Berliner Kurier 07.01.2019
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*<br />
SPORT<br />
Union: Antreten<br />
Franck Riberypöbelte gegen seine Kritiker und kassierte dafür beim FC<br />
Bayern eine hohe Geldstrafe.<br />
Das Ribery-Menü<br />
Goldsteak,Pesto, das<br />
Foto: Instagram, Imago<br />
Heute ist Trainingsauftakt zur vielleicht kniffligsten<br />
Dessert: saftige Strafe<br />
Bayern-Star mussfür seine Pöbelattacke blechen<br />
Doha – Was für ein unappetitliches<br />
Menü! Nach der Hauptspeise,<br />
einem goldenen Steak,<br />
folgte doppeltes Pesto: erst<br />
die Empörung der Pöbler,<br />
dann die obszönen Entgleisungen<br />
von Bayern-Star<br />
Franck Ribery gegen die Dekadenz-Kritik.<br />
Gestern gab’s<br />
als Dessert die saftige Geldstrafe<br />
des FC Bayern. Da muss<br />
selbst der extravagante Franzose<br />
schlucken.<br />
So ließ sich Riberysein Goldsteak<br />
servieren.<br />
Sonntagmorgen im<br />
Trainingslager in Doha<br />
ging Franck Ribery Arm<br />
in Arm mit Rafinha locker<br />
auf den Rasen zur<br />
Einheit. War was? Ribery<br />
versuchte die Posse<br />
um das 1200-Euro-Gold-<br />
Steak, was er nicht mal selbst bezahlt<br />
hat, und seine verbalen<br />
Entgleisungen („F.... eure Mütter<br />
usw.“) herunterzuspielen.<br />
Nur wenig später wurde allerdings<br />
deutlich, dass doch etwas<br />
geschehen war. Sportdirektor<br />
Hasan Salihamidzic hatte ihm<br />
eine sehr hohe Geldstrafe aufgebrummt.<br />
Begründung: „Ribery<br />
hat Worte benutzt, die wir als<br />
FC Bayern München nicht akzeptieren<br />
können und die<br />
Franck als Vorbild, als Spieler<br />
des FC Bayern, nie benutzen<br />
darf.“ Ribery akzeptierte<br />
sofort.<br />
Salihamidzic sieht Ribery<br />
aber nicht nur als<br />
Täter, sondern auch als<br />
Opfer des hetzendenPöbels:<br />
„Er ist aufs Übelste<br />
beleidigt worden. Er hat sich vor<br />
seine Familie (Kind, Frau und<br />
Mutter waren mit im Restaurant,<br />
die Red.) gestellt. Dazu hat<br />
er auch jedes Recht. Aber leider<br />
ist ihm das total entgleist.“<br />
Auch Teamkollege Thomas<br />
Müller nahm Ribery sogleich in<br />
Schutz: „In diesen Momenten,<br />
in denen er sich ungerecht behandeltfühlt,<br />
wo er überhart attackiert<br />
wird, dann gehen die<br />
Pferde mit ihm durch. Er kann<br />
sich da eben nicht so kontrollieren.“<br />
Fest steht aber auch,dass Reizfigur<br />
Ribery (besonders in seiner<br />
Heimat Frankreich) immer<br />
gereizter wirkt. Das hat eher<br />
sportliche Gründe. Denn der 35-<br />
Jährige muss sich immer mehr<br />
damit abfinden, dass er sportlich<br />
bei den Bayern nur noch zweite<br />
Wahl ist. Sein Vertrag läuft im<br />
Sommer aus. Mit so einerPosse<br />
versaut er sich nur seinen Abschied.<br />
Und das schmeckt keinem<br />
–ihm am wenigsten.<br />
Urs Fischer gibt die Richtung vor: immer weiter,ganz nach vorn.<br />
Foto: imago<br />
Von<br />
MAX OHLERT<br />
Berlin – Kiek ma’, da sind se wieder!<br />
Heute begrüßt Trainer Urs<br />
Fischer seine Unioner zurück<br />
auf dem Trainingsplatz und damit<br />
zur Vorbereitung auf die<br />
vielleicht schwerste Rückrunde<br />
der eisernen Klubgeschichte.<br />
Dank ihrer überragenden Hinrunde<br />
waren die Köpenicker dem<br />
Aufstieg noch nie so nah wie dieser<br />
Tage. Gleichzeitig war es aber<br />
auch noch nie so schwer, das ganz<br />
große Ziel Bundesliga am Ende<br />
tatsächlich auch zu erreichen.<br />
Der KURIER fasst noch einmal<br />
zusammen, warum.<br />
Idealfall Platz 3: Die Hinrunde<br />
hat gezeigt, dass Köln (vier Niederlagen)<br />
und der HSV (drei)<br />
zwar schlagbar sind, doch es ist<br />
unbestritten, dass die zwei Abstei-