blu Januar/Februar 2019
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STADT<br />
5<br />
FOTOS: M. RÄDEL<br />
Shinrin Yoku, so bezeichnet man in Japan das „Baden“ im Wald. Hier weiß man schon lange<br />
um die beruhigende und das Immunsystem stärkende Kraft von Waldspaziergängen.<br />
PSYCHE<br />
HALLO<br />
WINTERBLUES!<br />
Die besinnliche Advents- und<br />
die fröhliche Weihnachtszeit<br />
sind rum, auch Silvester ist – wenn<br />
dieses Heft erscheint – fast schon<br />
vorbei. Und dann?<br />
Dann ist es bis April einfach nur noch<br />
dunkel, kalt und feucht in der Welt. Die<br />
U-Bahnen sind voll von Miesepetern, die<br />
Klubs leer, die Absturzkneipen voller Frusttrinker.<br />
Und Dating macht mit klammen<br />
Händen auch weniger Spaß. So richtig zu<br />
feiern gibt es nichts und die meisten igeln<br />
sich zu Hause ein und futtern das, was von<br />
der „Festsaison“ übrig und jetzt zum reduzierten<br />
Preis in den Läden zu bekommen<br />
ist. Jetzt wird man also auch noch dick!<br />
Als ob man sich nicht schon sonst genug<br />
trübe Gedanken macht, Body Positivity hin<br />
oder her.<br />
Den dunklen Winter<strong>blu</strong>es-Tagen kann man<br />
aber auch ganz anders begegnen. Erfolgsund<br />
Motivationstrainer Jürgen Höller zum<br />
Beispiel rät, „drei Tage die Woche fest<br />
eine Aktivität einzuplanen“, das schaffe<br />
Verbindlichkeiten. „Es geht hauptsächlich<br />
darum, etwas zu unternehmen, was,<br />
ist dabei zweitrangig und kann drinnen<br />
oder draußen stattfinden. Hier ein paar<br />
Tipps: Spieleabend, in ein Museum gehen,<br />
ein Kabarett besuchen.“ Auch gut seien<br />
Sport und kaltes Duschen – das bringt in<br />
Schwung. Und Sonne! „Zwischen Oktober<br />
und <strong>Februar</strong> scheint die Sonne selten und<br />
es ist bekannt, dass Vitamin-D-Mangel<br />
zu Müdigkeit, Heißhunger und Nervosität<br />
führt. Hier gilt es folglich jeden Sonnenmoment<br />
einzufangen. Sei es in der Mittagspause<br />
bei einem kleinen Spaziergang,<br />
beim Joggen oder einem heißen Getränk<br />
auf der Winterterrasse“, verrät er.<br />
Und schon schließt sich der Kreis: Warum<br />
sich nicht einfach jeden zweiten Tag mit<br />
einem Kollegen in der Mittagspause verabreden?<br />
Oder mit der besten Freundin im<br />
Park joggen, statt am Telefon über all das<br />
Trübe zu sprechen, was einem in dieser<br />
Jahreszeit widerfährt?<br />
Falsch sei es, sich mit negativen<br />
Vergleichen zu belasten.<br />
„Es ist so dunkel draußen,<br />
das deprimiert“ oder „Ich<br />
würde jetzt lieber am<br />
Strand liegen“, schaffe<br />
ein negatives Mentalbild,<br />
meint Jürgen<br />
Höller. Statt immer<br />
wieder Vergleiche zu<br />
Dingen zu ziehen, die<br />
diese Jahreszeiten<br />
nicht bieten, würden<br />
imaginäre Bilder mit schönen möglichen<br />
Dingen helfen, die Stimmung und auch die<br />
Motivation zu verbessern. „Wenn ich aus<br />
der Kälte komme, gönne ich mir eine heiße<br />
Dusche.“ Oder: „In der Dunkelheit mache<br />
ich mit Freunden einen Laternenlauf mit<br />
anschließendem Kürbisessen.“<br />
Also, lebe achtsam, freu dich über das, was<br />
möglich ist, gib dem Winter eine Chance –<br />
mit oder ohne Schnee und festen Partner.<br />
Das Leben ist schön, keep it hygge! *rä<br />
www.juergenhoeller.com<br />
www.<strong>blu</strong>.fm/kultur<br />
Dieser Hund macht es richtig:<br />
Sonnenbaden in Maßen tut gut.