />

nun auf sechs Spuren. Mit dem Aus- und Neubau wurden die<br />

Voraussetzungen geschaffen, dass der Braunkohletagebau<br />

weiter vorrücken und die A61 zwischen den Anschlussstellen<br />

Mönchengladbach-Wanlo und Jackerath aus dem Verkehrsnetz<br />

genommen werden kann. In die Umleitung haben Bund<br />

und RWE insgesamt 125,4 Mio. Euro investiert, der Anteil des<br />

Bundes lag dabei bei 5,8 Mio. Euro. ËËË A8/B51 Im Saarland<br />

wurde der Startschuss gegeben für den Verkehr auf der ausgebauten<br />

A8 zwischen Merzig-Wellingen und Merzig-Schwemlingen<br />

sowie für den Bau der Ortsumgehung Saarlouis-Roden<br />

an der B51. In beide Projekte investiert das BMVI insgesamt<br />

rund 100 Mio. Euro. Auf der A8 zwischen den Anschlussstellen<br />

Merzig-Wellingen und Merzig-Schwemlingen rollt der Verkehr<br />

ab sofort uneingeschränkt. Der 6,1 km lange Abschnitt verfügt<br />

nun über vier Fahrspuren mit Seitenstreifen sowie Lärmschutzwände<br />

und -wälle. Zudem wurden die Talbrücke Weiler<br />

und die Kohlenbruchtalbrücke instand gesetzt und verbreitert.<br />

Das BMVI investiert rund 43 Mio. Euro in Strecke und Brücken.<br />

In die Ortsumgehung Saarlouis-Roden am Ostufer der Saar<br />

investiert das BMVI insgesamt 57 Mio. Euro. Davon fließen 14<br />

Mio. Euro in den Neubau der 2,4 km langen Straße. Weitere 43<br />

Mio. Euro stehen für den Ersatzneubau der A8-Brücke auf Höhe<br />

des Autobahndreiecks Saarlouis bereit. An dieser Stelle führt<br />

die B51 den Verkehr unter der A8 hindurch. Im Zuge der Baumaßnahmen<br />

für Ortsumgehung und Brücke wird die B51 nicht<br />

abgesenkt, stattdessen wird die A8 um 3 m angehoben. ËËË<br />

L123 Anfang September wurde mit dem Neubau der Ortsumfahrung<br />

Staufen an der L123 begonnen. Die Maßnahme erfolgt<br />

in zwei Bauabschnitten. Die Verkehrsfreigabe für den ersten<br />

Bauabschnitt ist in gut zwei Jahren Ende 2020 vorgesehen. Teil<br />

der Maßnahme sind auch zwei Geh- und Radwegunterführungen<br />

und umfangreiche naturschutzrechtliche Kompensationsmaßnahmen.<br />

Die Gesamtkosten betragen circa 14,1 Mio. Euro,<br />

wovon das Land mit circa 14 Mio. Euro den Löwenanteil trägt.<br />

Die Stadt Staufen steuert circa 0,1 Mio. Euro für erforderliche<br />

Leitungsarbeiten bei. Die Ortsumfahrung Staufen ist eine von<br />

31 Neubaumaßnahmen im bis zum Jahr 2025 festgelegten<br />

Maßnahmenplan Landesstraßen. ËËË<br />

Foto: DAV/Hin<br />

Haushaltsplanungen 2019<br />

Schwerpunkt auf Digital<br />

und Infrastruktur<br />

Die Landesregierung wird 2019 in Niedersachsen einen<br />

besonderen Schwerpunkt auf die Themen Infrastruktur<br />

und Digitalisierung legen. Das hat Wirtschaftsminister<br />

Bernd Althusmann während der Vorstellung des Haushaltsplanentwurfs<br />

für das Wirtschaftsressort im zuständigen<br />

Ausschuss des Landtags erklärt.<br />

Althusmann: „Unsere Haushaltsplanungen<br />

unterstreichen, dass für<br />

uns eine verlässliche, moderne In -<br />

frastruktur das Rückgrat der niedersächsischen<br />

Wirtschaft ist.“ (Quelle:<br />

MW Niedersachsen)<br />

D<br />

er flächendeckende Breitbandausbau ist neben dem Erhalt und<br />

Ausbau der Verkehrsinfrastruktur zentrale Herausforderung des<br />

Landes. Veranschlagt sind im Haushaltsplanentwurf 2019 insgesamt einschließlich<br />

der Sondervermögen Ausgaben in Höhe von insgesamt 1,74<br />

Mrd. Euro. Hinzu kommt das Digitalisierungssondervermögen von 500<br />

Mio. Euro. Gegenüber dem Nachtragshaushalt 20<strong>18</strong> ist das eine Steigerung<br />

um etwa 5 % oder 82,4 Mio. Euro. Der Anteil der Investitionsausgaben<br />

an den Gesamtausgaben im Kernhaushalt steigt von 33,3 % im Haushalt<br />

2017 um 6,3 % auf 39,6 % im Haushaltsplanentwurf 2019.<br />

Betrugen die Investitionen in Niedersachsens Straßen 2017 noch 413<br />

Mio. Euro, steigen diese um 90 Mio. Euro. Das entspricht einer Steigerung<br />

von 22 %. Mit einer „Sanierungsoffensive Landesstraßen“ will die Landesregierung<br />

den Landesstraßenbauplafond im Haushaltsplanentwurf<br />

2019 um 30 Mio. Euro auf rund 115 Mio. Euro erhöhen.<br />

Auch marode Ortsdurchfahrten profitieren von dem vorliegenden<br />

Haushaltsentwurf: Mit dem nun geplanten „Sonderprogramm Ortsdurchfahrten“<br />

sind für 2019 und 2020 jeweils 15 Mio. Euro vorgesehen.<br />

Hinzu kommt die 2016 gestartete Investitionsoffensive des Bundes, mit<br />

der das hochbelastete und zum Teil in die Jahre gekommene Bundesfernstraßennetz<br />

nachhaltig modernisiert werden soll. Für Niedersachsen<br />

steigen dadurch die Bundesinvestitionen von ca. 560 Mio. Euro (2015) um<br />

fast 80 % auf knapp 1 Mrd. Euro 2019.<br />

Für den kommunalen Straßenbau stehen wie schon 20<strong>18</strong> im kommenden<br />

Jahr 75 Mio. Euro über das Niedersächsische Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz<br />

zur Verfügung. Mit über 817 Mio. Euro bilden die<br />

Mittel für die Finanzierung des Schienenpersonennahverkehrs (SPNV)<br />

und des straßengebundenen öffentlichen Personennahverkehrs den<br />

größten thematischen Einzelposten im MW-Haushalt. Gegenüber dem<br />

Haushalt 20<strong>18</strong> entspricht das einer Steigerung um 21,4 Mio. Euro, der aus<br />

dem Anstieg der Regionalisierungsmittel resultiert. <br />

•<br />

7|20<strong>18</strong>


Aktuell<br />

7<br />

Exkursion<br />

Asphaltstudium – noch sind Plätze frei<br />

Mitte September 20<strong>18</strong> unternahmen<br />

die diesjährigen Teilnehmer<br />

des Weiterbildenden Studiums<br />

Asphalttechnik eine Exkursion zu<br />

der Autobahnbaustelle auf der A1<br />

bei Hamburg-Stillhorn. Am Vortag<br />

fand die Besichtigung eines<br />

Asphaltmisch werks statt. Für die<br />

Staffel 2019 an der Ruhr-Universität<br />

in Bochum sind noch Plätze frei.<br />

Auf der A1 bei Hamburg-Stillhorn wurde<br />

am Besichtigungstag eine Asphaltbinderschicht<br />

auf einer SAMI-Schicht (Stress Absorbing<br />

Mineral Interlayer) gefertigt. Das weiterbildende<br />

Studium wurde vom Deutschen<br />

Asphaltverband e. V. (Bonn) initiiert und vom<br />

Hauptverband der Deutschen Bauindustrie<br />

sowie dem Zentralverband des Deutschen Baugewerbes<br />

mitgetragen. Das Asphaltstudium ist<br />

ein Fernstudium und richtet sich an Ingenieure<br />

in Bauverwaltungen, Prüflaboratorien, Bauunternehmungen<br />

und Ingenieurbüros sowie alle,<br />

Schaut ganz genau hin: Teilnehmerin des Asphaltstudiums<br />

bei der Exkursion auf der A1. (Quelle: DAV)<br />

die ein vertieftes Wissen in der Asphalttechnologie<br />

erwerben wollen. Zulassungsvoraussetzung<br />

ist ein abgeschlossenes Hochschul- oder<br />

Fachhochschulstudium des Bauingenieurwesens,<br />

ein gleichwertiges Ingenieurstudium<br />

oder ein naturwissenschaftliches Studium mit<br />

mindestens zwei Jahren Berufserfahrung.<br />

Da rüber hinaus gibt es Sonderregelungen für<br />

Studierende des Bauingenieurwesens und Personen,<br />

die eine Studieneignung im Beruf oder<br />

auf andere Weise erworben haben.<br />

Den Teilnehmern wird umfangreiches Wissen<br />

zur Bemessung, Ausschreibung und Herstellung<br />

von Asphaltbefestigungen vermittelt,<br />

damit sie auf der Baustelle, bei der Prüfung, bei<br />

Beratungs- und Schlichtungsfragen den Baustoff<br />

Asphalt richtig beurteilen, einsetzen und<br />

behandeln können. Die praxisorientierte Ausbildung<br />

wird durch vorlesungsbegleitende<br />

Lehrbriefe und Praktika unterstützt. Jeder Teilnehmer<br />

erhält nach erfolgreichem Abschluss<br />

ein Zertifikat, das auch von je einem Vertreter<br />

der begleitenden Bauverbände mit unterzeichnet<br />

wird.<br />

Für die Staffel, die 2019 in Bochum beginnt,<br />

sind noch Plätze frei. Weitere Informationen<br />

zum Asphaltstudium stehen auf www.<strong>asphalt</strong>studium.de.<br />

<br />

•<br />

KURZMELDUNGEN<br />

TiefbauLIVE<br />

Vom 5. bis 7. September 2019 findet die<br />

nächste Ausgabe des Fachmessen-Duos<br />

RecyclingAKTIV – Demonstrationsmesse für<br />

Entsorgung und Recycling – und TiefbauLIVE<br />

– Demonstrationsmesse für Straßen- und<br />

Tiefbau – in Karlsruhe statt. Mehr als 200 Aussteller<br />

präsentieren auf dem über 75.000<br />

Quadratmeter großen Freigelände sowie in<br />

den lichtdurchfluteten Messehallen neueste<br />

Anlagen aller Bereiche der Wiederaufbereitung<br />

werthaltiger Stoffe sowie das gesamte<br />

Spektrum an Maschinen des Tiefbaus, insbesondere<br />

des Straßen- und Kanalbaus. •<br />

Topcon<br />

Die Topcon Positioning Group gibt die vollständige<br />

Übernahme der Thunderbuild BV<br />

bekannt. Damit baut der Konzern sein Angebot<br />

im Bereich von Lösungen im Straßenbau<br />

weiter aus. Thunderbuild mit Sitz im niederländischen<br />

Eindhoven entwickelt Logistiksoftware<br />

mit Fokus auf die Asphaltbranche<br />

sowie zusätzliche Anwendungen rund<br />

um den Transport von Schüttgütern. Topcon<br />

möchte mit der Asphalt-Logistiksoftware<br />

von Thunderbuild in Verbindung mit den<br />

eigenen Sensordaten eine umfassende Kontrolle<br />

für den gesamten Asphaltierungsprozess<br />

anbieten.<br />

•<br />

Umweltmaßnahmen<br />

Nachdem im April sowohl für die Küstenautobahn<br />

A20 als auch für die A39 zwischen<br />

Lüneburg und Wolfsburg der erste Planfeststellungsbeschluss<br />

ergangen ist, beginnt die<br />

Straßenbaubehörde (NLStbV) nun damit,<br />

durch die sogenannten CEF-Maßnahmen<br />

(„continous ecological functionality-measures“)<br />

die Umweltverträglichkeit der Projekte<br />

sicherzustellen. <br />

•<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

Der Bund hat Nordrhein-Westfalen weitere<br />

53 Mio. Euro für die Autobahnen und Bundesstraßen<br />

aus dem Bundeshaushalt zugewiesen.<br />

Das Geld gibt es zusätzlich zu den für<br />

dieses Jahr bereits bewilligten Mitteln. Das<br />

Land ruft damit mehr Geld ab, als der Bund<br />

für dieses Jahr ursprünglich zur Verfügung<br />

gestellt hatte. Insgesamt kann Nordrhein-Westfalen<br />

in diesem Jahr mehr als 1,3<br />

Mrd. Euro als Auftragsverwaltung für die<br />

Bundesfernstraßen ausgeben. (Ansatz 20<strong>18</strong>:<br />

1.312,9 Mio. // Ausgaben 2017: 1.280,3 Mio.)•<br />

Zuwanderung<br />

Der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes<br />

begrüßte es, dass die Bundesregierung<br />

für Klarheit bei der Zuwanderung sorgt.<br />

Gleichzeitig betonte der Verband, dass branchenspezifische<br />

Regelungen für Anerkennung<br />

der beruflichen Qualifikation notwendig<br />

sind. Dass das neue Fachkräftezuwanderungsgesetz<br />

Bleiberechtsregelungen vorsieht,<br />

ist ein richtiges Signal und schafft<br />

Klarheit für die Betriebe, so der ZDB. •<br />

7|20<strong>18</strong>


8 Aktuell<br />

BAUSTELLENMELDUNGEN<br />

ËËË B408 Bis Dezember wird die Fahrbahn der B408 grundhaft<br />

erneuert. Im Rahmen der Erneuerung werden die vorhandenen<br />

Oberbauschichten und Entwässerungseinrichtungen<br />

vollständig erneuert. Im Anschluss erfolgt noch die Erneuerung<br />

der Schutzeinrichtungen und der Fahrbahnmarkierung. Die<br />

Baukosten betragen rund 2,3 Mio. Euro und werden von der<br />

Bundesrepublik Deutschland getragen. ËËË B243 Der Erdund<br />

Straßenbau für die B243 von Nüxei in Niedersachsen bis<br />

hinter Mackenrode in Thüringen hat begonnen. Insgesamt sind<br />

rund 200.000 m³ Boden zu bewegen. Der Erdbau wird je nach<br />

Witterung die Zeit bis zum Frühjahr/Sommer 2019 in Anspruch<br />

nehmen. Danach werden die Schichten des Straßenoberbaus<br />

auf der über 5 km langen Baustrecke eingebaut. Parallel dazu<br />

ist für 2019 die Errichtung von Irritationsschutzwänden zum<br />

Schutz der Fauna vorgesehen. Der Anteil des Erd- und Straßenbaus<br />

beträgt 16,5 Mio. Euro. Die Gesamtkosten der Maßnahme<br />

belaufen sich auf 30,3 Mio. Euro und werden von der Bundesrepublik<br />

Deutschland getragen. ËËË B6 Die Sanierung der<br />

B6 in der Ortsdurchfahrt Rhene (Landkreis Wolfenbüttel)<br />

erfolgt ab Mitte Oktober in drei Bauabschnitten. Insgesamt<br />

erstrecken sich die Bauarbeiten auf einer Gesamtlänge von<br />

rund 1.000 m. Das Bauzeitende ist für Mitte Dezember vorgesehen.<br />

Die Baukosten betragen insgesamt rund 1,1 Mio. Euro<br />

und werden vom Bund getragen. ËËË B441 Im Zuge der<br />

B441 finden zwischen Münchehagen und Bad Rehburg (Landkreis<br />

Nienburg) bereits Bauarbeiten unter halbseitiger Verkehrsführung<br />

statt. Seit Ende September, wird die Straße voll<br />

gesperrt. Nach Mitteilung der Landesbehörde für Straßenbau<br />

und Verkehr in Nienburg werden die Fahrbahn und zum Teil<br />

der Rad-/Gehweg erneuert und zwei Querungshilfen hergestellt.<br />

Die Bauarbeiten unter Vollsperrung werden voraussichtlich<br />

bis Ende November andauern. Die gesamte Baumaßnahme<br />

wird voraussichtlich bis Ende September 2019 andauern. Die<br />

Baukosten belaufen sich auf rund 2,5 Mio. Euro. ËËË B1 Der<br />

Erd- und Straßenbau des ersten Teilabschnittes der Ortsumgehung<br />

Coppenbrügge/Marienau (Landkreis Hameln-Pyrmont)<br />

im Zuge der B1 begannen im Oktober. Es ist vorgesehen, ab<br />

der B422 mit dem Trassenneubau der neuen Ortsumgehung<br />

in Richtung Marienau bis zur Schachtebeeke zu beginnen. Ein<br />

Großteil der Brückenbauwerke ist bereits fertiggestellt oder sie<br />

werden bis Ende November fertiggestellt sein. 2021 erfolgen<br />

noch weitere kurzfristige Sperrungen und Umleitungen für die<br />

Anschlüsse der Landesstraße 423 und der Bundesstraße 1 für<br />

den Anschluss an die Neubaustrecke. Die Baukosten für den<br />

Erd- und Straßenbauauftrag betragen rund 13 Mio. Euro. ËËË<br />

Eurobitume<br />

Neue HSE-Empfehlungen<br />

und technische Hinweise<br />

Mit der Veröffentlichung einer verbesserten Vorlade -<br />

m atrix zu Bitumen hat Eurobitume die für die Mitglieder<br />

erstellten umfangreichen Empfehlungen und Hinweise<br />

zu Arbeits-, Umwelt- und Gesundheitsschutz (HSE)<br />

erweitert. Damit will der Verband den sicheren Transport<br />

von Bitumen in ganz Europa auf Straße, Schiene<br />

und per Schiff fördern.<br />

VORLADEMATRIX BITUMEN FÜR STRASSEN-, SCHIENEN- UND SCHIFFSTRANSPORT; UN 3257 (KLASSE 9, III)<br />

DER TANKRAUM MUSS VOR DER BELADUNG MIT HEISSEM BITUMEN FREI SEIN VON WASSER!<br />

Vorladung<br />

Straßenbaubitumen<br />

Straßenbaubitumen<br />

für<br />

Weiche Sorten, Polymermodiiziertmodiizierte<br />

besondere Oxidations-<br />

Harte Industrie-<br />

Andere<br />

10/20 & viskositäts-<br />

Gummi-<br />

Penetration ≥250<br />

20/30 bis<br />

Zu laden<br />

160/220 bezeichnete Sorten Bitumen 1) Bitumen Anwendungen 2) bitumen bitumen Produkte 3,4)<br />

10/20 P P P P P P P SC<br />

Straßenbaubitumen<br />

20/30 bis 160/220 P P P P P P P SC<br />

Weiche Sorten, Penetration ≥250 & viskositätsbezeichnete Sorten P P P P P SC<br />

Polymermodiizierte Bitumen 1) P P P P P SC<br />

Gummimodiizierte Bitumen P P P P SC<br />

P<br />

Straßenbaubitumen für besondere Anwendungen 2) P P 1) P SC<br />

Oxidationsbitumen P 1) P SC<br />

P P 1)<br />

Harte Industriebitumen P 1) 1) P P P SC<br />

Andere Produkte 3,4)<br />

Zu beachten: Restbestände an Bitumen und der Innenraum des Tanks können heiß sein!<br />

1) Anweisungen des Herstellers beachten, ggfs. Rücksprache mit dem Hersteller erforderlich.<br />

2) Straßenbaubitumen für besondere Anwendungen schließen Bitumen ein, die für die Herstellung anderer Produkte, z.B. Emulsionen, Dachprodukte, etc. verwendet werden.<br />

3)<br />

4)<br />

Beispiele: - Wasserhaltige Produkte (z.B. Emulsionen; Gefahr des Überschäumens)<br />

- Produkte mit einem Flammpunkt unter 150 °C (z.B. Fluxöl, geluxte Bitumen, Schweröl; Explosionsgefahr)<br />

Einschließlich aller nach EU CLP-Verordnung als krebserzegend, erbgutverändernd, fruchtbarkeitsgefährdend (CMR-Stofe) oder als persistent, bioakkumulierend, toxisch (PBT-Stofe) identiizierter Vorladungen.<br />

Die Reinigung muss Restmengen soweit entsorgen, dass ihr Anteil am endgültig erwarteten Ladevolumen < 0,1% liegt.<br />

P Bei Entladung sind Restmengen zu entleeren und der Auslaufstutzen ist zu säubern. Geringe Restmengen, z.B. an den Wänden, sind als unschädlich anzusehen. Als Grenzen werden 1 bis 2 Massen-% genannt.<br />

Das Fahrzeug muss inspiziert und falls erforderlich gereinigt werden, oder zunächst mit einem zulässigen Produkt gespült werden. Die Anweisungen des Herstellers des Vorladeproduktes sind zu beachten.<br />

SC Vollständige oder spezielle Reinigung durch Fachirma erforderlich, ein Bericht der Reinigung sollte gefordert werden. Nach Reinigung des Tanks sollten die Maßnahmen zur Wiederinbetriebnahme des Tanks befolgt werden.<br />

By consulting and/or using this publication, the user acknowledges and agrees to be bound by the following stipulations. Eurobitume has made considerable eforts to compile this publication on the basis of reliable sources. However, Eurobitume cannot and does not guarantee the completeness,<br />

accuracy, reliability and efectiveness of the information contained in this publication for whatever purpose. Furthermore, the content of this publication may be changed, suspended, revised and/or removed by Eurobitume, at its sole discretion, at any time for whatever reason and without notice. Finally,<br />

but for cases of fraud, neither Eurobitume nor its members are liable for any loss, damages or injury whatsoever relating to the consultation or use of this publication, or the inability to do so. Eurobitume, June 20<strong>18</strong>, info@eurobitume.eu<br />

Authorised copy provided by Eurobitume member Universiteit Antwerpen (Faculty of Applied Engineering)<br />

Neben nützlichen Informationen zur Europäischen Verordnung zur<br />

Klassifizierung, Kennzeichnung und Verpackung enthält die neue<br />

Eurobitume-Vorladematrix auch deutlichere Information zur Gruppierung<br />

der Bitumen für die Beladung, erweiterte Informationen in den<br />

Fußnoten und eine benutzerfreundliche Darstellung der Tabelle durch<br />

ein Ampelsystem, das die bisher verwendeten Kennzeichnungen ersetzt.<br />

Die neue Vorladematrix ist auf der Website von Eurobitume zum<br />

Download in sechs Sprachen verfügbar: Neben Englisch, Französisch,<br />

Deutsch, Italienisch auch in Spanisch und Portugiesisch.<br />

Außerdem hat Eurobitume die erste einer Reihe von technischen<br />

Informationen erstellt, die wichtige Hinweise und praktische Informationen<br />

zu verschiedenen Prüfverfahren für Bitumen und bitumenhaltige<br />

Bindemittel enthalten. Die ersten vier technischen Informationen behandeln<br />

das Biegebalkenrheometer (BBR), die Prüfung des komplexen Schermoduls<br />

(G*) und des Phasenwinkels im Dynamischen Scherrheometer<br />

(DSR), die MSCRT-Prüfung und den Druckalterungsbehälter (PAV). Alle<br />

Informationen sind kostenlos als PDF-Dokumente auf der Website www.<br />

eurobitume.eu verfügbar, derzeit in den Sprachen Englisch, Französisch<br />

und Deutsch. Zusätzliche Sprachversionen sowie weitere technische<br />

Informationen zu anderen Prüfverfahren sind geplant und werden auf<br />

der Eurobitume-Website zur Verfügung gestellt.<br />

•<br />

Foto: DAV/Hin<br />

Quelle: Eurobitume<br />

7|20<strong>18</strong>


Aktuell<br />

9<br />

Arbeitskreis Baufachpresse<br />

Expertenrunde trifft sich in Weimar<br />

Anfang Oktober traf sich der<br />

Arbeitskreis Baufachpresse zu<br />

seiner Jahrestagung in Weimar. Die<br />

Baufachpresse ist als anerkannter<br />

Berufsverband ein einzigartiges<br />

Kommunikationsnetzwerk. Die baupublizistisch<br />

tätigen Mitglieder<br />

decken nahezu das gesamte<br />

Spektrum des Bauens ab. Den rund<br />

80 Teilnehmern bot sich ein<br />

abwechslungsreiches Programm.<br />

Der Gefahrstoffexperte der BG BAU, Walter<br />

Gunreben, zeigte Präventionsmöglichkeiten im<br />

Umgang mit Asbest und Staub auf.<br />

Neben einer Exkursion zum neuen Bauhaus<br />

Museum, zum Stadtschloss Weimar<br />

und der Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek,<br />

standen auch Fachvorträge auf dem Programm.<br />

So ging es beispielsweise um die Auswirkungen<br />

der Datenschutz-Grundverordnung<br />

(DSGVO) auf die journalistische Arbeit sowie<br />

um die Gefahren durch Quarzstaub und Asbest.<br />

Rechtsanwalt Florian Eckart (Heussen Rechtsanwaltsgesellschaft,<br />

München) wies darauf hin,<br />

dass die DSGVO auf die Datenverarbeitung für<br />

journalistische Zwecke nur eingeschränkt<br />

anwendbar sei. Auch beim Umgang mit Fotografien<br />

gelte nach wie vor das Verbot mit<br />

Erlaubnisvorbehalt, welches eine gesetzliche<br />

Ermächtigungsgrundlage oder das Vorliegen<br />

einer Einwilligung in die Verarbeitung erforderlich<br />

mache. Der Gefahrstoffexperte der BG BAU,<br />

Walter Gunreben, zeigte Präventionsmöglichkeiten<br />

im Umgang mit Asbest und Staub auf.<br />

Immerhin gebe es jedes Jahr 30 Todesfälle,<br />

hervorgerufen durch die Arbeit mit mineralischen<br />

Mischstäuben. Hilfreich sei der Einsatz<br />

von Vorabscheidern und Staubsaugern, so<br />

Gunreben und er machte deutlich: „Besen sollten<br />

tabu sein!“ Besonders wies er auf die positiven<br />

Branchenlösungen hin, wie beispielsweise<br />

im Asphaltbereich.<br />

•<br />

Top 5<br />

Rank List der 5 meistgelesenen<br />

Artikel der letzten Asphaltausgabe<br />

1. Seite 26<br />

Asphaltbauweise für<br />

die Zukunft?<br />

2. Seite 21<br />

Max von Devivere bei<br />

Eurobitume Benelux<br />

3. Seite 12<br />

Einsatzmöglichkeit<br />

alternativer Prüfverfahren<br />

ohne Lösemittel<br />

4. Seite 4<br />

„Ich bin ganz sicher<br />

Deutschlands größter<br />

Asphalt-Fan“<br />

5. Seite 41<br />

Kaltrecycling statt<br />

Baustoff-Tourismus<br />

Rund 80 Teilnehmer nahmen an dem diesjährigen Treffen des<br />

Arbeitskreises Baufachpresse teil. (Quelle: DAV/Hin)<br />

7|20<strong>18</strong>


10 Aktuell<br />

Highspeed-Radwege<br />

BMVI stellt 25 Millionen Euro bereit<br />

Ab sofort können Bundesländer Fördermittel für Radschnellwege<br />

abrufen. Die Länder haben den dafür<br />

erforderlichen Förderkriterien zugestimmt. Bundesverkehrsminister<br />

Andreas Scheuer ist zufrieden: „Mit den<br />

neuen Highspeed-Radwegen bringen wir Radler auf die<br />

Überholspur.“<br />

Radschnellwege sind mindestens 10 km lang und zwischen 3 m (einspurig) und<br />

4 m (zweispurig) breit. (Quelle: ADFC)<br />

Radschnellwege sind eine echte Alternative für längere Strecken – auch<br />

für Pendler. Auf Highspeed-Radwegen – exklusiv für sie reservierten<br />

Strecken – kommen Radfahrer sauber, schnell und sicher ans Ziel. Radschnellwege<br />

