Society 364 / 2012
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USA<br />
Wirtschaft<br />
Das BIP der USA ist fast<br />
genau so groß wie jenes<br />
der gesamten EU.<br />
Facts<br />
Wirtschaftsdaten<br />
USA<br />
Bedeutende<br />
Wirtschaftssektoren<br />
Finanz- und Versicherungswesen,<br />
IT, Automobil-, Flugzeug-<br />
u. Rüstungsindustrie,<br />
Bergbau, Maschinenbau<br />
Wirtschaftswachstum<br />
2,2%<br />
BIP pro Kopf<br />
49.959 USD<br />
BIP<br />
15.685 Mrd. USD<br />
Inflation<br />
2,1%<br />
Arbeitslosigkeit<br />
8,1%<br />
Auslandsverschuldung<br />
16.708,25 Mrd. USD<br />
Währung<br />
Dollar (USD), 1 EUR =<br />
ca. 1,3 USD<br />
Exporte<br />
1.564 Mrd. USD<br />
Wichtigste Exportländer<br />
Kanada, Mexiko, China,<br />
Japan, GB, Deutschland<br />
Importe<br />
2.299 Mrd. USD<br />
Wichtigste Importländer<br />
China, Kanada, Mexiko, Japan,<br />
Deutschland, Südkorea<br />
Aussenhandel<br />
mit Österreich<br />
Importe aus Österreich<br />
6,94 Mrd. EUR<br />
Importprodukte<br />
Maschinen, Anlagen,<br />
Fahrzeuge, chemische und<br />
pharmazeutische Erzeugnisse,<br />
Metalle<br />
Exporte nach Österreich<br />
4,1 Mrd. EUR<br />
Exportprodukte<br />
Maschinen, Kraftfahrzeuge,<br />
Halbleiter, pharmazeutische<br />
und medizinische Produkte,<br />
Kunststoffe<br />
Führende<br />
Wirtschaftsmacht<br />
Die USA sind trotz der Finanzkrise die größte<br />
Wirtschaftsmacht der Welt und werden auch in<br />
den kommenden Jahrzehnten nicht eingeholt<br />
werden können.<br />
Text: SOCIETY<br />
Die USA sind nach wie vor die größte<br />
Wirtschaftsmacht der Welt. Darüber<br />
kann auch die Finanzkrise nicht<br />
hinwegtäuschen. Schwellenländer<br />
wie die BRICS-Staaten Brasilien, Russland,<br />
Indien, China und Südafrika hatten in den<br />
vergangenen Jahren zwar immense, oft zweistellige<br />
Wachstumsraten zu verzeichnen, doch selbst<br />
Hauptkonkurrent China als Nummer zwei der Weltwirtschaftsmächte,<br />
hat immer noch ein nur halb so<br />
großes Bruttoinlandsprodukt wie die USA. Das BIP<br />
der USA ist außerdem fast genau so groß wie jenes<br />
der gesamten EU. 22 Prozent der Weltwirtschaftsleistung<br />
gehen allein auf das Konto der USA. Eine<br />
Untersuchung des Forschungsinstitutes „Prognos“<br />
ergab kürzlich, dass China zwar rasant aufholt, aber<br />
die USA in den kommenden zwanzig Jahren voraussichtlich<br />
nicht einholen können wird.<br />
Das Wirtschaftswachstum ist mit knapp über<br />
zwei Prozent zwar langsam verglichen mit den<br />
aufholenden Ländern, doch es entwickelt sich stabil.<br />
Einiges deutet sogar darauf hin, dass die USA<br />
im Vergleich zu Billiglohnländern in Asien wieder<br />
an Standortvorteilen gewinnen können. Während<br />
die Lohnkosten in Asien ständig steigen und so ein<br />
klassischer Vorteil immer mehr abhandenkommt,<br />
trumpfen die USA mit billiger Energie, stagnierenden<br />
Lohnkosten und der konkurrenzlosen Innovations-<br />
und Technologieführerschaft auf. Der Schiefergasabbau<br />
in den USA macht Energie weniger als<br />
halb so teuer wie beispielsweise in Europa. Manche<br />
Experten sprechen bereits von einer „Reindustrialisierung“<br />
der USA. Es gibt eindeutig den Trend, die<br />
Produktion von Asien wieder zurück in die USA zu<br />
verlagern. Ein fast nicht einholbarer Standortvorteil<br />
sind auch die hohen Investitionen in Forschung und<br />
Entwicklung gepaart mit dem Innovationsgeist einer<br />
freien Marktwirtschaft.<br />
Das soll nicht über die Probleme der USA hinwegtäuschen:<br />
Die Staatsschulden sind in den vergangenen<br />
Jahren explodiert – sie sind mittlerweile größer<br />
als das BIP. Auch die Privathaushalte sind hoch verschuldet,<br />
was sich negativ auf das Konsumverhalten<br />
auswirkt. Die in den USA im Jahr 2008 ausgelöste<br />
Finanzkrise hat im sozialen Gefüge tiefe Kerben<br />
hinterlassen. Investitionen in (Grund-)Bildung wie<br />
Volksschulen und die veraltete Infrastruktur sind<br />
dringend nötig, sowie eine Gesundheitsreform. Die<br />
aktuelle politische Konstellation, die zum „Shutdown“<br />
geführt hat, hat zu einem Vertrauensverlust<br />
geführt und behindert die Reformen.<br />
Für Österreich liegen die USA als Außenhandelspartner<br />
an dritter Stelle hinter Deutschland und Italien.<br />
Österreich erwirtschaftet jedoch mit den USA<br />
den größten Handelsbilanzüberschuss aller Länder.<br />
Besonders Maschinen und Anlagen aus Österreich<br />
sind in den USA gefragt. Mehr als fünfhundert österreichische<br />
Tochterfirmen existieren in den USA. Die<br />
Direktinvestitionen belaufen sich im Jahr <strong>2012</strong> auf<br />
5,5 Milliarden Euro.<br />
•<br />
Foto: PIXELIO/ANDREA DAMM<br />
54 | <strong>Society</strong> 2_2013