TE KW 50
- Keine Tags gefunden...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Verleihen die „Bullen“ den „Gunners“ Flügel?<br />
Getreu dem Motto „Nach dem Derby ist vor dem Derby“, trifft Zirl zum zweiten Mal binnen weniger Tage auf Lokalrivalen Silz<br />
Lange mussten die Eishockey-Fans auf das so brisante Oberland-<br />
Derby zwischen Zirl und Silz warten. Nach 326 Tagen – das bislang<br />
letzte Duell entschieden die „Bulls“ im Jänner mit 5:3 für sich –<br />
fand die Leidenszeit mit dem Nachtrag am Dienstag (nach Redaktionsschluss)<br />
endlich ein Ende. Und da doppelt bekanntlich besser<br />
hält, kommt es am Freitag (19.30 Uhr) in der Zirler Eisarena gleich<br />
zur Revanche.<br />
Herbert Steiner behielt beim Penaltyschießen<br />
als einziger die Nerven.<br />
Von Alex Dosch<br />
In der Vergangenheit fanden die<br />
„Gunners“ zusehends Gefallen am<br />
„Bullenreiten“. Sechs der letzten<br />
zehn Duelle konnten Sturm & Co.<br />
für sich entscheiden. Und selten<br />
schien der Zeitpunkt für das Prestigeduell<br />
besser als aktuell. Denn mit<br />
dem sensationellen 2:1-Heimerfolg<br />
über den bis dato ungeschlagenen<br />
Titelfavoriten Hohenems, dürfte<br />
der so heiß ersehnte Befreiungsschlag<br />
gelungen sein.<br />
Dabei begann das Spiel ähnlich<br />
schlecht, wie bei den jüngsten Pleiten<br />
gegen Kufstein und Kundl. Keine<br />
sieben Minuten waren gespielt,<br />
da schlug die Scheibe zum ersten<br />
Mal im Zirler Gehäuse ein. Christian<br />
Csics vertändelte das Spielgerät,<br />
der Hohenemser Kainz sagte<br />
„Danke“. Dass es der einzige Torerfolg<br />
der „Gsis“ an diesem Abend<br />
sein sollte, war zu diesem Zeitpunkt<br />
nicht absehbar. „Die Unsicherheit<br />
nach den jüngsten Pleiten war von<br />
Beginn weg spürbar. Zudem haben<br />
wir gerade in der Defensive keine<br />
sauberen Pässe gespielt, haben die<br />
Scheibe zu lange gehalten“, sah<br />
Headcoach Georg Walpoth den<br />
frühen Gegentreffer als „Knotenlöser“.<br />
„Ab diesem Zeitpunkt hat<br />
die Mannschaft mehr Mut gefasst.<br />
So ganz nach dem Motto: Jetzt ist´s<br />
eh schon wurscht.“<br />
Zwar hatte Hohenems weiter<br />
mehr vom Spiel – das Torschussverhältnis<br />
von 59:30 spricht eine<br />
klare Sprache – das an sich so gute<br />
Kombinationsspiel kam allerdings<br />
nie zur Geltung. Und dies nicht nur<br />
ob des ungewohnten kleinen Spielfeldes.<br />
Auch weil Zirl - hatte bei<br />
zwei Stangenschüssen Pech – höher<br />
attackierte und Goalie Rene Huber<br />
(Fangquote 98,3 % ) wieder einmal<br />
in Überform agierte. „Er ist unser<br />
Anker, hat uns mit tollen Paraden<br />
im Spiel gehalten“, unterstrich Walpoth<br />
aber auch die mannschaftliche<br />
Geschlossenheit. „Jeder einzelne<br />
hat 100 Prozent gegeben. Die kämpferische<br />
Leistung war top.“<br />
Und den Tüchtigen ist bekanntermaßen<br />
auch das Glück hold. So<br />
traf Michael Bonetti acht Minuten<br />
Der bis dato ungeschlagene Tabellenführer Hohenems (Lukas Fritz, Mitte) wurde<br />
von Schlusslicht Zirl (Curtis Lamp, Herbert Steiner, Christian Csics, v.l.n.r.) ordentlich<br />
in die Zange genommen. <br />
Fotos: Dosch<br />
vor dem Ende der regulären Spielzeit<br />
zum 1:1-Ausgleich. Auch in der<br />
Overtime schenkten beide Teams<br />
einander nichts. Chancen gab´s hüben<br />
wie drüben. Kurios dann das<br />
Penaltyschießen: Während kein einziger<br />
„Gsi“ die Scheibe im Tor unterbrachte,<br />
traf Zirls Herbert Steiner<br />
gleich doppelt. Weil Referee Kunz<br />
den ersten, verwandelten Penalty,<br />
nicht freigegeben hatte, musste Steiner<br />
ein zweites Mal ran. Das störte<br />
den Topscorer der abgelaufenen Saison<br />
wenig. Der schnappte sich die<br />
Scheibe, versenkte sie neuerlich und<br />
sorgte so für den ersten Saisonsieg.<br />
Saisonsiege Nummer zwei und<br />
drei sollen diese Woche folgen:<br />
Am Dienstag (nach Red. Schluss)<br />
in Silz, am Freitag Zuhause. „Wir<br />
haben gesehen, dass es geht. Wir<br />
dürfen uns nur nicht selbst den<br />
Druck des Gewinnenmüssens auflegen,<br />
sondern müssen einfach und<br />
geradlinig nach vorne spielen“, weiß<br />
Zirls Headcoach, dass es gegen den<br />
direkten Konkurrenten um einen<br />
Play-Off-Platz, wohl einer anderen<br />
Spielanlage als gegen Hohenems<br />
bedarf. „Kontern alleine wird diesmal<br />
zu wenig sein. Wir müssen auch<br />
selbst was fürs Spiel tun.“<br />
Die Spiele vom Wochenende:<br />
Zirl – Hohenems 2:1 SO (0:1, 0:0,<br />
1:0, 0:0). Torschützen für Zirl:<br />
1:1 M. Bonetti (52.), H. Steiner<br />
(65., Penalty). Strafminuten: 10:12.<br />
Schüsse aufs Tor: 30:59. Kufstein -<br />
Kundl 5:3 (1:2, 3:0, 1:1). Silz – Wattens<br />
3:5 (2:2, 1:1, 0:2).<br />
ELI<strong>TE</strong>LIGA<br />
1. SC Hohenems 9 40:19 24<br />
2. WSG Wattens 9 45:35 19<br />
3. EHC Kundl 9 41:35 14<br />
4. HC Kufstein 9 35:39 12<br />
5. SV Silz 8 26:40 5<br />
6. EC Zirl 8 20:39 4<br />
Goalie Rene Huber agierte in Überform, was die Fangquote von 98,3 Prozent unterstreicht.<br />
12./13. Dezember 2018<br />
Michael Bonetti brachte mit seinem Ausgleichstreffer die „Gunners“ in die Overtime.<br />
RUNDSCHAU Seite 37