sind mindestens zehn Kilometer lang; haben prognostiziert<br />

2.000 Fahrradfahrten täglich; sind mindestens zwischen 3 m (einspurig)<br />

und 4 m (zweispurig) breit; sind von anderen Verkehrsmitteln getrennt;<br />

haben sichere und komfortable Kreuzungspunkte; haben eine hohe<br />

Belagsqualität und eine geringe Steigung. Damit sind Radschnellwege<br />

besonders für urbane Räume und Metropolregionen interessant. Sie eignen<br />

sich für Pendlerverkehre, helfen dabei, Staus zu vermeiden und den<br />

Verkehr insgesamt zu verflüssigen. Sie reduzieren Lärmbelastung und<br />

Schadstoffemissionen und leisten damit einen Beitrag zum Klimaschutz.<br />

Der Bund beteiligt sich mit durchschnittlich 75 % an den Kosten für die<br />

Planung und den Bau von Radschnellwegen. Gefördert werden auch der<br />

Umbau von Kreuzungspunkten sowie die Sicherheitsausstattung der<br />

Wege inklusive Beleuchtung. Interessierte Gemeinden können beim jeweiligen<br />

Land Anträge stellen. Dieses beantragt dann die Bundesförderung.<br />

Einige Bundesländer haben bereits Machbarkeitsstudien erstellt, auf deren<br />

Basis schnell Finanzhilfen für die Gemeinden beantragt werden können.<br />

Um den Bau von Radschnellwegen in der Baulast der Länder und<br />

Kommunen überhaupt ermöglichen zu können, hat der Bund das Bundesfernstraßengesetz<br />

geändert. Nachdem nun alle Bundesländer den<br />

gemeinsam erarbeiteten Förderkriterien zugestimmt haben, sind die<br />

Mittel frei. Weitere Informationen bietet das Internet unter: www.bmvi.<br />

de/Radschnellwege <br />

•<br />

#AsphaltAdvantages<br />

84<br />

COMFORT<br />

Asphalt is the ideal material<br />

7|20<strong>18</strong><br />

for bicycle paths<br />

AsphaltAdvantages.com


Termine<br />

Messen, Ausstellungen & Veranstaltungen<br />

11<br />

November 20<strong>18</strong><br />

12.–13.11. Aachen<br />

DAV-Regionalversammlung West<br />

www.<strong>asphalt</strong>.de<br />

Vorschau 2019<br />

11.–13.2. Willingen<br />

DAV/DAI-Asphaltseminar<br />

www.<strong>asphalt</strong>.de<br />

13.11. Rastatt<br />

DAV-Informationsveranstaltungen<br />

www.<strong>asphalt</strong>.de<br />

20.11. Hamm<br />

DAV-Informationsveranstaltungen<br />

www.<strong>asphalt</strong>.de<br />

22.11. Nürnberg<br />

Nachträge – Vertragsabweichungen<br />

und deren Ursachen erkennen und<br />

richtig anpacken!<br />

www.bvmb-service.de/seminare<br />

27.11. Hannover<br />

VOB/B – Grundlagen und Praxistipps<br />

für Jungbauleiter/innen<br />

www.bvmb-service.de/seminare<br />

27.11. Chemnitz<br />

DAV-Informationsveranstaltungen<br />

www.<strong>asphalt</strong>.de<br />

28.–30.11. Berlin<br />

9. ForumMIRO<br />

www.bv-miro.org<br />

Dezember 20<strong>18</strong><br />

3.12. Hofheim<br />

Effiziente Straßenerhaltung mit System<br />

www.verkehrs-akademie.de<br />

4.12. Mannheim<br />

Effiziente Straßenerhaltung mit System<br />

www.verkehrs-akademie.de<br />

5.12. Linstow<br />

DAV-Informationsveranstaltungen<br />

www.<strong>asphalt</strong>.de<br />

4.–5.4. Opatija (Croatia)<br />

6th International Seminar<br />

“Asphalt pavements 2019”<br />

www.h-a-d.hr<br />

8.–14.4. München<br />

bauma<br />

www.bauma.de<br />

4.–5.7. N.N.<br />

DAV-Regionalversammlung Bayern<br />

www.<strong>asphalt</strong>.de<br />

12.–14.5. Madrid (Spanien)<br />

E&E Kongress<br />

www.eapa.org<br />

5.–7.9. Karlsruhe<br />

TiefbauLIVE<br />

www.tiefbaulive.com<br />

27.–29.11. Bled, Slovenia<br />

17th Colloquium on Asphalt,<br />

Bitumen and Pavements<br />

www.zdruzenje-zas.si<br />

Vorschau 2020<br />

14.–16.1. Essen<br />

Infratech<br />

www.infratech.de<br />

12.–14.2. Berchtesgaden<br />

20. Deutsche Asphalttage<br />

www.deutsche-<strong>asphalt</strong>tage.de<br />

12.–14.5. Madrid (Spanien)<br />

E&E Kongress<br />

www.eapa.org<br />

26.–29.8. Homberg/Nieder-Ofleiden<br />

Steinexpo<br />

www.steinexpo.eu<br />

7|20<strong>18</strong>


12 Schwerpunkt: Offenporige Asphalte<br />

Sanddosierung<br />

Verbesserung<br />

Offenporiger Asphalte<br />

7|20<strong>18</strong>


Schwerpunkt: Offenporige Asphalte<br />

13<br />

In den letzten Jahren wurden einerseits immer mehr zusätzliche Streckenabschnitte bei<br />

Erneuerungsmaßnahmen mit Offenporigem Asphalt (PA) ausgeführt, die bisher nicht<br />

in PA-Bauweise erstellt wurden, als auch andererseits bestehende PA-Strecken erneuert<br />

oder instand gesetzt, wodurch zumindest in einigen Regionen deutlich mehr PA eingebaut<br />

wurde. Diese Entwicklung wird wohl auch längerfristig andauern, sodass in diesem<br />

Beitrag sowohl auf die generelle Entwicklung der PA-Bauweise, aber insbesondere auf<br />

die derzeitigen Herausforderungen bei PA-Bauweisen und nötige Verbesserungen eingegangen<br />

wird.<br />

Von Lars Neutag<br />

Asphaltdeckschichten aus Offenporigem Asphalt (PA)<br />

werden eingesetzt, wenn besondere Anforderungen<br />

an die Minderung des Verkehrslärms gestellt werden.<br />

Dies wird durch einen erhöhten Hohlraumgehalt in der<br />

fertigen Schicht erzielt, wodurch die Reifen-Fahrbahn-Geräusche<br />

deutlich reduziert werden. Für PA gilt in Verbindung<br />

des [ARS 5/2002] und [ARS 3/2009] bei einem Größtkorn<br />

von 8 mm ein D StrO Korrekturwert von -5dB (A). Auf<br />

Grundlage dieser Definition ist der PA, bei einem geforderten<br />

D StrO Korrekturwert von -5dB(A) in Planfeststellungsbeschlüssen,<br />

als alternativlose Bauweise anzusehen,<br />

da diese Korrekturwerte keine andere Bauweise aufweist.<br />

Das grundsätzliche Ziel von Offenporigen Asphalten<br />

(PA) ist die dauerhafte Lärmreduzierung. Prinzipiell ist der<br />

Offenporige Asphalt keine neue Bauweise. In Deutschland<br />

ist das erste Merkblatt 1991 erschienen [M OPA 1991].<br />

Hierbei ist jedoch zu berücksichtigen, dass eine stetige<br />

(Weiter-)Entwicklung stattgefunden hat, so dass die ersten<br />

PA-Konzepte nicht unmittelbar mit den heutigen<br />

Konzepten zu vergleichen sind. Des Weiteren ist zu<br />

beachten, dass die PA-Konzepte in Deutschland nicht mit<br />

den Konzepten aus benachbarten Ländern (z.B. den Niederlanden)<br />

vergleichbar sind.<br />

Nachfolgend sind die Veränderungen in der Konzeption<br />

über die Jahre kurz skizziert (vgl. Abbildung 1).<br />

INFO<br />

Dieser Fachbeitrag<br />

basiert auf einem Vortrag,<br />

gehalten auf dem<br />

DAV/DAI-Asphaltseminar<br />

20<strong>18</strong> in Willingen<br />

Es ist zu beachten, dass die PA-Konzepte in Deutschland<br />

nicht mit denen benachbarter Länder vergleichbar sind.<br />

In der ersten Generation von PA lag der Mindesthohlraumgehalt<br />

am Mischgut im Rahmen der Erstprüfung bei<br />

<strong>18</strong> Volumenprozent (V.-%) und in der fertigen Schicht bei<br />

15 V.-%. Hier wurde über das [ARS 14/1991] ein D StrO -Korrekturwert<br />

von -5dB (A) für vier Jahre bei einem Größtkorn<br />

von 8 mm definiert. Neben den Polymermodifizier-<br />

Der Einbau auf dem duraBASt<br />

erfolgte im Oktober 2017 durch<br />

Dr. Fink-Stauf. (Quelle: DAV)<br />

7|20<strong>18</strong>


14<br />

Schwerpunkt: Offenporige Asphalte<br />

ten Bitumen waren auch Straßenbaubitumen zulässig.<br />

Grundsätzlich war eine Sanddosierung zugelassen und<br />

der Mindestbindemittelgehalt lag bei 5,2 Masseprozent<br />

(M.-%).<br />

Die zweite Generation der PA-Bauweise wies einen<br />

Mindesthohlraumgehalt am Mischgut im Rahmen der<br />

Erstprüfung und in der fertigen Schicht von 22 V.-% auf.<br />

Hierüber wurde dem PA mit 8 mm Größtkorn der zugehörige<br />

D StrO -Korrekturwert von -5dB (A) für sechs Jahre<br />

zugewiesen [ARS 05/2002]. Die Verwendung von Straßenbaubitumen<br />

wurde ausgeschlossen, der Anteil < 2 mm in<br />

der Sieblinie wurde eingeschränkt und der jeweilige<br />

Nennkorn-Anteil (z. B. 5/8 mm beim PA mit 8 mm Größtkorn)<br />

deutlich erhöht sowie der Mindestbindemittelgehalt<br />

angehoben.<br />

Bei der dritten und derzeit in Anwendung befindlichen<br />

Generation wurde der Mindesthohlraumgehalt im<br />

Rahmen der Erstprüfung um weitere 2 V.-% auf 24 V.-%<br />

angehoben. Zusätzlich ist der Anteil > 2 mm um weitere<br />

5 M.-% erhöht worden, so dass derzeit hier 90–95 M.-%<br />

vorliegen müssen. Der Nennkorn-Anteil wurde um weitere<br />

10 M.-% erhöht und der Mindestbindemittelgehalt<br />

weiter angehoben. Des Weiteren wird ausschließlich ein<br />

40/100-65-Bitumen verwendet. Resultierend wurde<br />

damit über das [ARS 03/2009] dem PA mit einem Größtkorn<br />

von 8 mm ein zugehöriger D StrO -Korrekturwert von<br />

-5dB (A) für acht Jahre zuerkannt.<br />

Zusammenfassend dargestellt zeigt die historische<br />

Entwicklung, dass die Mindesthohlraumgehalte und<br />

Angaben zur akustischen Wirksamkeit über die Jahre iterativ<br />

angepasst worden sind. Die derzeitigen minimalen<br />

Anforderungen an den Hohlraumgehalt in der fertigen<br />

Schicht liegen bei mindestens 22 V.-%. Demgegenüber<br />

liegt für das Asphaltmischgut abzüglich aller Toleranzen<br />

ein absoluter Mindesthohlraumgehalt von 21 V.-% vor.<br />

Dies hat zur Folge, dass ein gerade noch konformes<br />

Mischgut mit 21 V.-%, welches mit dem Zielverdichtungsgrad<br />

von 100 % verdichtet wird, unterhalb des minimalen<br />

Hohlraumgehaltes in der fertigen Schicht liegt. Dies ist<br />

insbesondere aus Sicht eines erhöhten Einbaurisikos des<br />

Auftragnehmers nicht zielführend, da hier ein Verdichtungsgrad<br />

von deutlich kleiner 100 % anzustreben wäre<br />

und dies nachfolglich auch nicht im Interesse des Auftraggebers<br />

sein kann.<br />

Grundsätzlich liegen also bei PA-Bauweisen auch die<br />

geforderten Lärmreduktionen von -5 dB (A) bei einem<br />

Hohlraumgehalt von <strong>18</strong> (Marshall-Probekörper) und 15<br />

V.-% (fertige Schicht) vor. Jedoch ist hier die akustische<br />

Wirksamkeit von entscheidender Bedeutung. Somit kann<br />

davon ausgegangen werden, dass der PA mit 15 % V.-%<br />

in der fertigen Schicht zuzüglich eines Vorhaltemaßes von<br />

x V.-% die gewünschte Lärmreduktion über die geforderte<br />

Liegedauer erfüllt. Das Vorhaltemaß wird aus verschiedenen<br />

Gründen benötigt. Einmal kann so der Ver-<br />

Abbildung 1: Historische Entwicklung der Anforderungen an PA (Quelle: Behle)<br />

TL Asphalt-StB <strong>07</strong><br />

(01.01.2009)<br />

TL Asphalt-StB 20<strong>18</strong>/<br />

M OPA 20<strong>18</strong><br />

M OPA 1991 M OPA 1998<br />

1. Schritt<br />

1986 bis 1998<br />

50/70, 70/100, PmB 45, PmB 65<br />

> 2 mm: 80–90 M.-%<br />

> 5 mm: 50–75 M.-%<br />

Dicke: 3,0–4,0 cm<br />

B ≥ 5,2 M.-%<br />

H MPK ≥ <strong>18</strong> Vol.-%<br />

H BK ≥ 15 Vol.-% (K ≥ 97 %)<br />

2. Schritt<br />

1998 bis 2009<br />

PmB 45, PmB 65<br />

> 2 mm: 85–90 M.-%<br />

> 5 mm: 75–85 M.-%<br />

Dicke: 3,0–4,0 cm<br />

B = 5,5 bis 6,8 M.-%<br />

H MPK ≥ 22 Vol.-%<br />

H BK : ≥ 22 Vol.-% (K ≥ 97%)<br />

M OPA 2013<br />

3. Schritt<br />

2009 bis 20<strong>18</strong> (?)<br />

40/100–65, (GmB)<br />

> 2 mm: 90–95 M.-%<br />

> 5,6 mm: 85–95 M.-%<br />

Dicke: 4,5–5,0 cm<br />

B min ≥ 6,5 M.-%<br />

H MPK ≥ 24 Vol.-%<br />

H BK ≥ 22 Vol.-% (K ≥ 97%)<br />

4. Schritt<br />

20<strong>18</strong> bis …<br />

Bitumen …<br />

> 2 mm …<br />

> 5,6 mm …<br />

Dicke …<br />

B min ≥ …<br />

H MPK ≥ …<br />

H BK ≥ …<br />

K ≥ …<br />

1991 1993 1995 1997 1999 2001 2003 2005 20<strong>07</strong> 2009 2011 2013 2015 2017 2019<br />

ARS 14/1991<br />

vom 25.04.1991<br />

OPA 0/8: -5 dB (A), 4 Jahre<br />

OPA 0/11: -4 dB (A)<br />

ARS 05/2002 (1. Statuspapier)<br />

vom 26.03.2002<br />

OPA 0/8: -5 dB (A), 6 Jahre<br />

OPA 0/11: -4 dB (A), 6 Jahre<br />

ARS 03/2009 (2. Statuspapier)<br />

vom 31.03.2009<br />

PA 8: -5 dB (A), 8 Jahre<br />

PA 11: -4 dB (A), 8 Jahre<br />

Erster Wert: -DStro<br />

Zweiter Wert: akustische Nutzungsdauer<br />

auf zweibahnigen Straßen<br />

7|20<strong>18</strong>


Schwerpunkt: Offenporige Asphalte<br />

15<br />

schmutzung des Offenporigen Asphaltes (z. B. Reifenabrieb,<br />

Straßenschmutz) entgegengewirkt werden, der eine<br />

Verringerung des Hohlraumgehaltes über die Liegedauer<br />

bewirkt, wobei dies bei regelmäßiger Reinigung des PA<br />

durch den Auftraggeber ggf. auch in geringem Umfang<br />

auftreten würde. Andererseits nimmt die Lärmreduktion<br />

durch Kornausbrüche an der Oberfläche ab. Diese<br />

Abnahme der Lärmreduktion kann mit Bauweisen, die<br />

eine verbesserte mechanische Verzahnung bzw. höhere<br />

bautechnische Nutzugsdauer aufweisen, reduziert werden.<br />

Somit stehen die akustische Wirksamkeit und die<br />

technische Nutzungsdauer zueinander in einem Spannungsfeld,<br />

wobei in den letzten Jahren sicherlich schwerpunktmäßig<br />

eine Erhöhung der anfänglichen akustischen<br />

Wirksamkeit im Vordergrund stand und die bautechnische<br />

Nutzungsdauer weniger Beachtung fand.<br />

Grundlegendes und<br />

derzeitige Herausforderungen<br />

In den letzten Monaten und Jahren haben sich bei den<br />

PA-Bauweisen vermehrt grundsätzliche, aber auch aktuelle<br />

Herausforderungen herauskristallisiert. Diese Punkte<br />

sind nicht für alle Regionen in Deutschland maßgeblich,<br />

aber in den großen Ballungsräumen mit häufigerem Einsatz<br />

von PA-Bauweisen liegen diese nahezu ausnahmslos<br />

vor. Im Weiteren werden diese Herausforderungen näher<br />

beleuchtet.<br />

Aufgrund der derzeit stark erhöhten Anzahl an<br />

PA-Baumaßnahmen ist die reine Verfügbarkeit von<br />

PA-Splitten kaum gegeben. Der Bedarf kann zumeist regional<br />

oder in Teilen sogar national nicht mehr bedient<br />

werden. Diese Entwicklung an einem erhöhten Bedarf an<br />

PA-Splitten ist konträr zu den rückläufigen Produktionsmengen<br />

von PA-Splitten an verschiedenen Steinbrüchen.<br />

In vielen Steinbrüchen wird weniger PA-Splitt produziert<br />

und in einigen wird auf die Produktion von PA-Splitten<br />

grundsätzlich verzichtet, da der erhöhte Aufwand in der<br />

Aufbereitung in Kombination mit den dadurch bedingten<br />

geringen Produktionsmengen und des auf der anderen<br />

Seite derzeit erhöhten Bedarfs an Gesteinskörnungen zu<br />

diesem Umdenken in der Aufbereitung der Gesteinskörnungsindustrie<br />

geführt hat. Nicht selten fehlen PA-Splitte,<br />

mit denen über Jahre sehr gute Erfahrungen gesammelt<br />

worden sind, und es müssen PA-Splitte, die seltener und<br />

in Einzelfällen auch noch gar nicht verwendet wurden,<br />

berücksichtigt werden. Mittlerweile stellt die Verfügbarkeit<br />

einer ausreichenden Menge von PA-Splitten in der<br />

Angebotsphase einen essenziellen, wenn nicht sogar den<br />

entscheidenden Wettbewerbsvorteil bei der Auftragsvergabe<br />

von PA-Bauweisen dar. Diese Situation wird zusätzlich<br />

durch teilweise extrem kurze Zeitspannen zwischen<br />

Ausschreibung und Submission bzw. Baustart verschärft.<br />

In Tabelle 1 sind exemplarisch für drei Baumaßnahmen<br />

aus dem Jahre 2017 typische Zeitspannen dargestellt.<br />

Für einzelne Maßnahmen sind nur zwei Wochen bis<br />

zur Submission vorhanden. In dieser Zeit ist es nahezu<br />

ausgeschlossen, eine entsprechende Menge PA-Splitt zu<br />

Einen großen Einfluss auf den<br />

resultierenden Hohlraumgehalt weist<br />

die Kantenfestigkeit der PA-Splitte auf.<br />

sichern, insbesondere bei einer geforderten Menge von<br />

über 10.000 t. Eine mögliche Überprüfung von geeigneten<br />

PA-Splitten nebst Erstprüfungserstellung ist hier nicht<br />

möglich. Durch häufige regionale, auch teilweise veränderte<br />

Anforderungen in den Ausschreibungen kann nicht<br />

immer auf bestehende Erstprüfungen zurückgegriffen<br />

werden bzw. müssen neue Konzepte aufgrund der oben<br />

geschilderten Gesteinsproblematik umgesetzt werden.<br />

Jedoch ist nicht nur die reine Zeit bis zur Submission entscheidend,<br />

in der verbindlich die Liefermengen zwischen<br />

Gesteinslieferant und Asphaltproduzent fixiert werden<br />

müssen. Die Zeitspanne von der Ausschreibung bis zum<br />

Baustart ist von ebenso entscheidender Bedeutung. Im<br />

Regelfall liegen zur Ausschreibung oder zum Submissionstermin<br />

nicht die komplett benötigten PA-Splitte für<br />

die Maßnahme vor, sondern müssen noch (ergänzend)<br />

aufbereitet werden. Bei den vorliegenden Zeitspannen<br />

von ein bis 2,5 Monaten von Submission bis Baustart ist<br />

somit ggf. eine nachträgliche Produktion nötig. Bei den<br />

vorhandenen Zeitspannen ist auch hier wieder eine<br />

Begrenzung vorhanden, da in einem Monat die erforderlichen<br />

Mengen nicht immer produziert werden können.<br />

Im Rahmen von PA-Bauweisen liegen auch immer wieder<br />

Besonderheiten in der geforderten Mischgutkonzeption<br />

vor. In einigen Regionen werden explizit erhöhte Bindemittelvolumen<br />

von 12 V.-% gefordert. Diese erhöhten<br />

Bindemittelvolumina führen nicht mit allen verfügbaren<br />

PA-Splitten zu prozesssicheren Mischgütern, mit denen<br />

derzeit der geforderte Mindesthohlraumgehalt von<br />

22 V.-% in der fertigen Schicht zielsicher eingehalten werden<br />

kann. Bei den erhöhten Bindemittelvolumen zeigt<br />

sich auch eine erhöhte Verdichtungswilligkeit insbesondere<br />

beim realen Einbau. Diese verbesserte Verdichtbarkeit<br />

weisen aber die Laborverdichtungen (siehe auch<br />

unten Prüf- und Labortechnik) im Rahmen der Erstprüfungen<br />

nicht zwangsläufig auf, sodass hier der reine<br />

Übertrag der Hohlraumgehalte des Mischgutes auf die<br />

fertige Schicht teilweise verloren geht. Zwangsläufig<br />

muss bei den erhöhten Bindemittelvolumen die Verdichtungsarbeit<br />

beim Einbau reduziert werden (z. B. größerer<br />

Abstand der Walzen von der Bohle), um die geforderten<br />

Hohlraumgehalte zu erreichen. Dadurch sind die resultie-<br />

7|20<strong>18</strong>


16<br />

Schwerpunkt: Offenporige Asphalte<br />

Ausschreibung Submission Baustart Fläche (m²) Einbaudicke (cm) PA-Splitt (t)<br />

10.<strong>07</strong>. 21.<strong>07</strong>. 05.10. 54.600 4 3.500<br />

16.06. <strong>18</strong>.<strong>07</strong>. <strong>18</strong>.09. 35.000 4,5 2.500<br />

30.03. 14.04. 10.05. 165.850 4,5 11.900<br />

Tabelle 1: Typische Zeitspannen bei PA-Bauweisen (Beispiele aus dem Jahr 2017)<br />

Gestein Art 25 auf 50 Schläge (%) 50 auf 75 Schläge (%) Gesamt (%) SZ<br />

Diabas Nennkorn 5/8 -1,2 -1,2 2,4 12,6<br />

Rhyolith Nennkorn 5/8 -5,8 -2,5 8,3 17,9<br />

Tabelle 2: Entwicklung Nennkorn in Abhängigkeit der Schlagzahl – MPK [Klein]<br />

