blu Januar/Februar 2019
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der Umgebung und der Stimmung des<br />
Berghains gepasst.<br />
Was zeichnet Sasha Waltz aus, die<br />
mit Ihnen zusammen nächstes Jahr<br />
die Intendanz übernehmen und<br />
eine Doppelspitze bilden wird?<br />
Sie ist eine fantastische Frau, eine tolle<br />
Künstlerin und eine Welt-Choreografin.<br />
Wir arbeiteten erstmals im Rahmen<br />
meiner Stelle als Direktor in Schweden<br />
zusammen und entdeckten, dass wir<br />
viele Werte teilen. Beide sind wir überzeugt<br />
davon, dass in den darstellenden<br />
Künsten, besonders im Tanz, Brücken<br />
gebaut, Wandel gefeiert und niemals<br />
Möglichkeiten ausgeschlossen werden<br />
sollten. Zudem ergänzen wir uns perfekt,<br />
da sie Fähigkeiten hat, die ich nicht habe,<br />
und andersrum ebenso. Als sie<br />
mich bat, die Intendanz mit<br />
ihr zusammen zu übernehmen,<br />
wusste ich:<br />
So eine Gelegenheit<br />
kommt nie wieder.<br />
Wie etabliert ist<br />
das „Doppelspitze-Model“<br />
in<br />
der Intendanz?<br />
Es ist eher unüblich,<br />
denn die Theaterwelt<br />
hat sehr hierarchische<br />
Strukturen. Leider, denn<br />
in den vergangenen Jahren<br />
als Leiter des „Royal Swedish Ballet“ in<br />
Stockholm kam ich oft an einen Punkt,<br />
an dem ich mir wünschte, mich mit<br />
jemandem beraten zu können. Man ist<br />
zu zweit einfach stärker.<br />
Wie wollen Sie die Brücke schlagen<br />
zwischen klassischem und<br />
modernem Ballett?<br />
In dieser Spielzeit zeigen wir etwas mehr<br />
klassisches Ballett, doch in Zukunft<br />
wollen wir das Repertoire zu jeweils<br />
fünfzig Prozent in klassisches und<br />
zeitgenössisches Ballett aufteilen. Daran<br />
ist aber nichts Außergewöhnliches, in<br />
vielen Compagnien weltweit ist das so.<br />
In Berlin wurde das Staatsballett bisher<br />
allerdings vor allem mit klassischem<br />
oder maximal neoklassischem Ballett in<br />
Verbindung gebracht.<br />
Bevor Sie die Intendanz übernahmen,<br />
gab es viele Gegenstimmen.<br />
Hat sich das jetzt geändert?<br />
Man kann es ruhig Protest nennen. Es<br />
herrschte große Angst, dass es keinen<br />
Raum für klassisches Ballett mehr geben<br />
würde. Leider hörten die Leute uns vor<br />
zwei Jahren einfach nicht richtig zu,<br />
denn was wir in der ersten Pressekonferenz<br />
sagten, sagen wir heute noch: Es<br />
wird Platz für alle Formen des Balletts<br />
geben. Doch das spiegelt ein großes Problem<br />
unserer Zeit wieder. Ein<br />
aus dem Kontext gerissenes<br />
Zitat, garniert mit<br />
halbgaren Fakten<br />
und Gerüchten,<br />
kann sehr weite<br />
Kreise ziehen.<br />
Es ist mir aber<br />
nicht allzu<br />
nahegegangen,<br />
denn ich kann<br />
das verstehen, in<br />
der menschlichen<br />
DNA ist eine Angst<br />
vor Veränderungen<br />
tief verankert. Inzwischen<br />
wollen alle diesen Wandel, auch die<br />
Tänzer sind sehr motiviert und glücklich,<br />
den Neuanfang mit uns zu wagen. Ich<br />
höre nichts Negatives mehr. Wir sind<br />
jedoch darauf vorbereitet, dass auch<br />
schwierige Tage kommen werden, denn<br />
die gibt es in jeder Tanzcompagnie und<br />
an jedem anderen Arbeitsplatz auch ...<br />
*Interview: Leander Milbrecht<br />
www.staatsballett-berlin.de<br />
MUCKE<br />
Startipps –<br />
Kid Simius<br />
BÜHNE 9<br />
Drei Lieblingslieder oder -künstler.<br />
Dieses Mal konnten wir den angesagten<br />
Musiker Kid Simius gewinnen. *rä<br />
- Rosalia „Pienso en tu Mirá“<br />
Perfekte Mischung zwischen traditionellerem<br />
spanischem Flamenco<br />
und moderner beatlastiger Musik.<br />
Große Inspiration, ich bin superstolz,<br />
dass jemand aus Spanien so einen<br />
internationalen Erfolg bekommt mit<br />
so einem guten Inhalt.<br />
- Daniele Dovico „Rap in da House<br />
(Dirty Secretz Remix)“<br />
House vom Feinsten mit optimalem<br />
Rap dazu, perfekt, um die Nacht zu<br />
starten.<br />
- DJ Koze „Pick Up“<br />
Dieser Song ist nicht mal ein Jahr<br />
alt und schon ein Klassiker. I love it!<br />
Perfekter Song als Opener, perfekter<br />
Closing-Song. Mehr Style kann man<br />
nicht haben.<br />
FOTO: C. BELTRAN<br />
*Abholpreise ohne Dekoration<br />
Tisch AMBIO 1.578,- 1.420,-*<br />
ø 90 x 75cm, zB. in geweißter Eiche<br />
Sideboard AMBIO 3.595,- 3.235,-*<br />
200 x 80 x 46cm, zB. in Astnussbaum<br />
W O H N E N + W O H N E N G M B H