Berliner Kurier 12.11.2018

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34 PANORAMA BERLINER KURIER, Montag, 12. November 2018* Marie Juchacz (re., im Film dargestellt vonPaula Hans, li.) sprach als erste Frau überhaupt voreinem deutschen Parlament. Daserste Mal: Frauen stehen Schlange voreinem Wahllokal 100 JahreFrauenwahlrecht Der steinige Weg Fotos: WDR/Gebrüder Beetz Filmproduktion, dpa zur Gleichheit Frauen stellen zwar nahezu überall auf der Welt die Hälfte der Bevölkerung, durften abernoch zu Beginn des letzten Jahrhunderts praktisch nirgendwo zur Wahl gehen. Wie sehrsich einige von ihnen gegen diese Ungerechtigkeitund für das geheime, direkte und allgemeine Wahlrecht der Frauen –und auch für gleiche Löhne oder einen Studienplatz – eingesetzt haben, zeigt morgen das zweiteilige TV-Dokudrama „Die Hälfte der Welt gehört uns“. Die französische Schauspielerin Marguerite Durand (dargestellt von Jeanette Hain), stammte aus dem Pariser Bürgertum, jedenfalls aufdem Papier –ihre Mutter hatte sie allein großgezogen, was sie später mit ihrem Sohn ebenfalls machen sollte. 1897 gründete sie die nur von Frauen gemachte Zeitung „La Fronde“ („Die Schleuder“) und setzte sich für die Rechte der Frauen ein. Genauso wie Emmeline Pankhurst (Esther Schweins) in England, die vier Kinder hatte, früh Witwe wurde und sich als Standesbeamtin durchschlug. Anita Augspurg (Johanna Gastdorf) in Deutschland galt als homosexuelle, streitbare Frauenrechtlerin und lebte vierzig Jahre mit ihrer Freundin Lida Gustava Heymann zusammen. Die Arbeiterin und Sozialdemokratin Marie Juchacz (Paula Hans) trat 1908 in die SPD ein und gründete 1919 die Arbeiterwohlfahrt (AWO). Durch das Reichswahlgesetz vom 30. November 1918 wurde in Deutschland das am 12. November verkündete Frauenwahlrecht eingeführt; im Februar 1919 zogen 41 Frauen in die Weimarer Nationalversammlung ein, und hier durfte Marie Juchacz als erste Frau überhaupt vor einem deutschen Parlament sprechen. Bis dahinwaren Frauen dazu da, Kinder zu bekommen, den Haushalt zu machen und das Essen pünktlich auf den Tisch zu bringen. Rechte hatten sie keine,eineebensoborniertewie tradierte Männergesellschaft bestimmte über ihr Leben. Alle vier Frauen inder Doku waren gebildet und prominent, kämpften energisch und redegewandt für das allgemeine Frauenwahlrecht –vieleandere Unbekanntewaren ähnlich mutig und opferten ihre Familie, ihr Geld, sogar ihr Leben. Die meisten wurden belächelt und verspottet, wie im Film gezeigt, als „Lesbierinnen, Amazonen, alte Jungfern und hysterische Weiber“ verunglimpft, geschlagen, verhaftet und eingesperrt. Journalisten und Politikern waren sie ebensoverhasstwie dem sogenannten höheren Bildungsbürgertum.Die Revolution der Frauen konnten sie allesamt wohl etwas verschieben, aber letztlich nicht verhindern. Die Emanzipation nahm ihren Anfang, Mitbestimmung und Menschenrechte sollten nun endlich auch für die Frauen gelten. Und doch –esbleibt noch viel zu tun: Im derzeitigen Deutschen Bundestag machen weibliche Abgeordnete weniger als ein Drittel aus. Das Frauenwahlrecht wurde in Italien erst 1946, in der Schweiz 1971 und in Liechtenstein sogar erst 1984 eingeführt, und in vielen Ländern der Welt wird Frauen das Wahlrecht bis heute verwehrt. „Die Hälfte der Welt gehörtuns“: morgen, 20.15 Uhr, auf Arte, am 26. November,23.30 Uhr, im Ersten. Die britische Frauenrechtlerin Emmeline Pankhurst bei einer Rede auf dem Londoner Trafalgar Square. 1918 erreichte sie mit der Suffragetten-Bewegung das Frauenwahlrecht.ImDokudrama „Die Hälfte der Welt gehörtuns“ wird sie vonEsther Schweins (links) gespielt.