Gestein Art 25 auf 50 Schläge (%) 50 auf 75 Schläge (%) Gesamt (%) SZ<br />

Diabas „Unterkorn” 2/5 1,4 1,2 2,6 12,6<br />

Rhyolith „Unterkorn” 2/5 4,2 2 6,2 17,9<br />

Tabelle 3: Entwicklung „Unterkorn“ in Abhängigkeit der Schlagzahl – MPK [Klein]<br />

renden PA-Schichten jedoch nicht bestmöglich verdichtet<br />

und weisen sicherlich nicht die gewünschte bautechnische<br />

Nutzugsdauer im Vergleich zu einer optimalen<br />

Verdichtung auf. Diese Thematik wird durch die häufigere<br />

Verwendung von immer größeren Schichtdicken verschärft.<br />

PA-Schichten mit einer größeren Schichtdicke<br />

(> 5 cm) weisen ebenfalls eine bessere Verdichtbarkeit<br />

auf, was wiederum zu den oben genannten geringeren<br />

Hohlraumgehalten in der fertigen Schicht bzw. zu den<br />

skizzierten geringeren Verdichtungen der PA Bauweise<br />

führt. Beide Punkte sind sicherlich nicht erwünscht.<br />

Grundsätzlich sind auch aufgrund der geringeren Verfügbarkeit<br />

von PA-Splitten die Fragestellungen entstanden,<br />

ob hier nicht die Anforderungen an die PA-Splitte<br />

und hier insbesondere die Kornform bzw. die Plattigkeit<br />

mit geringeren Anforderungen belegt werden sollten. Im<br />

[M OPA 2013] ist explizit eine Kornformkennzahl (SI-Wert)<br />

von zehn und in einigen Ausschreibungen von acht gefordert.<br />

In der Vergangenheit ist jedoch bei unterschiedlichen<br />

Untersuchungen festgestellt worden, dass der reine<br />

SI-Wert nicht immer einem unmittelbaren Einfluss auf die<br />

PA-Mischgutkonzeption und hier insbesondere auf den<br />

Hohlraumgehalt unterliegt. Daraus jedoch unmittelbar<br />

abzuleiten, dass der SI-Wert für den PA komplett auf den<br />

SI-Wert von 15 aus der TL Asphalt-StB <strong>07</strong>/13 anzupassen<br />

wäre, ist aus der Sicht des Verfassers zu kurz gedacht.<br />

Sicherlich kann eine Veränderung des SI-Wertes toleriert<br />

werden, jedoch sollte hierbei sicherlich eine Art zweite<br />

Ebene eingefügt werden. Einen großen Einfluss auf den<br />

resultierenden Hohlraumgehalt weist die Kantenfestigkeit<br />

der PA-Splitte auf. Bei mutmaßlich „weicheren“<br />

Gesteinen und geringeren Kantenfestigkeiten ist eine<br />

höhere Nachverfeinerung der Gesteine zu erwarten. Dieser<br />

Einfluss einer erhöhten Nachverfeinerung in Kombination<br />

mit einem verändertem SI-Wert von 15 ist sicherlich<br />

nicht zielführend, um prozesssichere und gewünschte<br />

Hohlraumgehalte bei PA-Mischgütern zu erreichen. Diese<br />

Kantenfestigkeit ist z. B. indirekt über den Schlagzertrümmerungswert<br />

(SZ-Wert) abzuleiten. Dies wurde auch in<br />

der Arbeit von [Klein] analysiert. Hierbei wurde unter<br />

anderem die Nachverfeinerung des Nennkorns 5/8 eines<br />

PA 8 bei unterschiedlichen Schlagzahlen des Marshallverdichtungshammers<br />

ermittelt. Es wurden unter Berücksichtigung<br />

von zwei unterschiedlichen PA-Splitten Probekörper<br />

mit 25, 50 und 75 Schlägen verdichtet und nach<br />

der Verdichtung die Sieblinie an den aufgeschmolzenen<br />

Probekörpern ermittelt. Hierbei wurden erhebliche<br />

Unterschiede in der Nachverfeinerung der beiden<br />

PA-Splitte ermittelt. Der PA-Splitt mit dem geringeren<br />

SZ-Wert wies eine deutlich verringerte Nachverfeinerung<br />

7|20<strong>18</strong>


Schwerpunkt: Offenporige Asphalte<br />

17<br />

auf (vgl. Tabelle 2 und 3). Dies ist aus den deutlich reduzierten<br />

Anteilen 5/8 und den erhöhten Anteilen 2/5<br />

ersichtlich.<br />

Des Weiteren haben die vergangenen PA-Baumaßnahmen<br />

immer mehr die Frage aufgeworfen, ob die angewendete<br />

Prüftechnik bzw. die Labortechnik bei PA (noch)<br />

angemessen ist. Im Speziellen sind sicherlich die Raumdichtebestimmung<br />

und die Verdichtungsart im Labor<br />

durchaus fragwürdig. Die Raumdichtebestimmung nach<br />

[TP Asphalt-StB Teil 6] ist für PA nach dem Ausmessverfahren<br />

durchzuführen. Für dieses Verfahren liegt noch<br />

keine Verfahrenspräzision vor. Die Erfahrungen zeigen,<br />

dass hier in Abhängigkeit des Prüfers erheblich unterschiedliche<br />

Raumdichten ermittelt und daraus resultierend<br />

unterschiedliche Hohlraumgehalte bestimmt werden.<br />

Deshalb ist es dringend erforderlich, die Verfahrenspräzision<br />

des Ausmessverfahrens zu ermitteln und<br />

ggf. daraus abzuleiten, dass auch andere Verfahren heranzuziehen<br />

sind. Zusätzlich ist auch der Einfluss der Probekörperhöhe<br />

auf die Raumdichte zu beachten. Bei geringeren<br />

Schichtdicken werden rein aus der Prüftechnik<br />

durch den erhöhten Oberflächeneinfluss auch geringere<br />

Raumdichten und somit erhöhte Hohlraumgehalte<br />

bestimmt. Die aus dem [ARS 03/2009] definierten minimalen<br />

Hohlraumgehalte wurden bei PA-Bauweisen in<br />

dünneren Schichtdicken auf einer SAMI-Schicht ermittelt.<br />

Dies bedeutete eine Schichtstärke der Probekörper bei<br />

der Raumdichtebestimmung von üblicherweise 3 bis<br />

maximal 3,5 cm, da die Probekörper entsprechend großzügig<br />

zugeschnitten werden mussten, damit keine SAMI-<br />

Schicht im verbleibenden Probekörpern zurückblieb. Bei<br />

den derzeit verwendeten Schichtstärken und hauptsächlichen<br />

Guss<strong>asphalt</strong>-Unterlagen des PA werden an Probekörper<br />

mit bis zu 5 cm und mehr die Raumdichtebestimmungen<br />

durchgeführt, sodass hier eine erhebliche<br />

Benachteiligung der derzeitigen Bauweisen im Quervergleich<br />

zu den Bauweisen, die zum [ARS 03/2009] führten,<br />

vorliegt und dies angepasst werden müsste.<br />

Nahezu bei allen Asphaltbauweisen stellt sich die<br />

Frage, inwieweit die Marshall-Verdichtung im Labor der<br />

Verdichtung beim realen Einbau entspricht. Insbesondere<br />

bei der PA-Bauweise ist die Marshall-Verdichtung in keinster<br />

Weise mit der Verdichtung beim realen Einbau vergleichbar.<br />

Die Marshall-Verdichtung nach [TP Asphalt-StB<br />

Teil 30] ist eine reine stampfende Verdichtung. Demgegenüber<br />

ist die beim PA-Einbau vorhandene Verdichtung<br />

im Prinzip völlig ohne stampfende Verdichtung, da der<br />

Tamper-Einsatz nahezu gegen null geht und die Vorverdichtung<br />

hauptsächlich durch (geringe) Vibration und<br />

das Eigengewicht der Bohle erfolgt.<br />

Demonstrator<br />

Im Herbst 2017 wurde im Rahmen eines FGSV-Forschungsvorhabens,<br />

welches durch das Deutsche Asphaltinstitut<br />

(DAI) als Forschungsnehmer ausgeführt wurde,<br />

der Einbau von PA mit und ohne eine 5%ige Sanddosierung<br />

auf dem Demonstrations-, Untersuchungs- und<br />

Referenzareal der BASt (duraBASt) erprobt und im Nachgang<br />

durch die Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt)<br />

weitergehend untersucht. Der abschließende Forschungsbericht<br />

ist noch nicht endgültig erstellt, sodass<br />

hier nur im Allgemeinen und vorläufig über die Erfahrungen<br />

berichtet wird.<br />

Auf dem duraBASt erfolgte der Einbau am 6.10.2017<br />

unter nicht idealen Wetterbedingungen, da in den aufkommenden<br />

Regen eingebaut wurde. Es erfolgte der<br />

Einbau von PA mit und ohne 5%iger Sanddosierung in<br />

jeweils 2 Schichtdicken auf einer Gesamtfläche von<br />

7,85 m x 100 m (in Summe 4 Teilfelder), sodass folgende<br />

Bilder vom Einbau PA-<br />

Demonstrator auf<br />

dem duraBASt. (Quelle:<br />

Neutag)<br />

7|20<strong>18</strong>


<strong>18</strong><br />

Schwerpunkt: Offenporige Asphalte<br />

Varianten vorlagen:<br />

1. Referenz nach TL Asphalt-StB <strong>07</strong>/13<br />

mit 4,5 cm Einbaudicke<br />

2. Referenz nach TL Asphalt-StB <strong>07</strong>/13<br />

mit 5,5 cm Einbaudicke<br />

3. Rezeptur mit 5% Sanddosierung<br />

mit 4,5 cm Einbaudicke<br />

4. Rezeptur mit 5% Sanddosierung<br />

mit 5,5 cm Einbaudicke<br />

Am Asphaltmischgut wurde<br />

• die Zusammensetzung<br />

• der Hohlraumgehalt<br />

• die Oberflächenverschleißprüfung (Platten, die aus<br />

Asphaltmischgutproben hergestellt wurden) und<br />

die Schallabsorption (an Bohrkernen aus Walzsektorplatten)<br />

untersucht.<br />

Weitergehend wurden an der fertigen Schicht folgende<br />

Untersuchungen durchgeführt:<br />

• der Hohlraumgehalt am Bohrkern,<br />

• die Oberflächenverschleißprüfung (an Bohrkernen),<br />

• die Schallabsorption (an Bohrkernen),<br />

• die Lärmpegelmessung CPX (mit eingeschränkter<br />

Messlänge) und<br />

• 3-D-Texturmessungen<br />

Ohne im Detail auf die einzelnen Untersuchungsergebnisse<br />

einzugehen, sind die Erfahrungen des PA-Einbaus<br />

mit einer 5%igen Sanddosierung durchaus positiv<br />

zu sehen und können im ersten Schritt folgendermaßen<br />

zusammengefasst werden:<br />

• Die PA-Varianten mit einer 5%igen Sanddosierung<br />

sind großtechnisch herstellbar.<br />

• Durch die Sandzugabe werden ca. 2 V.-% weniger<br />

Hohlraumgehalt erzielt, welches in dieser Größenordnung<br />

auch erwartet wurde.<br />

• Aufgrund der Oberflächenverschleißprüfung und des<br />

Kornverlustes (Cantabro-Test) weisen die PA-Varianten<br />

mit Sandzugabe auf eine längere bautechnische Nutzungsdauer<br />

hin.<br />

• Im Neuzustand erzielen die PA-Varianten mit Sandzugabe<br />

hinsichtlich der akustischen Wirksamkeit gute<br />

Pegelminderungen.<br />

Es kann davon ausgegangen werden, dass unter der<br />

definierten Sandzugabe ein PA im Neuzustand gute akustische<br />

Wirksamkeiten aufweist und eine erhöhte bautechnische<br />

Nutzungsdauer erzielt werden kann.<br />

Der endgültige Schlussbericht wird auch veröffentlicht<br />

und soll in den einzelnen Arbeitsgremien der FGSV<br />

eingebracht werden, um hieraus weitere Verbesserungen<br />

der PA-Bauweise ableiten zu können.<br />

Lösungsansätze<br />

Auf Grundlage der dargestellten Herausforderungen und<br />

der Rückschlüsse aus dem duraBASt-Demonstrator sind<br />

nachfolgend zu den einzelnen Punkten entsprechende<br />

Lösungsansätze beschrieben, die in Summe eine erhebliche<br />

Verbesserung der PA-Bauweise zur Folge hätten:<br />

1. Im Rahmen der Prüftechnik ist es dringend zu empfehlen,<br />

die Verfahrenspräzision bei der Raumdichtebestimmung<br />

im Ausmessverfahren zu ermitteln und<br />

zusätzlich bei dieser Prüfung eine standardisierte<br />

Prüfdicke von 3–3,5 mm anzusetzen.<br />

LITERATUR<br />

[ARS 14/1991] „Richtlinien für den Lärmschutz an Straßen,<br />

Ausgabe 1990 (RLS-90) – Ergänzung der Fußnote der Tabelle 4“,<br />

Bundesministerium für Verkehr, StB 26/38.56.50-03/35 Va 91,<br />

25.04.1991<br />

[ARS 05/2002] „Richtlinien für den Lärmschutz an Straßen – RLS-<br />

90 – Fahrbahnoberflächen-Korrekturwerte D StrO für offenporigen<br />

Asphalt (OPA)“, StB 26/38.56.05-03/28 Va 98; 26.03.2002<br />

[ARS 03/2009] „Richtlinien für den Lärmschutz an Straßen – RLS-<br />

90 – Fahrbahnoberflächen-Korrekturwerte D StrO für offenporigen<br />

Asphalt“, S 13/7144.2/02-09/1005908, 31.03.2009<br />

[Behle] „Konzeptpapier des DAV zur zukünftigen Zusammensetzung<br />

Offenporiger Asphalte“, Vortrag im Rahmen des Asphaltseminars<br />

2017, Thomas Behle, Willingen<br />

[Klein] „Einfluss unterschiedlicher Kornformen auf den Hohlraumgehalt<br />

und die Nachverfeinerung bei Offenporigen Asphalten“,<br />

Bachelorarbeit Laura Klein, Ruhr Universität Bochum, 20<strong>18</strong> (unveröffentlicht)<br />

[M OPA 1991] „Merkblatt für den Bau offenporiger Asphaltdeckschichten“,<br />

Ausgabe 1991, FGSV-Verlag<br />

[M OPA 1998] „Merkblatt für den Bau offenporiger Asphaltdeckschichten,<br />

Ausgabe 1998, FGSV-Verlag<br />

[M OPA 2013] „Merkblatt für Asphaltdeckschichten aus Offenporigem<br />

Asphalt, Ausgabe 2013, FGSV-Verlag<br />

[TL Asphalt-StB <strong>07</strong>/13] „Technische Lieferbedingungen für<br />

Asphaltmischgut für den Bau von Verkehrsflächenbefestigungen“,<br />

Fassung 2013, FGSV-Verlag<br />

[TP Asphalt-StB Teil 6] „Technische Prüfvorschriften für Asphalt,<br />

TP Asphalt-StB Teil 6 Raumdichte von Asphalt-Probekörpern“, Ausgabe<br />

2016, FGSV-Verlag<br />

[TP Asphalt-StB Teil 30] „Technische Prüfvorschriften für Asphalt,<br />

TP Asphalt-StB Teil 30 Herstellung von Marshall-Probekörpern mit<br />

dem Marshall-Verdichtungsgerät (MVG)“, Ausgabe 20<strong>07</strong>, FGSV-<br />

Verlag<br />

[Vögele] „Vögele Einbaufibel“, Fassung 2016, VERLAG<br />

[ZTV Asphalt-StB <strong>07</strong>/13] „Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen<br />

und Richtlinien für den Bau von Verkehrsflächenbefestigungen<br />

aus Asphalt“, Fassung 2013, FGSV-Verlag<br />

7|20<strong>18</strong>


Schwerpunkt: Offenporige Asphalte<br />

19<br />

Die Erfahrungen des<br />

PA-Einbaus mit einer<br />

5%igen Sanddosierung<br />

sind positiv zu sehen.<br />

(Quelle: DAV)<br />

2. Grundsätzlich ist es rein <strong>asphalt</strong>technologisch für eine<br />

verbesserte bautechnische Nutzungsdauer im ersten<br />

Schritt sinnvoll, durch ein erhöhtes Bindemittelvolumen<br />

einen dickeren Bindemittelfilm zu generieren.<br />

Dadurch nehmen jedoch prinzipiell die Hohlraumgehalte<br />

im Asphaltmischgut ab und zusätzlich liegt eine<br />

verbesserte Verdichtung beim Einbau vor (siehe<br />

oben). Daher sollten diese erhöhten Bindemittelvolumina<br />

nicht weiterverfolgt werden. Für eine verbesserte<br />

Verklebung ist es hilfreicher, eine zweite Ebene<br />

an Bitumenqualität für das hochpolymermodifizierte<br />

PA-Bitumen zu fordern. Dies könnte über ein 40/100-<br />

80 Bitumen mit erhöhten Anforderungen an die elastische<br />

Rückstellung (> 85 %) erfolgen.<br />

3. Bei den derzeitigen Diskussionen bei PA-Splitten ggf.<br />

die SI-Werte auf 15 zu erhöhen, sollte jedoch die Kantenfestigkeit<br />

der einzelnen Gesteine über eine „Rückfallebene“<br />

berücksichtigt werden. Hier ist folgende<br />

Lösung denkbar:<br />

a. PA-Splitte mit SZ-Werten ≤ 14, dann ist SI15 zulässig<br />

b. PA-Splitte mit SZ-Werten > 14, dann weiterhin SI10<br />

4. Für bautechnisch dauerhafte PA-Mischgutkonzepte<br />

sollte die Mischgutkonzeption hinsichtlich einer Sanddosierung<br />

wie folgt erweitert werden:<br />

TL Asphalt-StB neu<br />

a. Siebdurchgang bei 2 mm:<br />

5 bis 15 mm<br />

b. Siebdurchgang bei 5,6 (PA 11: 8) mm:<br />

5 bis 20 M.-%<br />

c. Minimaler Hohlraumgehalt Mischgut (MPK):<br />

V min 20<br />

d. Maximaler Hohlraumgehalt Mischgut (MPK):<br />

V max 26<br />

ZTV Asphalt-StB neu<br />

a. Hohlraumgehalt der fertigen Schicht <strong>18</strong> bis<br />

26 V.-%<br />

Fazit/Ausblick<br />

Aufgrund der vorliegenden Herausforderungen und den<br />

dargestellten Lösungsansätzen sollte das vornehmliche<br />

Ziel beim PA sein, dass bautechnisch sichere Mischgüter<br />

eingesetzt werden. Die vorliegenden Ergebnisse hinsichtlich<br />

einer Sanddosierung im PA (siehe PA-Demonstrator)<br />

sollten nun in weiteren Projekten (ggf. in Langzeituntersuchungen),<br />

aber auch direkt im realen Einbau auf der<br />

Stecke umgesetzt werden. Wenn dies in Kombination mit<br />

den unter Lösungsansätzen skizzierten Veränderungen<br />

umgesetzt wird, würden prozesssichere PA-Bauweisen<br />

mit dauerhaften Lärmreduzierungen und hohen bautechnischen<br />

Lebensdauern vorliegen. Wenn ergänzend<br />

dazu auf eventuelle ausschreibungsspezifische Besonderheiten<br />

verzichtet wird (erhöhte Bindemittelvolumen,<br />

Dosierung Kalkhydrat, etc.) und längere Ausschreibungsfristen<br />

bis zur Submission und zum Baustart vorliegen<br />

bzw. frühzeitige Vorinformationen über PA-Baumaßnahmen<br />

vorliegen, dann sollte die PA-Bauweise auch für die<br />

zukünftigen Baumaßnahmen in den kommenden Jahren<br />

(wieder) eine prozesssichere, dauerhafte und lärmmindernde<br />

Asphaltbauweise darstellen.<br />

•<br />

AUTOR<br />

Dr. Lars Neutag<br />

Regionallaborleiter West/<br />

Süd-West<br />

MPV Materialprüfungs- und<br />

Vertriebsges. für Straßenbaustoffe<br />

mbH<br />

MPV Bottrop<br />

Rheinbabenstr. 75<br />

46240 Bottrop<br />

7|20<strong>18</strong>


20 Menschen<br />

NACHRUF<br />

Fritz Wachenfeld-Teschner gestorben<br />

Am 1. September starb im Alter von 88<br />

Jahren Fritz Wachenfeld-Teschner. 1929<br />

in Volkmarsen in Nordhessen geboren, war<br />

Fritz Wachenfeld-Teschner nach einer Straßenbauerlehre<br />

und dem Studium zum Diplomingenieur<br />

an der Fachhochschule Holzminden<br />

Bauleiter in einer Straßenbaufirma,<br />

bevor er 1952 in die Johann Wachenfeld OHG<br />

eintrat. 1957 wurde er Geschäftsführer und<br />

Mitinhaber der Johann Wachenfeld OHG Korbach.<br />

Neben dem Ausbau des Unternehmens<br />

auf zeitweise bis zu fast 300 Mitarbeiter und<br />

dem Aufbau von Nebenbetrieben, wie beispielsweise<br />

eines Asphalt- und Baustofflabors,<br />

des Hartstein- und Asphaltmischwerkes<br />

Waldeck-Nieder-Werbe, betrieb der vielseitige<br />

Unternehmer ein Tenniscenter in Korbach<br />

und verwertete eigene Patente bei der<br />

Herstellung von Bauteilen aus Polyesterbeton<br />

und GFK.<br />

Einen neuen unternehmerischen Anlauf<br />

unternahm Fritz Wachenfeld-Teschner in<br />

einem Alter, in dem viele schon an den Ruhestand<br />

denken. Nach dem Fall der innerdeutschen<br />

Grenzen engagierte er sich mit Herz<br />

und Verstand in Thüringen. Schon am 2. Juli<br />

1990 entstand aus dem ehemaligen VEB<br />

Kreisbau, Betriebsteil Blankenhain, die<br />

Fritz Wachenfeld-Teschner (Quelle: privat)<br />

Wachenfeld Bau GmbH, die in dem später<br />

neu geschaffenen Bundesland Thüringen<br />

über 100 Menschen Arbeit bot. Fritz Wachenfeld-Teschner<br />

gehörte zu den Menschen, die<br />

nach der politischen Wende ihr Wissen und<br />

ihre Erfahrungen zur Verfügung stellten. Ob<br />

durch Vortragsreihen zur Marktwirtschaft an<br />

der TU Dresden oder durch die Mitwirkung<br />

bei der Schaffung neuer kommunalpolitischer<br />

Strukturen.<br />

Neben seiner Tätigkeit als Bauunternehmer<br />

war Fritz Wachenfeld-Teschner in vielen<br />

Bereichen ehrenamtlich aktiv. Hier war er vor<br />

allem 20 Jahre lang Vorstandsmitglied der<br />

Regionalvertretung Hessen des DAV, die sich<br />

nach der Wiedervereinigung auch auf Thüringen<br />

erstreckte. Daneben engagierte er<br />

sich im Arbeitgeberverband Nordhessen,<br />

Arbeitsgemeinschaft Selbständiger Unternehmer,<br />

Bauindustrieverband Hessen, DIN<br />

und FGSV. Sehr engagiert war Fritz Wachenfeld-Teschner<br />

zeitlebens auch bei den Rotariern.<br />

Fritz Wachenfeld-Teschner war ein Unternehmer<br />

mit Herzblut. Sein ganzes Leben lang<br />

faszinierten ihn Bauwerke und Menschen,<br />

denen er immer wieder auf seinen vielen Reisen<br />

rund um die Welt begegnete. Die Bauund<br />

besonders die Asphaltbranche verlieren<br />

mit Fritz Wachenfeld-Teschner eine große<br />

Persönlichkeit, einen Unternehmer der alten<br />

Schule: „Freier Unternehmer zu sein, ist kein<br />

Beruf, sondern eher eine Berufung“, wie er<br />

einmal in einem Interview äußerte. „Man<br />

muss sehr oft und sehr schnell Entscheidungen<br />

von großer Tragweite treffen, hängen<br />

doch davon meist viele Arbeitsplätze und<br />

weniger persönliche Vorteile ab.“<br />

Eurobitume<br />

McKelvey neue Geschäftsführerin<br />

Im September wurde Siobhan McKelvey zur<br />

neuen Geschäftsführerin Eurobitume berufen.<br />

Sie folgt damit Aimé Xhonneux, der den<br />

Verband sechs Jahre lang erfolgreich führte<br />

und dabei die Umstrukturierungen, die nationalen<br />

Integrationen und das Wachstum von<br />

Eurobitume vorantrieb. McKelvey war bisher<br />

die Leiterin Marketing von Nynas Bitumen und<br />

bis zum Frühjahr 20<strong>18</strong> Präsidentin von Eurobitume.<br />

Sie möchte die Entwicklung von Eurobitume<br />

fortsetzen und setzt einen ihrer<br />

Schwerpunkte darauf, der wachsenden Mitgliederzahl<br />

des Verbandes noch mehr Wert zu<br />

verleihen. Für die Bitumenindustrie sind es<br />

aufregende, bewegende Zeiten und die neue<br />

Geschäftsführerin möchte die Visionen, Pläne<br />

und Prioritäten von Eurobitume im Einklang<br />

mit dem sich entwickelnden Branchenumfeld,<br />

in dem die Mitglieder tätig sind, überprüfen<br />

und verfeinern.<br />

McKelvey erläutert: „Eurobitume ist die<br />

Referenz für Bitumen in Europa und wird als<br />

solche mit anderen Institutionen zusammenarbeiten,<br />

wenn es um gemeinsame Themen geht.<br />

Dabei bauen wir auch auf den Erfolg des ersten<br />

E&E-Events in Berlin Mitte dieses Jahres auf. Der<br />

erweiterte Kreis unserer Mitglieder bietet viele<br />

Möglichkeiten, die Marke Eurobitume weiterzuentwickeln<br />

und gleichzeitig unsere Mission<br />

zu unterstützen, und wir wollen unsere Services<br />

und Aktivitäten entsprechend weiterentwickeln<br />

und ausbauen.“ <br />

•<br />

Siobhan McKelvey: „Der erweiterte Kreis unserer Mitglieder<br />

bietet viele Möglichkeiten, die Marke Eurobitume<br />

weiterzuentwickeln.“ (Quelle: Eurobitume)<br />

7|20<strong>18</strong>


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Tel.: +49 7229 606-0, Fax: +49 7229 606-10, infoSTV@stein-verlagGmbH.de, www.stein-verlagGmbH.de


22 Vor Ort<br />

63. Nordbau<br />

„Der Bau ist digital“<br />

Die 63. Nordbau 20<strong>18</strong>, die Anfang September in den Messehallen in Neumünster stattfand, meldete über<br />

63.800 Besucher und 800 Aussteller aus 13 Ländern. Sie erfreute sich damit weiter großer Beliebtheit und<br />

konnte ihre Stellung als größte Kompaktmesse für das Bauen im nordeuropäischen Ostseeraum festigen.<br />

Was sich bei der feierlichen Eröffnung durch den neuen Hauptgeschäftsführer<br />

des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie,<br />

Dieter Babiel, dem Botschafter Dänemarks, Friis Arne Petersen, aus Berlin<br />

und dem schleswig-holsteinischen Ministerpräsident Daniel Günther<br />

andeutete, setzte sich während der Messetage nahtlos fort. Es waren die<br />

Themen, die alle Verantwortlichen im Baugewerbe beschäftigen: die<br />

fortschreitende Digitalisierung in der Bauwirtschaft sowie der Fachkräftemangel.<br />

Aus diesem Grund hat der Verband der Baubranche, Umwelt- und<br />

Maschinentechnik e.V. (VDBUM) in Zusammenarbeit mit dem Ausstellungszentrum<br />

