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Society 364 / 2012

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wirtschaft<br />

coaching<br />

Foto: Privat<br />

nicht rational, sondern zu einem großen Teil – an<br />

die achtzig Prozent – unbewusst und damit emotional<br />

funktioniert. Auch wenn wir uns als Kinder der<br />

Aufklärung mit unserem Verstand und logischen<br />

Entscheidungen identifizieren, sieht die Wahrheit<br />

doch anders aus: Die positive Wirkung auf andere<br />

Menschen, unseren letzten Verhandlungserfolg,<br />

den überzeugenden Auftritt, haben wir erreicht,<br />

weil die Mehrheit der Signale, die wir (unbewusst!)<br />

ausgesendet haben, von unserem Gegenüber (unbewusst!)<br />

zu einem guten Gefühl zusammen gesetzt<br />

wurden.<br />

•<br />

Next Generation: Neue<br />

Generation von Image<br />

Beratung und Coaching<br />

Jedes Jahr investieren Unternehmen und Organisationen<br />

Milliarden Euro für Kommunikationsmaßnahmen,<br />

Werbekampagnen, Reputation Management<br />

und Coaching ihrer Top-Führungskräfte.<br />

Doch die Wirksamkeit von herkömmlichen Maßnahmen<br />

ist begrenzt und sie führen nicht zum<br />

angestrebten Ziel. Ein großer gemeinsamer Nenner<br />

von Interventionen, die zwar teuer aber nicht erfolgreich<br />

sind, liegt in der Tatsache begründet, dass<br />

sie den Faktor Mensch falsch berechnen: nämlich<br />

rational; die unbewusste, emotionale Komponente<br />

wird vernachlässigt. Ein Kapitalfehler. Denn nur<br />

wer oder was Emotionen erzeugt bleibt in Erinnerung.<br />

So funktioniert unser Gehirn. So speichert es.<br />

Hirnforschung und die aktuellen Erkenntnisse<br />

der angrenzenden Disziplinen (Neuropsychologie,<br />

-ökonomie, -linguistik, Kulturwissenschaften, Soziologie)<br />

die die Autorinnen erfolgreich für ihre<br />

KlientInnen nutzen, sind eine höchst emotionale<br />

Angelegenheit. Weil faszinierende Einblicke in<br />

Denken, Fühlen und Verhalten und damit erheblich<br />

wirksamere und erfolgreiche Kommunikation<br />

möglich wird. Erfolgreiche Interventionen – beginnend<br />

bei Präsentationen und Vorträgen über Kampagnen<br />

oder der Markenentwicklung einer ganzen<br />

Produktpalette – müssen dabei maßgeschneidert<br />

werden: Lösungen als Massenware funktionieren<br />

nicht. Es muss immer ein Schuh sein, der exakt<br />

passt. Und es sind die unbewussten (im Neuromarketing<br />

auch oft als „implizit“ bezeichneten) Motive,<br />

die erkannt und gezielt angesprochen werden<br />

müssen.<br />

curriculum<br />

vitae<br />

C<br />

hristina M. Beran,<br />

Diplompsychologin,<br />

Lektorin, wissenschaftliche<br />

Autorin, Kommunikations-<br />

und Kampagnenstrategin<br />

arbeitet intensiv an<br />

der empirischen Verknüpfung<br />

aktueller Erkenntnisse<br />

aus den Neurowissenschaften<br />

mit ausgewählten<br />

wirtschafts-, individual- und<br />

sozialpsychologischen<br />

Ansätzen zur praktischen<br />

Anwendung. Sie begleitet<br />

und berät Unternehmen,<br />

Institutionen, NGOs, öffentliche<br />

Verwaltungseinheiten,<br />

Einzelpersonen und<br />

Personen des öffentlichen<br />

Interesses bei Design und<br />

Umsetzung von Kampagnen.<br />

Sie berät bei Markenentwicklungsprozessen<br />

und<br />

i. S. Neuromarketing. Ihr<br />

Know-how als langjährige<br />

Mediensprecherin, in der<br />

strategischen Entwicklung<br />

und Aufbereitung von<br />

Politikfeldern vermittelt sie<br />

für den Kommunikationsalltag<br />

(Presse, Marketing,<br />

Management). Sie hält<br />

Vorträge über Neuromarketing,<br />

Neurokommunikation<br />

und über die Wirkung von<br />

Emotionen – mit Hirn.<br />

lisabeth Kaiser,<br />

Dozentin für Organi-<br />

Leadership, interkulturelle<br />

Esationspsychologie,<br />

Kommunikation und Change<br />

Management, zertifizierte<br />

Wirtschaftscoachin, und<br />

Mediatorin und Juristin,<br />

kombiniert etabliertes<br />

Methoden–Know-how und<br />

jahrelanges Praxiswissen<br />

mit Neurokommunikation,<br />

mit der sie sich seit Jahren<br />

beschäftigt wegen der faszinierenden<br />

Treffsicherheit<br />

von Kommunikation und<br />

gewünschtem Verhalten. Sie<br />

unterstützt Führungskräfte<br />

mit Wirtschaftscoaching<br />

und begleitet Personen, die<br />