* Lorena, unser neuer Model-Star New York –Kaum gabLorenaRae ihr Debüt bei der großen „Victoria’s Secret“- ShowinNew York, da jettet die deutscheNewcomerin schon zum nächsten Event nach LasVegas. Die 23-Jährige ausder Nähe von Bremenzog 2017 nachNew York, um richtig durchzustarten. Ihr Leben hat sich seitdemum180 Gradgedreht: Die schöne Brünette wurde schonander Seite von Hollywood-Star Leonardo DiCaprio gesehen,jetzt brilliertsie aufden Catwalks. PANORAMA 35 Feuer frisst Thommys Mühle Thea hatte noch die Katzen retten können, bevor sie sich in Sicherheit brachte Lorena beim Styling Tausende bei Trauermarsch Marseille –Nach den Hauseinstürzen in Marseille haben tausende Menschen der acht Todesopfer gedacht.Weitgehend schweigend marschierten sie am Wochenendevom Unglücksortinder Nähe des alten Hafens zum Rathaus der Stadt,wosie erneut eine Schweigeminute einlegten. In Sprechchören verlangten sie den Rücktritt von Bürgermeister Jean-Claude Gaudin, den sie fürs Unglück verantwortlichmachen. Forscher finden Katzen-Mumien Kairo –Archäologen haben in Ägypten Dutzende Katzenmumien in Grabkammern entdeckt. In drei Gräbern nahe der Hauptstadt Kairo seien die konservierten, mehr als 3000 Jahre alten Tiere gefunden worden, hieß es. Zudem seien auch 100 vergoldete Holzstatuen von Katzen entdeckt worden sowie eine Skulptur aus Bronze, die der Katzengöttin Bastet gewidmet war. Andere Statuenaus Holz stellen einenLöwen, einen Falken und eine Kuhdar. Ein Forscher mit Katzen-Statue Foto: AFP Foto: AFP DasAnwesen von Thomas Gottschalk im kalifornischen Malibu, das er 1998 erworben hat.Eswurde vonden Flammen komplett zerstört. Los Angeles –Die verheerenden Waldbrände halten Kalifornien weiter in Atem, 25 Menschen verloren in den Flammen ihr Leben, Zehntausende sind auf der Flucht. Im Küstenort Malibu, wo viele Stars ihre Residenzen haben, wütete das Feuer, brannte Häuser und Villen nieder. Darunter auch das Anwesen von Thomas Gottschalk. Inmitten der Hügel oberhalb von Malibu liegtdie Mühle, das riesige Domizil der TV-Legende. Am Wochenende wurde es von den Flammen zerstört. Er habe in Deutschland gerade eine Benefiz-Gala für Kinder moderiert, als er es erfahren habe,sagte Gottschalk (68). Seine Frau sitze nun in einem Hotelzimmer „und hat mir gesagt, ich soll mich jetzt um meinenJob kümmern“. Thea Gottschalk (72) flüchtete, wie „Bild“ berichtet, mit 100 anderen Anwohnern, ist jetzt mit ihren Katzen in dem Hotel in Los Angeles. Zwei Menschen starben in den Flammen von Malibu, ihre stark verbrannten Leichen wurden in einem Fahrzeug in einer Hausauffahrt gefunden. Im 800 Kilometer nördlich von Malibu gelegenen Paradise wurden die schlimmsten Befürchtungen wahr –vielen Menschen ist die Flucht aus dem Feuerinferno nicht geglückt. Zwei Tage, nachdem eine Flammenwalze den kleinen Ort überrollte, sind weitere Leichen in den schwelenden Häuserruinen gefunden worden, die meisten bis zur Unkenntlichkeit verbrannt. Mindestens23Opfer hat das sogenannte „Camp“-Feuer in der ländlichen Region gefordert, Dutzende Menschen werden noch vermisst. Mehr als 6450 Wohnhäuser sind den Flammen seit Donnerstag zum Opfer gefallen, rund 15 000 Gebäude sind weiterhin bedroht. Damit zählt die Feuerkatastrophe in Paradise zu den schlimmsten Flächenbränden in der Geschichte des Westküstenstaates. Immer mehr Privatleute handeln mit Medikamenten Fotos: AP,AFP,dpa, ddp Retter suchen in Paradise in den Trümmern nach Opfern des Feuers. Vondem OrtinNordkalifornien sind fast nur noch Ruinen übrig. Vorsichtvor Pillenverkauf auf Ebay&Co. Hamburg – Der Handel mit übers Internet verticken, denkt und Impfstoffe. Die Verkäufer oderFreiheitsstrafen drohen. Medikamenten im Internet sich mancher. Zunehmend bieten begehen damit jedoch eine Das Magazin führt Zahlen an boomt, jedoch nicht nur Versandapotheken Menschen verordnete oder Straftat, denn Privatpersonen vom Verein Freie Apotheker- verkaufen Arzneien, rezeptfrei abgegebene, aber dürfen nicht mit apothekenschaft: 2017 gab es mindestens sondern auch immer nicht verwendete Arzneimittel pflichtigen Arzneimitteln 2500 rechtswidrige Arzneimit- mehr Privatpersonen. Die wenigsten auf Plattformen wie Ebay, handeln.Esreiche, Elmex-Getelangebote von Nichtapothebar, von ihnen wissen offen- Ebay-Kleinanzeigen oder Quolee-Zahnpasta, Nasenspray kern. In diesem Jahr waren es dass sie sich damit strafbar machen. Man hat Pillen zu Hause liegen, ka an, berichtet der „Spiegel“. Im Angebot sind etwa Antibiotika, Schmerzmittel, Blut- oder Paracetamol im Netz anzubieten, umsich strafbar zu machen. Denn dabei handelt bisher schon 2900 Anzeigen bei Onlineportalen in Deutschland, darunter 720 verschreibungs- die man letztlich doch drucksenkern wie auch Ver- es sich um Verstöße gegen das pflichtige Medikamente. Die nicht braucht. Warum nicht hütungspillen, Malariamittel Arzneimittelgesetz. Geld- Dunkelziffer dürfte höher sein.
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