Bau-ABC Rostrup des Bauindustrieverbandes Niedersachsen/Bremen<br />

und den Kollegen aus Hamburg/Schleswig-Holstein eine<br />

Informations- und Erlebnisplattform rund um die digitale Baustelle in<br />

Form einer Sonderschau präsentiert. Direkt am Ausstellungsgelände der<br />

Baumaschinen standen unter anderen spezielle Simulationsgeräte zum<br />

grabenlosen Bauen und für den Asphaltbau zur Verfügung, um die Bedienung<br />

von Spezialgeräten in der Simulation ausprobieren zu können.<br />

vereinfachten Arbeitsprozesse beeindruckt. Denn die halbautomatische<br />

Arbeitsweise kann für das Anlegen glatter, ebener oder geneigter Flächen<br />

genutzt werden. Dabei muss der Fahrer nur noch den Baggerstiel<br />

Nachwuchswerbung und Seminare<br />

Neue Wege ging die Messe auch in Sachen Fachkräftemangel. Am Messedonnerstag<br />

haben über 1.000 interessierte Schüler aus Hamburg,<br />

Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen die<br />

Einladung der Nordbau wahrgenommen, um an dem wichtigen Projekt<br />

zur Nachwuchsgewinnung für Bauberufe teilzunehmen. Dieses Projekt,<br />

das von der Messe in Zusammenarbeit mit dem Institut für Talententwicklung<br />

IFT durchgeführt wird, wurde von vielen Ausstellern und<br />

Berufsverbänden begeistert aufgenommen und unterstützt.<br />

Auch in diesem Jahr nutzten wieder viele Verbände, Kommunen und<br />

Arbeitsgemeinschaften die Nordbau, um dort ihre Seminare und<br />

Fach-Kongresse durchzuführen. Insgesamt fanden an den Messetagen<br />

53 Tagungen mit mehr als 4.000 Teilnehmern statt.<br />

Neuheiten<br />

Im Fokus der Besucher standen aber wieder einmal die Neuheiten der<br />

Branche. Das Schwerpunkthema der diesjährigen Nordbau, die „digitale<br />

Baustelle“ schien der Sitech Deutschland GmbH wie auf den Leib<br />

geschrieben. Auf dem Messestand konnten die Besucher hautnah und<br />

live erleben, welche Möglichkeiten die Digitalisierung und Vernetzung<br />

aller am Bau beteiligten Maschinen und Abläufe im Arbeitsalltag bieten.<br />

Gut besucht war die Livedemo der weltweit ersten nachrüstbaren<br />

3-D-Bagger-Automatik von Trimble. Neben der neuen 3-D-Automatik<br />

„Earthworks“ für Bagger und Dozer standen die neuen Feldrechner für<br />

die Bauvermessung mit ihrer neuen Bediensoftware „Siteworks“ im Mittelpunkt<br />

des Besucherinteresses. Insbesondere Kunden aus den Bereichen<br />

des Straßen- und Tiefbaus zeigten sich vor dem Hintergrund der<br />

Über 63.800 Besucher und 800 Aussteller<br />

aus 13 Ländern verzeichnete die 63. Nordbau.<br />

(Quelle: Nordbau)<br />

manuell steuern, Ausleger und Baggerschaufel werden durch die Automatik<br />

gesteuert.<br />

Die Swecon Baumaschinen GmbH, das Handelshaus und Importeur<br />

der Bau- und Industriemaschinen der Marke Volvo Construction Equipment<br />

in Deutschland, ist seit vielen Jahren Aussteller auf der Nordbau.<br />

Die Produktgruppe der Radlader wurde u. a. durch den L150H repräsentiert.<br />

Kettenbagger, etwa der EC220E, sind seit Langem eine Volvo-<br />

Domäne. Entsprechend wurden Bagger in verschiedenen Größen und<br />

Ausführungen vorgestellt.<br />

Der moderne Straßenbau erfordert hohe Präzision und Qualität sowie<br />

effiziente Arbeitsprozesse. Auf dem Wirtgen-Group-Messestand präsentierte<br />

der Unternehmensverbund führende Technologien und Produkte<br />

für die effiziente Umsetzung von Straßenneubau- und Straßensanierungsprojekten.<br />

Angefangen beim Erdbau mit Technologien für das<br />

Stabilisieren und Verdichten von nicht tragfähigen Böden über den Einbau<br />

von Beton im Inset- und Offset-Verfahren sowie den Einbau und das<br />

Verdichten von Asphalt bis hin zur wirtschaftlichen Instandsetzung von<br />

Straßen mithilfe des Kaltfräsen- oder Kaltrecycling-Verfahrens bot die<br />

7|20<strong>18</strong>


Vor Ort<br />

23<br />

Wirtgen Group anwendungsgerechte Lösungen für die gesamte Prozesskette<br />

– und zeigte einen Querschnitt dessen in Neumünster. Neben den<br />

Technologien und Produkten konnten sich die Besucher am Messestand<br />

aus erster Hand über weitere Wirtgen-Group-Leistungen informieren.<br />

„Unser Mitarbeiter standen auch bei Fragen zu Anwendungen und Serviceangeboten<br />

beratend zur Seite“, erläuterte Jörg Saake, Geschäftsführer<br />

der Wirtgen Hamburg Vertriebs- und Service GmbH, nach der Messe.<br />

Die Nordbau 2019 findet vom<br />

11. bis 15. September 2019 statt.<br />

Die Wirtgen Group<br />

präsentierte sich unter<br />

leicht veränderter<br />

Flagge. (Quelle: DAV/Hin)<br />

unten: Bei der Eröffnung<br />

(v.l.n.r.) Dirk Iwersen<br />

(Geschäftsführer<br />

Holstenhallen), Daniel<br />

Günther und Dieter<br />

Babiel (Quelle: BB/<br />

B_I MEDIEN)<br />

Machten mächtig Eindruck: Dinosaurier in Neumünster. (Quelle: DAV/Hin)<br />

Georg Schareck (Hauptgeschäftsführer Baugewerbeverband Schleswig-Holstein):<br />

„Der Bau ist digital.“ (Quelle: DAV/Hin)<br />

Kleemann war mit zwei Maschinen der EVO-Serie vertreten: der mobilen<br />

Backenbrecher MC 110 Z EVO und dem Klassiersieb MS 702 EVO. Der<br />

mobile Backenbrecher Mobicat MC 110 Z EVO kann sowohl in Natursteinals<br />

auch Recyclinganwendungen in der ersten Brechstufe genutzt werden.<br />

Dank integrierter Trichterwände und einem beim Transport an der<br />

Maschine verbleibenden Seitenband ist die Maschine in kürzester Zeit<br />

einsatzbereit. Mit einem Gewicht von nur 39,5 t ist sie außerdem leicht<br />

transportierbar. Stündlich kann die Maschine bis zu 330 t Material aufbereiten.<br />

Das Klassiersieb Mobiscreen MS 702 EVO hat eine Siebfläche von<br />

7 m² im Oberdeck, einen großen Aufgabetrichter und ein extrabreites<br />

Aufgabeband. Es kommt auf eine Leistung von bis zu 350 t pro Stunde.<br />

Trotzdem bleibt die Anlage kompakt und flexibel einsetzbar. Wegen ihrer<br />

platzsparenden Transportstellung und der klappbaren Seitenaustragsbänder<br />

gelingen ein leichter Transport sowie ein schnelles Set-up. Auf<br />

diese Weise ist die Siebanlage perfekt für die Ansprüche von Lohnbrechern<br />

geeignet. <br />

•<br />

7|20<strong>18</strong>


24 Vor Ort<br />

Straßen- und Verkehrskongress 20<strong>18</strong><br />

Zeit nehmen für Erfurt<br />

Mitte September lud die FGSV die Fachwelt für drei Tage nach Erfurt ein.<br />

Der Straßen- und Verkehrskongress öffnete seine Pforten in der Landeshauptstadt<br />

des Freistaates Thüringen. Zehn Themenblöcke mit über<br />

30 Vorträgen, begleitet von einer umfangreichen Postersession und einer<br />

Fachausstellung ließ bei den Teilnehmern keine Langeweile aufkommen.<br />

tiert.“ Das leicht modifizierte Konzept des Kongresses<br />

ist bei der Fachwelt auf große Resonanz<br />

gestoßen, denn mit rund 1.100 Teilnehmern<br />

insgesamt konnte die alle zwei Jahre stattfindende<br />

Veranstaltung einen neuen Besucherrekord<br />

verzeichnen. Rekordverdächtig war auch<br />

die Anzahl der Unternehmen, die sich an der<br />

begleitenden Fachausstellung beteiligten: 150<br />

Firmen nutzten die Chance, sich einem breiten<br />

Fachpublikum zu präsentieren.<br />

Traditionell eröffnet wurde die Fachtagung<br />

im Anschluss an die Mitgliederversammlung<br />

der FGSV mit einem Rundgang durch die Fachausstellung.<br />

Hierzu fanden sich der Abteilungsleiter<br />

Bundesfernstraßen aus dem Bundesministerium<br />

für Verkehr und digitale Infrastruktur<br />

(BMVI), Dr. Stefan Krause, Staatssekretär<br />

Klaus Sühl (Thüringer Ministerium für Infrastruktur<br />

und Landwirtschaft) und der Beigeordnete<br />

Alexander Hilge (Landeshauptstadt<br />

Erfurt) ein. Begleitet wurden sie von Sauerwein-Braksiek.<br />

01<br />

02<br />

Elfriede Sauerwein-Braksiek, Vorsitzende<br />

der Forschungsgesellschaft für Straßenund<br />

Verkehrswesen (FGSV), blickte bereits bei<br />

ihrer Eröffnungsansprache gespannt auf die<br />

kommenden Tage: „Wir haben für Sie aus einem<br />

weiten Themenspektrum aktueller Fragestellungen<br />

acht Vortragsreihen zusammengestellt.<br />

Zusätzlich werden in zwei Querschnittsreihen<br />

fachübergreifende Themen vertieft und disku-<br />

Ebenfalls zur Tradition geworden auf dem<br />

Straßen- und Verkehrskongress ist ein Fachvortrag,<br />

der über den Tellerrand Infrastruktur und<br />

Straßenbau hinausblickt. Für Erfurt konnte der<br />

Freiburger Psychologe Marc Wittmann gewonnen<br />

werden. In seinen Ausführungen unter<br />

dem Thema „Fahren. Warten. Flow. Wie unser<br />

Gefühl für Zeit entsteht“ sprach er über neue<br />

Erkenntnisse, die darauf hindeuten, dass beim<br />

Zeitgefühlt unser Körpergefühl eine zentrale<br />

Rolle spielt. Er fasste zusammen: „Selbstwahrnehmung<br />

und Zeiterleben sind augenscheinlich<br />

untrennbar miteinander verbunden.“<br />

Dr. Karl Heinz Kolb im Gespräch am Rand<br />

der Luer-Nadel-Verleihung.<br />

7|20<strong>18</strong>


Vor Ort<br />

25<br />

Genutzte Pausen<br />

Das Kongressprogramm räumte den Teilnehmern wieder großzügige<br />

Pausen ein, die für Fachgespräche oder beispielsweise in der Fachausstellung<br />

genutzt werden konnten. An den Ständen der beteiligten Unternehmen<br />

konnten sich die Besucher über alle Aspekte des Straßenbaus<br />

03<br />

informieren: von der digitalen Planung über die vernetzte Baustelle und<br />

moderne Prüfverfahren bis hin zu Einbauverfahren. Aber auch Straßenbauunternehmen<br />

waren präsent. So rückte die Strabag etwa unter dem<br />

Motto „Zukunft Verkehrswegebau” die drei Schwerpunkte Digitalisierung,<br />

Nachhaltigkeit und Ausbildung in den Fokus ihrer Ausstellung. Vom<br />

schadstoffmindernden Asphalt NaHiTAs über die Drohnenvermessung<br />

bis hin zu BIM.5D. Neben technischen Details bot Eurovia ein besonderes<br />

sportliches Highlight: wer sich traute, konnte sich mit der Nationalspielerin,<br />

Weltmeisterin (2012, 2013) und deutschen Meisterin im Einzel (2015)<br />

und im Einzel und Doppel (2010) sowie bayerische Meisterin (2008) im<br />

Tischfußball, Steff Schmid, messen.<br />

Aber auch die Landesbaubetriebe präsentierten sich in Erfurt. Unter<br />

dem Motto „Straße hat Zukunft“ schlossen sich elf Länderverwaltungen<br />

für einen gemeinsamen Stand zusammen. Das Themenspektrum reichte<br />

von aktuellen Bauprojekten, intelligentem Verkehr, Kommunikation im<br />

Straßenbau, eHighway, Radpendler-Routen und Umweltschutz bis hin<br />

zu Projektmanagement als Wegbereiter für Building Information Modeling<br />

und neuen technischen Möglichkeiten im Straßenbau. Ein besonderer<br />

Schwerpunkt war das Thema Karriere im Straßenwesen – nicht nur<br />

interessant für Bauingenieure, sondern für alle, die über eine Ausbildung<br />

in der Straßenbau-Verwaltung nachdenken.<br />

Der kommende Straßen- und Verkehrskongress<br />

findet 2020 in Dortmund statt.<br />

Mehr Fotos<br />

vom Kongress<br />

QR-Code scannen<br />

04<br />

Daneben bot die umfangreiche Postersession die Möglichkeit, sich<br />

eingehend mit aktuellen wissenschaftlichen Beiträgen aus allen Bereichen<br />

des Straßen- und Verkehrswesens zu beschäftigen. Das Deutsche<br />

Asphaltinstitut (DAI) war gleich mit drei Beiträgen vertreten. Als eigenes<br />

Forschungsvorhaben wurde das Projekt „Erprobung eines modifiziert<br />

zusammengesetzten Offenporigen Asphaltes“ mit einem Poster vorgestellt.<br />

Hierbei geht es um Praxiserprobung auf dem neuen Demonstrations-,<br />

Untersuchungs- und Referenzareal der BASt (duraBASt) in Zusammenarbeit<br />

mit der FGSV und der Bauindustrie. Viel beachtet waren auch<br />

zwei durch das DAI betreute Forschungsvorhaben. Einerseits „Detektion<br />

der Identität bitumenhaltiger Bindemittel anhand der Visualisierung in<br />

Netzdiagrammen (Qualagon)“, durchgeführt an der Ruhr-Universität in<br />

Bochum. Und andererseits von der TU Dresden „Entwicklung von Asphalten<br />

für zukünftige schwerste Verkehrsbelastungen“.<br />

Bild 01<br />

Bild 02<br />

Bild 03<br />

Bild 04<br />

Bild 05<br />

Auf dem Messerundgang (v.l.n.r.): Staatssekretär Klaus<br />

Sühl, Elfriede Sauerwein-Braksiek und Dr. Stefan Krause.<br />

Andreas Stahl (l.) erläutert in der Postersession ein Forschungsvorhaben<br />

des DAI.<br />

Neben fachlichen Diskussionen konnten sich Herausforderer<br />

bei Eurovia auch mit der Weltmeisterin im Tischfußball,<br />

Steff Schmid, messen.<br />

Der Straßen und Verkehrskongress 20<strong>18</strong> in Erfurt mit<br />

einem Teilnehmerrekord. (Quelle: DAV/Hin)<br />

Unter dem Motto „Zukunft Verkehrswegebau” präsentierte<br />

Strabag die Schwerpunkte Digitalisierung, Nachhaltigkeit<br />

und Ausbildung an ihrem Stand.<br />

05<br />

Ehrung<br />

Traditionell wurde am Rande des Straßen- und Verkehrskongresses die<br />

Luer-Nadel verliehen. Aus der im Jahre 1963 bei der FGSV errichteten<br />

Lüer-Stiftung werden Personen für hervorragende Arbeiten auf dem<br />

Gebiet des bituminösen Straßenbaues geehrt. Die den Preis tragende<br />

Stiftung geht auf Kurt Friedrich Georg Lüer zurück, einem <strong>18</strong>63 in Bruchhausen<br />

geborenen Apotheker, Straßenbauer, Chemiker und Erfinder. Lühr<br />

gilt als Wegbereiter des Asphaltstraßenbaus. In diesem Jahr ging der Preis<br />

an Dr. Karl Heinz Kolb, ehemaliger Leiter der Zentralabteilung Technik<br />

Asphalt bei der BAG. Dr. Thomas Wörner von der TU München würdigte<br />

in seiner Laudatio die Leistungen von Kolb und hob seine große Affinität<br />

zum Baustoff hervor. Kolb dankte für die Ehrung: „Es ist schön, jetzt zum<br />

Kreis der Preisträger zu gehören. Er gibt sich doch für mich so die Gelegenheit,<br />

alle zwei Jahre auf meine ehemaligen Kollegen zu treffen. Hin<br />

7|20<strong>18</strong>


26 Intern<br />

Regionalversammlung Mitte<br />

Straßenbau im<br />

Zeichen der Burg<br />

Die diesjährige Regionalversammlung Mitte des Deutschen Asphaltverbandes<br />

fand an historischem Ort statt. Mitte September lud der<br />

Verband nach Eisenach ein und präsentierte den angereisten Mitgliedern<br />

einen stimmungsvollen Abend auf der Wartburg.<br />

Fast 1.000 Jahre Geschichte blickte auf die<br />

Teilnehmer der Regionalversammlung<br />

Mitte, als sie den kurzen Anstieg zur Wartburg<br />

erklommen. Im Jahr 1067 gegründet, gehört<br />

die Burg zu den beeindruckendsten Kulturdenkmälern<br />

Deutschlands und lieferte eine<br />

schöne Atmosphäre für den geselligen Abend,<br />

der im Anschluss an die Mitgliederversammlung<br />

der Region Mitte stattfand.<br />

Denn bereits am Nachmittag hatte der Regionalvorsitzende,<br />

Jochen Wachenfeld-Teschner,<br />

durch die Mitgliederversammlung geführt und<br />

wesentliche Herausforderungen in der Region<br />

Mitte, das sind die Bundeländer Hessen, Sachsen,<br />

Sachsen-Anhalt und Thüringen, vorgestellt.<br />

„Bei den fachlichen Themenschwerpunkten<br />

lassen uns die Dauerbrenner kontinuierliche<br />

Messung C-Gesamt und der vermehrte<br />

Anfall von Ausbau<strong>asphalt</strong> nicht los“, resümierte<br />

er. Die anschließenden Berichte aus den<br />

Arbeitsgruppen brachten die Teilnehmer auf<br />

den neuesten Stand.<br />

Der nächste Tag stand ganz im Zeichen<br />

eines technischen Erfahrungsaustausches, der<br />

wie gewohnt in Kooperation mit dem UVMB<br />

durchgeführt wurde. Durch die Veranstaltung<br />

führte Jürgen Rannacher, stellvertretender Vorsitzender<br />

des UVMB.<br />

Den Anfang beim Erfahrungsaustausch<br />

machte Ministerialrat Dietmar Pietsch, Referatsleiter<br />

im Sächsischen Staatsministerium für<br />

Wirtschaft, Arbeit und Verkehr. Er führte die<br />

Zuhörer ein in „Die Technischen Regeln für<br />

Arbeitsstätten (ASR) A 5.2 ,Straßenbaustellen‘“.<br />

Dabei stellte Pietsch zunächst die ASR der<br />

„Richtlinie für die Sicherung von Arbeitsstellen<br />

an Straßen (RSA)“ gegenüber. Er betonte, wie<br />

wichtig Sicherheit auf Straßenbaustellen ist.<br />

Bild 01<br />

Bild 02<br />

Bild 03<br />

Bild 04<br />

Bild 05<br />

Zudem hob er besonders die Arbeit einer<br />

Expertenrunde hervor, bestehend aus Vertretungen<br />

der Arbeitgeber, Länderbehörden,<br />

Gewerkschaften, Unfallversicherungsträger<br />

und Wissenschaft/Forschung, dem BMVI und<br />

dem BMAS (Bundesministerium für Arbeit und<br />

Soziales) sowie dem Deutschen Landkreistag<br />

und dem Deutschen Städtetag, die mit der<br />

Überarbeitung der ASR beauftragt ist.<br />

Im Anschluss referierte Ministerialrat Dr.<br />

Detlef Stein referierte über den Einsatz von Rejuvenatoren.<br />

Jochen Wachenfeld-Teschner: „Bei den fachlichen Themenschwerpunkten<br />

lassen uns die Dauerbrenner kontinuierliche Messung C-Gesamt und<br />

der vermehrte Anfall von Ausbau<strong>asphalt</strong> nicht los.“ (Quelle: DAV/Hin)<br />

Dietmar Pietsch sprach über „Die Technischen Regeln für Arbeitsstätten<br />

(ASR) A 5.2 ,Straßenbaustellen‘“.<br />

Dr. Klaus-Jürgen Reuter wandte sich den Möglichkeiten zur Wiederverwendung<br />

und Verwertung von Asphaltgranulat zu.<br />

Heiko Durth widmete sich den Innovationen im hessischen Straßenbau.<br />

01 02 03<br />

7|20<strong>18</strong>


Intern<br />

27<br />

„So müssen wir beispielsweise die Überarbeitung und<br />

Anpassung des bundesweit geltenden Regelwerkes für die<br />

Wiederverwendung und Verwertung von Ausbau<strong>asphalt</strong><br />

angehen und diese dann schnell in die Baupraxis umsetzen.“<br />

Straßenbauthemen im<br />

Zeichen der Wartburg<br />

gab es auf der Regionalversammlung<br />

Mitte.<br />

Klaus-Jürgen Reuter, Referatsleiter im Ministerium<br />

für Landesentwicklung und Verkehr des<br />

Landes Sachsen-Anhalt, über die Möglichkeiten<br />

zur Wiederverwendung und Verwertung<br />

von Asphaltgranulat – ein Thema, das aufgrund<br />

wachsender Berge aus RC-Material besonders<br />

interessiert verfolgt wurde. Reuter legte dar,<br />

dass sich seit 2016 die Straßenbauaktivitäten<br />

bundesweit von Neubau- zu Erhaltungsmaßnahmen<br />

hin verlagert haben. Infolgedessen<br />

sind die Zugabemöglichkeiten von Ausbau<strong>asphalt</strong><br />

für die Herstellung neuer Asphalte merklich<br />

zurückgegangen und Asphaltmischgutproduzenten<br />

sind mit einem Überschuss von<br />

Ausbau<strong>asphalt</strong> auf ihren Lagerflächen konfrontiert.<br />

Er verwies auf die in Sachsen-Anhalt in der<br />

Arbeitsgruppe „Qualitätssicherung Asphalt“<br />

hervorgegangene „Richtlinie zur Wiederverwendung,<br />

Verwertung und Beseitigung von<br />

Ausbau<strong>asphalt</strong> in Sachsen-Anhalt“. Reuter wies<br />

darauf hin, dass bei der Wiederverwendung<br />

von Asphaltgranulat ein bundesweit einheitliches<br />

Vorgehen wichtig ist. „So müssen wir beispielsweise<br />

die Überarbeitung und Anpassung<br />

des bundesweit geltenden Regelwerkes für die<br />

Wiederverwendung und Verwertung von Ausbau<strong>asphalt</strong><br />

angehen und diese dann schnell in<br />

die Baupraxis umsetzen“, schloss Reuter.<br />

Ebenfalls dem Thema Wiederverwendung<br />

widmete sich Detlef Stein, Dezernatsleiter im<br />

Landesamt für Bau und Verkehr in Thüringen.<br />

Er referierte über den Einsatz von Rejuvenatoren.<br />

Stein kündigte an, dass der Freistaat unter<br />

Beachtung der schon vorliegenden Erfahrungen<br />

eine Erprobungsstrecke in Thüringen veranlasst<br />

wird. Dabei soll es darum gehen, Strecken<br />

mit konventionellem Mischgut ohne<br />

RC-Material, unter Beachtung des aktuellen<br />

Regelwerks (mit RC-Material), unter Zugabe<br />

von RC-Material und „weichem“ Frischbindemittel<br />

und mit unterschiedlichen Rejuvenatoren<br />

miteinander zu vergleichen.<br />

Über „Innovationen im Asphaltstraßenbau:<br />

Aktueller Stand in Hessen“ sprach zum<br />

Abschluss Abteilungsdirektor Heiko Durth,<br />

Hessen Mobil-, Straßen- u. Verkehrsmanagement.<br />

Durth legte den Schwerpunkt seiner<br />

Darstellung auf lärmmindernde Deckschichten,<br />

wie beispielsweise lärmarmen Guss<strong>asphalt</strong>.<br />

Er stellte Referenzstrecken vor, erklärte<br />

die Wirksamkeit der Bauweisen. Daneben<br />

erläuterte er Versuchsstrecken zur Reduzierung<br />

von schädlichen Stickoxiden mittels einer speziellen<br />

Oberflächenabstreuung. Seine Ausführungen<br />

schloss er mit Bemerkungen zum Klimaschutzplan<br />

Hessen: „Anpassungsmöglichkeiten<br />

im Bereich der Straßeninfrastruktur an<br />

Klimaereignisse werden im Rahmen des Sanierungsprogramms<br />

großräumiger im Fahrbahnbereich<br />

gesehen, um so den Asphalt generell<br />

weniger hitze-empfindlich zu machen und an<br />

starke Temperaturschwankungen anzupassen“,<br />

schloss er seinen Vortrag.<br />

Vier Referenten aus vier Bundesländern: die<br />

Region Mitte lebt vor allem von der großen<br />

Vielseitigkeit an spannenden Themen. Davon<br />

zeugte auch der technische Erfahrungsaustausch,<br />

sodass Rannacher die Veranstaltung<br />

mit den Worten beendete: „Wir haben uns sehr<br />

gefreut, dass wir Referenten aus allen Bundesländern<br />

gewinnen konnten. Der Themenmix<br />

machte die Veranstaltung von DAV und UVMB<br />

wieder einmal zu einer interessanten Meinungsplattform.“<br />

Hin<br />

04 05<br />

7|20<strong>18</strong>


28 Schwerpunkt Qualitätsregelkarten<br />

Qualitätsregelkarten<br />

Wie konstant sind die<br />

relevanten Eigenschaften<br />

von Bitumen?<br />

7|20<strong>18</strong>


Schwerpunkt Qualitätsregelkarten<br />

29<br />

Mittels Dynamischem Scherrheometer<br />

konnte gezeigt werden, dass sich<br />

das Alterungsverhalten von Bitumen<br />

sehr unterschiedlich darstellen kann.<br />

(Quelle: Malvern Panalytical)<br />

Seit 2013 werden in Deutschland Bitumen<br />

mit performance-orientierten Untersuchungsverfahren,<br />

wie beispielsweise dem<br />

Dynamischen Scherrheometer (DSR), regelmäßig<br />

geprüft. Dies geschieht in der Regel<br />

mit frischen Bitumen. Aus der Fachliteratur<br />

ist bekannt, dass Bitumen sehr große Unterschiede<br />

in ihrem Alterungsverhalten<br />

aufweisen können. Trotzdem gibt es hierzu<br />

wenig systematische Studien. Der folgende<br />

Artikel beschreibt Ergebnisse von Untersuchungen<br />

mit dem DSR von im Labor<br />

kurzzeitgealterten Bitumen 70/100 aus den<br />

Jahren 2012 und 2016. In Abhängigkeit von<br />

den jeweiligen Lieferstellen werden Aussagen<br />

zur Produktionsstabilität gemacht und<br />

Hinweise auf die großen Unterschiede in<br />

den resultierenden rheologischen Eigenschaften<br />

gegeben.<br />

Von Dr. Norbert Simmleit und Hülya Sacihan<br />

Die viskoelastischen Eigenschaften von Straßenbaubitumen<br />

können in Abhängigkeit von der Temperatur<br />

mit einem Dynamischen Scherrheometer (DSR) ermittelt<br />

werden (Radenberg (2014), Wistuba und Alisov (2017)).<br />

Mittels DSR konnte auch gezeigt werden, dass sich das<br />

Alterungsverhalten von Bitumen sehr unterschiedlich<br />

darstellen kann, auch wenn die gleichen nicht gealterten<br />

Bitumen sehr ähnliche Eigenschaften hatten (Lu und<br />

Isacsson (2002)). Shalaby (2002) zeigte darüber hinaus,<br />

dass der Phasenwinkel sensibler auf den Alterungsprozess<br />

reagiert als der komplexe Schermodul. Für Bitumen<br />

70/100 aus dem Jahr 2012 wurde nachgewiesen, dass sich<br />

für frische Bindemittel keine großen Unterschiede für die<br />

DSR-Messgrößen (komplexer Schermodul, Phasenwinkel)<br />

ergeben, jedoch bei den verschiedenen Laboralterungsstufen<br />

sich deutliche Unterschiede zwischen den Bitumenproben<br />

einer Sorte zeigen und sogar eine Aufteilung<br />

in zwei deutlich unterscheidbare Gruppen, insbesondere<br />

mit dem Phasenwinkel gemessen bei 60 °C, möglich ist<br />

(Simmleit et al. (20<strong>18</strong>)). Diese Unterscheidung in zwei<br />

Eigenschaftsgruppen von gealterten Bitumen ist mit den<br />

konventionell gemessenen Parametern Erweichungspunkt<br />

Ring und Kugel sowie der Nadelpenetration nicht<br />

möglich. Da durch die Produktion von Asphaltmischgut,<br />

dem Transport und Einbau „kurzeitgealtertes“ Bitumen<br />

in Form von Asphalt eingebaut wird, ist es deshalb sinnvoll,<br />

insbesondere die rheologischen Eigenschaften von<br />

kurzeitgealterten Bitumen genauer zu untersuchen.<br />

Ziel dieser Studie ist es, saisonale Schwankungen in<br />

den rheologischen Eigenschaften von Bitumen 70/100 zu<br />

untersuchen und eine Aussage über die Produktionsstabilität<br />

einzelner Lieferstellen zu machen.<br />

7|20<strong>18</strong>


30<br />

Schwerpunkt Qualitätsregelkarten<br />

Abbildung 1a: Bitumen 70/100, 30 Proben, 1x RTFOT 60 °C – 2012<br />

Abbildung 1: Komplexes Schermodul bei 60 °C von kurzzeitgealterten Bitumen 70/100 verschiedener Lieferstellen.<br />

