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Berliner Kurier 04.01.2019

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*<br />

PANORAMA 31<br />

des Mondes<br />

Peking – Die Sonde<br />

„Chang'e 4“ ist auf der<br />

Rückseite des Mondes gelandet.<br />

Damit hat China<br />

erstmals echte Pionierarbeit<br />

im All geleistet –und<br />

macht den USA damit nun<br />

auch fernab der Erde Konkurrenz.<br />

Mit der ersten Landung auf<br />

der erdabgewandten Seite des<br />

Mondes feiert Chinas Weltraumprogramm<br />

einen Meilenstein.<br />

Als die Raumsonde<br />

„Chang'e 4“ gestern Morgen<br />

genau zur geplanten Zeit um<br />

3.26 Uhr im Aitken-Krater in<br />

der Nähe vom Südpol aufsetzt,<br />

macht sich Erleichterung<br />

unterden Wissenschaftlern<br />

und Ingenieuren imPekinger<br />

Kontrollzentrumbreit.<br />

Das Manöver galt als besonders<br />

schwierig, weil die Rückseite<br />

des Mondes im Funkschatten<br />

zur Erde liegt.<br />

„Die Landung hat vor allem<br />

einen großen symbolischen<br />

Wert“, sagt der Dortmunder<br />

Weltraumexperte Johannes<br />

Weyer. Die Amerikaner hätten<br />

sich in der Vergangenheit<br />

mit den Russen einen Wettkampf<br />

um die Vorherrschaft<br />

im All geliefert –und gewonnen.<br />

Jetzt kommen die Chinesen,<br />

„die demonstrieren, dass<br />

sie eine technologische Großmacht<br />

sein wollen“. China<br />

hatte extra einen Satelliten<br />

stationiert, der die Signale der<br />

Sonde weiter zur Erde leitet.<br />

Nicht nur auf der Erde, auch<br />

im All müssen sich die USA<br />

daran gewöhnen, dass sie<br />

neue Konkurrenz bekommen.<br />

Mit Roboterfahrzeugen, die<br />

lediglich Fotos von der<br />

Mondoberfläche machen,<br />

will sich China nicht mehr<br />

lange begnügen.<br />

Kaum ist die nach der chinesischenMondgöttin<br />

benannte<br />

„Chang'e 4“ gelandet, steht<br />

schon die nächste Mission an:<br />

Mit „Chang'e 5“sollen noch<br />

in diesem Jahr Gesteinsproben<br />

auf die Erde gebracht<br />

werden.<br />

2030 soll erstmals ein Chinese<br />

auf dem Mond landen.<br />

„Alles baut aufeinander auf“,<br />

sagt Ouyang Ziyuan, führender<br />

wissenschaftlicher Berater<br />

des chinesischen Mondprogramms.<br />

China denke<br />

sehr langfristig und zeigt<br />

auch Interesse an den Rohstoffen<br />

auf dem Mond –besonders<br />

Helium-3. Das Isotop<br />

gilt als möglicher Brennstoff<br />

für Kernfusionskraftwerke in<br />

ferner Zukunft.<br />

Doch Pekings Pläne gehen<br />

über den Mond hinaus. 2018<br />

schickte China zum ersten<br />

Mal mehr Raketen in den Orbit<br />

als jedes andere Land. Die<br />

Last, die neue Raketen-Generationen<br />

ins All tragen können,<br />

steigt dabei stetig. So soll<br />

für China nicht nur bald<br />

schon eine Reise zum Mars<br />

Wirklichkeit werden, sondern<br />

der Bau einer großen<br />

Raumstation gelingen, die<br />

ständig bemannt ist. 2022 soll<br />

sie betriebsbereit sein.<br />

Chinas Raumfahrtvorhaben<br />

dienen aber nicht nur dem<br />

Prestige und der technischen<br />

Entwicklung, verfolgt<br />

werden auch militärische<br />

Interessen. Militärexperten<br />

in China verweisen darauf,<br />

dass künftige Kriege im All<br />

gewonnen werden.<br />

„Wer Raketen in den<br />

Weltraum schießt, kann<br />

auch andere Länder bedro-<br />

„Schneemann“imKuipergürtel<br />

Auch dieses Foto<br />

zeigt die Rückseite<br />

des Mondes.<br />

hen. Das muss man im<br />

Hinterkopf haben“, sagt<br />

Weltraumexperte Weyer.<br />

Auf die neue militärische<br />

Konkurrenz im All stellen<br />

sich die USA unter Präsident<br />

Donald Trump längst<br />

ein. Er hat ein neues militärisches<br />

Führungskommando<br />

„Space Command“<br />

ins Leben gerufen.<br />

Foto: AP<br />

Washington – Am Neujahrsmorgen<br />

näherte sich die<br />

NASA-Sonde „New Horizons“<br />

dem Himmelskörper<br />

Ultima Thule im Kuipergürtel<br />

am Rande unseres Sonnensystems<br />

und schickte erstmals<br />

