asphalt 07/18
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Schwerpunkt: Offenporige Asphalte<br />
19<br />
Die Erfahrungen des<br />
PA-Einbaus mit einer<br />
5%igen Sanddosierung<br />
sind positiv zu sehen.<br />
(Quelle: DAV)<br />
2. Grundsätzlich ist es rein <strong>asphalt</strong>technologisch für eine<br />
verbesserte bautechnische Nutzungsdauer im ersten<br />
Schritt sinnvoll, durch ein erhöhtes Bindemittelvolumen<br />
einen dickeren Bindemittelfilm zu generieren.<br />
Dadurch nehmen jedoch prinzipiell die Hohlraumgehalte<br />
im Asphaltmischgut ab und zusätzlich liegt eine<br />
verbesserte Verdichtung beim Einbau vor (siehe<br />
oben). Daher sollten diese erhöhten Bindemittelvolumina<br />
nicht weiterverfolgt werden. Für eine verbesserte<br />
Verklebung ist es hilfreicher, eine zweite Ebene<br />
an Bitumenqualität für das hochpolymermodifizierte<br />
PA-Bitumen zu fordern. Dies könnte über ein 40/100-<br />
80 Bitumen mit erhöhten Anforderungen an die elastische<br />
Rückstellung (> 85 %) erfolgen.<br />
3. Bei den derzeitigen Diskussionen bei PA-Splitten ggf.<br />
die SI-Werte auf 15 zu erhöhen, sollte jedoch die Kantenfestigkeit<br />
der einzelnen Gesteine über eine „Rückfallebene“<br />
berücksichtigt werden. Hier ist folgende<br />
Lösung denkbar:<br />
a. PA-Splitte mit SZ-Werten ≤ 14, dann ist SI15 zulässig<br />
b. PA-Splitte mit SZ-Werten > 14, dann weiterhin SI10<br />
4. Für bautechnisch dauerhafte PA-Mischgutkonzepte<br />
sollte die Mischgutkonzeption hinsichtlich einer Sanddosierung<br />
wie folgt erweitert werden:<br />
TL Asphalt-StB neu<br />
a. Siebdurchgang bei 2 mm:<br />
5 bis 15 mm<br />
b. Siebdurchgang bei 5,6 (PA 11: 8) mm:<br />
5 bis 20 M.-%<br />
c. Minimaler Hohlraumgehalt Mischgut (MPK):<br />
V min 20<br />
d. Maximaler Hohlraumgehalt Mischgut (MPK):<br />
V max 26<br />
ZTV Asphalt-StB neu<br />
a. Hohlraumgehalt der fertigen Schicht <strong>18</strong> bis<br />
26 V.-%<br />
Fazit/Ausblick<br />
Aufgrund der vorliegenden Herausforderungen und den<br />
dargestellten Lösungsansätzen sollte das vornehmliche<br />
Ziel beim PA sein, dass bautechnisch sichere Mischgüter<br />
eingesetzt werden. Die vorliegenden Ergebnisse hinsichtlich<br />
einer Sanddosierung im PA (siehe PA-Demonstrator)<br />
sollten nun in weiteren Projekten (ggf. in Langzeituntersuchungen),<br />
aber auch direkt im realen Einbau auf der<br />
Stecke umgesetzt werden. Wenn dies in Kombination mit<br />
den unter Lösungsansätzen skizzierten Veränderungen<br />
umgesetzt wird, würden prozesssichere PA-Bauweisen<br />
mit dauerhaften Lärmreduzierungen und hohen bautechnischen<br />
Lebensdauern vorliegen. Wenn ergänzend<br />
dazu auf eventuelle ausschreibungsspezifische Besonderheiten<br />
verzichtet wird (erhöhte Bindemittelvolumen,<br />
Dosierung Kalkhydrat, etc.) und längere Ausschreibungsfristen<br />
bis zur Submission und zum Baustart vorliegen<br />
bzw. frühzeitige Vorinformationen über PA-Baumaßnahmen<br />
vorliegen, dann sollte die PA-Bauweise auch für die<br />
zukünftigen Baumaßnahmen in den kommenden Jahren<br />
(wieder) eine prozesssichere, dauerhafte und lärmmindernde<br />
Asphaltbauweise darstellen.<br />
•<br />
AUTOR<br />
Dr. Lars Neutag<br />
Regionallaborleiter West/<br />
Süd-West<br />
MPV Materialprüfungs- und<br />
Vertriebsges. für Straßenbaustoffe<br />
mbH<br />
MPV Bottrop<br />
Rheinbabenstr. 75<br />
46240 Bottrop<br />
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