Tabelle 1a<br />

Tabelle 1b<br />

Materialien und Methoden<br />

Im 2. Halbjahr 2012 wurden 30 Proben der Bitumensorte<br />

70/100 von den Lieferstellen A bis F und im Jahr 2016<br />

weitere 16 Proben von den Lieferstellen A bis D, F und I<br />

bis L bei der Anlieferung an Asphaltmischwerke genommen.<br />

Die Kurzzeitalterung erfolgte mittels des Rolling<br />

Thin Film Oven Test (RTFOT) gemäß DIN EN 126<strong>07</strong>-1.<br />

2012<br />

Lieferstelle n X¯ s Variationskoeffizient [%]<br />

D 4 3013 1033 34,3<br />

C 7 3264 543 16,6<br />

A 7 3174 504 15,9<br />

B 5 3489 498 14,3<br />

F 6 2497 113 4,5<br />

2016<br />

Lieferstelle n X¯ s Variationskoeffizient [%]<br />

D 4 4194 870 20,7<br />

B 3 3213 334 10,4<br />

I 2 3165 273 8,6<br />

F 3 3056 68 2,2<br />

Tabelle 1: Komplexes Schermodul (Pa) bei 60 °C von kurzzeitgealterten Bitumen 70/100 unterschiedlicher<br />

Lieferstellen in den Jahren 2012 (oben) und 2016 (unten).<br />

Sowohl bei frischen (nur Proben aus dem Jahr 2012) als<br />

auch kurzeitgealterten Proben (aus den Jahren 2012 und<br />

2016) wurden DSR-Untersuchungen nach DIN EN 14770<br />

(im Jahr 2012) und nach AL-DSR-Prüfung (im Jahr 2016) im<br />

Temperaturmessbereich 30 bis 90 °C (in 10-°C-Schritten)<br />

mit einem DSR Anton Paar Smartpave 102 durchgeführt.<br />

In Anlehnung an die heute nicht mehr gültigen TL PmB<br />

(2001) wurden insbesondere die DSR-Ergebnisse bei 60 °C<br />

zur besseren Vergleichbarkeit ausgewertet.<br />

Zur Analyse der saisonalen Schwankungen der rheologischen<br />

Eigenschaften von Bitumen wurden jeweils für<br />

das Jahr 2012 und das Jahr 2016 Qualitätsregelkarten in<br />

Anlehnung an Anhang B der AL-DSR-Prüfung erstellt.<br />

Diskussion der Ergebnisse<br />

In Abbildung 1 ist der komplexe Schermodul bei 60 °C von<br />

kurzzeitgealterten Bitumen 70/100 gegen das Entnahmedatum<br />

im Jahr 2012 (Abbildung 1a) und im Jahr 2016<br />

(Abbildung 1b) aufgetragen. In den Qualitätsregelkarten<br />

sind neben der Unteren (UWG) und Oberen Warngrenze<br />

(OWG), der Unteren (UKG) und Oberen Kontrollgrenze<br />

(OKG) auch noch die 10-%- und 90-%-Quantile zur besseren<br />

Orientierung eingetragen. Alle Schermoduln liegen<br />

zwischen 2.000 Pa und 5.100 Pa. Der eingetragene Mittelwert<br />

wurde aus den Werten aller Lieferstellen eines Jahres<br />

berechnet und beträgt für das Jahr 2012 3.000 Pa und für<br />

das Jahr 2016 3.600 Pa. Im Jahr 2016 wurde das Spektrum<br />

der Lieferstellen erweitert und die DSR-Messungen nach<br />

AL-DSR-Prüfung durchgeführt. Beide Effekte könnten für<br />

das veränderte Messniveau verantwortlich sein.<br />

Bis auf zwei Proben im Jahr 2012 liegen alle Werte der<br />

unterschiedlichen Lieferstellen im Bereich zwischen UWG<br />

und OWG. Eine definierte saisonale Entwicklung der<br />

7|20<strong>18</strong>


Schwerpunkt Qualitätsregelkarten<br />

31<br />

Abbildung 1b: Bitumen 70/100, 16 Proben, 1x RTFOT 60 °C – 2016<br />

untersuchten rheologischen Eigenschaft ist nicht zu<br />

erkennen. Jedoch ist auffallend, dass einige Lieferstellen<br />

Bitumen 70/100 mit sehr konstanten rheologischen<br />

Mittelwert<br />

UWG<br />

OWG<br />

Quantil 0,1 UKG<br />

Quantil 0,9 OKG<br />

Eigenschaften herstellen können. Das komplexe Schermodul<br />

bei 60 °C von kurzzeitgealterten Bitumen der<br />

Lieferstelle F lag im Jahr 2012 immer um 2.500 Pa und im<br />

Jahr 2016 um 3.000 Pa. Demgegenüber schwanken die<br />

Untersuchungsergebnisse der Bitumen von den Lieferstellen<br />

A und D in beiden Jahren sehr stark und liegen im<br />

gesamten Bereich zwischen UWG und OWG.<br />

In Abbildung 2 ist der Phasenwinkel bei 60 °C von kurzzeitgealterten<br />

Bitumen 70/100 gegen das Entnahmedatum<br />

im Jahr 2012 (Abbildung 2a) und im Jahr 2016 (Abbildung<br />

2b) aufgetragen. Alle Phasenwinkel liegen zwischen<br />

80° und 88°. Der eingetragene Mittelwert wurde aus den<br />

Werten aller Lieferstellen eines Jahres berechnet und<br />

beträgt für das Jahr 2012 84° und für das Jahr 2016 85°.<br />

Eine definierte saisonale Entwicklung der Phasenwinkel<br />

ist so, wie beim komplexen Schermodul nicht zu erkennen.<br />

Die Phasenwinkel der Lieferstellen C und D schwanken<br />

sehr stark in beiden Jahren, während wiederum die<br />

kurzzeitgealterten Bitumenproben der Lieferstelle F sehr<br />

konstante rheologische Eigenschaften zeigen. In beiden<br />

Jahren beträgt der Phasenwinkel (bei 60 °C) 87°.<br />

In Tabelle 1 sind die Mittelwerte (X¯ ) ¯ und Standardabweichungen<br />

(s) für den komplexen Schermodul<br />

Legende zu<br />

Abbildung 1<br />

7|20<strong>18</strong>


32<br />

Schwerpunkt Qualitätsregelkarten<br />

Abbildung 2: Phasen winkel<br />

bei 60 °C von kurzzeitgealterten<br />

Bitumen 70/100 verschiedener<br />

Lieferstellen.<br />

Abbildung 2a: Bitumen 70/100, 30 Proben, 1x RTFOT 60 °C – 2012<br />

Abbildung 2b: Bitumen 70/100, 16 Proben, 1x RTFOT 60 °C – 2016<br />

bei 60 °C von kurzeitgealterten Bitumen 70/100 für die<br />

jeweiligen Lieferstellen in den Jahren 2012 (Tabelle 1a)<br />

und 2016 (Tabelle 1b) aufgeführt. Bei allen Lieferstellen<br />

mit mehr als einer Probe wird das Verhältnis von s zu X¯ ¯<br />

als prozentualer Variationskoeffizient dargestellt. Je größer<br />

der Variationskoeffizient, desto höher sind die<br />

Schwankungen des komplexen Schermoduls innerhalb<br />

eines Jahres. Die Lieferstellen A–D zeigen Variationskoeffizienten<br />

größer als 10 %. Ein sehr unterschiedliches<br />

Kurzzeitalterungsverhalten in beiden untersuchten Jahren<br />

zeigen, wie bereits in Abbildung 1 erkannt, insbesondere<br />

die Bitumenproben der Lieferstelle D. Die<br />

Lieferstelle F zeigt in beiden Jahren mit einem Variationskoeffizient<br />

von kleiner 5 % eine sehr konstante Produktionsstabilität.<br />

Da sich das Messniveau des Phasenwinkels aus den<br />

Jahren 2012 und 2016 (Abbildung 2) nicht sehr stark<br />

unterscheidet, wurden in Tabelle 2 die Variationskoeffizienten<br />

der Phasenwinkel von kurzzeitgealterten Bitumen<br />

70/100 aus den Jahren 2012 und 2016 zusammenfassend<br />

ausgewertet. In Tabelle 2a sind die Variationskoeffizienten<br />

der Phasenwinkel gemessen bei 60 °C und in Tabelle<br />

2b die Variationskoeffizient der Phasenwinkel gemessen<br />

bei 40 °C aufgeführt. Bei beiden Parametern zeigen die<br />

Bitumenproben der Lieferstelle D jeweils die größten<br />

Schwankungen, während die Bitumenproben der Liefer-<br />

7|20<strong>18</strong>


Schwerpunkt Qualitätsregelkarten<br />

33<br />

stelle F über die Jahre 2012 und 2016 eine nahezu konstante<br />

Qualität (Variationskoeffizient < 0,4 %) aufweisen.<br />

Diese Aussage gilt auch für die rheologischen Eigenschaften,<br />

die bei anderen Temperaturen bestimmt wurden.<br />

In den Tabellen 1 und 2 wird deutlich, dass sich das Alterungsverhalten<br />

von Bitumen 70/100 abhängig von der jeweiligen<br />

Lieferstelle deutlich unterscheiden kann und dass<br />

insbesondere in Abhängigkeit der Lieferstellen mit einer<br />

unterschiedlichen Produktionsstabilität zu rechnen ist.<br />

In Abbildung 3 sind der komplexe Schermodul und<br />

der Phasenwinkel von kurzzeitgealterten Bitumen 70/100,<br />

jeweils gemessen bei 60 °C, gegeneinander für die Jahre<br />

2012 (Abbildung 3a) und 2016 (Abbildung 3b) aufgetragen.<br />

Im Jahr 2012 (Abbildung 3a) ist eine deutliche Differenzierung<br />

in zwei Gruppen zu erkennen. Gruppe 1<br />

besteht aus den Proben der Lieferstelle F und jeweils zwei<br />

Proben der Lieferstelle D und einer Probe der Lieferstelle<br />

A. Diese Bitumenproben zeigen nach Kurzzeitalterung<br />

Phasenwinkel zwischen 86,5° und 87,5°. Während alle<br />

anderen Bitumenproben einen Phasenwinkel zwischen<br />

81,0° und 84,5° (Gruppe 2) haben. Je kleiner der Phasenwinkel<br />

wird, desto mehr nimmt der viskose Verformungsanteil<br />

ab und der elastische Verformungsanteil zu. Der<br />

komplexe Schermodul zeigt Werte zwischen 2.000 Pa und<br />

4.500 Pa. Mit höher werdendem Schermodul nimmt die<br />

Steifigkeit des kurzeitgealterten Bitumens zu, das heißt,<br />

in Abhängigkeit der Lieferstelle zeigen die untersuchten<br />

Bitumen deutliche Unterschiede in ihren rheologischen<br />

Eigenschaften und damit lässt sich vermuten, dass auch<br />

deutliche Unterschiede in den damit produzierten<br />

Asphalten entstehen.<br />

In Abbildung 3b sind zur Orientierung die Bandbreiten<br />

der Phasenwinkel der Gruppen 1 und 2 aus dem Jahr 2012<br />

eingetragen. In 2016 konnte die in 2012 festgestellte Gruppierung<br />

der Bitumenproben so nicht mehr nachvollzogen<br />

werden, da das Spektrum der Lieferstellen erweitert<br />

wurde und aufgrund der hohen Schwankungen bzw.<br />

mangelnden Produktionsstabilität im Jahr 2012 die Belieferung<br />

durch die Lieferstellen A und C im Jahr 2016 stark<br />

reduziert wurde. Erneut positiv auffallend ist die hohe<br />

Produktionsstabilität der Lieferstelle F sowohl für den Phasenwinkel<br />

als auch den komplexen Schermodul. Erneut<br />

negativ auffallend ist die mangelnde Produktionsstabilität<br />

der Lieferstelle D mit zwei Proben (Schermodul 5.000<br />

Pa und Phasenwinkel 80°–81°) und zwei Proben (Schermodul<br />

3.400 Pa und Phasenwinkel 87°). Bei keiner anderen<br />

Lieferstelle liegen die verschiedenen Proben und damit<br />

Bitumenqualitäten in Abbildung 3 so weit auseinander.<br />

Simmleit et al. (20<strong>18</strong>) stellten fest, dass es möglicherweise<br />

einen linearen Zusammenhang zwischen der Phasenwinkelabnahme<br />

bei Kurzzeitalterung und der Lastwechselzahl<br />

bis zum Ermüdungsbruch bei dem aus den<br />

untersuchten Bitumen hergestellten Asphalt gibt.<br />

In Abbildung 4 ist die Zunahme des komplexen Schermoduls<br />

(bei 60 °C) und damit die Zunahme der Steifigkeit<br />

durch Kurzzeitalterung gegen die Abnahme des Phasenwinkels<br />

(bei 60 °C) und damit der Zunahme der elastischen<br />

Verformungsanteile durch Kurzzeitalterung aufgetragen.<br />

Die verschiedenen Bitumenproben zeigen eine Zunahme<br />

des komplexen Schermoduls nach Kurzzeit alterung zwischen<br />

700 Pa (Lieferstelle D) und 3.000 Pa (Lieferstelle B),<br />

d. h., die Steifigkeitszunahme durch Kurzzeitalterung von<br />

Bitumen 70/100 kann in Abhängigkeit der Lieferstelle sehr<br />

unterschiedlich sein. Bitumen mit einer niedrigen Steifigkeitszunahme<br />

altern offensichtlich langsamer bzw. bilden<br />

weniger Asphaltene während der Alterung als Bitumen<br />

mit einer hohen Steifigkeitszunahme. Die Abnahme des<br />

Phasenwinkels durch Kurzzeitalterung liegt zwischen 1,2°<br />

(Lieferstelle D) und 5,3° (Lieferstelle C). Je höher die<br />

Abnahme des Phasenwinkels durch Kurzzeitalterung ist,<br />

desto höher ist der Anteil der elastischen Verformungsanteile<br />

und damit die Ermüdungsfestigkeit des aus diesem<br />

Bitumen hergestellten Asphaltes.<br />

Schlussfolgerungen<br />

Die Black-Diagramme von frischen Bitumen einer Sorte<br />

und damit ihre rheologischen Eigenschaften bei unter-<br />

Tabelle 2a<br />

2012/2016<br />

Lieferstelle n X¯ s Variationskoeffizient<br />

[%]<br />

Tabelle 2b<br />

Durch die Kurzzeitalterung nimmt der komplexe<br />

Schermodul und damit die Steifigkeit bei allen<br />

untersuchten Proben zu.<br />

D 8 84 3,01 3,57<br />

B 8 84 1,<strong>18</strong> 1,41<br />

C 8 83 1,01 1,23<br />

A 8 84 0,98 1,17<br />

I 2 86 0,75 0,87<br />

F 9 87 0,14 0,16<br />

2012/2016<br />

Tabelle 2: Phasenwinkel<br />

(°) von kurzzeitgealterten<br />

Bitumen 70/100 verschiedener<br />

Lieferstellen gemessen<br />

bei 60 °C (oben) und 40 °C<br />

(unten). (Quelle: TPA)<br />

Lieferstelle n X¯ s Variationskoeffizient<br />

[%]<br />

D 8 76 4,53 5,96<br />

A 8 74 2,01 2,72<br />

B 8 74 1,90 2,56<br />

I 2 78 1,40 1,80<br />

C 8 72 1,25 1,73<br />

F 9 80 0,30 0,38<br />

7|20<strong>18</strong>


34 Schwerpunkt Qualitätsregelkarten<br />

Abbildung 3: Komplexes<br />

Schermodul und Phasenwinkel<br />

vpn kurzzeitgealterten<br />

Bitumen 70/100 verschiedener<br />

Lieferstellen bei 60 °C.<br />

Abbildung 3a: 30 Proben aus dem Jahr 2012<br />

Abbildung 3b: 16 Proben aus dem Jahr 2016<br />

schiedlichen Temperaturen unterscheiden sich kaum<br />

(Radenberg 2014). In dieser Studie wurden aber sehr<br />

große Unterschiede in den rheologischen Eigenschaften<br />

von kurzzeitgealterten Bitumen 70/100 festgestellt. Die<br />

Kurzzeitalterung im Labor gemäß DIN EN 126<strong>07</strong>-1 soll die<br />

Alterung des Bitumens simulieren, die bei der Herstellung,<br />

dem Transport und Einbau von Asphalt erfolgt. Die<br />

komplexen Schermodule der kurzzeitgealterten Bitumen<br />

liegen zwischen 2.000 Pa und 5.100 Pa und unterscheiden<br />

sich damit um den Faktor 2,5.<br />

Durch die Kurzzeitalterung nimmt der komplexe<br />

Schermodul und damit die Steifigkeit bei allen untersuchten<br />

Proben zu. Die Zunahme kann zwischen 700 Pa und<br />

3.000 Pa (Faktor 4,3) betragen und zeigt, dass sich die<br />

Steifigkeitszunahme durch Kurzzeitalterung bei den<br />

untersuchten Bitumenproben in Abhängigkeit von der<br />

Lieferstelle bzw. Charge deutlich unterscheidet.<br />

Durch die Kurzzeitalterung nimmt der Phasenwinkel in<br />

allen untersuchten Proben ab. Dies bedeutet, dass die elastischen<br />

Verformungsanteile des Bitumens und damit die<br />

Ermüdungsfestigkeit des aus diesem Bitumen hergestellten<br />

Asphaltes zunimmt (Simmleit et al. 20<strong>18</strong>). Die Abnahme<br />

des Phasenwinkels durch die Kurzzeitalterung betrug zwischen<br />

1,2° und 5,3° (Faktor 4,4), was letztlich bedeutet, dass<br />

die Nutzungsdauer beispielsweise einer Asphalttragschicht<br />

sich um den Faktor 4 in Abhängigkeit von der Lieferstelle<br />

7|20<strong>18</strong>


Schwerpunkt Qualitätsregelkarten<br />

35<br />

Abbildung 4: ΔG* und Δ° bei 60 °C für 1x RTFOT-frisch (2012)<br />

Abbildung 4: Differenzen<br />

des komplexen Schermoduls<br />

und des Phasenwinkels von<br />

Bitumen 70/100 unterschiedlicher<br />

Lieferstellen zwischen<br />

frischen und langzeitgealterten<br />

Bitumen (ΔG* und Δ°<br />

bei 60 °C für 1x RTFOT-frisch,<br />

2012).<br />

bzw. Charge des Bitumens 70/100 unterscheiden kann.<br />

Insofern sind Bitumen mit einer hohen Abnahme des<br />

Phasenwinkels durch Kurzzeitalterung gut geeignet für<br />

die Herstellung von Asphalttragschichten. Die damit verbundene<br />

starke Zunahme der Steifigkeit sollte für diesen<br />

Einsatzzweck von nicht so großer Bedeutung sein. Auf der<br />

anderen Seite sind Bitumen mit einer geringen Zunahme<br />

der Steifigkeit durch Kurzzeitalterung („langsame Alterung“)<br />

gut geeignet für Deck- und Binderschichten. Die<br />

damit verbundene geringere Abnahme des Phasenwinkels<br />

durch Kurzzeitalterung sollte bei diesem Einsatzzweck<br />

ebenfalls von nicht so großer Bedeutung sein.<br />

Die Qualitätsregelkarten zeigen keine saisonal<br />

bedingten Schwankungen der rheologischen Eigenschaften<br />

von kurzzeitgealterten Bitumen. Allerdings gibt es in<br />

Abhängigkeit von den Lieferstellen sehr große Unterschiede<br />

in der Produktionsstabilität. Es ist möglich, über<br />

Jahre hinweg Bitumen mit sehr stabilem komplexem<br />

Schermodul (Variationskoeffizient < 5 %) und Phasenwinkel<br />

(Variationskoeffizient < 1 %) zu produzieren. Auf der<br />

anderen Seite gibt es bedingt durch wechselnde Rohölmischungen<br />

und/oder Umstellung der Produktionstechnologie<br />

Lieferstellen, die Bitumen produzieren, deren<br />

komplexer Schermodul (Variationskoeffizient zwischen<br />

14 % und 35 %) und deren Phasenwinkel (Variationskoeffizient<br />

1 %–6 %) nach Kurzzeitalterung von Charge zu<br />

Charge sich zum Teil stark ändern kann.<br />

Die dargestellten Ergebnisse wurden mit den rheologischen<br />

Eigenschaften bei 60 °C ermittelt. Tabelle 2b verdeutlicht<br />

aber auch, dass man mit den rheologischen<br />

Eigenschaften gemessen bei anderen Temperaturen zu<br />

ähnlichen Ergebnissen und Schlussfolgerungen kommen<br />

kann. Es ist daher notwendig, in einem nächsten Schritt<br />

alle zur Verfügung stehenden Daten (komplexer Schermodul<br />

und Phasenwinkel über den gesamten Temperaturbereich<br />

30–90 °C in allen Alterungsstufen (inkl. Langzeitalterung<br />

mit PAV gemäß DIN EN 14769)) mit multivariaten<br />

statistischen Methoden (Weigel 2013) auszuwerten,<br />

um weitere und tiefer gehende Zusammenhänge<br />

erkennen zu können.<br />

•<br />

AUTOREN<br />

Dr. Norbert Simmleit<br />

norbert.simmleit@tpaqi.com<br />

Dipl.-Ing. Hülya Sacihan<br />

huelya.sacihan@tpaqi.com<br />

TPA GmbH Gesellschaft<br />

für Qualitätssicherung und<br />

Innovation<br />

www.tpaqi.com<br />

LITERATUR<br />

Lu, X.; Isacsson, U. (2002): Effect of ageing on bitumen chemistry<br />

and rheology. Construction and Building Materials 16, S. 15–22.<br />

Radenberg, M. (2014): Einfluss der chemischen, rheologischen und<br />

physikalischen Grundeigenschaften von Straßenbaubitumen auf<br />

das Adhesionsverhalten unterschiedlicher Gesteinskörnungen.<br />

DAI-Schlussbericht AiF-Forschungsvereinigung Nr. 16639 N/1,<br />

102 Seiten.<br />

Shalaby, A. (2002): Modelling short-term aging of <strong>asphalt</strong> binders<br />

using the rolling thin film oven test. Can. J. Civ. Eng. 29, S. 135–144.<br />

Simmleit, N.; Sivapatham P.; Sacihan, H. (20<strong>18</strong>): Unterschiedliche<br />

Bitumeneigenschaften während einer Bausaison und deren Auswirkung<br />

auf die Performance-Eigenschaften von Asphalt. Straße<br />

und Autobahn Heft 8, S. 659–668.<br />

Weigel, S. (2013): Über die Ergebnisverarbeitung rheologischer<br />

Bitumenprüfungen mit Hilfe statistischer Auswertungsverfahren.<br />

Masterarbeit, TU Berlin, Fakultät Planen Bauen Umwelt, 100 Seiten.<br />

Wistuba, M., P.; Alisov, A. (2017): Bitumen-Typisierungs-Schnellverfahren.<br />

Asphaltstraßentagung 2017, FGSV A 43, Köln,<br />

ISBN 978-3-86446-<strong>18</strong>1-1, 11 Seiten.<br />

7|20<strong>18</strong>


36 Technik<br />

01 02<br />

Sportstättenbau<br />

Feld der Träume<br />

Fairness, Zusammenhalt und Respekt sind in einem gut<br />

funktionierenden Unternehmen genauso essenziell<br />

wie in der Schule, bei einer Sportmannschaft oder dem<br />

Alltag. Mannschaftssport kann an dieser Stelle einen<br />

immens wichtigen Beitrag leisten, dass bereits Kinder<br />

und Jugendliche diese Werte lernen, einsetzen und<br />

verinnerlichen. Gerade bei Sportarten wie etwa Basketball<br />

stehen Persönlichkeits- und Teamentwicklung im<br />

Vordergrund. Hier werden vor allem die auch für das<br />

spätere Berufsleben entscheidenden psychosozialen<br />

Ressourcen wie Selbstbewusstsein, soziale Kompetenz<br />

und Gruppenzusammenhalt systematisch gefördert [1].<br />

An dieser Stelle wird deutlich, dass auch schon kleine (Spiel-)Flächen<br />

eine große Wirkung haben und gesellschaftlich von besonderer<br />

Bedeutung sind. Ein Beispiel für die erfolgreiche Umsetzung einer solchen<br />

Fläche ist das im Kreis Recklinghausen in der Stadt Waltrop realisierte<br />

Projekt „Feld der Träume“.<br />

Über eine Spendenplattform wurden die benötigten finanziellen Mittel<br />

für das Projekt aufgrund des großen öffentlichen Interesses in sehr<br />

kurzer Zeit zusammengetragen. Die Erdbau- und Pflasterarbeiten konnten<br />

somit zeitnah in Angriff genommen und der Platz für die geplanten<br />

finalen Asphaltarbeiten vorbereitet werden.<br />

Kornzusammensetzung des Gesteinskörnungsgemisches<br />

Art Sorte M.-%<br />

Kalkstein Füller 5<br />

Diabas fGk 0/2 55<br />

Grauwacke gGk 2/5 30<br />

Asphaltgranulat - 10<br />

Projektentwicklung „Feld der Träume“<br />

Bei dem Projekt „Feld der Träume“ des Gymnastikvereins Waltrop ging<br />

es um den Neubau eines Basketballfreiplatzes am Sportzentrum Nord in<br />

der Stadt Waltrop. Dieser Platz soll vor allem Kindern und Jugendlichen,<br />

aber auch Erwachsenen zur Verfügung stehen, um auch außerhalb des<br />

Vereinssports Basketball spielen zu können. Kinder und Jugendliche, die<br />

Basketball spielen, verbringen ihre Freizeit nicht in Parks oder auf der<br />

Straße, sondern messen sich im sportlichen Wettkampf.<br />

Die zwei großen Besonderheiten dieses Projekts lagen zum einen an<br />

der Tatsache, dass dieses Projekt vollständig ohne öffentliche Zuschüsse,<br />

d. h. nur durch Spendengelder und ehrenamtliche Arbeiten, umgesetzt<br />

wurde, und zum anderen, dass nicht wie herkömmlich Tartan, Acrylsäure<br />

oder Silicon PU als Werkstoff für das Spielfeld ausgewählt wurde. An<br />

dieser Stelle wurde sich bewusst für die dauerhafte Asphalt-Bauweise<br />

entschieden.<br />

Bindemittel und Eigenschaften<br />

Frischbitumen 50/70 6,4 M.-%<br />

Sasobit Redux 0,15 M.-%<br />

Gesamt-Bindemittelgehalt 7 M.-%<br />

Asphaltmischguteigenschaften<br />

Rohdichte 2,497 g/cm³<br />

Raumdichte 2,457 g/cm³<br />

Hohlraumgehalt 1,6 Vol.-%<br />

Hohlraumausfüllungsgrad 91,3 %<br />

Tabelle: Korn- und Asphaltmischgutzusammensetzung des „Baskiphalts“<br />

7|20<strong>18</strong>


Technik<br />

37<br />

Ein Basketballspielfeld stellt durch den Anwendungszweck grundsätzlich<br />

spezielle Anforderungen an die Oberfläche einer Asphaltdeckschicht.<br />

So stehen hier vor allem die Ebenheit der Fläche und die Beschaffenheit<br />

der Oberflächentextur im Vordergrund, da diese sowohl den<br />

Spielfluss als auch das Prallverhalten des Balls maßgeblich beeinflussen.<br />

Dimensioniert wurde der Basketballplatz gemäß RStO 12, Tafel 6, Zeile<br />

1 [4]. Für die Umsetzung war auf der hergestellten ca. 40 cm starken<br />

Schottertragschicht auf einer Schicht aus frostunempfindlichem Material<br />

eine ca. 7 cm starke Asphalttragschicht und darauf eine speziell für diesen<br />