scharfe Bilder des mysteriösen<br />

Gebildesauf die Erde:<br />

Offenbar besteht Ultima<br />

Thule aus zwei aneinanderklebenden<br />

Eiskugeln –ähnlich<br />

wie ein Schneemann.Ultima<br />

Thule ist der am weitesten<br />

von der Erde entfernte<br />

Himmelskörper, der je voneiner<br />

Raumsonde fotografiert<br />

wurde.<br />

Foto: dpa<br />

Juden aus dem Getto Warschau<br />

Holocaust<br />

MillionenMorde<br />

in drei Monaten<br />

TelAviv –Sie wurdenmit Zügen<br />

deportiert, vergastoder erschossen:Die<br />

Nazis ermordeten<br />

im von Deutschlandbesetzten<br />

Polenbis Kriegsende1945 fast<br />

diegesamte jüdischeBevölkerung.<br />

Allein von Augustbis Oktober1942<br />

tötetensie vor allem<br />

dort rundein Viertelallerjüdischen<br />

Holocaust-Opfer: eine<br />

neueStudiesprichtvonmehrals<br />

1,47 Millionen der insgesamt<br />

sechs Millionen getöteten Juden.<br />

Eigenes Kindgetötet<br />

Mann rast in<br />

Fußgänger<br />

Luxemburg –Ein Mann ist<br />

in Luxemburg mit dem Auto<br />

in eine Fußgängergruppe<br />

gefahren und hat dabei sein<br />

zweijähriges Kind getötet.<br />

Vier weitere Menschen, darunter<br />

ein zweites Kleinkind,<br />

wurden bei dem Vorfall<br />

im luxemburgischen<br />

Wiltz verletzt. Die Ermittler<br />

gingen von einer Beziehungstat<br />

aus. Unter den<br />

Opfern sei auch die ehemalige<br />

Partnerin des Täters.<br />

Todbei Silvesterfeuerwerk<br />

Dreifache Mutter (39)starb<br />

durch Schussverletzung<br />

Absicht oder tragischer Unfall? Bisher keine Spur zumTäter<br />

Schönberg – Sie wollte kurz<br />

nach Mitternacht nur mit ihrem<br />

Mann und ihrer siebenjährigen<br />

Tochter das Silvesterfeuerwerk<br />

in ihrem Heimatort<br />

Schönberg (Schleswig-Holstein)<br />

genießen, doch dann<br />

brach sie plötzlich mit einer<br />

blutenden Wunde am Kopf zusammen<br />

und war nicht mehr<br />

ansprechbar. Trotz einer Notoperation<br />

verstarb die dreifache<br />

Mutter in der Klinik. Dabei<br />

entdeckten die Ärzte kleine<br />

Metallsplitter –offenbar Teile<br />

eines Projektils.<br />

„Nach der Obduktion gehen<br />

wir mit hoher Wahrscheinlichkeit<br />

davon aus, dass die Frau<br />

durch eine Schussverletzung<br />

getötet worden ist“, sagte die<br />

Kieler Oberstaatsanwältin Birgit<br />

Heß. Zunächst wurde vermutet,<br />

dass die Verletzungen<br />

durch illegale Feuerwerkskörper<br />

verursacht wurden.<br />

Aktuell ermitteln Staatsanwaltschaft<br />

und Mordkommission<br />

wegen des Verdachts eines<br />

Tötungsdelikts, doch die Hintergründe<br />

seien noch unklar,<br />

wie Staatsanwältin Heß sagt.<br />

Eine heiße Spur gebe es in dem<br />

Fall noch nicht. Auch ein Motiv<br />

für eine gezielte Tat scheint es<br />

bislang nicht zu geben.<br />

Gestern befragten Beamte in<br />

dem bei Plön gelegenen Schönberg<br />

erneut Anwohner und sicherten<br />

Spuren am Tatort. Am<br />

Nachmittag sollte eine Einsatz-<br />

Hundertschaft der Polizei das<br />

Foto: dpa<br />

In Schönbergsichern Polizisten nun<br />

erneut Spuren und befragen mögliche<br />

Zeugen.<br />

Gebiet durchkämmen. Staatsanwaltschaft<br />

und Kriminalpolizei<br />

suchen Zeugen des Vorfalls.<br />

Der Fall weckt Erinnerungen<br />

an den Fall der elfjährigen Janina<br />

aus Franken, die in der Silvesternacht<br />

vor drei Jahren<br />

durch eine Kugel aus einem Revolver<br />

starb. Der Schütze wurde<br />

zu zwölfeinhalb Jahren Gefängnis<br />

verurteilt.<br />

Foto: dpa<br />

Thailand<br />

Tausende fliehen<br />

vorHorror-Sturm<br />

Bangkok –Beliebte Touristenorte<br />

in Thailand wappnen<br />

sich für den womöglich<br />

schlimmsten Sturm seit Jahrzehnten.<br />

„Pabuk“ wurde im<br />

Süden des Landes erwartet.<br />

Auf den Inseln Koh Phangan<br />

und Koh Tao im Golf von Thailand<br />

packten zehntausende<br />

Touristen ihre Sachen. Die Inseln<br />

seien inzwischen „fast<br />

leer“, sagte der Verwaltungschef.<br />

SandsäckeamStrand

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