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GAB Januar 2019

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8 FRANKFURT<br />

Kolumne<br />

GRAFIK: BLU<br />

ZWISCHEN DEN ZEILEN<br />

Danke ARTE.<br />

Dafür, dass du nach dem<br />

Abendprogramm mit drei<br />

Stunden Tanztheater und<br />

gelben Untertiteln dann<br />

immerhin im Spätprogramm<br />

noch Beiträge wie neulich das<br />

Freddie Mercury-Porträt zeigst.<br />

Denn hier wurde genau die<br />

biografische Hälfte gezeigt, die<br />

dem Film „Bohemian Rhapsody“<br />

gefehlt hat. Als „keimfrei“<br />

bezeichnete ein Bekannter<br />

jenes Hollywood-Epos um das<br />

Leben des Queen-Leadsängers.<br />

Ein schmachtender Blick<br />

nach einem auf dem Herrenklo<br />

verschwindenden Trucker,<br />

etwas tuntiger Plausch in<br />

Sektlaune mit einem Radiomoderator.<br />

Später zwei, drei<br />

Küsse von Mann zu Mann und<br />

ein gutes Dutzend Statisten in<br />

Lederkleidung. Darin erschöpft<br />

sich in „Bohemian Rhapsody“<br />

weitgehend die Darstellung<br />

des schwulen Lebens des<br />

ikonenhaften Rockstars.<br />

Gleichzeitig legen die Kino-<br />

Macher Mercurys inneres<br />

Outing und das Bekenntnis<br />

zu sich und seiner Sexualität<br />

über den Zeitabschnitt seines<br />

Karrieretiefpunkts und seiner<br />

seelischen und physischen<br />

Niederlagen. Schließlich gebietet<br />

es dann das Hollywood-<br />

Pathos, dass mit der reumütigen<br />

Rückkehr in den Schoß<br />

der Hetero-Queen-Familie das<br />

für den HIV-infizierten Freddie<br />

bestmögliche Happy End<br />

erreicht ist. Feuchte Augen<br />

kriegte man im Kinosessel<br />

zwar, danach bleibt trotzdem<br />

der Eindruck, man habe ein<br />

retuschiertes Bild gesehen.<br />

Danke also ARTE, für ein ausgewogeneres<br />

Freddy Mercury<br />

Filmporträt und besonders<br />

für die Anekdote mit Michael<br />

Jacksons Lama …<br />

... weiterlesen auf<br />

www.blu.fm/gab<br />

FOTO: STADT FRANKFURT<br />

Ausgezeichnet:<br />

Bündnis für Akzeptanz<br />

und Vielfalt<br />

Das erst ganz frisch im Jahr 2018<br />

gegründete Frankfurter „Bündnis<br />

für Akzeptanz und Vielfalt“ wurde Ende<br />

November mit dem Integrationspreis der<br />

Stadt Frankfurt ausgezeichnet. Der Preis ist<br />

mit 15.000 Euro dotiert und wird jedes Jahr<br />

zur Anerkennung und Würdigung des Engagements<br />

von Personen oder Institutionen,<br />

die sich für die Integration und Gleichberechtigung<br />

ausländischer Bürgerinnen und<br />

Bürger und gegenseitiger Anerkennung der<br />

Kulturen stark gemacht haben.<br />

Das „Bündnis für Akzeptanz und Vielfalt“<br />

fungiert als Netzwerk bereits bestehender<br />

Organisationen, Vereine, Stiftungen und<br />

Gruppen der Frankfurter LSBT*IQ-Community<br />

mit dem Ziel der besseren Bündelung<br />

der ansonsten einzeln agierenden Engagierten.<br />

Queeres Leben soll in Frankfurt<br />

sichtbar und alltäglich gegenwärtig werden<br />

und eindeutige Zeichen gegen Diskriminierung<br />

und für Solidarität setzen.<br />

v.ln.r.: Christian „Gönni“ Landsmann, Carina Kreiling, Anne Ott, Yannic Bakhtari alias Cili<br />

Change, Phie Ott, Christian Gaa und Britta von der Recke<br />

Ursprünglich wurde das Bündnis gegründet,<br />

um die Frankfurter Aktionen zum<br />

„Internationalen Tag gegen Homo- und<br />

Trans*-phobie IDAHOT*“, die jedes Jahr<br />

am 17.5. stattfinden, besser zu koordinieren.<br />

Spontan entschloss sich das Bündnis<br />

aber bereits am 20. <strong>Januar</strong> 2018 zu einer<br />

ersten gemeinsam organisierten „Demo<br />

der Vielfalt und Liebe“, die sich gegen eine<br />

in Frankfurt angekündigte Konferenz der<br />

rechtskonservativen „Demo für alle“ zu<br />

den „dramatischen Folgen der Ehe für alle“<br />

richtete.<br />

GEDENKTAG AN DIE OPFER DES<br />

NATIONAL SOZIALISMUS<br />

Bereits für <strong>Januar</strong> <strong>2019</strong> ist die nächste<br />

Aktion des Bündnisses geplant: Zum<br />

Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus,<br />

am 27.1., veranstaltet das Bündnis<br />

zusammen mit der Regenbogencrew der<br />

AIDS-Hilfe Frankfurt einen Gedenkmarsch;<br />

Treff ist um 17 Uhr an der Hauptwache zu<br />

einem gemeinsamen Zug zum Denkmal<br />

„Frankfurter Engel“, das an die Homosexuellenverfolgung<br />

unter dem Nationalsozialismus<br />

erinnert. Der Gedenkmarsch wird von<br />

Reden begleitet.<br />

27.1., Treffpunkt Hauptwache, Gedenkmarsch<br />

zum Gedenktag an die Opfer des<br />

Nationalsozialismus<br />

Mehr Infos über www.vielfalt-frankfurt.de

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