Anwendungszweck modifizierte Asphaltdeckschicht in einer Stärke von<br />

3 cm geplant.<br />

Aufgrund der geringen Belastung wurde an dieser Stelle eine Asphalttragschicht<br />

aus AC 22 T N mit einem Straßenbaubitumen 70/100 und<br />

darauf eine speziell für diesen Anwendungszweck konzipierte Asphaltdeckschicht<br />

aus AC 5 D L („Baskiphalt“) in einer Stärke von 3 cm eingesetzt.<br />

Im Asphaltlabor wurden im Vorfeld verschiedene Varianten des AC 5<br />

D L nach den ZTV/TL Asphalt-StB <strong>07</strong>/13 [2] [3] konzipiert und entsprechende<br />

Asphaltprobeplatten mit dem Walzsektorverdichter hergestellt.<br />

Ziel war es, hier eine möglichst geschlossene und gleichmäßige Oberfläche<br />

zu erzeugen. Die besten Ergebnisse hinsichtlich der Oberflächentextur<br />

wurden hierbei mit der in Tabelle 1 aufgeführten Kornzusammensetzung<br />

bzw. Asphaltmischgutzusammensetzung erzielt.<br />

Da die Ebenheit der Fläche und die Ausprägung der Oberflächentextur<br />

neben der Asphaltmischgutzusammensetzung im Wesentlichen auch<br />

von der Einbautechnik bzw. der Verdichtungsleistung bestimmt wird,<br />

wurde hier zusätzlich zu dem eingesetzten (weichen) Straßenbaubitumen<br />

70/100 noch mit einer Einbauhilfe auf Basis eines synthetischen<br />

Wachses (Basis Fischer-Tropsch-Wachs) mit einem möglichst tiefen Erstarrungspunkt<br />

(hier zwischen 72 °C und 83 °C) gearbeitet.<br />

Asphalteinbau<br />

Die Asphaltarbeiten wurden im Juli 20<strong>18</strong> unter optimalen Witterungsbedingungen<br />

bei Sonnenschein und 28 °C umgesetzt (Bild 1 und 2). Die<br />

gemessenen Mischguttemperaturen lagen bei Anlieferung alle im Temperaturbereich<br />

zwischen 150 °C und 160 °C. Aufgrund des Anwendungszwecks<br />

wurde hier grundsätzlich auf eine Abstreuung verzichtet.<br />

Im Ergebnis wurde eine für den Anwendungszeck „Basketballfläche“<br />

sowohl von der Mischgutzusammensetzung als auch des Einbaus eine<br />

optimale Asphaltdeckschicht hergestellt, die allen gestellten Anforderungen<br />

gerecht wird (Bild 3).<br />

Fazit<br />

In Waltrop ist im Rahmen eines gemeinschaftlichen<br />

Projektes ein Basketballplatz<br />

mit insgesamt sechs Korbanlagen<br />

und Natursteintribüne entstanden.<br />

Anhand dieses Projekts konnte gezeigt<br />

werden, dass neben dem Anwendungsgebiet<br />

Straßenbau mit dem flexiblen<br />

Werkstoff Asphalt eine kostengünstige<br />

und unkomplizierte Bauweise zur Verfügung<br />

steht, mit der auch die speziellen<br />

Anforderungen einer Freizeitfläche (hier: Basketballfeld) nach sorgfältiger<br />

Planung problemlos erfüllt werden können.<br />

Aufgrund der dichten Konzipierung wurde hier ein langlebiger und<br />

vor allem witterungsbeständiger Belag hergestellt, der eine lange Nutzungsdauer<br />

verspricht.<br />

Der Platz wurde Anfang September nach „Ruhrpott-Tradition“ mit<br />

Bratwurst und Co. und natürlich reichlich Spaß und Spiel offiziell eröffnet<br />

(Bild 4) und wird seitdem auch regelmäßig hoch frequentiert genutzt. •<br />

LITERATUR<br />

AUTOR<br />

Dr.-Ing. Daniel Gogolin<br />

Ingenieurgesellschaft PTM<br />

Dortmund mbH<br />

Frische Luft 155<br />

44319 Dortmund-Wickede<br />

www.ptm.net<br />

daniel.gogolin@ptm.net<br />

[1] Eine Frage der Qualität: Persönlichkeits- & Teamentwicklung, Förderung psychosozialer<br />

Ressourcen im Basketball, Deutscher Basketball Bund (DBB),<br />

Deutsche Sportjugend (dsj), www.dsj.de<br />

[2] Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen und Richtlinien für den Bau<br />

von Verkehrsflächenbefestigungen aus Asphalt, ZTV Asphalt-StB, Ausgabe<br />

20<strong>07</strong> / Fassung 2013<br />

[3] Technische Lieferbedingungen für Asphaltmischgut für den Bau von Verkehrsflächenbefestigungen,<br />

TL Asphalt-StB, Ausgabe 20<strong>07</strong> / Fassung 2013<br />

[4] Richtlinien für die Standardisierung des Oberbaus von Verkehrsflächen, RStO,<br />

Ausgabe 2012<br />

Bild 01:<br />

Bild 02:<br />

Bild 03:<br />

Bild 04:<br />

Einbau der Asphalttragschicht<br />

Einbau der Asphaltdeckschicht<br />

Optimale Oberflächentextur für ein Basketballfeld<br />

Fertiggestellter Basketballplatz (Quelle: Gogolin)<br />

03 04<br />

7|20<strong>18</strong>


38 Technik<br />

Caterpillar<br />

Neue Tandem-Vibrationswalzen im Programm<br />

Caterpillar baut seine Reihe an Straßenbaumaschinen<br />

um weitere knickgelenkte Tandem-Vibrationswalzen<br />

aus. Die neuen Modelle heißen CB13, CB15<br />

und CB16. Die Nomenklatur bezieht sich auf die<br />

Gewichtsklassen 13, 15 und 16 t. Die Modelle können<br />

zudem mit oszillierender Verdichtung<br />

an der hinteren Bandage ausgerüstet<br />

werden und bieten Weiterentwicklungen<br />

der Bedienelemente,<br />

der Wasserberieselungsanlage,<br />

der Wartungszugangspunkte<br />

sowie der Beleuchtung.<br />

Die neue Tandemwalze Cat<br />

CB13 mit 13 t Einsatzgewicht<br />

gibt es jetzt auch mit<br />

oszillierender Verdichtung<br />

an der Hinterbandage.<br />

(Quelle: Caterpillar/Zeppelin)<br />

Viele der technologischen Weiterentwicklungen hängen mit dem<br />

optional verfügbaren Cat-Verdichtungsmesssystem Cat Compaction<br />

Control zusammen, das das Verdichtungsergebnis dokumentiert.<br />

Aufgezeichnet wird mithilfe von Infrarotsensoren und GPS-Empfänger<br />

– das liefert dem Fahrer aktuelle Informationen zu Deckentemperaturen,<br />

Maschinenposition und Verdichtungsgängen. Das System optimiert die<br />

Einhaltung des Walzschemas insbesondere bei Nacht, zeichnet Informationen<br />

auf und dient der Qualitätskontrolle sowie Dokumentation.<br />

Beleuchtete Bandagenkanten und -oberflächen tragen ebenfalls zu einer<br />

höheren Präzision bei Nachteinsätzen bei – bessere<br />

Lichtverhältnisse sorgen für konzentriertes Arbeiten.<br />

Die Kommunikation von Maschine zu Maschine<br />

unterstützt die Beibehaltung von Walzschemata<br />

durch mehrere gleichzeitig operierende Maschinen<br />

mittels Austausch kartierter Daten zwischen den<br />

Anzeigen verschiedener Maschinen, die Verdichtungsmesswert,<br />

Temperaturkartierung, Abdeckungsbereich<br />

sowie Karten zur Übergangszahl enthalten.<br />

Bessere Sicht und mehr Komfort gewährleistet<br />

der optionale 360-Grad-Drehsitz, durch den sich<br />

der Fahrer immer in Fahrtrichtung ausrichten kann. Die vordere Lenkkonsole<br />

wird durch die Handradlenkung ersetzt, womit der Fahrer auch<br />

die Leistung der Wasserberieselung überwachen kann. Eine vereinfachte<br />

Acht-Tasten-Bedientafel ermöglicht effiziente Kontrolle.<br />

Das Vibrationssystem wird ergänzt durch die Kombination aus Vertikalvibration<br />

an der Vorderbandage und Schwingungsvibration bzw.<br />

oszillierender Verdichtung an der Hinterbandage. Im Gegensatz zur herkömmlichen<br />

Vibrationsverdichtung bietet die oszillierende Verdichtung<br />

permanenten Bodenkontakt der Bandagen und eine gleichmäßigere<br />

Verdichtungswirkung mit reduziertem Geräuschpegel und weniger<br />

Beim Wenden<br />

dreht sich die äußere<br />

Bandagenhälfte<br />

schneller als die innere<br />

Bandagenhälfte.<br />

Schwingungen. Speziell bei dünnen Asphaltdeckschichten, schwer zu<br />

verdichtenden Asphaltsorten und Nahtanschlüssen sowie auf Brücken<br />

oder anderen empfindlichen Untergründen spielt das Verfahren seine<br />

Vorteile aus, außerdem kann es auch noch bei niedrigeren Asphalt- oder<br />

Umgebungstemperaturen eingesetzt werden. In der Praxis steht also<br />

mehr Zeit für die Verdichtung zur Verfügung. Durch die hohe Verdichtungsleistung<br />

sind außerdem weniger Übergänge erforderlich.<br />

Die Modelle verfügen über ein neu entwickeltes Knickpendelgelenk,<br />

das sicheren Deckenkontakt und ein ruhigeres Fahrverhalten auf un ebenen<br />

Oberflächen gewährleistet. Durch das Antriebssystem<br />

mit Knicklenkung und geteilten Bandagen<br />

kann ein enger Wenderadius eingehalten werden,<br />

ohne die heiße Asphaltdecke zu beschädigen. Beim<br />

Wenden dreht sich die äußere Bandagenhälfte<br />

schneller als die innere Bandagenhälfte. Dadurch<br />

wird ein Aufreißen oder Aufwerfen der Asphaltdecke<br />

vermieden, wie es bei einteiligen Standardbandagen<br />

auftreten kann. Ein optionaler Bandagenversatz hinten<br />

erweitert die Abdeckung um 170 mm und vereinfacht<br />

die Steuerung neben Hindernissen wie Bordkanten<br />

und Bordrinnen. Er sorgt für eine hervorragende Leistung bei<br />

Längsfugen, indem die Kante mit der Führungswalze zusammengedrückt<br />

und die Fuge mit der nachlaufenden Walze versiegelt wird.<br />

Der Cat-Motor C4.4 mit einer Nennleistung von 106 kW (144 PS) ist<br />

serienmäßig mit Eco-Modus und automatischer Drehzahlregelung ausgestattet,<br />

die eine gleichmäßige Verdichtung gewährleistet und den<br />

Geräuschpegel für Fahrer und Baustellenarbeiter reduziert.<br />

Kontakt: www.zeppelin-cat.de<br />

7|20<strong>18</strong>


Technik<br />

39<br />

Rüko<br />

B465 wurde saniert<br />

Im Auftrag des Landratsamtes Alb-Donau-Kreis wurde<br />

Anfang September die Bundesstraße B465 im schwäbischen<br />

Altsteusslingen über eine Länge von 1,3 km<br />

komplett neu saniert. Im Rahmen einer öffentlichen<br />

Ausschreibung hat man sich zur Umsetzung dieser<br />

Fahrbahnsanierung für das Metzinger Bauunternehmen<br />

Gottlob Brodbeck GmbH & Co. KG entschieden. Die gesamten<br />

Straßenbauarbeiten betrugen etwa 1,5 Wochen.<br />

Der Beschicker von Dynapac im Einsatz (Quelle: Rüko)<br />

Die beauftragte Baufirma benötigte zur tatkräftigen Unterstützung<br />

bei den Asphaltarbeiten – und vor allem zur Einhaltung der knappen<br />

Zeitvorgaben – leistungsstarke Maschinen mit einer hochqualifizierten<br />

Mannschaft. Man entschied sich daher für zwei Maschinen des Malscher<br />

Baumaschinenvermieters Rüko: einen neuen MF2500 CS Beschicker<br />

aus dem Hause Dynapac und einen neuen Vögele-Fertiger Super 1900-3i.<br />

Der Fertiger von Vögele gehört zur „Strich 3“-Maschinengeneration<br />

der „Highway class super“. Er wird aufgrund seiner variablen Arbeitsbreite<br />

sowohl für kleinere Straßenbauprojekte als auch für Bundesstraßen<br />

oder Autobahnen verwendet. Generell ist das Modell je nach Bedarf<br />

mit einer großen Vielfalt an Einbaubohlen kombinierbar. Bei dem auf der<br />

B465 verwendeten Fertiger kann die montierte Bohle von 3 bis 6 m stufenlos<br />

ausgefahren werden. Innerhalb weniger Minuten kann der Fertiger<br />

wieder auf die vorgegebene Transportbreite von 3 m verringert<br />

werden.<br />

Der Aufnahmebehälter mit einem regulären Fassungsvermögen von<br />

14 t wurde bei diesem Einsatz mit einem Kübel MH 2500 von Dynapac<br />

vergrößert, wodurch stets ausreichend Mischgut für den Einbau zur Verfügung<br />

steht. Darüber hinaus beeindruckt die Maschine mit einer sehr<br />

ergonomischen und bedienerfreundlichen Ausstattung bei besten Leistungswerten<br />

und geringem Verbrauch.<br />

Fertiger und Beschicker mit eingespielter Mannschaft sorgten für<br />

einen reibungslosen Projektablauf: So konnten insgesamt 860 t/Tag<br />

Mischgut für die Asphaltbinderschicht (6 cm Dicke) und 820 t/Tag Asphalt<br />

für die Asphaltdeckschicht (4 cm Dicke) verarbeitet werden. Der Beschicker<br />

sorgte hierbei für einen kontinuierlichen und erschütterungsfreien<br />

Einbau des angelieferten Asphalts. Außerdem konnten mit dem Beschicker<br />

Stöße, die beim Anfahren des Kippers an den Fertiger entstehen und<br />

die Ebenheit der neuen Straße beeinträchtigen würden, vermieden werden.<br />

Die sukzessive Belieferung der Materialien erfolgte durch das<br />

Asphaltwerk aus Ingoldingen.<br />

Kontakt: www.rueko.de<br />

Gilsonite<br />

verbessert<br />

jeden Teil<br />

der Straße<br />

SAMI Schicht<br />

Deckschicht<br />

Schichtenverbund<br />

Binderschicht<br />

Tragschicht<br />

info.europe@americangilsonite.com<br />

americangilsonite.com/deutsch<br />

7|20<strong>18</strong>


40 Technik<br />

Umgang mit wassergefährdenden Stoffen<br />

Abdichtung der Fahrsilos von Biogas- und JGS-Anlagen<br />

In Deutschland werden mehr als 160 Mio. Tiere wie Federvieh, Schweine und Rinder gehalten [1].<br />

Pro Jahr fallen bei dieser Haltung ca. 200 Mio. m 3 Gülle und Gärreste an, die nicht in das Grundwasser<br />

gelangen dürfen, um das Trinkwasser nicht zu verunreinigen. Leider gelingt dies nicht immer. Im Jahr<br />

2010 sind ca. 24.000 m 3 Gülle und weitere umweltgefährdende Stoffe ausgelaufen, davon mehr als<br />

80 % aus Biogas- und JGS-Anlagen (Jauche, Gülle und Silagesickersäfte).<br />

Von Lutz Schröder<br />

Anfang August 2017 wurde für Biogas- und JGS-Anlagen mit der<br />

neuen Bundesanlagenverordnung AwSV („Verordnung über Anlagen<br />

zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen“) eine bundesweit<br />

geltende, einheitliche Regelung eingeführt. Sie schreibt vor, dass die<br />

Anlagen und insbesondere die Fugen gemäß den aktuellen gesetzlichen<br />

Vorschriften mit geeigneten Baumaterialien abzudichten sind.<br />

Denso bietet für die dauerhafte Abdichtung dieser Fugen die Dichtmasse<br />

TOK-Sil Resist an, die gemäß den Vorgaben des DIBt („Deutsches Institut für<br />

Bautechnik“) geprüft ist und sämtliche Anforderungen erfüllt. In der Praxis<br />

bewährt sich TOK-Sil Resist bereits seit vielen Jahren sehr erfolgreich und<br />

leistet dabei einen wertvollen Beitrag zum Grundwasserschutz.<br />

Gesetzliche Regelungen<br />

In Deutschland gilt seit 1957 das Wasserhaushaltsgesetz (WHG). In<br />

Abschnitt 3 (§ 62–63) des WHG wird der „Umgang mit wassergefährdenden<br />

Stoffen“ geregelt und verordnet, dass diese Stoffe nicht in das Grundwasser<br />

gelangen dürfen. Biogas- und JGS-Anlagen werden nun explizit<br />

in der seit 2017 gültigen Bundesanlagenverordnung geregelt. Ältere<br />

Verordnungen der einzelnen Bundesländer sind damit abgelöst.<br />

Dabei werden die technischen Einzelheiten für JGS-Anlagen in einem<br />

neuen Regelwerk, der TRwS 792 („Technische Regel wassergefährdender<br />

Stoffe“, Weißdruck, im August 20<strong>18</strong> veröffentlicht) geregelt. Die techni-<br />

Abbildung 1: Lagerfläche an einer Biogasanlage<br />

7|20<strong>18</strong>


Technik<br />

41<br />

Abbildung 2: Schadhafte Fugen außerhalb und innerhalb von Bauwerken<br />

schen Einzelheiten für Biogasanlagen werden hingegen in einem separaten<br />

Regelwerk, der TRwS 793-Teil 1 (derzeit noch im Gelbdruck), definiert.<br />

Die TRwS 792 für JGS-Anlagen ist als DWA-Arbeitsblatt veröffentlicht<br />

und damit eine allgemein anerkannte Regel der Technik im Sinne<br />

von § 62 Absatz 2 WHG. Es wird gefordert, Fugen flüssigkeitsdicht auszubilden.<br />

Ebenso müssen Fugenmassen die Anforderungen abgestimmter<br />

Prüfprogramme des DIBt für Fugenabdichtungssysteme in Lager- und<br />

Abfüllflächen von JGS- und Biogas-Anlagen erfüllen. Die Verarbeitung<br />

darf zudem nur durch Fachfirmen erfolgen, die gemäß § 62 der AwSV<br />

geschult und zertifiziert sind.<br />

Mängel bei nicht sachgemäßer Bauausführung<br />

Eine häufige Ursache für Schäden bzw. Undichtigkeiten an Bauwerken<br />

mit wassergefährdenden Flüssigkeiten ist die mangelhafte Ausbildung<br />

von Fugen (Abbildung 2).<br />

Der Anschluss von horizontalen Bodenfugen an vertikal verlaufende<br />

Wandfugen ist oftmals kritisch und eine Schwachstelle im Fugensystem.<br />

Grund dafür ist, dass häufig zwei unterschiedliche Fugenmaterialien eingesetzt<br />

werden. Sie bestehen zum einen aus (bitumenhaltigen) Fugenmassen,<br />

zum anderen aus Fugendichtstoffen (Kunststoffe). An der Kontaktstelle<br />

der beiden kommt es zu unerwünschten Wechselwirkungen;<br />

bzw. es entsteht überhaupt keine abdichtende Verbindung.<br />

Der Staubbefeuchtungsmischer<br />

DUSTFIX<br />

Für Asphaltfüller, Gesteinsstaub und<br />

andere Füllstoffe von 10-80 m³/h.<br />

Ohne Staub sieht‘s besser aus.<br />

Mehr Informationen auf<br />

www.mapgmbh.com<br />

7|20<strong>18</strong>


42 Technik<br />

Im horizontalen Bereich der Bodenfugen werden vielfach heiß verarbeitbare<br />

Fugenmassen (basierend auf polymermodifizierten Bitumen)<br />

verwendet. Diese müssen für die Verarbeitung erhitzt oder aufgeschmolzen<br />

werden.<br />

In den vertikalen bzw. senkrechten Wandfugen werden in der Regel<br />

standfeste Fugendichtstoffe eingesetzt. Sie werden kalt verarbeitet und<br />

basieren auf Kunststoffen (z. B. Polyurethan, Polysulfid oder SMP).<br />

Fugendichtstoffe sind Elastomere, die aus ein- oder mehrkomponentigen<br />

Systemen bestehen. Nach dem chemischen Reaktionsprozess<br />

erfolgt eine irreversible Vernetzung der Molekularstruktur. Fugendichtmassen<br />

hingegen verhalten sich thermoplastisch, d. h., sie werden bei<br />

Erwärmung weicher und bei Abkühlung fester.<br />

Im Kontaktbereich (Kreuzpunkt von horizontaler und vertikaler Fuge)<br />

dieser beiden unterschiedlichen Fugenmaterialien können daher keine<br />

dichten Fugen ausgebildet werden, da sich die unterschiedlichen Fugendichtmassen<br />

und Fugendichtstoffe nicht dauerhaft verbinden können. Der<br />

unerwünschte Austritt von wassergefährdenden Flüssigkeiten ist die Folge.<br />

Abbildung 3: Kreuzpunkt von (Asphalt-)Boden mit (Beton-)Wandanschluss.<br />

Abbildung 4: Vertikal eingebaute Fugenmasse<br />

Abbildung 5: Verarbeitungsgerät Sealomat<br />

Lösung für den kritischen Kreuzpunkt<br />

Denso bietet für die dauerhafte Ausbildung dichter Fugen in Fahrsilos<br />

von Biogas- und JGS-Anlagen die Fugendichtmasse TOK-Sil Resist an. Sie<br />

erfüllt dabei alle Anforderungen der vom DIBt aufgestellten Prüfprogramme<br />

[2]. Die Masse kann sowohl für senkrecht als auch waagerecht<br />

verlaufende Fugen eingesetzt werden und bildet daher im sogenannten<br />

„Kreuzpunkt“ dieser beiden Fugenverläufe eine dauerhaft dichte Verbindung<br />

(Abbildung 3).<br />

Das Prüfprogramm (Kontaktfläche Asphalt) beinhaltet Prüfungen, die<br />

sich an der DIN EN 14<strong>18</strong>8-1 („Anforderungen an heißverarbeitbare Fugenmassen“)<br />

orientieren [3]. Nach dem erfolgreichen Abschluss dieser Prüfungen<br />

liegt ebenfalls die allgemeine bauaufsichtliche Zulassung für das<br />

Fugenabdichtungssystem TOK-Sil Resist vor. Die entsprechende Kennzeichnung,<br />

das sogenannte Ü-Zeichen, ist auf der Produktverpackung<br />

zu finden.<br />

Das DIBt unterscheidet bei der Zulassungsvergabe zwischen den<br />

Kategorien Fahrsilo-Typ A und Fahrsilo-Typ B. Fahrsilos der Kategorie A<br />

erfüllen folgende Eigenschaften:<br />

• Das Siliergut wird nach dem Einbringen in das Fahrsilo luft- und wasserdicht<br />

abgedeckt.<br />

• Der Futterstock ist maximal 3 m hoch.<br />

• Der Trockenmassegehalt beträgt mindestens 250 g Trockenmasse pro<br />

kg Frischmasse.<br />

Alle anders gearteten Anlagen werden der Fahrsilo-Kategorie B zugeordnet.<br />

Im Rahmen des Zulassungsverfahrens für die Kategorie A wird der<br />

Prüfkörper über einen Zeitraum von 90 Tagen in das Prüfmedium eingelagert.<br />

Für die Kategorie B ist eine Einlagerung von <strong>18</strong>0 Tagen für den<br />

Verwendbarkeitsnachweis erforderlich.<br />

TOK-Sil Resist ist bereits für die Kategorie A zugelassen. Bis Ende 20<strong>18</strong><br />

wird ebenfalls die Zulassung für die Fahrsilo-Kategorie B vorliegen. Sie<br />

beinhaltet die Prüfung an den Kontaktflächen Asphalt und Beton und<br />

gilt für eine überfahrbare Fuge bis zu einer Breite von 15 mm. Die Kontaktfläche<br />

Stahl ist ebenfalls vorgesehen. Generell gilt, dass die Fugen<br />

gemäß der Zulassungen der Fugenmassen zu überfahren sind.<br />

Im Betrieb<br />

TOK-Sil Resist ist eine bitumenhaltige Fugenmasse, die aufgrund der<br />

Zugabe von speziellen Zusatzstoffen beständig gegen Jauche, Gülle,<br />

Silagesickersäfte und andere wassergefährdende Stoffe ist. In der Praxis<br />

7|20<strong>18</strong>


Technik<br />

43<br />

AUTOR<br />

Dipl.-Ing. (FH)<br />

Lutz Schröder<br />

Produktmanager Engineering<br />

DENSO GmbH<br />

E-Mail: schroeder@denso.de<br />

www.denso.de<br />

Abbildung 6: Nahtausbildung in einer Asphaltfläche einer JGS-Lagerfläche (Quelle: Denso)<br />

