blu Januar/Februar 2019
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GESUNDHEIT<br />
Wie bewerten Sie die geplante Kassenübernahme<br />
der PrEP?<br />
Prof. Brockmeyer: Wir sehen die großen Erfolge der PrEP<br />
in London, in Australien und einigen Städten der USA, wie<br />
New York. Wir sind sicher mit der PrEP in der Lage die Neuinfektionen<br />
noch weiter nach unten zu drücken. Für mich<br />
ist auch sehr wichtig, dass Menschen, die PrEP wollen, oft<br />
nicht alleine zum Beispiel zu uns ins Zentrum kommen. Sie<br />
bringen Leute mit, erzählen anderen davon. Und zwar nicht<br />
nur von der PrEP, sondern auch über andere STI. Wir stoßen<br />
damit in völlig neue Netzwerke und Communitys vor<br />
und schaffen es so, in diesen wegen der Stigmatisierung<br />
von Sexualität bisher fast unzugänglichen „Black Markets“<br />
vorzudringen. Wichtig ist bei dem Gesetz, dass hoffentlich<br />
die Beratung anständig bezahlt wird. Wir brauchen<br />
mindestens eine halbe Stunde beim ersten Gespräch und<br />
auch beim zweiten Gespräch tauchen immer noch Fragen<br />
auf. Wenn wir das nicht anständig machen, geht die PrEP<br />
nach Hinten los.<br />
Dr. Krude: Ich habe erst kürzlich wieder einen Beitrag<br />
gesehen: Laut Weltgesundheitsorganisation ist Sex ein<br />
Grundbedürfnis. Das muss einfach in die Köpfe und die<br />
Gremien. Alles was medizinisch zu diesem Grundbedürfnis<br />
gehört, sollte ein Gesundheitssystem abdecken. Von der<br />
Verhütung bis zur PrEP.<br />
HIV-Test<br />
Ergebnis<br />
in 10 Minuten<br />
*Interview: Christian Knuth<br />
Ein HIV-Test schafft Klarheit<br />
Erhältlich in Ihrer Apotheke oder unter www.hivtest-exacto.de<br />
FOTO: ANGELINA STRÖBEL / PIXELIO.DE<br />
HOW TO PREP<br />
In Deutschland gibt es zurzeit zwei Wege, die<br />
PrEP zu bekommen. Zunächst den im Interview<br />
beschriebenen Weg über ausgewählte Apotheken<br />
und in Zusammenarbeit mit bestimmten Ärzten,<br />
der eine engmaschigen Betreuung und einen mit<br />
rund 40 Euro sehr günstigen Preis bietet. Der<br />
Nachteil dieser Konstrukte ist die nicht flächendeckende<br />
Verfügbarkeit und für einige vielleicht<br />
auch die enge, nichtanonyme Bindung an Ärzte<br />
und Apotheken – die Verblisterung erfolgt personalisiert,<br />
so dass sogar die achtlos weggeworfene<br />
Verpackung den Nutzer verrät. Wer gut informiert<br />
ist und seine regelmäßigen Untersuchungen auf<br />
HIV und andere sexuell übertragbare Krankheiten,<br />
sowie die Überwachung von Nieren- und<br />
Knochenwerten selbst planen will, für den ist es<br />
möglich, sich einfach ein Privatrezept ausstellen<br />
zu lassen und es in jeder Apotheke einzulösen.<br />
Diese Wahlfreiheit und Anonymität kostet aktuell<br />
monatlich nur rund fünf Euro mehr, als der zeitaufwendigere<br />
Weg über die Verblisterung wenn<br />
man den günstigsten Anbieter wählt (TAD Pharma<br />
58,99 Euro pro 35 Stück). Euer Apotheker des<br />
Vertrauens berät euch diesbezüglich gern.<br />
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