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HISTORY<br />
GONDISWIL<br />
1910 UND 2018<br />
Gondiswil lag damals<br />
abseits der grossen<br />
Verkehrsströme ...<br />
Die Ansicht des kleinen Bauerndorfes hat<br />
sich im Laufe von 100 Jahren kaum verändert.<br />
Der optische Eindruck der Idylle<br />
täuscht keineswegs. Wie anno 1918 ist die<br />
Landwirtschaft nach wie vor der dominierende<br />
Wirtschaftszweig und ein Grund für<br />
die Abwanderung. Heute zählt die Gemeinde<br />
noch 731 Einwohner. Vor 100 Jahren<br />
waren es etwas mehr als 1000. Das<br />
Dorf ist nie durch die Eisenbahn erschlossen<br />
worden und liegt abseits der grossen<br />
Verkehrsverbindungen. Eine vergleichbare<br />
wirtschaftliche Entwicklung, wie jene der<br />
durch die Bahn an die Welt angeschlossenen<br />
Dörfer im Tal der Langete, hat es hier<br />
nicht gegeben – oder ist, je nach Sichtweise,<br />
dem Dorf erspart geblieben. Die Lage<br />
im äussersten Zipfel des Oberaargaus an<br />
der Grenze zum Kanton Luzern hat durchaus<br />
Vorteile. «Gumiswil» (so wird das Dorf<br />
oft genannt) gehört zu den sonnigsten Orten<br />
im Oberaargau und bietet eine hohe<br />
Lebensqualität. Das Dorf ist fast ein wenig<br />
(aber nur fast) wie ein Kurort.<br />
... und ist auch<br />
heute nicht ans<br />
Bahnnetz angeschlossen.<br />
SCHULHAUS WYSSACHEN 1915 UND 2018<br />
Schulhäuser waren einst für kleine Gemeinden<br />
ein wenig das, was grossen<br />
Städten ein Schloss ist: stolze Bauwerke<br />
als Zeichen für Unabhängigkeit und Fortschritt.<br />
1908 konnte das Schulhaus eingeweiht<br />
werden, für die damalige Zeit<br />
modern und stattlich. Der Bau kostete<br />
86 275 Franken. 1961 wurde die Bildungsanstalt<br />
renoviert und um eine Turn-<br />
halle erweitert (Kosten: 850 000 Franken).<br />
Wysssachen gehörte zu den ersten<br />
Gemeinden mit Turnhalle. Nach einem<br />
weiteren Umbau im Jahre 2002 bekam<br />
das Schulgebäude das heutige Aussehen<br />
(Kosten: 351 000 Franken). Die Architektur<br />
steht in einem gewissen Zusammenhang<br />
mit dem Zeitgeist. Vor 100 Jahren<br />
waren Schulhäuser oft Lehranstalten mit<br />
strenger Architektur, die Disziplin und<br />
Strenge verströmen. Die Schulphilosophie<br />
von heute unterscheidet sich von<br />
den einstigen Lehrmethoden etwa so sehr<br />
wie die elektrische Eisenbahn vom<br />
Dampfbetrieb. Dafür stehen die bunten<br />
Farben des neuen Schulhauses. Im Jahre<br />
1908 hätte diese Farbgebung wohl schieres<br />
Entsetzen ausgelöst.<br />
Vor 100 Jahren noch<br />
mit Türmchen, ...<br />
... heute mit ein paar Farbtupfern:<br />
das Schulhaus Wassachen.<br />
26 s’Positive <strong>11</strong> / 2018