LITERATUR<br />

[1] Vortrag Dr. Thomas Richter, BetonMarketing Nordost, IAB Baustoffforum<br />

Weimar, 03/2015.<br />

[2] „Prüfprogramm für Abdichtungssysteme zur Verwendung in Anlagen zum<br />

Lagern, Abfüllen und Umschlagen wassergefährdender Stoffe (LAU-Anlagen),<br />

Bitumenhaltige Fugendichtmassen in Guss- und Walz<strong>asphalt</strong>-Dichtkonstruktionen“,<br />

DIBt, Berlin, 2009.<br />

„Sonderprüfprogramm in Abstimmung mit dem DIBt – Bitumenhaltige<br />

Fugendichtmasse an Beton“<br />

[3] DIN EN 14<strong>18</strong>8-1 „Fugeneinlagen und Fugenmassen, Teil 1: Anforderungen an<br />

heiß verarbeitbare Fugenmassen; Deutsche Fassung EN 14<strong>18</strong>8-1:2004“<br />

wird das carbonatfreie Material bereits auf vielen Baustellen seit Jahren<br />

erfolgreich verwendet. TOK-Sil Resist wird vor der Verarbeitung erwärmt<br />

und lässt sich im plastischen Zustand optimal einsetzen. Es kann sehr<br />

einfach in waagerecht und senkrecht verlaufende Fugen eingebracht<br />

werden (Abbildung 4). Die Verarbeitung aus Kartuschen erfolgt mit dem<br />

Spezialgerät Sealomat (Abbildung 5).<br />

Die Fugenflanken werden zuvor mit dem im System geprüften TOK-Sil<br />

Primer vorbehandelt, sodass eine feste Verbindung der Dichtmasse mit<br />

der Fugenflanke entsteht. Die Fugenflanken können aus Asphalt oder<br />

Beton bestehen. Der kritische Bereich der Boden-Wand-Fuge, der sogenannte<br />

Kreuzpunkt, wird somit problemlos mit einem Material, anstelle<br />

der bisher vielfach eingesetzten zwei Produkte, abgedichtet. Materialunverträglichkeiten<br />

und vorprogrammierte Schäden gehören damit der<br />

Vergangenheit an.<br />

Selbst Nahtflanken im Asphalt können mit diesem Material auf technisch<br />

höchstem Niveau ausgebildet werden (Abbildung 6).<br />

Selbst bei nachträglichen mechanischen Beschädigungen können die<br />

Fugen leicht wiederhergestellt werden. TOK-Sil Resist wird einfach mit<br />

einem Heißluftföhn schonend erwärmt und plastifiziert. Die Fugenfüllung<br />

kann in diesem Zustand daher problemlos, kostengünstig und<br />

schnell erneuert werden. Auch das Anschließen an bereits vorhandene<br />

Fugenmassen des gleichen Systems ist unkompliziert. Die Verbindungsstelle<br />

ist anschließend wieder dicht. Dieses Fugenabdichtungs-System<br />

ist sowohl für den Neubau als auch für die Instandsetzung zugelassen<br />

und daher die ideale Lösung.<br />

Über die hohen Anforderungen des DIBt hinaus wurde die bitumenhaltige<br />

Zusammensetzung zusätzlich durch das DLR (Deutsches Zentrum<br />

für Luft- und Raumfahrt) auf UV-Witterungsbeständigkeit geprüft. Das<br />

Fazit der Untersuchungen ist beeindruckend: Die Masse ist mindestens<br />

über einen Zeitraum von acht Jahren UV-resistent, höchstwahrscheinlich<br />

deutlich länger.<br />

Zusammenfassung<br />

Der Umweltschutz ist nicht nur bei Tankstellen und Öltanklagern wichtig<br />

und unbedingt zu beachten. Gesetzliche Vorgaben gibt es für diesen<br />

Bereich der sogenannten LAU-Anlagen („Lagern, Abfüllen, Umschlagen“),<br />

auf denen wassergefährdende Stoffe gelagert oder abgefüllt werden,<br />

bereits seit vielen Jahren.<br />

Nun wurde auch der Grundwasserschutz in der Landwirtschaft optimiert.<br />

Die gesetzliche Grundlage mit der AwSV wurde für Biogasanlagen<br />

und Silagelagerplätze mit dem Auftreten von Jauche, Gülle und aggressiven<br />

Silagesickersäften deutlich verschärft. Die daran geknüpften,<br />

gerade aktualisierten TRwS’en (792 und 793-Teil 1) verdeutlichen den<br />

hohen Stellenwert. Demnach dürfen für die Abdichtung der Fugen nur<br />

speziell geeignete Produkte eingesetzt werden, die über einen entsprechenden<br />

Verwendbarkeitsnachweis des DIBt verfügen.<br />

Die bitumenhaltige Fugenmasse TOK-Sil Resist erfüllt diese Anforderungen.<br />

Denn dieses Material bietet eine sehr einfache und flexible Systemlösung.<br />

Es ist ideal geeignet für senkrecht als auch für waagerecht<br />

verlaufende Fugen. Insbesondere die kritischen Kreuzpunkte dieser<br />

beiden Fugen werden mit der Fugenmasse nachhaltig abgedichtet.<br />

Ebenso können die Fugen sehr schnell nach dem Einbau beansprucht<br />

und im Schadenfall kostengünstig wiederhergestellt werden. •<br />

7|20<strong>18</strong>


44 Technik<br />

AutoSet Plus<br />

Und der Fertiger denkt mit<br />

Die Johann Bunte Bauunternehmung GmbH & Co. KG erweitert den Berliner<br />

Autobahnring von sechs auf acht Spuren. Beim Umsetzen zwischen mehreren<br />

kleinen Bauabschnitten erleichterte AutoSet Plus, die Automatikfunktionen<br />

der Vögele-Fertiger, dem Einbauteam die Arbeit.<br />

01<br />

02 03<br />

7|20<strong>18</strong>


Technik<br />

45<br />

Mit AutoSet Plus lassen sich Einbauprozesse automatisieren. Die<br />

Funktion ist in der ErgoPlus-3-Bedienkonsole der Vögele-Fertiger<br />

integriert und eignet sich besonders für Baumaßnahmen mit mehreren<br />

Abschnitten – wie ein aktuelles Beispiel vom Berliner Ring zeigt.<br />

Zwischen den Autobahndreiecken Potsdam und Nuthetal liegt eine<br />

der am stärksten befahrenen Strecke der A10. Laut Prognose wird der<br />

Verkehr auf dem 9 km langen Abschnitt bis 2025 von 90.000 auf 126.000<br />

Fahrzeuge pro Tag zunehmen. Bis 2020 soll die A10 in diesem Bereich<br />

deshalb von sechs auf acht Spuren erweitert werden. Dazu werden<br />

zunächst die drei bestehenden Fahrstreifen in Fahrtrichtung West komplett<br />

ausgebaut. Anschließend werden im Neubauverfahren vier Fahrsteifen<br />

hergestellt. Im Anschluss daran folgt dieselbe Vorgehensweise in<br />

Fahrtrichtung Ost. Die Erweiterung auf <strong>18</strong>,5 m je Fahrtrichtung ist für das<br />

ausführende Unternehmen, die Johann Bunte Bauunternehmung GmbH<br />

& Co. KG, jedoch mit einigen Herausforderungen verbunden: Die bestehenden<br />

Brückenbauwerke sind nicht auf diese Breite ausgelegt und<br />

müssen ebenfalls ersetzt und verbreitert werden. Das Einbauteam<br />

musste deshalb häufig von einer Einbaubahn zur nächsten sowie zwischen<br />

den Abschnitten umsetzen und zudem verschiedene Mischgüter<br />

verarbeiten – teilweise innerhalb einer Arbeitsschicht.<br />

Per Knopfdruck speichern<br />

Henry Moser, Einbaumeister bei der Johann Bunte Bauunternehmung<br />

GmbH & Co. KG, erläutert die Vorteile: „Normalerweise müssen bei jedem<br />

Umsetzen des Fertigers sämtliche Einbauparameter neu eingestellt werden.<br />

Dasselbe gilt auch für jede neue Lage, wenn ein anderes Asphaltmischgut<br />

in einer abweichenden Schichtdicke und Einbaugeschwindigkeit<br />

verarbeitet werden soll.“ Bei einer Baumaßnahme wie der Erweiterung<br />

der A10 hätten die beiden Vögele-Fertiger Super 1900-3i und Super<br />

Bild 01 Auf der Autobahnbaustelle<br />

bei Potsdam<br />

unterstützte die AutoSet-<br />

Plus-Funktion „Einbauprogramme“<br />

das Einbauteam.<br />

Bild 02 Gespeicherte Einstellungen<br />

können aus dem<br />

AutoSet-Plus-Programmspeicher<br />

ausgewählt und<br />

aktiviert werden.<br />

Bild 03 Kombination aus<br />

Neubau und Sanierung:<br />

Vögele-Fertiger bauen die<br />

A10 vor den Toren Berlins<br />

aus. (Quelle: Vögele)<br />

7|20<strong>18</strong>


46 Technik<br />

2100-3i besonders häufig neu eingestellt werden müssen. „Wenn dann<br />

noch Zeitdruck dazukommt, kann dabei natürlich auch einmal ein Fehler<br />

passieren“, so Moser. „Deshalb haben wir uns auf der Baustelle von Auto-<br />

Set Plus unterstützen lassen.“ Das System bietet zwei Grundfunktionen:<br />

Zum einen die Umsetz- und Transportfunktion, die den Fertiger per<br />

Knopfdruck in Transportstellung bringt und dabei einbaurelevante Einstellungen<br />

speichert. Zum anderen bietet AutoSet Plus die Funktion<br />

Einbauprogramme: Mit ihr können Anwender Einbauparameter wie<br />

Asphaltmischgutsorte, Einbaubreite, Schichtart sowie Maschineneinstellungen,<br />

die auf der Baustelle relevant sind, speichern und bei Bedarf<br />

wieder abrufen.<br />

Die 3-D-Steuerung Navitronic Plus übernimmt<br />

neben der Nivellierung und der Steuerung der<br />

Einbaulage auch das Lenken.<br />

Neue App für Fertiger-Bediener<br />

Umsetzen, Ansetzen, Bohle justieren, Einbauprogramme abrufen:<br />

Fertiger-Bediener müssen genau wissen, wann sie welche Bedienfunktionen<br />

einsetzen und welche Automatikfunktionen ihre<br />

Arbeit erleichtern und beschleunigen. Vögele hat deshalb eine<br />

spezielle App mit zugehörigem Webspecial passend zu seinem<br />

Bedienkonzept ErgoPlus 3 entwickelt. Darin werden sämtliche<br />

Funktionen der Fahrer- und Bohlen-Bedienkonsole anhand von<br />

kurzen Animationen anschaulich und praxisnah vermittelt. Zudem<br />

können die Nutzer auch komplette Arbeitsschritte wie das Einrichten<br />

der Bohle oder Anforderungen wie variierende Einbaubreiten<br />

sowie umfassende Automatikfunktionen in den Schritt-für-Schritt-<br />

Videos ganz einfach nachvollziehen. Interessenten<br />

können die kostenlose App<br />

in den Stores von Google Play oder<br />

Apple herunterladen.<br />

„Damit haben wir auch<br />

sichergestellt, dass jede Asphaltschicht<br />

auf jedem Abschnitt gleich<br />

eingebaut und vorverdichtet wird“<br />

Wichtige Infos zum Fertigerbedienen<br />

gibt es in der neuen App von<br />

Vögele.<br />

Abgespeichert<br />

Auf der Berliner Baustelle unterstützte die zweite Funktion das Einbauteam<br />

maßgeblich: Bunte baute zunächst eine Bahn und anschließend<br />

zwei weitere Bahnen parallel ein. Dabei war es entscheidend, dass jedes<br />

Asphaltmischgut der verschiedenen Asphaltschichten mit identischen<br />

Parametern eingebaut wurde. Damit das gelingt, speicherten die beiden<br />

Fertigerfahrer die Einstellungen nach jeder Schicht (Asphalttrag-, -binder-<br />

und -deckschicht) als Einbauprogramm ab – immer dann, wenn<br />

diese Schicht zum ersten Mal eingebaut wurde. Dies gelang schnell und<br />

unkompliziert, weil die meisten der eingestellten Werte durch AutoSet<br />

Plus automatisch übernommen werden können. Nach Beendigung des<br />

Asphalteinbaus auf einem der Abschnitte transportierte das Einbauteam<br />

die beiden Vögele-Fertiger der Highway Class zum nächsten – und die<br />

Maschinisten konnten auf Knopfdruck in der identischen Einstellung mit<br />

der Arbeit fortfahren. „Damit haben wir auch sichergestellt, dass jede<br />

Asphaltschicht auf jedem Abschnitt gleich eingebaut und vorverdichtet<br />

wird“, ergänzt Jürgen Schimang, Asphaltkoordinator bei Bunte. „AutoSet<br />

Plus verschafft also große Sicherheit. Dem Einbauteam, weil es eine Fehlerquelle<br />

weniger hat. Unserer Firma, weil sie mehr Prozesssicherheit hat.<br />

Und dem Auftraggeber, weil er sicher sein kann, dass jede Schicht auf<br />

jedem Meter identisch hergestellt wird.“<br />

3-D-Steuerung<br />

Um einen profilgenauen Einbau sicherzustellen, der den Planungsdaten<br />

entsprach, war der Super 2100-3i mit Navitronic Plus von Vögele ausgestattet.<br />

Das 3-D-Steuerungssystem übernimmt die Nivellierung – also die<br />

automatische Steuerung von Einbauhöhe und Querneigung – sowie die<br />

Steuerung der Einbaulage. Zusätzlich übernimmt Navitronic Plus auch<br />

die Lenkung von Vögele-Raupenfertigern – ein Vorteil, den nur Vögele<br />

seinen Kunden bietet. Als virtuelle Referenz kam auf dem Berliner Ring<br />

ein mmGPS-System von TopCon (3-D-Zonenlaser und GPS) zum Einsatz.<br />

Somit war bei der Profilgenauigkeit automatisch für höchste Präzision<br />

gesorgt. Für die Dokumentation des Einbauergebnisses nutzte Bunte<br />

zudem das Vögele-Temperatur -Messsystem RoadScan.<br />

•<br />

7|20<strong>18</strong>


Technik<br />

47<br />

Ammann<br />

Auf Rügen wird es dichter<br />

Im Tief- und Straßenbau stehen Baufirmen immer wieder vor der Herausforderung, auch in teilweise tiefen<br />

Gräben und Gruben den Untergrund und die Oberfläche fachgerecht verdichten zu müssen. Dazu bietet<br />

die Technik verschiedene Ansätze: entweder klassisch mit einer Rüttelplatte in einem durch einen Verbau<br />

gesicherten Graben, einer von außerhalb des Grabens ferngesteuerten Rüttelplatte oder mannlos per Anbauverdichter<br />

für Hydraulikbagger. Bei einer aktuellen Verlegung einer Drainageleitung auf der Insel Rügen<br />

entschied sich das ausführende Bauunternehmen GP Günter Papenburg für die letztere Lösung.<br />

Ein Bauvorhaben mitten in einem beliebten<br />

Urlaubsziel: Polier Torsten Dumke hat sich<br />

über seinen Arbeitseinsatz auf der Insel Rügen<br />

aus mehreren Gründen gefreut. Zum einen<br />

liegt die Straße zwischen Bergen und Samtens<br />

in einer idyllischen Umgebung auf Deutschlands<br />

größter Insel. Andererseits konnte Dumke<br />

beim lageweisen Verfüllen des Grabens für eine<br />

Drainageleitung auf einen leistungsfähigen<br />

Anbauverdichter von Ammann, den APA 5546<br />

mit Zweiwellenerreger, zurückgreifen.<br />

Auf einer Gesamtlänge von 1,3 km wurde in<br />

3 m Tiefe eine Drainageleitung verlegt und der<br />

Graben anschließend mit grobkörnigem Material<br />

aufgeschüttet, das jeweils lagen- und etappenweise<br />

mit dem APA 5546 verdichtet wurde.<br />

Der zweite am Projekt beteiligte Bagger, ein<br />

8-t-Radbagger, war ausschließlich mit dem Aushub<br />

des Grabens auf die gewünschte Tiefe<br />

zuständig – so konnten die beiden Bagger einander<br />

folgen und im Verbund Aushub und Verfüllen<br />

samt Verdichten erledigen. Im Anschluss<br />

füllte Dumke mit seinem Mitarbeiter per Bagger<br />

und Radlader den Graben mit grobkörnigem<br />

Material auf und verdichtete erneut, um eine<br />

gleichmäßige und homogene Oberfläche für die<br />

folgenden Asphaltierungsarbeiten herzustellen.<br />

Dumke ist gelernter Straßenbauer und seit<br />

2003 bei GP Papenburg als Polier beschäftigt.<br />

Also ein Experte mit genügend Erfahrung im<br />

Einsatz auf Baustellen jeder Art. Er kommentierte<br />

seine Arbeit: „Wir hatten hier nur wenig<br />

Platz zum Einbau und Verdichten zur Verfügung.<br />

Die Straße wird nach Abschluss unserer<br />

Arbeiten auf einer Breite von 3 m <strong>asphalt</strong>iert,<br />

und das Baufeld ist insgesamt nur 5 m breit.<br />

Daher brauchten wir eine sehr wendige und<br />

Montiert an einem 5-t-Kompaktbagger konnte<br />

der Anbauverdichter APA 5546 von Ammann sein<br />

ganzes Potenzial ausspielen.<br />

7|20<strong>18</strong>


48 Technik<br />

02<br />

03<br />

01<br />

Sylvia Braun: „Die Kombination von<br />

Arbeitssicherheit beim Verdichten im Kanal,<br />

Einsparungen beim Verbau und die Verdichtungsleistung<br />

machen den APA 5546<br />

besonders profitabel.“<br />

04<br />

7|20<strong>18</strong>


Technik<br />

49<br />

flexible Lösung – und mit dem Ammann-Verdichter am Kompaktbagger<br />

mit seitenverstellbarem Ausleger konnten wir in sehr kurzer Zeit und ohne<br />

Mann im Graben lagenweise zuerst das grobkörnige Material verdichten.<br />

Danach haben wir auf der gleichen Strecke den Graben mit Erde verfüllt<br />

und abschließend wieder einwandfrei verdichtet. Insgesamt waren wir<br />

bei diesem Projekt nur etwas über drei Wochen beschäftigt.“<br />

Mietlösung im Verbund<br />

Doch bevor es dazu kam, dass Dumke die Mietlösung – bestehend aus<br />

Hydraulikbagger samt angeschlossenem Anbauverdichter – startete, landete<br />

die Anfrage nach einer passenden Verdichtungslösung auf dem<br />

Schreibtisch von Sylvia Braun, Betriebsleiterin im HKL Center Stralsund:<br />

„Unser Kunde von GP Papenburg rief an und erkundigte sich nach einem<br />

für die Baustelle geeigneten Anbauverdichter. Wir hatten zwar für die<br />

gewünschte Arbeitsbreite nicht das passende Gerät im Mietpark, doch ich<br />

habe durch mein Netzwerk schnell den richtigen Verdichter finden können.<br />

Durch unsere guten Beziehungen zur Firma Ammann konnte Gebietsverkaufsleiter<br />

Arnd Kruse gemeinsam mit uns dem Kunden eine gute<br />

Lösung für sein Bauvorhaben anbieten und auch zügig bereitstellen.“<br />

Da bei HKL hydraulische Anbaugeräte wie der Anbauverdichter<br />

grundsätzlich nur mit einem passenden Trägergerät vermietet werden,<br />

kam der APA 5546 mit einem Yanmar-Vio50-Kompaktbagger auf die<br />

Baustelle. Hier zeigte sich bereits ein wesentlicher Vorteil des<br />

Ammann-Verdichters: Dank seiner universellen Adapterplatte lässt sich<br />

der APA 5546 schnell und unkompliziert an alle herkömmlichen Schnellwechselsysteme<br />

anschließen – hier war der Verdichter mit seiner Wechselplatte<br />

an einem mechanischen Schnellwechsler MS 03 von Lehnhoff<br />

befestigt.<br />

Kruse von Ammann weist auf weitere Vorteile dieser mannlosen<br />

Lösung hin: „Wenn wir mit Personal im Graben gearbeitet hätten, wäre<br />

ein Verbau bzw. eine Verschalung des Grabens nötig gewesen. Das konnten<br />

wir hier komplett einsparen. Das bedeutet eine deutliche Steigerung<br />

der Arbeitssicherheit, erhöht die Arbeitsgeschwindigkeit und senkt<br />

natürlich auch die Gesamtkosten. Außerdem ist ein Anbauverdichter<br />

flexibel, wenn es um unterschiedliche Schüttdichten auf dem Untergrund<br />

geht. Das grobkörnige Füllmaterial wird von einem Bagger oder<br />

Radlader eingebracht. Der Baggerfahrer setzt den Verdichter entsprechend<br />

dem vorgegebenen Verdichtungsschema an und verdichtet die<br />

eingebrachte Lage punktweise. Somit erreicht er eine gleichmäßige<br />

Tragfähigkeit über den gesamten zu verdichtenden Bereich.“<br />

Besonders angesichts des bis zu 3 m tiefen Grabens zeigte sich die<br />

Einsatzfähigkeit des Anbauverdichters. Aufgrund seiner robusten Bauweise,<br />

bei der das Gehäuse die zentrale Erregereinheit vor Stößen und<br />

Schmutz schützt, verkraftet der APA 5546 auch Dauereinsätze wie in<br />

diesem Fall. Und durch die widerstandsfähigen Gummistoßdämpfer wird<br />

die Vibration absorbiert, was sowohl den Bediener als auch das Trägergerät<br />

vor Beeinträchtigungen schützt. Da der Verdichter ohne eigenes<br />

Aggregat auskommt und über die Hydraulik des Baggers seine Energie<br />

bekommt, ist er praktisch wartungsfrei.<br />

Das kann Braun von HKL nur bestätigen: „Als ich den Ammann-Anbauverdichter<br />

dann im Einsatz erlebt habe und auch mit dem Polier vor<br />

Ort gesprochen habe, war ich angetan von seiner Leistung und der Effizienz.<br />

Dazu kommt noch das Plus an Sicherheit, da sich kein Mitarbeiter<br />

im Graben aufhalten musste. Die Kombination von Arbeitssicherheit<br />

beim Verdichten im Kanal, Einsparungen beim Verbau und die Verdichtungsleistung<br />

macht den APA 5546 besonders profitabel.“ •<br />

Bild 01<br />

Bild 02<br />

Bild 03<br />

Bild 04<br />

Rechts lässt sich die gleichmäßig verdichtete<br />

Oberfläche gut erkennen.<br />

Durch seine universelle Adapterplatte lässt sich<br />

der APA 5546 leicht an allen marktüblichen<br />

Schnellwechselsystemen montieren.<br />

Arbeiten in der Idylle auf Rügen. (Quelle nur<br />

dieses Foto: Pixabay)<br />

Montiert an einem 5-t-Kompaktbagger konnte der<br />

Anbauverdichter APA 5546 von Ammann sein<br />

ganzes Potenzial ausspielen. (Quelle: Ammann)<br />

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7|20<strong>18</strong>


50 Technik<br />

Vialit-Gruppe<br />

Alles andere als heißer Asphalt<br />

Mit der neuesten Entwicklung der<br />

Vialit-Gruppe, Viacore Asphalt, konnte<br />

erstmals das Konzept eines ultra temperaturabgesenkten<br />

Asphaltes realisiert<br />

werden, der als Bauprodukt mit<br />

einer CE-Konformität nach EN 13108<br />

– Teil 1, 2, 4, 5, 7 am Markt eingeführt<br />

wurde. Durch diese Entwicklung der<br />

Vialit-Gruppe werden in der Zukunft<br />

neue Wege im Bereich der emissionsreduzierten<br />

Bauweisen ermöglicht.<br />

Diese Technologie ermöglicht nicht<br />

nur bei der Straßenerhaltung, sondern<br />

auch beim Neubau und der Reparatur<br />

von beanspruchten Bereichen wie<br />

Flugflächen einen neuen Qualitätsstandard.<br />

Viacore wurde auf der Wingis-Datenbank<br />

der Berufsgenossenschaft<br />

Bau in Frankfurt freigeschaltet<br />

und wird mit dem Giscode RepA 10<br />

(VOC frei bis 300 °C, d. h. ohne Lösemittel)<br />

geführt.<br />

01<br />

Die Vialit-Gruppe beschäftig sich seit vielen Jahren mit der reaktiven<br />

Bitumentechnologie und hat sich bereits früh zu dem Einsatz nachhaltiger<br />

Rohstoffe und dem vollständigen Verzicht von VOC (volatile<br />

organic compounds) verschrieben. Mit der Weiterentwicklung bestehender<br />

Technik in einem neuen Bauprodukt, das nach Angaben des Unternehmens<br />

so in Europa einzigartig ist, können das Know-how sowie die<br />

Vialit-Technologie vorgestellt werden. Eine gute Verarbeitbarkeit mit<br />

hohen Ansprüchen an die Produkt-Performance wird heute auch bei<br />

kühler Umgebungstemperatur erreicht.<br />

Sanierungen von Fahrbahnoberflächen, Fensterflicken, Schachtsanierungen<br />

und Aufgrabungen können wirtschaftlich und dauerhaft durchgeführt<br />

werden. Der Bauherr kann bei der Ausführung von diesen Sanierungsarbeiten<br />

ein Bauprodukt gemäß EN 13108 fordern und somit den<br />

erforderlichen Qualitätsstandard festlegen. Aufgrund der besonderen<br />

Produkteigenschaften ist auch ein Einbau in der Übergangszeit während<br />

der Winterrevision von Asphaltmischwerken ohne Qualitätseinschränkungen<br />

möglich. Auch ein Verdichtungsdefizit aufgrund erkalteten Asphaltmischgutes<br />

kann ausgeschlossen werden. Nicht zuletzt ist ein hoher Verdichtungsgrad<br />

mit Viacore Asphalt einfach zu erreichen wodurch die<br />

Standfestigkeit und Dauerhaftigkeit entscheidend erhöht wird.<br />

Ein optimaler Ressourceneinsatz und minimale Emissionen sind das<br />

entscheidende Fundament für zukünftige Produkte und Bauweisen.<br />

Beim Bauprodukt Viacore Asphalt stehen die Energieeinsparung und<br />

Reduzierung von CO 2 -Emissionen in der kompletten Prozesskette von<br />

der Produktion bis zur Verarbeitung auf der Baustelle im Fokus. Insbesondere<br />

