asphalt 07/18

14
Schwerpunkt: Offenporige Asphalte
ten Bitumen waren auch Straßenbaubitumen zulässig.
Grundsätzlich war eine Sanddosierung zugelassen und
der Mindestbindemittelgehalt lag bei 5,2 Masseprozent
(M.-%).
Die zweite Generation der PA-Bauweise wies einen
Mindesthohlraumgehalt am Mischgut im Rahmen der
Erstprüfung und in der fertigen Schicht von 22 V.-% auf.
Hierüber wurde dem PA mit 8 mm Größtkorn der zugehörige
D StrO -Korrekturwert von -5dB (A) für sechs Jahre
zugewiesen [ARS 05/2002]. Die Verwendung von Straßenbaubitumen
wurde ausgeschlossen, der Anteil < 2 mm in
der Sieblinie wurde eingeschränkt und der jeweilige
Nennkorn-Anteil (z. B. 5/8 mm beim PA mit 8 mm Größtkorn)
deutlich erhöht sowie der Mindestbindemittelgehalt
angehoben.
Bei der dritten und derzeit in Anwendung befindlichen
Generation wurde der Mindesthohlraumgehalt im
Rahmen der Erstprüfung um weitere 2 V.-% auf 24 V.-%
angehoben. Zusätzlich ist der Anteil > 2 mm um weitere
5 M.-% erhöht worden, so dass derzeit hier 90–95 M.-%
vorliegen müssen. Der Nennkorn-Anteil wurde um weitere
10 M.-% erhöht und der Mindestbindemittelgehalt
weiter angehoben. Des Weiteren wird ausschließlich ein
40/100-65-Bitumen verwendet. Resultierend wurde
damit über das [ARS 03/2009] dem PA mit einem Größtkorn
von 8 mm ein zugehöriger D StrO -Korrekturwert von
-5dB (A) für acht Jahre zuerkannt.
Zusammenfassend dargestellt zeigt die historische
Entwicklung, dass die Mindesthohlraumgehalte und
Angaben zur akustischen Wirksamkeit über die Jahre iterativ
angepasst worden sind. Die derzeitigen minimalen
Anforderungen an den Hohlraumgehalt in der fertigen
Schicht liegen bei mindestens 22 V.-%. Demgegenüber
liegt für das Asphaltmischgut abzüglich aller Toleranzen
ein absoluter Mindesthohlraumgehalt von 21 V.-% vor.
Dies hat zur Folge, dass ein gerade noch konformes
Mischgut mit 21 V.-%, welches mit dem Zielverdichtungsgrad
von 100 % verdichtet wird, unterhalb des minimalen
Hohlraumgehaltes in der fertigen Schicht liegt. Dies ist
insbesondere aus Sicht eines erhöhten Einbaurisikos des
Auftragnehmers nicht zielführend, da hier ein Verdichtungsgrad
von deutlich kleiner 100 % anzustreben wäre
und dies nachfolglich auch nicht im Interesse des Auftraggebers
sein kann.
Grundsätzlich liegen also bei PA-Bauweisen auch die
geforderten Lärmreduktionen von -5 dB (A) bei einem
Hohlraumgehalt von 18 (Marshall-Probekörper) und 15
V.-% (fertige Schicht) vor. Jedoch ist hier die akustische
Wirksamkeit von entscheidender Bedeutung. Somit kann
davon ausgegangen werden, dass der PA mit 15 % V.-%
in der fertigen Schicht zuzüglich eines Vorhaltemaßes von
x V.-% die gewünschte Lärmreduktion über die geforderte
Liegedauer erfüllt. Das Vorhaltemaß wird aus verschiedenen
Gründen benötigt. Einmal kann so der Ver-
Abbildung 1: Historische Entwicklung der Anforderungen an PA (Quelle: Behle)
TL Asphalt-StB 07
(01.01.2009)
TL Asphalt-StB 2018/
M OPA 2018
M OPA 1991 M OPA 1998
1. Schritt
1986 bis 1998
50/70, 70/100, PmB 45, PmB 65
> 2 mm: 80–90 M.-%
> 5 mm: 50–75 M.-%
Dicke: 3,0–4,0 cm
B ≥ 5,2 M.-%
H MPK ≥ 18 Vol.-%
H BK ≥ 15 Vol.-% (K ≥ 97 %)
2. Schritt
1998 bis 2009
PmB 45, PmB 65
> 2 mm: 85–90 M.-%
> 5 mm: 75–85 M.-%
Dicke: 3,0–4,0 cm
B = 5,5 bis 6,8 M.-%
H MPK ≥ 22 Vol.-%
H BK : ≥ 22 Vol.-% (K ≥ 97%)
M OPA 2013
3. Schritt
2009 bis 2018 (?)
40/100–65, (GmB)
> 2 mm: 90–95 M.-%
> 5,6 mm: 85–95 M.-%
Dicke: 4,5–5,0 cm
B min ≥ 6,5 M.-%
H MPK ≥ 24 Vol.-%
H BK ≥ 22 Vol.-% (K ≥ 97%)
4. Schritt
2018 bis …
Bitumen …
> 2 mm …
> 5,6 mm …
Dicke …
B min ≥ …
H MPK ≥ …
H BK ≥ …
K ≥ …
1991 1993 1995 1997 1999 2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013 2015 2017 2019
ARS 14/1991
vom 25.04.1991
OPA 0/8: -5 dB (A), 4 Jahre
OPA 0/11: -4 dB (A)
ARS 05/2002 (1. Statuspapier)
vom 26.03.2002
OPA 0/8: -5 dB (A), 6 Jahre
OPA 0/11: -4 dB (A), 6 Jahre
ARS 03/2009 (2. Statuspapier)
vom 31.03.2009
PA 8: -5 dB (A), 8 Jahre
PA 11: -4 dB (A), 8 Jahre
Erster Wert: -DStro
Zweiter Wert: akustische Nutzungsdauer
auf zweibahnigen Straßen
7|2018