im Brennpunkt der Öffentlichkeit<br />

stehen oder sich in<br />

schwierigen Berufssituationen<br />

befinden mit (Neuro-)<br />

Coaching, sie berät Unternehmen,<br />

Organisationen,<br />

NGOs und Führungskräfte<br />

im Bereich Reputation,<br />

Positionierung, Change<br />

Management, strategische<br />

Kommunikation und gibt ihr<br />

Wissen mit großer Leidenschaft<br />

an Universitäten und<br />

in Seminaren weiter.<br />

INFO<br />

www.kaiser-veraenderungs<br />

management.at<br />

www.beran.org<br />

•<br />

Energiesparen als Erfolgsrezept<br />

Wir wissen heute, dass unser Gehirn wie ein<br />

Wächter agiert, um nur einen Bruchteil der Informationen<br />

und Sinneseindrücke, die auf uns einströmen<br />

in unser Bewusstsein zu lassen. Warum?<br />

Bewusstheit ist Schwerstarbeit fürs Gehirn und kostet<br />

sehr viel Energie. Unser Gehirn unterscheidet<br />

ununterbrochen Wichtig von Unwichtig, Gut von<br />

Böse, Neu von Bekannt. Routinen und automatische<br />

bzw. automatisierte Abläufe werden bevorzugt<br />

und belohnt. Und was uns belohnt, bevorzugen wir.<br />

Daher macht im Übrigen auch Ähnlichkeit sympathisch.<br />

Es ist schlicht weniger Arbeit, d. h. weniger<br />

Energieaufwand. Niedriger Energieverbrauch ist<br />

für den Menschen deshalb von Bedeutung, damit<br />

er sie hat, wenn er sie braucht und zusätzlich immer<br />

noch eine Reserve zur Verfügung hat. Ein Erbe<br />

aus der Evolution.<br />

Der Mechanismus der Automatisierung ist in allen<br />

Menschen angelegt. Welches Verhalten jedoch<br />

automatisiert wird und durch welche Signale positive<br />

oder negative Emotionen erzeugt werden – darin<br />

unterscheiden wir uns.<br />

•<br />

Lösungsansätze und ein Hund<br />

Faszinierend an der Neurokommunikation ist,<br />

dass es sich dabei nicht um eine neue Methode für<br />

Management und Leadership im herkömmlichen<br />

Sinn handelt. Die bildgebenden Verfahren aus der<br />

Hirnforschung und neurochemische Messverfahren<br />

haben uns enorm weitergeholfen. Denn heute<br />

wissen wir nicht nur mehr, WIE man treffsicher<br />

kommuniziert, sondern haben uns dem Verstehen<br />

des WARUM ein großes Stück angenähert.<br />

Jede Frage- bzw. Problemstellung, die die Autorinnen<br />

als Auftrag übernehmen, wird sorgfältig<br />

aus Sicht des Gehirns analysiert. Ein Maximum an<br />

Faktoren, die Signalwirkung haben können und somit<br />

Einfluss auf die Entscheidungen haben werden<br />

erfasst. Die konkreten Lösungsansätze d.h. Handlungs-,<br />

Verhaltens- und Entscheidungsempfehlungen<br />

werden in der Folge ebenso gehirngerecht<br />

aufbereitet. Für die AuftraggerberInnen oft überraschend<br />

gestaltet sich der Prozess der Analyse kurz<br />

aber sehr intensiv, begleitet von vielen Aha-Effekten,<br />

die über das berufliche Umfeld hinausgehen.<br />

Oder wie ein zufriedener Auftraggeber kürzlich bemerkte:<br />

„...jetzt versteh ich auch meine Frau besser<br />

und sogar unseren Hund.“<br />

•<br />

Freund-Feind-Erkennung<br />

Das Gehirn jedes/jeder einzelnen Vorstandvorsitzenden<br />

ist u.a. dafür gemacht, zu erkennen ob<br />

sich bereits in der Ferne ein Säbelzahntiger zeigt<br />

oder ein freundlicher Mitmensch mit frisch erlegter<br />

Beute über der Schulter, die er bereit ist zu teilen.<br />

Dass es eine gute Idee ist, dem freundlichen<br />

Mitmenschen Signale zu senden, die er ebenfalls<br />

als freundlich interpretieren wird oder die sehr<br />

empfehlenswerte sehr rasche Entfernung vom Säbelzahntiger<br />

muss nachvollziehbarerweise schnell<br />

und automatisch gehen. Und darauf ist unser Hirn<br />

neurobiologisch geeicht. Immer noch. Noch ein<br />

Grund, warum Ähnlichkeit Sympathie erzeugt. Sie<br />

ist ein Beschleunigungsmechanismus.<br />

Auch bei Coachings von Executives sensibilisieren<br />

die Autorinnen, wie das Gehirn in kritischen<br />

Situationen reagiert, welche Entscheidungen und<br />

Verhalten zu erwarten sind. Ziel ist es, bestmöglich<br />

(ver)handeln zu können und den eigenen<br />

Kommunikations- und Führungsstil zu optimieren<br />

– hirngerecht, zielgruppenorientiert und immer<br />

emotional.<br />

•<br />

<strong>Society</strong> 2_2013 | 123

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