hier wird durch die niedrige Misch- und Einbautemperatur die<br />

Konzentration von Dämpfen und Aerosolen drastisch reduziert und<br />

damit dem Arbeits- und Umweltschutz Rechnung getragen.<br />

Eine aktuelle Studie von Stenum mit der Montanuniversität Leoben<br />

belegt, dass der Energiebedarf bei der Herstellung von Viacore Asphalt<br />

im Vergleich mit herkömmlichen Asphalten nach EN 13108 energetisch<br />

um 50 % reduziert ist. Bei der Herstellung von Viacore Asphalt werden<br />

hochwertige Gesteinskörnungen C 90/1, LA 20, PSV 50, SI 20, F1, WA24 1<br />

verwendet. Als Bindemittel kommt Straßenbaubitumen mit nachwachsenden<br />

Rohstoffen sowie temperaturabsenkenden Additiven zum Einsatz.<br />

Durch den konsequenten 100-%-Verzicht auf Lösemittel sowie dem<br />

Verzicht umweltschädlicher Substanzen handelt es sich um ein grünes<br />

Produkt. Mit der Verwendung von nachwachsenden Rohstoffen und der<br />

niedrigen Herstellungs- und Verarbeitungstemperatur weist Viacore<br />

Asphalt einen geringen CO 2 -Footprint im Vergleich zu herkömmlichen<br />

Asphaltmischgütern auf.<br />

Bei dem Einbau von Viacore Asphalt sollte die gleiche Sorgfalt wie<br />

beim Einbau von Heißmischgut vorherrschen. Alle Mitarbeiter sollten<br />

ihren Tätigkeitsbereich beherrschen, weiterhin ist es von Vorteil, wenn<br />

wenigstens eine Person erweiterte Kenntnisse über den Einbau von<br />

Asphaltmischgut besitzt.<br />

7|20<strong>18</strong>


Technik<br />

51<br />

AUTOR<br />

Thomas Olligschläger<br />

Deutsche Vialit Ges.mbH<br />

olligschlaeger@vialit.de<br />

02<br />

Bild 01 Einbaubeispiel anhand einer<br />

Flickstelle.<br />

Bild 02 Bei Viacore Asphalt sollte die<br />

gleiche Sorgfalt wie beim<br />

Einbau von Heißmischgut<br />

vorherrschen.<br />

Bild 03 Mit Viacore Asphalt können<br />

Sanierungen von Fahrbahnoberflächen,<br />

Fensterflicken,<br />

Schachtsanierungen<br />

und Aufgrabungen wirtschaftlich<br />

und dauerhaft<br />

durchgeführt werden.<br />

(Quelle: Vialit-Gruppe)<br />

Die Ausstellung der CE-Konformität erfolgt für den<br />

Viacore Asphalt nach der EN 13108 in den Teilen:<br />

1 Asphaltbeton<br />

2 Asphaltbeton für sehr dünne Schichten<br />

4 Hot Rolled Asphalt<br />

5 Splittmastix<strong>asphalt</strong><br />

7 Splittmastix<strong>asphalt</strong><br />

03<br />

Der Untergrund muss von losen Teilen sowie von Verschmutzung<br />

bestmöglich gereinigt werden. Weiterhin empfiehlt sich die Verwendung<br />

einer Haftbrücke, hierzu kann Reaktiv-Primer (Vialit) oder bei größeren<br />

Flächen eine Bitumenemulsion C40B5-S / C60BP4-S verwendet werden.<br />

Viacore Asphalt mit rund 2 M.-% Wasser durchmischen und gleichmäßig<br />

verteilen und überhöht, je nach Schichtdicke, einbauen. Anschließend<br />

erfolgt die Verdichtung mit geeignetem Gerät, beispielsweise Rüttelplatte<br />

oder Walze.<br />

Schichtdicke je Lage am Beispiel AC:<br />

Viacore AC 5 min. 1,5 cm max. 3,5 cm<br />

Viacore AC 8 min. 2,5 cm max. 4,0 cm<br />

Viacore AC 11 min. 3,0 cm max. 5,0 cm<br />

Die EN 13108 wurde vom Technischen Komitee CEN/TC 227 „Straßenbaustoffe“<br />

erarbeitet. Das Hauptziel des CEN/TC 227 besteht darin,<br />

Asphaltbeton in Bezug auf seine grundsätzlichen leistungsbasierten<br />

Eigenschaften festzulegen. Die Europäische Norm legt die Anforderungen<br />

an Asphalte fest, die beim Bau von Straßen, Flugplätzen und sonstigen<br />

Verkehrsflächen zum Einsatz kommen.<br />

Auf dem Gebinde befindet sich ein Etikett mit Einbaubeschreibung<br />

und QR-Code. Anhand dieses QR-Codes können mit einer App oder auch<br />

einfach mit der Kamera direkt auf der Website die Leistungserklärung<br />

und weitere Informationen eingesehen werden. Es kann somit direkt vor<br />

Ort auf diese Daten zugegriffen werden.<br />

Viacore ist in den Verpackungseinheiten 25-kg-Gebinde mit je 32<br />

Stück pro Euro-Palette (800 kg) ab sofort erhältlich. Weitere Verpackungseinheiten<br />

wie beispielsweise Big Pack sind in Vorbereitung.<br />

Zusammenfassung<br />

Mit dem Produkt Viacore Asphalt der Vialit-Gruppe steht erstmals in<br />

Europa ein ultra temperaturabgesenkter Asphalt mit CE-Konformität<br />

nach EN 13108 in den Teilen 1, 2, 4, 5, 7 zur Verfügung. Viacore Asphalt<br />

weist im Vergleich zu anderen Asphalten durch minimale Emissionen bei<br />

der Herstellung und dem Einbau einen sehr niedrigen CO 2 -Footprint auf.<br />

Weiterhin wird durch den Einsatz von nachwachsenden Rohstoffen im<br />

Bindemittel ein besonders grünes Produkt erzeugt. Nicht zuletzt erfüllt<br />

Viacore Asphalt nicht nur die Anforderungen der EN 13108 – Teil 1, 2, 4,<br />

5, 7, sondern weist darüber hinaus hohe Standfestigkeit bei gleichzeitig<br />

ausgezeichnetem Tieftemperaturverhalten auf.<br />

•<br />

7|20<strong>18</strong>


52 Technik<br />

Moderne Kaltfräsen verbessern<br />

Qualität und Wirtschaftlichkeit<br />

der kompletten<br />

Straßensanierung.<br />

Wirtgen<br />

Über Qualität bei<br />

der Straßensanierung<br />

Das Kaltfräsen gehört zu den ersten Maßnahmen der baulichen Erhaltung<br />

einer Straßen- oder Verkehrsfläche. Die Beschaffenheit der Fräsfläche<br />

hat Einfluss auf die Qualität der neuen Asphaltdeckschichten,<br />

deren Gebrauchseigenschaften sowie auf die wirtschaftliche und effiziente<br />

Ausführung der weiteren Baumaßnahmen.<br />

7|20<strong>18</strong>


Technik<br />

53<br />

So ist ein ebenes, profilgerechtes Fräsergebnis<br />

ein wichtiges Kriterium für den<br />

Einbau von Deckschichten gleichmäßiger<br />

Stärke und für die Vermeidung von kostenintensiven<br />

Nachbesserungen durch den Einbau<br />

nachträglicher Asphaltausgleichsschichten.<br />

Wirtgen bietet in der Branche eine breite<br />

Produktpalette an Kaltfräsen mit Fräsbreiten<br />

von 14 mm bis 4,40 m. Kunden können aus über<br />

30 verschiedenen Maschinentypen wählen, die<br />

jeweils auch mit unterschiedlichen Fräsbreiten<br />

verfügbar sind. Die untere Leistungsklasse startet<br />

bei den Kleinfräsen mit 45 kW und reicht<br />

über die Kompaktfräsen mit Motorleistungen<br />

zwischen 257 und 298 kW bis zu den Großfräsen<br />

in der oberen Leistungsklasse mit Kraftreserven<br />

von bis zu 753 kW. Praxis-Know-how<br />

und Kernkompetenzen in Nivellier-, Steuerungs-<br />

und Schneidtechnologie sind die<br />

Grundlage, auf der im Windhagener Stammwerk<br />

neue Lösungen entwickelt werden.<br />

Immer auf der Höhe bleiben<br />

Ein entscheidender Faktor bei der Erstellung<br />

der profilgerechten und ebenen Fräsfläche ist<br />

die exakte Nivellierung. Aufgabe der Nivellierung<br />

ist es, Frästiefe und Fräsneigung in Abhängigkeit<br />

von einer Referenzlinie automatisch<br />

und möglichst präzise zu regeln. In der Praxis<br />

gilt das Kopierfräsen mit dem Abtasten einer<br />

Referenzlinie als Standardverfahren.<br />

Mit dem Wirtgen-Multiplex-Nivelliersystem<br />

ist in Kombination mit verschiedensten Sensoren<br />

mehr möglich als das bloße Kopieren. So<br />

tasten drei Sensoren auf jeder Maschinenseite<br />

die Höhe auf der gleichen Referenzlinie in großem<br />

Abstand ab. Die Nivellierautomatik mittelt<br />

die drei Messwerte, sodass eine in hohem<br />

Maße geglättete Fräsfläche unter Einbeziehung<br />

der Sollfrästiefe entsteht. Längswellen<br />

können auf diese Weise sehr gut ausgeglichen<br />

werden.<br />

Darüber hinaus ist das Erstellen definierter<br />

Oberflächenprofile – zum Beispiel vorgegebene<br />

Querneigungen oder Dachprofile –<br />

möglich.<br />

Komplett neue Oberflächenprofile können<br />

mit dem 3-D-Fräsen erstellt werden. Ein neues,<br />

am Computer erstelltes digitales Oberflächenprofil<br />

kann direkt mit 3-D-Nivelliersystemen auf<br />

die Wirtgen-Kaltfräse übertragen werden. Das<br />

Erhöhen von Qualität und Wirtschaftlichkeit<br />

sind große Vorteile der 3-D-Frästechnologie.<br />

Sortenrein fräsen,<br />

wirtschaftlich recyceln<br />

Insbesondere die fortschreitende Automatisierung<br />

technischer Prozesse trägt maßgeblich<br />

zur Optimierung des Fräsergebnisses bei. Um<br />

ein optimales Ergebnis zu erzielen, werden die<br />

Nivellierparameter für die jeweilige Maschine<br />

hinterlegt, mit der Level-Pro-Nivellierautomatik<br />

verknüpft und während des Arbeitsprozesses<br />

abgerufen. Heute werden sehr feinfühlig<br />

die unterschiedlichsten Fahrbahnschichten<br />

abgetragen und separiert. Das Abtragen von<br />

problematischen Baustoffen ist hierbei<br />

genauso möglich wie das allgemein übliche<br />

Separieren von hochwertigen Asphaltdeck-<br />

Mit dem selektiven Fräsen<br />

sind kaum Zeitnachteile verbunden.<br />

Level pro Plus: Das vollständig<br />

in die Maschinensteuerung<br />

integrierte<br />

Nivelliersystem ist eine<br />

Eigenentwicklung.<br />

7|20<strong>18</strong>


54 Technik<br />

links: Durch moderne Maschinentechnik<br />

können Asphaltdeck-,<br />

-binder- und -tragschicht<br />

separat ausgebaut und dem<br />

Materialkreislauf getrennt wieder<br />

zugeführt werden.<br />

unten: Das Flexible Cutter<br />

System, kurz FCS, sorgt für eine<br />

hohe Maschinenauslastung. Der<br />

Walzenwechsel erfordert je nach<br />

Maschine lediglich 0,5 bis 1,5<br />

Stunden. (Quelle: Wirtgen)<br />

schichten mit hohem Bitumenanteil oder das<br />

Abtragen von Fahrbahnmarkierungen vor dem<br />

eigentlichen separaten Abfräsen der Asphaltschichten.<br />

Asphaltdeck-, -binder- und -tragschicht<br />

können getrennt dem Materialkreislauf<br />

wieder zugeführt werden, was wiederum die<br />

Nachhaltigkeit des Fräsgutrecyclings erhöht.<br />

Mit dem selektiven Fräsen sind kaum Zeitnachteile<br />

verbunden. Aufgrund der geringeren<br />

Frästiefe tragen die Kaltfräsen die einzelnen<br />

Schichten schneller ab als beim Vollausbau mit<br />

maximaler Frästiefe in einem Übergang. Der<br />

Abtrag in zwei oder drei Lagen kann je nach<br />

Maschinentyp, Belag und Umgebungsbedingungen<br />

teilweise genauso schnell, in einigen<br />

Fällen sogar schneller als der Vollausbau erfolgen.<br />

Moderne Kaltfräsen sind inzwischen<br />

zudem stark auf das typische selektive Fräsen<br />

– zum Beispiel in Bezug auf das Maschinengewicht<br />

– getrimmt.<br />

Vielfältige, effiziente Anwendungen<br />

Entscheidenden Einfluss auf Qualität, Kosten<br />

und Leistung des Fräsprozesses hat auch das<br />

leistungsstarke „Herz“ der Kaltfräse – das Fräswalzenaggregat<br />

mit allen Komponenten der<br />

Schneidtechnologie. Unterschiedliche Fräswalzen<br />

ermöglichen vielfältige Fräsarbeiten von<br />

unterschiedlichen Fahrbahnbelägen.<br />

So sind den Standardfräswalzen Schneidlinienabstände<br />

von 12 mm, 15 mm oder <strong>18</strong> mm<br />

zugeordnet. Feinfräswalzen haben in der Regel<br />

einen Schneidlinienabstand von 8 mm, Mikrofeinfräswalzen<br />

6 mm. Für besonders hohe Fräsleistungen<br />

werden die von Wirtgen entwickelten<br />

Eco-Cutter-Fräswalzen verwendet. Mit<br />

diesen Fräswalzen lassen sich zum Teil auch<br />

extrem harte Beläge wie Beton oder Fels wirtschaftlich<br />

fräsen.<br />

Häufig kommen Kaltfräsen auch beim Rohrleitungsbau<br />

zur Herstellung von Grabentrassen<br />

oder, mit einem Tieffräsaggregat und schmalem<br />

Schneidrad ausgestattet, beim Fräsen von<br />

Schlitzen zum Einsatz. Kurzum, das Einsatzspektrum<br />

ist riesig.<br />

„Moderne Kaltfräsen haben einen wesentlichen<br />

Einfluss auf die Qualität und Wirtschaftlichkeit<br />

der kompletten Sanierungsmaßnahme“,<br />

erklärt Bernd Holl, Produktmanager<br />

Kaltfräsen bei der Wirtgen GmbH. Die Möglichkeiten<br />

im Kaltfräsen werden mittlerweile auch<br />

durch die öffentlichen Bauauftragsträger<br />

erkannt und damit neue Ausschreibungsunterlagen<br />

notwendig. Im Zusammenspiel der<br />

öffentlichen Behörden mit Fräsdienstleistern,<br />

Fräsverbänden sowie Herstellern von Kaltfräsen<br />

werden zurzeit europaweit neue Ausschreibungs-Unterlagen<br />

für das Kaltfräsen<br />

formuliert.<br />

„Präzise Angaben in der Ausschreibung<br />

ermöglichen es den Fräsunternehmen, ein<br />

passgenaues Angebot zu erstellen. Details, die<br />

sich auswirken, sind beispielsweise genaue<br />

Frästiefe, Anzahl Schächte und Einbauten<br />

sowie die Anzahl der einzelnen Fräseinsätze. Je<br />

präziser die Ausschreibung, desto verbindlicher<br />

sind die Angebote der Fräsdienstleister“,<br />

erläutert Bernd Holl.<br />

Kontakt: www.wirtgen.de<br />

7|20<strong>18</strong>


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55<br />

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7|20<strong>18</strong>


56 Zu guter Letzt<br />

INSERENTENVERZEICHNIS<br />

AMERICAN GILSONITE COMPANY, TX 77084 Houston, VEREINIGTE STAATEN -----Seite 39<br />

Ammann Asphalt GmbH, 4901 Langenthal, SCHWEIZ ---------- Titelseite + Seite 2<br />

Benninghoven GmbH & Co. KG, 54516 Wittlich ----------------Umschlagseite 2<br />

Deutsche Vialit Gesellschaft mbH, 53227 Bonn-Beuel -----------------Seite 31<br />

Hansa-Flex AG, 283<strong>07</strong> Bremen ------------------------------Seite 49<br />

J. Rettenmaier & Söhne GmbH & Co. KG, 73494 Rosenberg -------------- Seite 5<br />

MAP GmbH, 68804 Altlußheim ------------------------------Seite 41<br />

Rheinbraun Brennstoff GmbH, 50226 Frechen ----------------Umschlagseite 4<br />

Ausblicke auf die nächste Ausgabe<br />

Vorschau <strong>asphalt</strong> 8|20<strong>18</strong><br />

Kontinuierliche Messung<br />

Wir berichtet über erste Erfahrungen<br />

auf einer Asphaltmischanlage.<br />

(Quelle: DAV/Hin)<br />

Asphaltkonservierung<br />

Besuch einer Baustelle auf der<br />

A1 im Saarland.<br />

(Quelle: DAV/Hin)<br />

Foto: Fotolia (centrodigitale.com)<br />

IMPRESSUM<br />

Chefredakteur<br />

Bernd Hinrichs<br />

Leiter Öffentlichkeitsarbeit DAV<br />

Deutscher Asphaltverband (DAV) e.V.<br />

Ennemoserstraße 10<br />

53119 Bonn<br />

Tel.: +49 228 97965-19<br />

hinrichs@<strong>asphalt</strong>.de<br />

www.<strong>asphalt</strong>.de<br />

Herausgeber<br />

Deutscher Asphaltverband (DAV) e.V.<br />

Ennemoserstraße 10<br />

53119 Bonn<br />

Tel.: +49 228 97965-0<br />

www.<strong>asphalt</strong>.de<br />

dav@<strong>asphalt</strong>.de<br />

Verlagsanschrift<br />

Stein-Verlag Baden-Baden GmbH<br />

Josef-Herrmann-Straße 1–3<br />

76473 Iffezheim<br />

Tel.: +49 7229 606-0<br />

Fax: +49 7229 606-10<br />

infoSTV@stein-verlagGmbH.de<br />

www.stein-verlagGmbH.de<br />

Geschäftsleitung<br />

Dr.-Ing. Friedhelm Rese<br />

Herstellung/Layout<br />

Ines Merkel, Claudia Chalas<br />

Tel.: +49 72 29 606-23<br />

ines.merkel@stein-verlagGmbH.de<br />

Anzeigenverkauf<br />

Susanne Grimm-Fasching<br />

Tel.: +49 8364 9860-79<br />

Fax: +49 8364 9847-32<br />

Mobil: +49 162 9094328<br />

susanne.grimm@<br />

stein-verlagGmbH.de<br />

Anzeigen- u. Vertriebskoordination<br />

Anke Schmale<br />

Tel.: +49 72 29 606-24<br />

Fax: +49 72 29 606-10<br />

anke.schmale@stein-verlagGmbH.de<br />

Fachzeitschrift für Herstellung<br />

und Einbau von Asphalt<br />

Anzeigenpreise<br />

Preisliste Nr. 4 gültig ab 01.09.20<strong>18</strong><br />

Technische Herstellung<br />

Kraft Premium GmbH, Ettlingen<br />

Bezugspreis<br />

Jahresabonnement<br />

Inland: 106,00 €, inkl. Versand kosten<br />

und zzgl. ges. MwSt.;<br />

Ausland: 115,00 €, inkl. Versandkosten.<br />

Bei Vorlage der Immatrikulationsbescheinigung<br />

erhalten Studenten 50 %<br />

Rabatt auf den Zeitungs nettopreis. Die<br />

Mitglieder des Deutschen Asphaltverbandes<br />

(DAV) e.V. erhalten die Zeitschrift<br />

als Mitglieder-Abonnement. Der<br />

Bezugspreis ist im Mitgliedsbeitrag enthalten.<br />

Erscheinungsweise<br />

8 Ausgaben im Jahr 20<strong>18</strong>:<br />

1 (Februar), 2 (April), 3 (Mai),<br />

4 (Juli), 5 (August), 6 (Oktober),<br />

7 (November), 8 (Dezember)<br />

Mit Namen des Verfassers ge kennzeichnete<br />

Beiträge sind nicht unbedingt die<br />

Meinung der Re daktion. Die Redaktion<br />

über nimmt keine Haftung für unverlangt<br />

eingesandte Manuskripte. Sie<br />

behält sich die redaktionelle<br />

Bearbeitung eingesandter Manuskripte<br />

und Leserbriefe ausdrücklich vor. Nachdruck,<br />

auch aus zugsweise, nur mit<br />

Genehmigung des Verlages.<br />

Alle Rechte © Stein-Verlag<br />

Baden-Baden GmbH, Iffezheim<br />

20<strong>18</strong> (53. Jahrgang)<br />

ISSN 0945-6228<br />

Organ von:<br />

Marktreport Mobile Brecher<br />

In dem Marktreport werden Trends<br />

und Neuheiten beleuchtet.<br />

(Quelle: Moerschen)<br />

www.<strong>asphalt</strong>.de<br />

Nachrichten der<br />

European Asphalt Pavement Association (E.A.P.A.)<br />

www.EAPA.org<br />

7|20<strong>18</strong>


STANDORTKARTEN<br />

PRINT …<br />

map&market 3.5<br />

10 Esslingen Fläche (km 2 ): 641<br />

10/1 HW:<br />

10/1 HW:<br />

AMB Asphaltmischwerke<br />

Brenz-Asphaltmischwerk GmbH<br />

Bodensee GmbH & Co. KG<br />

Siemensweg 5<br />

Siemensweg 5<br />

D-7<strong>07</strong>94 Filderstadt-Bonlanden<br />

D-7<strong>07</strong>94 Filderstadt-Bonlanden<br />

Tel.: <strong>07</strong> 11/5 03 19-0<br />

Tel.: <strong>07</strong> 11/5 03 19-0<br />

Fax: <strong>07</strong> 11/5 03 19-25<br />

Fax: <strong>07</strong> 11/5 03 19-25<br />

E-Mail: info@mw-<strong>asphalt</strong>.de<br />

E-Mail: info@mw-schwaben.de<br />

www.makadamwerk-schwaben.de<br />

www.makadamwerk-schwaben.de<br />

Anzahl der Mitarbeiter: 10<br />

Überwacht durch: ABPI 1501-BPR-<strong>07</strong>2<br />

Zertifiziert nach: EN 13108-21:2006<br />

10/1 HW:<br />

Makadamwerk<br />

10/1 HW:<br />

Schwaben GmbH & Co. KG<br />

AMF Asphaltmischwerk<br />

Siemensweg 5<br />

Filstal GmbH & Co. KG<br />

D-7<strong>07</strong>94 Filderstadt-Bonlanden<br />

Siemensweg 5<br />

Tel.: <strong>07</strong> 11/5 03 19-33<br />

D-7<strong>07</strong>94 Filderstadt-Bonlanden<br />

Fax: <strong>07</strong> 11/5 03 19-25<br />

Tel.: <strong>07</strong> 11/5 03 19-0<br />

E-Mail: info@mw-schwaben.de<br />

Fax: <strong>07</strong> 11/5 03 19-25<br />

www.makadamwerk-schwaben.de<br />

E-Mail: info@mw-<strong>asphalt</strong>.de<br />

Anzahl der Mitarbeiter: 10<br />

www.makadamwerk-schwaben.de<br />

Zugabevorrichtung für Ausbau<strong>asphalt</strong><br />

Anzahl der Mitarbeiter: 10<br />

10/2 HW:<br />

10/1 HW:<br />

Asphaltmischwerk<br />

AMS Asphaltmischwerk<br />

Niederrimsingen GmbH & Co. KG<br />

Staufen GmbH & Co. KG<br />

Esslinger Straße 1<br />

Siemensweg 5<br />

D-7<strong>07</strong>71 Leinfelden-Echterdingen<br />

D-7<strong>07</strong>94 Filderstadt-Bonlanden<br />

Tel.: <strong>07</strong> 11/6 19 24-0<br />

Tel.: <strong>07</strong> 11/5 03 19-0<br />

Fax: <strong>07</strong> 11/6 19 24-194<br />

Fax: <strong>07</strong> 11/5 03 19-25<br />

E-Mail: info@mw-<strong>asphalt</strong>.de<br />

www.makadamwerk-schwaben.de<br />

Anzahl der Mitarbeiter: 10<br />

Standortkarten<br />

Asphalt<br />

HW = Hauptwerk, ZW = Zweigwerk Asphalt Baden-Wür temberg<br />

Ausgabe<br />

2017/20<strong>18</strong><br />

Sachsen-Anhalt<br />

12 Standortkarten<br />

mit 783 Asphalt-Mischwerken und<br />

-verwaltungen in Deutschland<br />

Für jeden Stadt- oder Landkreis ist eine Karte mit den jeweiligen Standorten der<br />

Werke und Verwaltungen abgebildet. Die Adresseinträge enthalten Anschrift,<br />

E-Mail-Adresse, Telefon- und Faxnummern der einzelnen Werke. Soweit Angaben<br />

vorliegen, sind zusätzliche Informationen über Produktangebot, Jahresförderung,<br />

Zahl der Mitarbeiter und Zertifizierung aufgeführt.<br />

Am Ende einer jeden Karte finden Sie ein Register in alphabetischer Reihenfolge<br />

der Werke, mit Ortsangabe, Haupt- oder Zweigwerk, Kreis- und Kartennummer.<br />

Die Standortkarten sind je Bundesland erhältlich.<br />

Verfügbare Branchen: Asphalt, Baustoff-Recycling,<br />

Natursteinbetriebe, Sand und Kies, Transportbeton<br />

… oder ONLINE<br />

Online-Portal mit zugehörigem Kartensystem –<br />

über 7.600 Standorte und Adressen deutscher Baustoff-Werke<br />

und -Verwaltungen, Map + Routenplaner,<br />

umfangreiche Suchfunktionen.<br />

Für PC, Tablet & Smartphone<br />

➜ Umfangreiche Suchfunktionen<br />

ergänzen das System. So kann<br />

nach Firmen und Orten gesucht<br />

werden. Nach Anklicken eines<br />

Werkes ist eine Umkreissuche<br />

problemlos möglich.<br />

➜ Integrierte Routing-Funktionen in<br />

Kombination mit Google Maps<br />

erlauben Strecken erechnungen<br />

zwischen Werken oder zwischen<br />

Werken und Baustellen mit Angabe<br />

des Streckenverlaufs.<br />

➜ Einzelne Branchen und Bundesländer<br />

können ein- oder ausgeblendet<br />

werden.<br />

➜ Der Clou: Sie können selbst Karten<br />

erstellen. Über eine Exportfunktion<br />

sind die Daten Ihres frei<br />

gewählten Kartenausschnitts als<br />

Grafik zu exportieren. Ab in eine<br />

Online-Druckerei … und Sie können<br />

Ihre Karte als Posterdruck<br />

verwenden.<br />

Verfügbare Branchen: Asphalt, Baustoff-Recycling,<br />

Natursteinbetriebe, Sand und Kies, Transportbeton<br />

Weitere Infos/Bestellung<br />

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