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EVA JAISLI<br />

deln. Sie liefern ja den Beweis, dass<br />

man von hier aus im Weltmarkt erfolgreich<br />

sein kann.<br />

Beim Standort eines neuen Unternehmens<br />

ist der schnelle Zugriff auf die Verkehrsachsen<br />

entscheidend. Da ist nun<br />

mal Kirchberg ein besserer Standort als<br />

Wasen. Für mich ist nachvollziehbar, warum<br />

sich neue Unternehmen lieber dort<br />

ansiedeln. Unsere Produkte sind nicht<br />

verderblich und wir müssen auch nicht<br />

jeden Tag mehrmals mehrere Sendungen<br />

liefern. Wir halten ein oder zwei grosse<br />

Sendungen für unsere Partner im Monat<br />

bereit. Da spielt es für uns weniger eine<br />

Rolle, ob wir eine halbe Stunde oder zwei<br />

Minuten von der Autobahn entfernt sind.<br />

Vor einiger Zeit erschien ein Artikel<br />

über Sie in der Frauenzeitschrift «Annabelle».<br />

Wir gehen davon aus, dass<br />

nicht unbedingt der wirtschaftliche<br />

Erfolg Ihres Unternehmens sondern<br />

Ihre Förderung der Frauen das Interesse<br />

dieses Mediums geweckt hat.<br />

Der Begriff «Frauenförderung» hat nicht<br />

nur eine positive Wertung. Hinter diesem<br />

Wort steht ja die Vermutung einer Ungleichheit.<br />

Mir liegt die Diversität am<br />

Herzen. Wir kommen am schnellsten vorwärts,<br />

wenn wir in einem Team die richtigen<br />

Leute am Tisch haben – also Leute<br />

verschiedenen Alters und Geschlechts,<br />

unterschiedlichen Qualifikationen und<br />

Erfahrungen, und da sitzen Frauen mit<br />

am Tisch. Auch Frauen kaufen und benutzen<br />

Werkzeuge. Sie wollen keine rosaroten,<br />

für sie gefertigten Werkzeuge. Sie<br />

arbeiten erfolgreich mit dem Profi Werkzeug.<br />

Das spricht doch Bände.<br />

Wie sieht die Förderungen der Frauen<br />

konkret aus?<br />

phasen zu schaffen, die sich beispielsweise<br />

durch eine Zusatzausbildung oder<br />

Mutterschaft ergibt. Das gilt übrigens bei<br />

uns auch für Männer. Wir haben immer<br />

mehr Männer, die sich vorübergehend<br />

mit einem Teilzeitpensum mehr Zeit für<br />

die Vaterschaft nehmen.<br />

Hören wir richtig heraus, dass Sie keine<br />

Befürworterin von Frauen-Quoten<br />

sind?<br />

Ja und Nein. Letzteres, weil meine Ungeduld<br />

wächst, wenn ich sehe, wie sich der<br />

Frauenanteil in Unternehmen und Institutionen<br />

kaum entwickelt. Wir haben bei uns<br />

einen Frauenanteil von 30 Prozent. Aber<br />

das ist nach wie vor untypisch für einen<br />

metallverarbeitenden Industriebetrieb.<br />

Für die nachfolgenden Generationen ist<br />

selbstverständlich, wofür sich meine Generation<br />

in der Gleichstellungsdebatte<br />

In Teams legt<br />

Jaisli Wert auf<br />

Diversität.<br />

einsetzte. Von grosser volkswirtschaftlicher<br />

Bedeutung ist nach wie vor der Frauenanteil.<br />

Wir verlieren sonst Ressourcen<br />

und Entwicklungspotential. Wir schreiben<br />

unsere Stellen so aus, dass Frauen und<br />

Männer angesprochen werden und auf der<br />

Longliste für die Besetzung einer Position<br />

sowohl Frauen und Männer stehen. Das ist<br />

für Kaderpositionen nicht anders.<br />

Sie haben gesagt, dass Sie sich um die<br />

Nachfolgeregelung kümmern – und<br />

von einer Nachfolgerin gesprochen.<br />

So, habe ich das?<br />

Ja, wir haben genau hingehört. Wird<br />

also das Unternehmen auch nach Ihnen<br />

von einer Frau geführt?<br />

Es sind mehrere Lösungen denkbar. Mit<br />

dem Ziel, das Unternehmen erfolgreich in<br />

die Zukunft zu führen und im Familienbesitz<br />

zu behalten.<br />

«Wir sind wachsam und<br />

interessiert, Frauen und<br />

Männer in der Entwicklung<br />

ihrer Fähigkeiten<br />

zu unterstützen.»<br />

Wir sind wachsam und interessiert, Frauen<br />

und Männer in der Entwicklung ihrer<br />

Fähigkeiten zu unterstützen. Dazu gehört<br />

auch, Mut- und Zuversicht zu schaffen,<br />

wenn es darum geht, Neues zu lernen und<br />

mehr Verantwortung sowie Kompetenz<br />

zu übernehmen. Es liegt auch in unserer<br />

Verantwortung, die Rahmenbedingungen<br />

für die Mehrfachbelastung unserer<br />

Mitarbeitenden in bestimmten Lebens-<br />

12 s’Positive <strong>11</strong> / 2018

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